Stopthesethings

Es gibt kein besseres Beispiel dafür, wie stark subventionierte Wind- und Solarenergie eine Wirtschaft ruinieren kann, als Deutschland. In den letzten 20 Jahren haben die Deutschen ihre einst zuverlässige und erschwingliche Stromversorgung zerstört und durch chaotisch instabile Wind- und Solarenergie „ersetzt“. Doch ohne Kohlestrom aus Polen und Atomstrom aus Frankreich würden die Deutschen buchstäblich im Dunkeln frieren.

Die deutsche Energiepolitik (in Ermangelung einer besseren Formulierung) wurde schon vor langer Zeit von Atomkraftgegnern gekapert, die nichts anderes als Wind- und Solarenergie förderten. Das Ergebnis war eine Katastrophe ohnegleichen, wie Nick Cater weiter unten erklärt.

Deutschlands ehrgeizige Initiative für saubere Energie bringt nur Schmerzen

The Australian, Nick Cater, 10. Juni 2024

Wenn Sie wissen möchten, wie man ein Stromnetz durcheinanderbringt, geben Sie „Energiewende“ in Ihre bevorzugte Suchmaschine ein. Deutschlands extravagante Emissionsziele und die Entscheidung, die Atomkraft aufzugeben, haben ein einst solides und zuverlässiges Stromnetz zu Europas teuerstem gemacht. Die politische Fixierung auf erneuerbare Energien hat Deutschlands Schicksal an Wetterschwankungen und internationale Gaspreise gefesselt.

Chris Bowens (australischer Politiker, Labor Party, Minister für Klimawandel und Energie) Besuch in Berlin Anfang letzten Jahres hätte ihn eigentlich auf die Gefahren dieses desaströsen ideologischen Experiments aufmerksam machen müssen. Doch kehrte der Energieminister mit der Überzeugung zurück, einen Blick auf ein irdisches Paradies erhascht zu haben.

Wie sonst lässt sich sein Beitrag in der letzten Woche für The Australian erklären, in dem er die Behauptung widerlegt, Australien sei mit seiner Ablehnung der Atomkraft nicht im Einklang mit den anderen G20-Ländern. „Was ist mit Deutschland?“, schrieb der Minister.

Und was ist mit Deutschland? Deutschland ist eines der reichsten und technisch versiertesten Länder der Welt, das Land des Vorsprungs durch Technik. Wir verdanken deutschen Innovationen die 263 mm große hohle Sekundärwelle, die die Kraft in zwei Richtungen leitet und verhindert, dass Autos von der Straße abkommen. Den Deutschen verdanken wir die Röntgentechnologie, automatische Waschmaschinen und Zahnpasta.

Diese clevere Nation hatte 13 Jahre Zeit, ein zuverlässiges Stromnetz aufzubauen, das von dezentralen, wetterabhängigen Generatoren gespeist wird. Der Versuch ist auf ganzer Linie gescheitert.

In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres war der Haushaltsstrompreis in Deutschland mit 0,4020 € (66 Cent) pro kWh der höchste in Europa und lag damit 41 Prozent über dem EU-Durchschnitt. Auf dem zweiten Platz landete Irland, ein weiteres Land, das von Windkraft begeistert ist und sich in einer missbräuchlichen Beziehung zum volatilen internationalen Gasmarkt befindet.

Der Bedarf an zuverlässiger Ersatzenergie trieb Deutschland in die Hände der russischen Oligarchen, die den Export von Flüssiggas kontrollieren. Als Russland in die Ukraine einmarschierte, steckte Deutschland in großen Schwierigkeiten.

Die Gaspreise sind gegenüber dem Rekordniveau von 2022 um 90 Prozent gefallen, was Bowen zu der Behauptung berechtigt, die Strompreise seien gesunken. Dennoch liegt der europäische Benchmark für Gas laut der Rohstoffpreisagentur Argus fast zwei Drittel höher als zur gleichen Zeit im Jahr 2019. Die hohen Preise werden bleiben.

Die Stromkosten für die Industrie haben sich in Deutschland zwischen 2019 und 2023 verdreifacht, was die Industrie dazu veranlasst, nach einem Ausweg Ausschau zu halten. Eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags vom vergangenen September ergab, dass 32 Prozent der Industrieunternehmen aufgrund energiepolitischer Risiken eine Verlagerung ins Ausland oder eine Einschränkung der heimischen Produktion planen.

Etwa 40 Prozent der großen Industrieunternehmen mit 500 und mehr Beschäftigten prüfen eine mögliche Verlagerung ins Ausland.

Bowens Verweis auf Bundeskanzler Olaf Scholz als Autorität in Sachen Atomkraft hilft seiner Sache kaum. In Deutschland gilt Scholz weithin als einer der Hauptarchitekten der industriellen und wirtschaftlichen Stagnation Deutschlands. Die letzte EU Wahl ergab, dass Scholz‘ linksgerichtete Sozialdemokraten (CDU) nur 13,9 Prozent erreichen, zwei Prozentpunkte vor den Grünen. [aktualisiert – der Übersetzer]

Im Januar kritisierte der Vorsitzende des Bundesverbands der Deutschen Industrie Scholz‘ Energiepolitik scharf und nannte sie „absolut toxisch“. Siegfried Russwurm [Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, amtierender Aufsichtsratschef bei Thyssenkrupp und Voith Group sowie ehemaliges Siemens-Vorstandsmitglied.] sagte der Financial Times, Deutschlands Klimaagenda sei „dogmatischer als die jedes anderen Landes, das ich kenne“.

