Der jüngste große Temperaturanstieg hat die Klimaalarmisten in helle Aufregung versetzt, die sozusagen alle hyperbolischen Register gezogen haben. Die Erwärmung sei enorm, sagen sie. Ihr Lieblingsbegriff – „beispiellos“ – taucht häufig auf.
Das ist alles sehr lustig, hatten wir doch vor nicht allzu langer Zeit genau dieselbe Situation. Am interessantesten ist, was damals als Nächstes geschah, denn meiner Meinung nach ist es wahrscheinlich, dass es wieder geschieht. Das bedarf einer Erklärung.
Für die folgenden Ausführungen muss man sich die Temperaturaufzeichnungen der University of Alabama in Huntsville (UAH) ansehen:
Vergleichen Sie zunächst einmal den aktuellen Ausschlag mit dem von 1998. Sie sind praktisch identisch, was den kurzfristigen Temperaturanstieg anbelangt, etwa 1,0 Grad C. Es handelt sich also nicht um einen beispiellosen Anstieg.
Ja, die Spitze des jetzigen Spikes hat eine höhere Temperatur als der Spike von 1998, und hier wird es sehr interessant. Die Basis des jetzigen Spikes ist wärmer als die Basis im Jahr 1998. Das liegt daran, dass es seither ein wenig wärmer geworden ist.
Aber diese Erwärmung erfolgte in zwei bestimmten Schritten, die jeweils auf einen Super-El Niño folgten. Nach der Spitze von 1998 oszillierte die Temperatur um einen konstanten Wert, der höher war als vor der Spitze, aber es gab keine weitere Erwärmung, bis die Super-El-Niño-Spitze von 2016 auftrat. Nach dieser Spitze war es dann wieder wärmer, aber ohne Erwärmung.
Die gesamte Erwärmung in der gesamten Aufzeichnung erfolgt in nur zwei Schritten, ohne Erwärmung dazwischen. Übrigens habe ich schon vor sechs Jahren auf dieses Stufenmuster hingewiesen, als es nur eine klare Stufe gab, nämlich 1998. Siehe hier.
Damals fragten wir uns, ob sich dieses Stufenmuster mit dem Super-El-Niño 2016 wiederholen würde, und siehe da, das war tatsächlich der Fall.
Jetzt stellt sich also die Frage, ob wir einen weiteren kleinen Schritt nach oben in der Durchschnittstemperatur von der laufenden Spitze bekommen werden? Ich wette, das wird so sein, und deshalb mache ich hier eine entsprechende Prognose. Natürlich bin ich bereit, mich zu irren, aber es ist immer noch sehr wahrscheinlich.
Aber die Grundaussage von vor sechs Jahren bleibt bestehen. Es gibt keine Beweise für eine Erwärmung aufgrund des kontinuierlichen CO₂-Anstiegs in den gesamten 45 Jahren. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass die Erwärmung auf das periodische Auftreten von Super-El Niños zurückzuführen ist.
Die wahrscheinliche Erklärung scheint auch ziemlich einfach zu sein. Es gibt eine Restenergie in der Atmosphäre, die von jedem Ausschlag übrig bleibt. Die Gesamtenergie steigt also mit jedem Schritt an.
Man beachte, dass die Energie der Spitze nicht vom El Niño stammt. Ein El Niño ist einfach ein Mangel an kaltem Wasser, das aufsteigt. Ohne dieses kalte Wasser erwärmt sich die Oberflächenschicht des Ozeans durch die einfallende Sonnenenergie stark. Ein Teil dieser Energie gelangt in die Atmosphäre und verursacht den großen Ausschlag. Dass ein Teil dieser Energie dann in der Atmosphäre verbleibt, scheint nicht überraschend. Es gibt keinen Grund, warum die La Niña, die auf jeden Super-El Niño folgt, die gesamte kürzlich hinzugefügte Energie entfernen sollte.
Hier ist meine Schlussfolgerung von vor sechs Jahren: „Aber in keinem Fall gibt es hier irgendeinen Beweis für eine CO₂-induzierte noch für eine vom Menschen verursachte Erwärmung, was das betrifft. Diese Ursachen würden zu einer relativ gleichmäßigen Erwärmung im Laufe der Zeit führen, nicht zu der einmaligen, episodischen Erwärmung, die wir hier eindeutig sehen. Insbesondere gibt es meines Wissens keine bekannte Möglichkeit, wie der allmähliche CO₂-Anstieg diesen riesigen El-Nino-La-Nina-Zyklus verursacht haben könnte.
Die geringe Erwärmung in den letzten 40 Jahren scheint also mehr oder weniger völlig natürlich zu sein. In jeder normalen Wissenschaft würde dieses Ergebnis ausreichen, um die Hypothese zu entkräften, dass die steigende CO₂-Konzentration die globale Erwärmung verursacht.“
Daran hat sich nichts geändert. Die Hypothese der anthropogenen globalen Erwärmung wird durch einfache Beobachtung falsifiziert. So ist die Wissenschaft, oder so sollte sie sein.
