von Georg Etscheid
Erst in diesem Frühjahr machte die Nachricht die Runde, der Pegel des Gardasees habe einen historischen Tiefstand erreicht. Nur noch 46 Zentimeter würden gemessen, das Urlaubsparadies der Deutschen sei in Gefahr, drohe gar auszutrocknen. Doch die Panikmache beruhte auf falsch interpretierten Zahlen und beinhartem Glauben an den Klimanotstand. Entwarnung ist angesagt.
Nicht erst seit Karl Lauterbach in Italien den Hitzenotstand ausrief und aus seinem Urlaub in Bologna wissen ließ, wenn es „so weitergeht, werden diese Urlaubsziele langfristig keine Zukunft haben“, gilt das einstige Sehnsuchtsland reisefreudiger Deutscher als Epizentrum des Klimawandels, hin- und hergeworfen zwischen Megadürre und Extremhochwasser. Burkini für alle beim Adriaurlaub, um in der sengenden Hitze nicht zu verbrennen? Einlass in Venedig nur noch mit Rettungsweste wie beim Transatlantikflug? Und wenn es mal kräftig geschüttet hat: Besichtigung der Florentiner Uffizien im Schlauchboot?
Auch dieser Tage gehen wieder Meldungen von angeblich nie dagewesenen Regenfluten und schweren Überschwemmungen durch die Medien, diesmal in der Toskana. Kaum auszudenken, welche Angstszenarien die ökologisch bewegte Journaille verbreiten würde, wenn sich wieder eine Flut ereignete, wie jene, die in der Nacht vom 3. auf den 4. November 1966 Florenz heimsuchte. Damals erreichte der aus dem Apennin kommende Arno nach tagelangen Regenfällen Hochwassermarken, die sämtliche Flutereignisse der vergangenen Jahrhunderte übertrafen.
Selbst die weltberühmten Uffizien versanken in den schlammigen Fluten, und auch das Kruzifix von Cimabue, dem Lehrmeister Giottos, in der Basilika Santa Croce wurde durch die mit Heizöl kontaminierten Wassermassen stark beschädigt. Der jämmerliche Anblick des einstigen Meisterwerks, nun entstellt wie ein pockennarbiges Gesicht, wurde zum Symbol für die Katastrophe. Mehr als 30 Menschen starben in der von dem Jahrhunderthochwasser betroffenen Region. Das war lange vor dem von Klimahysterikern wie Lauterbach ausgerufenen Weltuntergang.
Durchschnittliche Tiefe des Sees: 135 Meter
Erinnert sich eigentlich noch jemand an die Meldungen, die erst in diesem Frühjahr aus Italien an deutsche Ohren und Augen drangen? Der Pegel des Gardasees habe einen historischen Tiefstand erreicht! Nur noch 46 Zentimeter würden gemessen, das Urlaubsparadies der Deutschen sei in Gefahr, drohe gar auszutrocknen. Dazu zeigten die Medien Bilder von trockengefallenen Felsufern an der Spitze der Halbinsel Sirmione und ließen besorgte Touristen und Touristiker zu Wort kommen. Der Stern schrieb sogar, der See sei nur noch zu 38 Prozent gefüllt. Später korrigierte sich das Blatt. Die Prozentangaben hätten sich nur auf den Pegelstand des Sees bezogen. „Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.“
Doch durch die Dauerberieselung der Leser und Zuseher mit Hiobsbotschaften aus einem angeblich der Verwüstung preisgegebenen Italien hatte sich das Bild eines Landes im Klimanotstand schon festgesetzt. In der Tat hatte es im Winter 2022/23 in den Südalpen vergleichsweise wenig geregnet und geschneit. Dadurch war der Pegel des Gardasees gefallen, allerdings nicht auf einen „historischen Tiefstand“, denn im August 1951 hatte man gerade mal 6,8 Zentimeter gemessen. Auch in den Jahren 2003 und 2007 fiel der Pegel unter acht Zentimeter, allerdings erst im September. Jetzt war zwar erst Jahresbeginn, doch 2002, also vor gut zwanzig Jahren, hatte der Pegel ebenfalls zu Jahresanfang bei nur 28 Zentimeter gelegen.
