24. Analysewoche 2024 von Rüdiger Stobbe

Deutschland importiert die ganze Woche Strom. Ausnahmen: Vier Mittagsspitzen, an denen der regenerativ erzeugte Strom plus in Deutschland fossil erzeugter Strom ausreichen, um den Bedarf des Landes zu decken. An den beiden Wochenendtagen reicht der regenerativ erzeugte Strom allein, um den Bedarf zu decken. Negative Strompreise sind die Folge. Plus Importstrom-Preissprung nach Wegfall der PV-Stromerzeugung. Am Dienstag kratzt die regenerative Erzeugung bereits allein an der Bedarfslinie. Inkl. der fossilen Netzstabilisierungs-Stromerzeugung wird der Bedarf mehr als gedeckt. Der Strom wird für einige Stunden billig abgegeben bzw. verschenkt. Die Importsprünge am 14.6.2024 resultieren an mit Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus Datenübertragungsfehlern des Entso-e.

Wochenüberblick

Montag, 10.6.2024, bis Sonntag, 16.6.2024Anteil Wind- und PV-Strom 57,2 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 71,3 Prozent, davon Windstrom 31,3 Prozent, PV-Strom 25,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,1 Prozent.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur 24. Analysewoche ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zur 24. KW 2024: Factsheet KW 24/2024 – ChartProduktionHandelswocheImport/Export/Preise, CO2Agora-Chart 68 Prozent AusbaugradAgora-Chart 86 Prozent Ausbaugrad.

  • Meilenstein – Klimawandel & die Physik der Wärme
  • Klima-History 2: Video-Schatz des ÖRR aus dem Jahr 2010 zum Klimawandel
  • Klima-History 1: Video-Schatz aus dem Jahr 2007 zum Klimawandel.
  • Interview mit Rüdiger Stobbe zum Thema Wasserstoff plus Zusatzinformationen
  • Weitere Interviews mit Rüdiger Stobbe zu Energiethemen
  • Viele weitere Zusatzinformationen
  • Achtung: Es gibt aktuell praktisch keinen überschüssigen PV-Strom (Photovoltaik). Ebenso wenig gibt es überschüssigen Windstrom. Auch in der Summe der Stromerzeugung mittels beider Energieträger plus Biomassestrom plus Laufwasserstrom gibt es fast keine Überschüsse. Der Beleg 2022, der Beleg 2023/24. Strom-Überschüsse werden bis auf wenige Stunden immer konventionell erzeugt. Aber es werden, insbesondere über die Mittagszeit für ein paar Stunden vor allem am Wochenende immer mehr!

Jahresüberblick 2024 bis zum 16. Juni 2024

Daten, Charts, Tabellen & Prognose zum bisherigen Jahr 2024Chart 1Chart 2ProduktionStromhandelImport/Export/Preise/CO2

Tagesanalysen

Was man wissen muss: Die Wind- und PV-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem bisherigen Jahresverlauf 2024 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.

Eine große Menge Strom wird im Sommer über Tag mit PV-Anlagen erzeugt. Das führt regelmäßig zu hohen Durchschnittswerten regenerativ erzeugten Stroms. Was allerdings irreführend ist, denn der erzeugte Strom ist ungleichmäßig verteilt.

Montag, 10.6.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 52,5 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 66,1 Prozent, davon Windstrom 25,8 Prozent, PV-Strom 26,7 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,6 Prozent.

Die Windstromerzeugung war zunächst sehr schwach. Zum Tagesende steigt sie an. Die PV-Stromerzeugung war ebenfalls nicht besonders stark. Den ganzen Tag wurde Strom importiert. Der Höchstpreis wurde am Vormittag aufgerufen.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 10. Juni ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 10.6.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Dienstag, 11.6.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 63,3 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 75,4 Prozent, davon Windstrom 42,1 Prozent, PV-Strom 21,2 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,1 Prozent.

Die Regenerativen kratzen an der Bedarfslinie. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 11. Juni ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 11.6.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Mittwoch, 12.6.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 54,8 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 68,2 Prozent, davon Windstrom  26,5 Prozent, PV-Strom 28,3 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,4 Prozent.

Über die Mittagsspitze steigt die Windstromerzeugung onshore leicht an. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 12. Juni 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 12.6.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Donnerstag, 13.6.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 44,5 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 59,4 Prozent, davon Windstrom 13,5 Prozent, PV-Strom 31,0 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,8 Prozent.

Sehr schwache Windstromerzeugung und ganztägiger Stromimport. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 13. Juni ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 13.6.2024: ChartProduktion, HandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Freitag, 14.6. 2024: Anteil Wind- und PV-Strom 52,3 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 67,9 Prozent, davon Windstrom 32,5 Prozent, PV-Strom 19,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,6 Prozent.

Ein ähnliches Bild wie am Donnerstag. Die Strompreisbildung

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 14. Juni ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 14.6.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Samstag, 15.6. 2024: Anteil Wind- und PV-Strom 68,8 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 82,9 Prozent, davon Windstrom 44,6 Prozent, PV-Strom 24,2 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,1 Prozent.

Der geringe Wochenendbedarf führt über die Mittagsspitze bereits zu einer Bedarfsübererzeugung allein durch die regenerative Stromerzeugung. Folge: Negativpreise.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 15. Juni ab 2016.

Daten, Tabellen & Prognosen zum 15.6.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Sonntag, 16.6.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 63,3 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 79,1 Prozent, davon Windstrom 32,4 Prozent, PV-Strom 30,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,8 Prozent.

Heute wieder regenerative Stromübererzeugung mit negativen Preisen.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 16. Juni ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 16.6.2024: Chart, ProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? seit Beginn des Jahres 2019 mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Rüdiger Stobbe betreibt seit 2016 den Politikblog MEDIAGNOSE.

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