Link: https://www.cfact.org/2024/01/08/big-temperature-spike-may-lead-to-small-temperature-rise/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
„Es gibt eine Restenergie in der Atmosphäre, die von jedem Ausschlag übrig bleibt. Die Gesamtenergie steigt also mit jedem Schritt an.“
Hm, irgendwie merkwürdig. Steigt die Gesamtenergie in der Atmosphäre durch El Nino, steigt auch die Abstrahlung in den Weltraum und der El Nino-Anstieg klingt wieder ab. Ein dauerhafter Verbleib in der Atmosphäre ist unwahrscheinlich. Was das Stufenbild erklären könnte: Abklingende El Nino-Treppen, die sich einem geringen, kontinuierlichen Anstieg überlagern. Ein globaler Anstieg, der offenbar mit der Sonne und den Wärmeinseln korreliert und nicht nur mit dem CO2.
Es wird dringend Zeit, den häuslichen Sprachgebrauch mit Gleichsetzen von Temperatur und Erwärmung zu beenden.
Temperaturwerte, auch wenn man sie zu einem grundsätzlich falschen Ergebnis mittelt (Global-Temperatur heißt dieser unphysikalische Schwachsinn) können im Vergleich zu einer anderen Temperatur nur höher oder gleich oder niedriger sein. In jedem Fall bleiben es Temperaturwerte, keinesfalls verwandeln sie sich in Wärmegrößen.
Temperaturwerte geben nur im Sonderfall Auskunft über eine Erwärmung oder Abkühlung, was eine Energieänderung bedeutet. Der Sonderfall ist der, dass ein Temperaturfühler (genau einer!) nur die Temperatur eines einzigen eindeutig definierten Körpers erfasst, der sich in seiner Ausdehnung und Größe und Beschaffenheit nicht ändert.
Das große Problem derzeit liegt darin, dass ganze Institutionen Geld damit verdienen, dass sie mit Global-Temperaturen und kunstvollen zusätzlichen Annahmen und Justierungen gewaltige Softwarekomplexe schreiben, die dann Temperaturwerte plötzlich in Wärme oder Kälte umrechen. Es sind nicht nur Institutionen sondern auch viele EIKE-Schreiber, die sich in eine Art Wettbewerb stürzen, um heraus zu bekommen, wer denn richtiger oder besserwisserischer falsch herumrechnet und mit nicht existierenden Global-Temperaturen sog. Klimasensitivitäten des CO2 erfindet. Egal, wie viele Integral- und Differentialrechnungen eingebaut werden, wer mit Global-Temperaturen startet, liegt schon mit dem Ansatz unkorrigierbar falsch daneben.
Um dennoch brauchbare und verkaufbare Ergebnisse zu bekommen, wird so lange adjustiert und an den Ergebnissen herumgebastelt, bist etwas scheinbar Realistisches herauskommt, das man verkaufen kann und woraus man Steuern ableiten kann. Diejenigen, die ihr Geschäft mit Global-Temperaturen machen, verhalten sich nicht im Geringsten anders, als diejenigen, die die Erde einst als Scheibe brauchten und jeden, der dem nicht folgte, einen Ketzer nannten! Das Schema ist geblieben, die Ketzer heißen heute allerdings Klimaleugner.
Um dieses Geschäft zu beleben, wird dann die sog. „Global-Erwärmung“, wahlweise „Global-Temperatur“, für Kälte und längst nicht mehr zulässiges Schneetreiben verantwortlich gemacht. Ist doch logisch und wird von jedem verstanden. Wer so argumentiert, für den darf auch Global-Temperatur gleich Global-Wärme sein. – Und wer dies als modernen Glauben braucht, darf ihn behalten. Amen.
👍👍👍👍. Ich bewundere Ihre nahezu unmenschliche Geduld. Ihre sachlich – verständlichen und ständigen Auseinandersetzungen mit den ewig gleichen ideologisierten Irrtümern bezahlter Boties sind immer lesenswert. Dafür möchte ich Ihnen einmal ein großes DANKE SCHÖN senden. 💐
Im Artikel steht:
Das klingt eigenartig und regt zu einem Blick auf den Originalartikel an. Dort steht „There is no evidence of any warming due to the ongoing steady CO2 increase in this entire 45-year record. None whatsoever, as it is all clearly due to the periodic occurrence of super El Niños.“. Das „None whatsoever,“ bezieht sich auf den vorhergehenden Satz, das müßte also eher heissen: Es gibt keine Beweise für eine Erwärmung aufgrund des kontinuierlichen CO₂-Anstiegs in den gesamten 45 Jahren. Gar keine, da es alles ganz klar eine Folge des periodischen Auftretens von Super El Ninos ist“.
Nicht das ich dem Autoren das abnehmen würde, aber ich denke, so wäre es richtiger übersetzt …
Bzgl. der Übersetzung kann ich Ihnen zustimmen, Herr Müller. Hingegen neige ich aber sehr dazu, den Autoren zuzustimmen. Die El nino-Auswirkungen lassen sich doch schon recht lange zurückverfolgen.
Vielen Dank für den Hinweis!
MfG
Müller, wenn die eigene Argumentation im Abfluß verrinnen, geben Sie gerne mal den Philosophen oder Übersetzer. Ist Cohnen eigentlich Ihr Bruder oder ein „alternatives“ Pseudonym? Frage für einen Freund….