Von Ausnahmesituation konnte also keine Rede sein. Außerdem dürfte den meisten Journalisten und Lesern entgangen sein, dass sich unter einem Pegel von „nur“ knapp einem halben Meter im Frühjahr 2023 an den tiefsten Stellen des Sees noch schlappe 346 Meter Wassersäule erstrecken – die durchschnittliche Tiefe des Sees liegt bei 135 Metern. Bis diese gewaltigen Wassermassen unter den unerbittlichen Strahlen der Klimasonne verdampft sein könnten, würde es wohl genauso lange dauern, wie wenn Grönland oder die Antarktis abschmelzen würden.
Realität widerlegt knackige Klimaschlagzeilen
Leider ist die Wahrheit oft komplizierter, als es in die Hirne voreingenommener Berichterstatter und in knackige Klimaschlagzeilen passt. Denn der hydrometrische Nullpunkt des Pegels in Peschiera am Südende des Gardasees liegt nicht irgendwo auf dem Grund des Sees, sondern nach allgemeiner Definition unter dem niedrigsten, über eine lange Zeit gemessenen Wasserstand. Dieser Wert dient vor allem dem Wassermanagement des Flusses Mincio, der in Peschiera dem Gardasee entspringt und die intensiven landwirtschaftlichen Kulturen in der Poebene unterhalb von Verona versorgt. Selbst ein Pegel Null bedeutet keineswegs das Trockenfallen des Gardasees. Aber wer interessiert sich schon für solche Feinheiten?
Ende April begann der Wasserstand des Gardasees dann schon wieder zu steigen und erreichte im Juni mit 106 Zentimetern einen ersten Peak – jeder Zentimeter an der Oberfläche entspricht einem Zufluss von 3,7 Millionen Kubikmetern Wasser, eine beachtliche Menge. Danach bewegte sich der Pegel während der gesamten Urlaubssaison auf einem auskömmlichen Niveau mit einem Tiefpunkt von 79 Zentimetern am 18. Oktober 2013, um Ende Oktober steil nach oben zu schießen. Dies waren jene Regenfälle, die auch in der Toskana mancherorts zu schweren Überflutungen geführt hatten. Um die Hochwasser führende Etsch zu entlasten und vor allem Verona zu schützen, wurde sogar der Etsch-Gardasee-Tunnel geöffnet.
Die zehn Kilometer lange Verbindung zwischen Etsch und Gardasee war schon 1936 unter Benito Mussolini begonnen worden, wurde aber erst 1959 fertiggestellt. Anfang November lag der Pegel des Gardasees bei 126 Zentimetern. Der Allzeit-Höchststand wurde am 2. Juli 1879 gemessen und betrug 216 Zentimeter. Würde dieser Wert heute wieder erreicht, wäre neue Schlagzeilen über Extremwetter und Klimanotstand gewiss.
Von erfreulichen Neuigkeiten liest man nichts
In Südtirol, also nicht weit entfernt vom Gardasee, hieß es zuletzt, dass die Niederschläge die Grundwasserspiegel wieder aufgefüllt hätten. Die monatelange Trockenheit dieses Jahres sei wieder ausgeglichen. „Wir sind jetzt überall überdurchschnittlich, auch in den Niederschlagssummen des Jahres. Es ist also sehr viel Niederschlag aufgeholt worden. In den hochalpinen Lagen hat es bereits geschneit. Sowohl das Hochwasser als auch die Schneerücklagen, auch hinsichtlich nächsten Frühling, profitieren von diesen Ereignissen“, wird, etwas holprig, der Direktor vom Amt für Hydrologie und Stauanlage der Autonomen Provinz Bozen, Roberto Dinale, zitiert.
Diese überaus erfreulichen Neuigkeiten liest man in den hiesigen Medien natürlich nicht. Wer dieser Tage Italien bereist, fährt durch ein sattgrünes Land. Der Po, dessen Austrocknen gleichfalls prophezeit worden war, führt wieder ebenso reichlich Wasser wie die vom Apennin in die Poebene führenden Wildflüsse, etwa der Taro bei Parma in seinem breiten Schotterbett. Plötzliche Sturzfluten entsprechen den Niederschlagsmustern der berüchtigten Mittelmeertiefs und der Topografie und sind in dieser Region nicht außergewöhnlich. Leider nicht ungewöhnlich sind in Italien auch ausufernde Zersiedlung und vernachlässigter Hochwasserschutz, was im Ernstfall die Folgen extremer Wetterereignisse potenziert.
