Kohle ist der günstigste und sicherste Energieträger. Lagerstätten gibt es weltweit, die den Energiebedarf der Menschen noch für Jahrhunderte decken können. Transport und Lagerung brauchen keine Pumpen, Rohrleitungen oder spezielle Behälter. Das haben die meisten Länder der Welt verstanden – außer Deutschland.
Prof. Dr. Ing. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz
Vor mehr als 20 Jahren wurde von der Rot-Grünen Regierung unter Bundeskanzler Schröder und Umweltminister Trittin die Abschaltung der Kernkraftwerke in Deutschland beschlossen. Damals hat die Regierung noch mit Fachleuten der Energieerzeuger nach dem besten Weg gesucht, die Stromversorgung ohne Kernkraftwerke weiterhin sicher und preiswert zu gestalten.
Die Kapazitäten der Kernkraftwerke sollten durch Kohlekraftwerke ersetzt werden. Da zu der Zeit die Steinkohleförderung in Deutschland wegen zu hoher Kosten beendet wurde, sollte Importkohle eingesetzt werden. Die sichere Erzeugerleistung bliebe so erhalten bei einer Erhöhung der Stromkosten um 0,5 bis 1 Cent pro Kilowattstunde. Am Tiefwasserhafen von Wilhelmshaven wurden zusätzlich zu dem vorhandenen 750 Megawatt-Kraftwerk von Uniper noch drei weitere Kraftwerke mit der gleichen Leistung geplant. Nur ein Kraftwerk ist von dieser Planung realisiert worden. Auch in Hamburg Moorburg wurde ein neues Kohlekraftwerk mit zwei 825 Megawatt-Blöcken gebaut. Weiter sollten die mit heimischer Braunkohle betriebenen Kraftwerke modernisiert und ausgebaut werden.
Agora-Energiewende steuert die deutsche Energiepolitik
Verhandlungsführer der Bundesregierung war Rainer Baake, grüner Staatssekretär im Ministerium von Trittin. Nach Insider-Berichten stimmte er zunächst dem Bau neuer Kohlekraftwerke zu, um beim nächsten Treffen wieder Einwände zu erheben. Es seien keine vertrauensvollen Absprachen möglich gewesen. Baake hat dann auch später als Direktor der Deutschen Umwelthilfe maßgeblich an der Verteufelung der Kohlekraftwerke mitgewirkt. Weiter hat er als Direktor die Agora-Energiewende aufgebaut, eine Lobby-Organisation für die Energiewende, die weitgehend von US-Amerikanischen Stiftungen finanziert wird. Diese Gruppe ist hervorragend in der Politik vernetzt und bestimmt weitgehend die deutsche Energiepolitik.
Der Ausstieg aus der Kohleverstromung beruht maßgeblich auf Empfehlungen von Agora Energiewende. Es wurde behauptet, man könne Deutschland mit den sogenannten regenerativen Energien aus Sonne, Wind und Biomasse sicher und bezahlbar mit Strom versorgen. Die von der Praxis gelieferten Ergebnisse sehen anders aus. Wir müssen lernen, dass dies nicht möglich ist. Mit jeder weiteren „Ökostromanlage“ steigt der Strompreis und sinkt die sichere Stromversorgung. Ursache sind die geringen und nicht regelbaren Leistungen der Wind- und Solaranlagen, die je nach Wetterlage nur zwischen 0 und 60 Prozent der installierten Leistung liefern. Mit solchen unzuverlässigen Leistungen kann kein Stromnetz aufgebaut werden, das jederzeit die gewünschte Leistung für den Verbraucher bereit stellt. „Ökostrom“ sollte daher als Fakepower bezeichnet werden, um diesen Sachverhalt klar herauszustellen.
Industrievermögen wird vernichtet
Das neu gebaute Kraftwerk Moorburg gehörte zu den ersten, das nach dem Kohleausstiegsgesetz abgeschaltet wurde. Es hat nur 6 Jahre Strom produziert. Der Gesamtumsatz lag bei 1,7 Milliarden Euro, wenn man einen Erlös von 5 Cent/Kilowattstunde ansetzt. Der Bau kostete 3 Milliarden Euro. Es ist ein riesiger Verlust an Industrievermögen, den wir alle mit Steuern und höheren Strompreisen bezahlen müssen.
Die Energieversorgung in Deutschland wird mit Fortführung der Energiewende immer teurer und unsicherer. Was ist zu tun, um wieder Anschluss an die Weltwirtschaft zu erreichen? Wir brauchen wieder sicher verfügbare und bezahlbare Energie. Nur so kann die industrielle Abwanderung gestoppt werden. Auch die Wehrkraft der Bundeswehr ist nur gegeben, wenn jederzeit genügend Energie verfügbar ist.