„Niemand kann heute mit Sicherheit sagen, wie unsere Energieversorgung in sieben Jahren aussehen wird, und deshalb kann niemand sagen, wie hoch die Energiepreise in Deutschland dann sein werden“, sagte er. „Die Bundesregierung verfolgt ein Ziel von 100 Prozent „Erneuerbare“ obwohl klar ist, dass die letzten 10 Prozent unglaublich teuer werden.“

Ein Premierminister, dem es mit der Zukunft „made in Australia“ ernst wäre, würde das Getöse seines Energieministers ignorieren und ihm eine unangenehme Frage stellen: Warum hat die Energiewende die Wahrscheinlichkeit, dass Deutschland eine Zukunft hat, so deutlich verringert?

Es gibt viele Gründe für den Niedergang der deutschen Industrie: Bürokratische Blockaden, Fachkräftemangel und der unflexible Wechselkurs des Euro sind nur einige davon. Unternehmensumfragen zeigen immer wieder, dass günstige Energie allen anderen Faktoren überlegen ist und dass das Vertrauen in die Energiewende stark abnimmt.

Die Energiewende geriet im Juni 2011 aus der Bahn, als die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel ankündigte, dass Deutschland aus der Atomkraft aussteigen werde. Merkel räumte ein, dass der Übergang zu sauberer Energie bei gleichzeitigem Ausstieg aus Kohle und Atomkraft „sehr ehrgeizig und herausfordernd“ sein würde. Und sie hatte recht. Drei Jahre nach ihrer Pensionierung ist klar, dass fast nichts nach Plan gelaufen ist.

Der Strommarkt schwankt unkontrolliert. An manchen Tagen gibt es so viel Strom, dass die Erzeuger den Großhändlern Geld dafür zahlen müssen, es ihnen abzunehmen. An anderen Tagen, wie am Montag vergangener Woche, steigen die Spotpreise auf das Höchstniveau von 9.999 Euro pro Megawattstunde [in Australien !]


 

Deutschland https://bricklebrit.com/stromboerse_leipzig.html

 

Verantwortlich war eine sogenannte Dunkelflaute. Ein Hochdruckgebiet sorgt für Windstille und Nebel.

Während zugleich der Strombedarf in Deutschland stark ansteigt, auch weil es so kalt ist. …

https://www.welt.de/wirtschaft/article161831272/Die-Dunkelflaute-bringt-Deutschlands-Stromversorgung-ans-Limit.html


 

Der Ausbau der Infrastruktur für erneuerbare Energien hinkt dem Zeitplan deutlich hinterher. Die Südlink-Übertragungsleitung, die die Windkraftanlagen im Norden mit Bayern verbinden soll, ist chronisch verspätet.

Bowens Behauptung, die Emissionen in Deutschland würden sinken, ist unaufrichtig. Die Kohlenstoffemissionen des deutschen Stroms sind von 312 Gramm im Jahr 2020 auf 366 Gramm im Jahr 2022 gestiegen. Deutschland strebt bis 2035 ein kohlenstofffreies Netz an, aber bei diesem Tempo wird es dieses Ziel erst 2058 erreichen, selbst wenn wir davon ausgehen, dass die Technologie auf dem neuesten Stand ist.

Wenn Bowen uns davon überzeugen will, dass erneuerbare Energien billiger sind, muss er erklären, warum die europäischen Vorzeigeländer für erneuerbare Energien, Deutschland, Irland und Dänemark, zu den teuersten Stromproduzenten der Welt gehören [Zwei Stromnetze – der Übersetzer]. Er muss erklären, warum die Stromrechnungen in Atomnationen wie Finnland, Schweden, Ungarn und der Slowakei deutlich unter dem europäischen Durchschnitt liegen.

Wenn er uns davon überzeugen will, dass erneuerbare Energien verlässlich sind, muss er erklären, warum Deutschland seine Verbindungsleitung zum Atomkraftwerk Frankreich so oft bis an die Grenzen auslastet, wie es am vergangenen Montag zwei Stunden lang der Fall war. Wenn er uns davon überzeugen will, dass erneuerbare Energien sauber sind, muss er erklären, warum das Aufladen eines Elektroautos in Hamburg zehnmal so viel Kohlenstoff ausstößt, als wenn man es auf eine Fähre nach Schweden setzt und dort anschließt.

Das von Merkel angekurbelte Experiment erneuerbarer Energien versprach einen Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft, die von erschwinglicher und zuverlässiger Energie angetrieben wird. Es hat jedoch offensichtlich nichts davon geliefert. Der Übergang, den Deutschland vollziehen soll, ist der von einer exportorientierten Industriewirtschaft zum neuen kranken Mann Europas, dem Etikett, das Zar Nikolaus I. dem zerfallenden Osmanischen Reich verpasste.

Zusammengestellt und übersetzt durch Andreas Demmig

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