Dass der Po vor seiner Eindeichung regelmäßig riesige Gebiete überflutete und gewaltige Schäden anrichtete, kann man in alten Filmen wie „Don Camillo und Peppone“ sehen. Camillo zog noch in einer Bittprozession zu dem unberechenbaren Fluss, der alles verschlingen konnte. Heute beschwört selbst der Papst das Narrativ vom „allein menschengemachten“ Klimawandel.
Georg Etscheit ist Autor und Journalist in München. Fast zehn Jahre arbeitete er für die Agentur dpa, schreibt seit 2000 aber lieber „frei“ über Umweltthemen sowie über Wirtschaft, Feinschmeckerei, Oper und klassische Musik u.a. für die Süddeutsche Zeitung. Er schreibt auch für www.aufgegessen.info, den von ihm mit gegründeten gastrosophischen Blog für freien Genuss, und auf Achgut.com eine kulinarische Kolumne.
Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier
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Die armen Medienschaffenden. Die sind doch nur Befehlsempfänger. Und der Kühlschrank muss gefüllt werden. Sie verstehen von der Materie nix. Und schreiben und plappern was man ihnen vorgibt.
Aus den Erfahrungen der letzten Jahre kann man also mitnehmen: Alles was offiziell verkündet wird ist gelogen!
Vielleicht sollte der ChatGPT gesteuerte Bot, der hier unter Kwass, Fröhlich, Kraus(e) etc… auftritt, dem Gardasee einfach mal eine Standpauke halten und ihm befehlen, den Wasserstand zu senken! Es ist ja schließlich Klimawandel angesagt!
In den Medien ist das nicht mehr Klimawandel, sondern Klimakatastrophe. Ist der Wassersand unter einem „Normalpegel“, dann ist CO2 der Alleinschuldige. Ist der Wasserstand darüber, CO2 hat Schuld. Ist der See in einem Jahr zu warm, CO2 ist der Schuldige. Ist der See zu dreckig und am Ufer wachsen Algen, CO2 hat Schuld. Dabei gibt es ein „Normal“ bei Wetter überhaupt nicht. Zu warm, zu kalt, zu hoch, zu tief, zu dreckig, zu…Die Wetterbedingungen unterliegen einem ständige Wandel und schwanken um einen statistischen Mittelwert. Die Schwankung ist der Normalfall und keine Katastrophe.
Die dümmsten Id….., die das Land hervorgebracht hat, sind unsere grünen Klima-Hirnschwund-Journalisten. Die unermüdlichen Verstärker unserer Alarm- und Panik-„Forscher“. Nur noch übertroffen von den Hinterletzten, Lauterbach und den Grünen. Doch irgendwie stimmig, wir leben schließlich in Idiotistan.
Wasser ist Lebensquell
Hochkulturen zeichneten sich oft dadurch aus, dass sie das lebenswichtige Wasser zu regeln verstanden; nicht nur Ägypten, sondern auch Südarabien, Ankor-Watt, Nazca-Kultur, China und andere. Für Italien und hier den Gardasee wäre mehr Wasserhaushaltung zu empfehlen; so dass nicht nur bei Hochwasser, sonder bei allen höheren Wasserständen über die Galeria (Tunnel) Adige-Garda dem Gardasee (südl. Torbole) Wasser zugeführt wird, um Vorräte für Trockenzeiten bereitzuhalten. Bislang geschieht das nur alle paar Jahre, um Überschwemmung an der Etsch (bei Verona) zu vermeiden. Ähnlich bei anderen Seen. Zusätzlich sollten weitere Reservoire für die oberen, westlichen Zuflüsse des Podanus (Pos) geplant werden; Leben braucht Wasser, das ist wichtiger als eine Umgehungsstraße oder eine Großveranstaltung (Festivals, Sportereignisse) uä. Mindestens so wichtig ist das auch für Spanien, wo Wasser aus dem feuchten Norden (nördliches Kantabrisches Gebirge) nach Süden zu leiten ist , z. B. von Galizien zum Duro oder Guipúzcoa zum Kanal Tago-Segura (Transvase, ca 370 km lang), der Wasser nach Süden leitet, aber zu wenig Wasser hat. Dafür braucht es übrigens Energie, um das Wasser über die Berge zu befördern (bevorzugt verlässliche Kernkraft), eigentlich ein EU-Projekt.