Deutschland wird immer erpressbarer
Doch mit der geplanten Abschaltung der Kohlekraftwerke ist Deutschland fast gänzlich auf Energieimporte angewiesen und kann jederzeit von den Lieferanten erpresst werden. Wir müssen unbedingt die heimische Braunkohle weiter zur Stromerzeugung nutzen, damit eine Grundversorgung gesichert ist. Darüber hinaus muss der Zugang zu den Öl- und Gaslagern im Schiefergestein aufgeschlossen werden, um bei Bedarf kurzfristig die Förderung aufnehmen zu können. Die Lieferländer von Kohle, Erdgas und Erdöl sollten breit gestreut werden. Für flüssiges Erdgas (LNG) wird das schwierig, weil es nur wenige Lieferländer mit Verflüssigungsanlagen gibt.
Das Festhalten an der Energiewende mit der Subventionierung von Fakepower verteuert die Energie deutlich durch die ideologisch bedingten Kosten. In erster Linie müssen die Abgaben auf CO2-Emissionen fallen. Sie verteuern die Energie um mehr als 30 Milliarden Euro/Jahr. Geplant ist eine Verdopplung bis Verdreifachung dieser Abgaben. Das sind bis zu 1000 Euro pro Einwohner und Jahr. Weiter müssen die Subventionen für Fakepower, die Einspeisevergütungen nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG), abgeschafft werden. Die Fakepower-Erzeuger müssen ihren Strom direkt vermarkten.
Energievorräte sind notwendig
Die Stromerzeuger müssen verpflichtet werden, Brennstoff für mehrere Wochen vorzuhalten. Für Erdöl ist das seit vielen Jahren der Fall. Der Bedarf für 3 Monate wird in Salzkavernen gelagert. Erdgas lagert in Kavernen, die für den hohen Winterverbrauch gefüllt werden. Auch dies ist eine Reserve für einige Tage bis einige Wochen. Für Kohle ist keine Reserve vorgeschrieben und auch nicht vorhanden. Die meisten Kohlekraftwerke haben Kohle nur für wenige Tage. Für eine sichere Stromversorgung muss sich das ändern. Es müssen Kohlevorräte für einige Wochen angelegt werden. Dies ist einfach, denn Kohle kann problemlos auf Halde im Freien gelagert werden. Wie sollte nun eine optimale Energieversorgung in Deutschland aussehen?
Optimale Energienutzung
Der Strom muss weitgehend mit Kohlekraftwerken erzeugt werden. Um Leistungsspitzen abzudecken, sind Gaskraftwerke am besten geeignet. Die Subventionierung und sonstige Stützung von Fakepower einschließlich der CO2-Abgaben sind sofort zu beenden. Zur Vermeidung von Stromverlusten müssen Kraftwerke in unmittelbarer Nähe von Großverbrauchern betrieben werden. Dann kann auf teure neue Stromtrassen quer durch das Land verzichtet werden, die viel Energie schlucken (Die Leitungen werden bei Volllast bis zu 60 °C warm). Die Heizungen sollten vorwiegend weiter mit Erdgas betrieben werden. Wärmepumpen sind keine wirtschaftliche Alternative. Sinnvoll und kostensparend ist dazu eine Warmwasserversorgung mit Sonnenkollektoren. Im Sommer wird dann keine weitere Wärmequelle mehr zur Warmwassererzeugung gebraucht.
Mit diesen Maßnahmen wird der Strompreis halbiert und der Brennstoff optimal ausgenutzt, also verringert. Nach den Berichten in den öffentlichen Medien geht die Ampelregierung nicht diesen Weg. Ihre Ideologie fordert die Energiewende, durch die immer mehr erzeugte Energie vernichtet wird, bevor sie den Verbraucher erreicht. Wann wird sich das endlich ändern?
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Wenn Kohle der günstigste Stromlieferant wäre, dann würden Länder, die über große Kohlevorkommen verfügen, auf die Kohlekraftwerke setzen.
Der Kontinent Australien hat jede Menge an Steinkohle, baut aber die erneuerbaren extrem aus.
Die installierte Kohlekraftwerksleistung geht seit Jahren zurück in Australien und vor allem Solarstrom und die Windkraft wird in Australien ausgebaut.
Tha, SOLCHE Länder gibt es!
China, Indien, Indonesien, Südkorea, Russland, Südafrika, Kolumbien…
Polen eigetlich auch, auch wenn die künftig stärker auf Kernkraft setzen wollen…
Pakistan will mittelfristig schwer bei seinen bislang kaum genutzten Braunkohlebeständen aktiv werden (Da könnten die deutschen Braunkohebagger doch dann dorthin verschenkt werden…)
Australien hat viel Kohle aber auch VIELE GRÜNE und DAS ist eine Mischung, die… *hüstel*
Werner Eisenkopf
„Noch ein paar Jahrhunderte“ Und dann? Gut, kann uns egal sein. Außerdem wächst ja alles abiotisch nach, gelle? Kohle wurde im Erdzeitalter des Karbon abgelagert, ganz biotisch, viele* Millionen Jahre lang. Das Karbon begann vor etwa 358,9 Millionen Jahren und endete vor etwa 298,9 Millionen Jahren. Es wird vom Perm überlagert und vom Devon unterlagert. Näheres bei https://de.wikipedia.org/wiki/Karbon. Das ist Steinkohle und Anthrazit, Braunkohle ist viel jünger. Zeitdauer des Karbon: Schlappe* 60 Millionen* Jahre. Die Zerfallswärme der Radioaktivität hält die Erde seit ca. 5 bis 6 Milliarden (= 5000 bis 6000 Millionen) Jahren auf immer noch ca. 1000°C im Durchschnitt warm. Zusammen mit der Restwärme aus ihrer Entstehungsgeschichte. Es wird interessant … . Leben wir besser vorher noch schnell ab. Also unsere Enkel und deren Kinder. If any. It’s the demography, stupid.
