Teil 5: Die Entwicklung der Windgeschwindigkeit am Nordrand der Mittelgebirge und im unteren, nördlichen Bergland: Überwiegend leichte Abnahmen
Am Nordrand der Berge: Mehr oder weniger Wind?
Stefan Kämpfe
Bislang wurden in dieser Serie über die Entwicklung der Windgeschwindigkeit nur die flachen Regionen Deutschlands besprochen. Nun soll es ins nördliche Mittelgebirgsvorland sowie ins untere nördliche Bergland gehen.
Einführung
Weil an den Bergen und in deren Vorland (etwa 25 bis 50 Km Entfernung) an ruhigen Tagen Ausgleichswinde wehen, wird dieser Streifen, welcher vom Raum Aachen über Köln/Bonn, das südliche Ruhrgebiet, das Weserbergland, den Nordharz, Nord- und Mittelthüringen bis Ostsachsen reicht, hier behandelt. Hoch- und Gipfellagen über etwa 600 Meter Höhenlage werden später betrachtet. Weil der Autor in dieser Region sein ganzes Leben verbrachte, kennt er die meteorologischen Tücken wie Stau und Föhn, aber auch den mitunter sehr unangenehmen Gebirgsausgleichswind bei gradientschwachem, strahlungsreichem Sommerwetter sehr gut. Lässt sich vielleicht gerade dort besonders viel Windenergie erzeugen? Das gesamte Thüringer Becken ist mittlerweile „verspargelt“ – doch wie sieht die Realität aus? Bevor wir die Ergebnisdiskussion starten, werfen wir daher einen Blick auf einen lehrbuchmäßigen Fall mit Gebirgsausgleichswind, welcher sogleich für Enttäuschung sorgt.
Auch wenn die Verhältnisse in Nabenhöhe etwas günstiger sind – viel Windstrom lässt sich mit Gebirgsausgleichswinden nicht erzeugen. Aber nahm denn wenigstens an den Mittelgebirgen der Wind etwas zu – das viel sonnigere, wolkenärmer werdende Klima seit 1988 ließ das ja vermuten? Doch die Ergebnisse sind ernüchternd.
Schwache Windabnahme trotz einiger fehlerhafter Stationen
Seit 1988 waren 15 Stationen verfügbar, von denen Erfurt/Weimar, Göttingen und Dresden eine mit hoher Wahrscheinlichkeit fehlerhafte Windzunahme aufwiesen – ab oder nach Mitte der 1990er Jahre waren sie brauchbarer. Von den verbleibenden 12 Stationen zeigten Köln/Bonn und Braunschweig (beides Grenzlagen zum Tiefland) keinen Trend, alle übrigen zeigten eine geringe bis mäßige, vereinzelt deutliche Abnahme (auch hier können Fehler nicht völlig ausgeschlossen werden). Weil es im Raum Aachen an Winddaten fehlte, wurde Maastricht (im Südzipfel Hollands) mit in die Auswertung einbezogen; es liegt unweit der Ardennen. Ab 1989 kam Schleiz als 16. Station hinzu. Aber egal, ab welchem Zeitraum oder ob mit oder ohne fehlerhafte Stationen – die Windabschwächung blieb, wenngleich nicht ganz so deutlich, wie im Nordostdeutschen Binnen-Tiefland.
Damit ist die Nordhälfte Deutschlands nun ausgewertet; Windabnahmen überwiegen dort eindeutig. Weitere Teile dieser Serie werden sich mit Bayern und dem Alpennordrand sowie mit den Berggipfeln in ganz Deutschland befassen.
(wird später fortgesetzt)
Stefan Kämpfe, Diplom- Agraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Einfach mal hier schauen.
https://www.researchgate.net/publication/229991972_The_storminess_record_from_Armagh_Observatory_Northern_Ireland_1796-1999
In der Nordsee hatten wir in den 1950ern und 1980ern eine besonders hohe Sturmintensität, die seit den 1990ern sinkt.
Das ist den Wettersystemen geschuldet.
Mit diesem 5. Teil von Herrn Kämpfe, für die er sich eine immense Arbeit aufgehalst hat, dämmert auch mir langsam, was mit den massiuven landesweiten Windräderbauten für ein „menschgemachtes Riesenproblem“ in der Natur angerichtet wurde….