Erst in diesem Frühjahr machte die Nachricht die Runde, der Pegel des Gardasees habe einen historischen Tiefstand erreicht. Nur noch 46 Zentimeter würden gemessen, das Urlaubsparadies der Deutschen sei in Gefahr, drohe gar auszutrocknen. Doch die Panikmache beruhte auf falsch interpretierten Zahlen und beinhartem Glauben an den Klimanotstand.
So ist das immer in unseren Medien, Panikmache, um einen Klimanotstand herbeizureden. Die gesamte Erwärmung seit 1987 (Temperatursprung und starke Weitererwärmung tagsüber) wird ausschließlich der CO2-Zunahme zugeschrieben. Und das behauptet nicht einmal das IPPC und das PIK, denn die CO2-Zunahme beträgt seit 1987 nur 80 ppm, man bräuchte schon eine KLimasensitivität von weit über 10 Grad, um die Sommertageserwärmung erklären zu können. Aber das Geschäftsmodell CO2-Abzocke muss halt weiterlaufen. Eben Lügenpresse. Schön, dass sich dem einzelne Redakteure widersetzen.
Man könnte solche Lauterbachschen Aussagen als „dummfrech“ bezeichnen. Der kompromißlose Support aller Mainstream-Medien in der „Corona-Suppressions-Zeit“ löschte seine letzten Restbestände an Realitatsbezug. Ein klassisches Merkmal dieser BERICHTERSTATTUNG: Die Katastrophen finden immer in anderen Ländern statt, nicht nachprüfbar, und selbst von den dortigen Bewohnern kaum wahrgenommen. WENN 👉 wir in Deutschland eine Katastrophe zu beklagen haben, wie im AHRTAL, versagen die Behörden auf GANZER LINIE. Trotz Warnungen englischer Wetterdienste, trotz Polizeihelicopter, die das Ausmaß kannten….Katastrophen werden geradezu herbeigesehnt. Zum Narrativerhalt. Zwecks BILDMATERIAL, das im Nachhinein für so viele Pseudokatastrophen Verwendung findet ! Der LKW-Konvoi in Bergamo, der so gerne als „Leichenzug“ und Beweismittel für eine angeblich furchtbare Seuche veröffentlicht wurde, waren ein paar LKWs gefüllt mit Krankenhaus-Materialien…..Särge, die mit einer Blume versehen als Coronatote um die Welt gingen waren Bilder der Opfer von gekenterten Migrantenretter-Booten aus Lampedusa….so arbeiten die bis aufˋs Mark unanständigen Mainstreammedien. 🤮🤮🤮 Vorne an, 👉 die BILDZEITUNG, die mehrere Male zugeben mußte, daß ihre ukrainischen Kriegsspektakel-Katastrophenbilder z.Bsp. von einer durch einen Chemie-Unfall zerstörten chinesischen FABRIK stammten. Ich rate allen zur Diät. Zur Mainstream-Diät. Übrigens, könnte mal wieder an den Gardasee, zum Surfen…😁…a bisserl Wasser wernˋs noch konservieren. Schließlich ist er bis zu 350 Meter tief…😂🤝😂🤝😂
Selbst wenn die Hauptzuflüsse Sarca und Varone im Norden vollkommen wegfielen, könnte der See nur bis zur Abflußhöhe des Mincio im Süden „ausrinnen“. Dann wäre Pegel Null erreicht. Und danach müßte zur Austrocknung die Verdunstung den im Mittel 135 m tiefen und 370 km² großen See „in Luft“ auflösen. Und regnen dürfte es in dieser Zeit natürich auch nie wieder.
Journalisten denken eben in sehr vielen Fällen nicht, wenn sie etwas schreiben. Ist überall und jederzeit feststellbar …
Aber klar, nur eine Austrocknung des beliebten Urlaubsziels liefert „Clickbait“
Inzwischen gibt es Überschwemmungen in der Po-Ebene – wegen zu viel «Klima-Schutz»? Man wird doch noch fragen dürfen…