Steinkohle kostet ab Landesgrenze jetzt ca. 96€/t vor ca. 15 Tagen noch ca. 112€/t.
Bei den ca. 96€/t sind das ca. 3,5 Cent was nur der Brennstoff kosten je verkaufter kWh Strom an den Endkunden.
Bei der PV-Anlage haben wir Kosten von 1 bis 2 Cent/kWh aber komplett, was der eigene PV-Strom kostet.
Das Steinkohlekraftwerk Hamburg-Moorburg wurden 2015 fertiggestellt und bereits Ende 2020 war wieder Schluss beim Steinkohlekraftwerk Hamburg-Moorburg, nach nur ca. 6 Jahren.
Die Baukosten lagen bei ca. 3 Milliarden € und die Stromerzeugung im Kraftwerk Moorburg bei insgesamt ca. 34,3TWh.
3 Milliarden € / 34,3TWh = ca. 9 Cent/kWh Strom, nur die Baukosten.
Kraftwerk Moorburg wird bereits abgerissen, Kohlestrom ist einfach zu teuer, wenn selbst neu Steinkohlekraftwerke abgerissen werden.
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Sie mixen unverdrossen, dass was Sie als Privatbenutzer und was KW-Betreiber für ein Produkt zahlen müssen, und sehen – aus Prinzip, wie ich feststellen müssen, so dumm kann eigentlich niemand sein – die beiden munter miteinander.
Bspw. mischen Sie Strom schlechter Qualität (ihren PVA Strom) mit dem guter Qualität aus Kraftwerken. Auch das aus Prinzip. D.h Sie vergleichen Äpfel mit Birnen. Da Sie aber keinerlei Willen zeigen das zu ändern empfehle ich Ihnen eine eigene Website aufzumachen.
Hier sind Sie gesperrt.
Ich weiß nicht, ob Peter.Kraus sich anderer Vergehen schuldig gemacht hat, daß EIKE ihn sperrt. Ich finde nicht, daß er mit diesem Kommentar hier EIKES Engagement schadet. Vielmehr wird auf EIKE negativ zurückfallen können: „Seht, da werden unliebsame Kommentare gesperrt…!“
In diesem Falle war es für mich sogar so, daß sein Kommentar Ihre Erwiderung erzeugt hat, die mir eine differenziertere Betrachtung auf Strompreis ermöglicht hat. Dies wäre sonst nicht geschehen und im alltäglichen Leben hätte ich einem solchen möglichen Argument eines Klimaklebers nichts entgegensetzen können…
Weitgehend unbeachtet in der Öffentlichkeit, drog´hen starke Schrumpfungen beim Bahn-Güterverkehr (DB Cargo, Mainz). Auch durch Mißwirtschaft und Managementfehler, die ma mit einem Teilverkauf (Schenker) zu kaschieren versuchen will. Dies kann auch nachher drastische Auswirkungen auf die Kohlebelieferung von Kohlekraftwerken haben, die nicht auf dem Wasserweg, mit Binnenschiffen belieferbar sind.
Werner Eisenkopf
Eh klar.
„Die Stromerzeuger müssen verpflichtet werden, Brennstoff für mehrere Wochen vorzuhalten.“
Das können wir, Schilda hat es vorgemacht. Man braucht nur Sonne und Wind ein paar Wochen zu bevorraten – in den bewährten Schilda-Säcken. Grüner Wasserstoff aus Übersee ist die zweitbeste Lösung…
Viel Vernünftiges in der Wunschliste an die Grünen, der gravierende Fehler dabei: Grüne sind Weltmeister im Durchsetzen ihrer Ideologie, alles andere prallt an Grünen ab. Es fehlt der zentrale Denkanstoß: Wie befreien wir uns von den grünen Klima-, Energiewende-, Anti-Kernkraft-Fanatikern und den Merkel-Rückständen in den anderen Parteien?
„Weiter sollten die mit heimischer Braunkohle betriebenen Kraftwerke modernisiert und ausgebaut werden.“
Frage: Macht das Sinn? Nach dem EIKE-Vortrag „Hydraulic Fracturing in Deutschland …“ von Volker Wrede vom geologischen Dienst NRW, Oktober 2014, fällt bis 2045 etwa 70% der Braunkohle weg, weil die Lagerstätten erschöpft sind.
Macht es da noch groß Sinn, die heimischen Braunkohlekraftwerke auszubauen, wenn das Ende der Braunkohle absehbar ist. Meiner Einschätzung nach sollten wir eher die Kernkraft ausbauen und untersuchen, ob das Fracken in Deutschland wirtschaftlich betreibbar ist.
MfG
G.Wedekind