Windräder „entnehmen“ Wind und töten viele Insekten aber NOCH sind wir nicht so weit hierzulande, wie in China. Dort müssen Menschen schon vielerorts die Obstbäume manuell per Hand bestäuben…
Werner Eisenkopf
Mit dem menschgemachten Problem der Windentnahme (bzw. dessen Auswirkungen) gehe ich durchaus mit. Was ich aber anmerken wollte:
Die Handbestäubung von Obstbäumen wegen fehlender Insekten in China halte ich für ein urbanes Märchen. ,
Das es trotzdem gemacht wird, Aufnahmen belegen es ja, hat einen Grund: Züchtung, gezielte Hybridisierung.
So machen wir uns wie im Mittelalter und die Jahrtausende davor vom Wind abhängig. Eines ist dabei gewiss: Mit unserer vorsintflutlichen grünen Klima- und Energiewende-Politik kommen wir auf den Hund – so sicher wie das Amen in der Kirche! Das gleiche wahnwitzige Phänomen: Noch immer gibt es unbelehrbare Grün-Gläubige – offenbar der Steinzeit entlaufen. Wir bei EIKE wissen es aus erster Hand – die grünen KaKas sind uns allen wohlbekannt. Unsere Klima- und Energiewende-Politiker sind vom gleichen Kaliber – „Weltretter“, die an apokalyptische Reiter erinnern. Deshalb muss man sie in die Wüste schicken…
Vielen Dank für die umfangreiche Auswertung der Daten zur Windentwicklung in Deutschland! Die bisherigen fünf Beiträge sind auf jeden Fall sehr informativ! Natürlich kann man solch ein Thema eigentlich nicht erschöpfend behandeln. Dennoch möchte ich auf einen wichtigen Aspekt hinweisen. Nämlich die Entwicklung der Windgeschwindigkeit und die Korrelation zur Niederschlagsentwicklung für die verschiedenen Jahreszeiten. Denn das Windenergieangebot ist im Winter weit größer als im Sommerhalbjahr. Daher wäre zu erwarten, dass im Sommerhalbjahr das Klima weit empfindlicher auf den Energieentzug durch WKAs reagiert als im Winter. Auch wenn absolut wesentlich mehr Windstrom im Winterhalbjahr erzeugt wird. Im insbesondere Frühjahr korreliert dabei der Niederschlagsrückgang recht auffällig mit der Zunehmenden Windenergienutzung, während im Sommer dies für den Temperaturanstieg gilt. Wobei ein trocknendes Frühjahr sowieso einen heißen Sommer begünstigt. Führen doch trockene Böden zu weniger Verdunstung. Und die Verdunstung wirkt doppelt kühlend, einmal direkt durch die notwendige Verdampfungsenergie und zum anderen indirekt, weil die Wasserverdunstung die Wolkenbildung fördert. Die statistischen Zusammenhänge erwecken zumindest den starken Verdacht, dass die Windenergienutzung im Sommerhalbjahr massiv zu einer Klimaveränderung beiträgt.
„Denn das Windenergieangebot ist im Winter weit größer als im Sommerhalbjahr.“
Was die Stromerzeugung anbelangt, hilft dies offenbar, die im Winter geringere Solarstromproduktion mengenmäßig auszugleichen. Sonst würde er auch jahreszeitlich noch mehr zappeln, der Flatter- und Lückenstrom…
Rahmstorff wird das Klima schon wieder in den Griff kriegen. Das ist doch sein selbst erklärtes Ziel zusammen mit den 400 von unseren Steuergeldern teuerst bezahlten Angestellten des PIK Potsdam. Die grüne Regierung soll einfach per Mehrheitsbeschluss festlegen, dass das PIK den Wind vor allem im Winter gleichmäßig durch Deutschland wehen lassen soll. Wer per Gesetz den Autos vorschreiben kann, dass sie weniger CO2 ausstoßen sollen, der wird doch auch dem PIK Potsdam per Gestetz diese Vorgabe eines gleichmäßigen Windes dem PIK Potsdam vorschreiben können. Also los: drei Jahre Zeit für Rahmstorff , ansonsten Strafzahlung an den Bundeshaushalt, eine Strafe, die sich jährlich erhöhen sollte.
Herr Adel,
Ihre Anmerkungen sind zutreffend. Im Teil 2 hatte ich das Thema angerissen, aber vorerst geht es mir darum, die Entwicklung der Windgeschwindigkeit zu analysieren und anschaulich darzustellen.