Dr. Lee Gerhard

Klimawissenschaftler würden weniger wahrscheinlich düstere Warnungen vor dem Untergang des Planeten aussprechen, wenn sie der geologischen Geschichte der letzten Millionen Jahre mehr Glauben schenken würden. Stattdessen verlassen sie sich auf Computermodelle, die von den Vorurteilen ihrer Manipulatoren beeinflusst werden und nicht in der Lage sind, die zahllosen Faktoren zu berücksichtigen, welche die globalen Temperaturen beeinflussen.

Eine winzige Erwärmung in jüngster Zeit, was auch immer die Ursache sein mag, ist ein unbedeutendes Phänomen angesichts der langen Aufzeichnungen in den Eiskernen der Antarktis, die 800.000 Jahre zurückreichen. Unterm Strich ist die Erde um fast 3 Grad Celsius kälter als vor 3.000 Jahren und erholt sich gerade von der längsten Kälteperiode der letzten 10.000 Jahre. Schreiende Schlagzeilen über die Rekordhitzewellen der letzten hundert Jahre sind sinnloses, hysterisches Geschwätz.

Ein tieferes Eintauchen in die geologische Geschichte – teilweise auf der Grundlage von Aufzeichnungen, die über Millionen von Jahren in Tiefsee-Sedimenten gespeichert worden sind – zeigt, dass die heutigen Kohlendioxid-Konzentrationen von 420 Teilen pro Million (ppm) ein Bruchteil der früheren Werte sind, die 5.000 ppm und mehr erreichten. Der CO₂-Gehalt ist fast auf dem niedrigsten Stand seit Beginn des pflanzlichen Lebens vor vielen Millionen Jahren und liegt weit unter der optimalen Menge für die Gesundheit der meisten Pflanzen.

Tatsächlich ist die 280-ppm-Konzentration von Mitte des 19. Jahrhunderts unangenehm nahe an dem Punkt, an dem pflanzliches Leben stirbt – unter 150 ppm. Angesichts der Tatsache, dass alles Leben von ausreichenden Mengen dieses Gases abhängt, sind Vorschläge zur Verringerung des atmosphärischen Kohlendioxids nichts weniger als töricht.

Jeder globale Anstieg des Kohlendioxids wird sich positiv auswirken und fast keinen Einfluss auf die künftigen Temperaturen haben. Im Gegensatz dazu wird in der „Bibel“ der menschlichen Geschichte und des Klimawandels gezeigt, die von dem verstorbenen Professor Hubert Lamb an der University of East Anglia zusammengestellt wurde, dass Kälte tödlich ist.

Während der kleinen Eiszeit überstieg in Teilen Englands die „jährliche Zahl der Beerdigungen die der Geburten von den 1660er Jahren bis etwa 1730“, berichtet Lamb.

Warum verteufeln dann so viele die fossilen Brennstoffe? Der durch Kohle, Erdöl und Erdgas ermöglichte Wohlstand hat zahlreichen Forschern die Muße – und die finanziellen Mittel – verschafft, sich mit dem Klimawandel zu befassen, anstatt um das Überleben zu kämpfen. Die globale Gesellschaft ist für ihr Überleben absolut abhängig von billiger und reichlich vorhandener Energie. Warum sollten einige fordern, dass sich die Zivilisation von nützlichen Energiequellen zurückzieht, um Massenhunger, Armut und Pferdekutschen zurückzubringen?

Von einer utopischen Welt zu träumen ist vielleicht bewundernswert, aber der Gesellschaft durch Unkenntnis der Wissenschaft Leid zuzufügen, ist erbärmlich.

Der Menschheit wird wertvolles Wissen vorenthalten, wenn so viele die Ideologie und Panikmache der Klimaalarmisten der akribischen Forschung herausragender Wissenschaftler vorziehen wie Dr. Richard Alley, Professor für Geowissenschaften an der Pennsylvania State University, der Pionierarbeit bei der Untersuchung von Eisbohrkernen geleistet hat, und Dr. Richard Lindzen, emeritierter Professor für Meteorologie am Massachusetts Institute of Technology, der die unglaubliche Komplexität der Atmosphärenphysik erforscht hat. Wir könnten ohne weiteres Dutzende von ähnlich qualifizierten Personen nennen, die außerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft weitgehend unbekannt sind.

Die Öffentlichkeit wird vor empirischen Daten „geschützt“, und zwar durch die Zensur der legalen und sozialen Medien, die eifrig die angebliche Notwendigkeit verkünden, die globale Erwärmung auf 1,5 oder 2,0 Grad Celsius zu begrenzen – künstliche Konstrukte ohne jede wissenschaftliche Grundlage.

Wir leiden also unter den Folgen ungerechtfertigter regulatorischer Eingriffe in unser tägliches Leben, seien es Beschränkungen für Heizungen, Klimaanlagen, Geschirrspüler und Herde oder der höhere Preis und die geringere Verfügbarkeit von Strom. Die Auswirkungen reichen von lästig bis lebensbedrohlich.

Es gibt keinen globalen Klimanotstand. Es gibt jedoch eine weit verbreitete Wissenskrise.

Lee Gerhard is a senior scientist emeritus, University of Kansas; past director, Kansas Geological Survey; member of the CO₂ Coalition; Getty Professor of Geological Engineering at the Colorado School of Mines (ret.),and coauthor of “Geological Perspectives of Global Climate Change.” He has a Ph.D. in geology.

This commentary was first published at The Washington Times on May 1, 2024.

Link: https://cornwallalliance.org/2024/05/climate-ideology-ignores-science-threatens-humanity/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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