Es wird nicht gebaut, was die Bauministerin plant, aber sie hält an den Plänen fest. Auch bei Energie- und Wärmewende wird konsequent an Plänen festgehalten, die nicht funktionieren können. Aber im Schönrechnen entwickeln ihre Planer eine wahre Meisterschaft.
von Manfred Haferburg
Das Bauwesen, es entwickelt sich. Muss ja. Jedes Jahr wandern ein paar hunderttausend „Ankommende“ ein. Und die müssen ja irgendwo wohnen. Die Platte lässt grüßen. Oder das große Zusammenrücken.
Klara Geywitz, SPD, ist ihres Zeichens die Bundesbauministerin. Großspurig kündigt sie seit Jahren an, dass der Bund jährlich 400.000 Wohnungen bauen wird. Nun ja, abgesehen davon, dass Geywitz und die ganze Ministerriege der Ampel noch nicht einmal eine einzige Wohnung hinbekommen würden, weil sie mit Sicherheit keine Maurerkelle halten könnten, wer hätte schon den Mut, in eine von Ministerhand erbaute Wohnung einzuziehen?
Aber auch das politische Ziel von 400.000 wird, von Jahr zu Jahr schlimmer werdend, weit verfehlt. Und was meinen die Frau Bauministerin dazu? „Ich gehe nicht davon aus, dass dieses Ziel 2022 und 2023 erreichbar ist“. Und dann kommt es: „Für die Zukunft wollen wir aber daran festhalten“. Sie will „durch Vorfertigung und Digitalisierung 2024 und 2025 an diese Zahl herankommen“.
Das ist so, als wäre ich seit Jahren im ausgeschöpften Dispo und halte trotzdem an dem Ziel fest, nächstes Jahr mehr Geld als Elon Musk auf dem Konto zu haben. Aber Frau Geywitz ist nicht allein im Taka-Tuka-Land, die ganze Ministerriege hat sich dahin verbarrikadiert, einschließlich Olaf dem Vergesslichen.
Die Bundesregierung hält an ihren Ausbauzielen der Energiewende fest. Welt-Online: „Trotz des Fachkräftemangels und einer sich abschwächenden Marktdynamik sieht die Bundesregierung den Wärmepumpenhochlauf auf einem guten Weg. Am Ziel von 500.000 neu installierten Wärmepumpen pro Jahr ab 2024 wird festgehalten, dafür seien Qualifikation und Weiterbildung „wichtige Handlungsfelder“, teilte das Bundeswirtschaftsministerium anlässlich des Wärmepumpengipfels mit.“ 500.000 Wärmepumpen pro Jahr, macht 1.370 Wärmepumpen pro Tag, einschließlich Ostern und Weihnachten. Die Förderanträge aber sind um 50 Prozent eingebrochen.
„Wir sind zum Erfolg verdammt“
Auch die hochtrabenden Ziele bei den Elektroautos werden um Galaxien verfehlt. Geplant waren 15.000.000 Elektroautos bis 2030, macht 6.000 Neuzulassungen von Elektroautos pro Tag, einschließlich Ostern und Weihnachten. Der Verkauf von Elektroautos ist 2023 dramatisch eingebrochen, er hat sich fast halbiert.
Klimaschutzminister Robert Habeck mit Blick auf die Fortschritte beim Ökostromausbau. „Wir sind noch lange nicht durch. Aber wir haben große Gesetze gemacht, etliche große und kleine Stellschrauben gedreht, um Verfahren zu vereinfachen, Bürokratie schrittweise hinter uns zu lassen und schneller zu werden“. 30 Gigawatt Windenergie auf See bis 2030 sind geplant, macht drei 5 MW Offshore-Windräder pro Tag einschließlich Ostern und Weihnachten. Derzeit schafft man 11 Prozent vom geplanten Tempo.
Insgesamt 115 Gigawatt Windenergie an Land bis 2030, macht 5 neue Windenergieanlagen 5 MW pro Tag, einschließlich Ostern und Weihnachten. Derzeit schafft man 35 Prozent vom geplanten Tempo. Dadurch steigt die Anzahl der täglich zu bauenden Anlagen, verglichen mit der Planung, immer mehr an. Der „Ausbau-Stau“ beträgt zum 20.09.2023 etwa 1,2 Gigawatt. Um ehrlich zu sein: Ich bin im Interesse unserer Landschaften froh, dass sie bei der Umsetzung dieses Irrsinns nicht richtig vorankommen.
22 Gigawatt Solarpaneele sollen pro Jahr bis 2030 installiert werden. Hier kann man nur schätzen, das sind so um 500 Solaranlagen pro Tag. Eine nähere Betrachtung erübrigt sich, da auch künftig nachts in Deutschland keine Sonne scheint, besonders im Winter.
Habeck hat mehr Tempo beim Ausbau der Stromnetze gefordert: „Wir brauchen eine Halbierung der Planungs- und Genehmigungszeiten für den Netzausbau„, sagte der Grünen-Politiker beim Besuch des Umspannwerks Heide der neuen schleswig-holsteinischen Westküstenleitung in Wöhrden. „Wir sind zum Erfolg verdammt.“ Na, denn man los, Robert: 7.000 km Hochspannungsleitungen sind bis 2030 zu bauen. 1.800 km wurden bisher seit 2018 – nämlich als Altmaier den Netzausbau zur Chefsache erklärte – fertiggestellt. Das meiste ist noch nicht einmal genehmigt. Statt 300 km pro Jahr müssten ab sofort über 1.000 km pro Jahr gebaut werden.
Für „Dunkelflauten“ sollen neue Wasserstoff- und Gaskraftwerke gebaut werden. Denn es gebe immer auch Phasen, wo Wind und Sonne nicht ausreichten, so Habeck. Dann sollten „steuerbare“ Kraftwerke als „Backup“ einspringen, um die Stromnachfrage zu decken. Die Versorgungssicherheit werde immer an oberster Stelle stehen.
Sondervermögen und Hybridkapital
Gleich 30 Gigawatt Strom will der Bundeswirtschaftsminister mit CO2-freien Wasserstoff-Kraftwerken erzeugen. Knapp neun Gigawatt sollen reine Wasserstoff-Kraftwerke liefern, 15 Gigawatt Hybrid-Anlagen, die erst noch mit Erdgas, ab 2035 dann mit Wasserstoff betrieben werden. 30 Gigawatt neue Gaskraftwerke bis 2030, macht so um 100 neue Gaskraftwerke. Das sind um 15 neue Gaskraftwerke der 300-MW-Klasse pro Jahr. Doch auch diese Plan-Zahlen sind völlig belanglos: Es gibt weltweit nur eine Handvoll Hersteller, die diese Gaskraftwerke bauen können. Wollen etwa die Minister selber Hand anlegen? Die H2-Ready-Gaskraftwerke sind noch nicht mal erfunden, es gibt noch keine Investoren, keine Projekte, ja nicht einmal Ausschreibungen. Aber der Robert gibt die Parole aus: „Wir sind zum Erfolg verdammt“. Tja, lieber Robert Habeck, Ihr seid zum Erfolg verdammt, weil Ihr die Brücken für den Rückzug hinter Euch in die Luft gejagt habt.
Die Schuldenbremse wird mit Sondervermögen und Hybridkapital eingehalten. Die Bahn wird ab 2070 pünktlich im Deutschlandtakt fahren. Die Zahl der Flüchtlinge wird durch Lebensverbesserungen in ihren Heimatländern begrenzt. Und die Welttemperatur wird auf 1,5 Grad konstant gehalten – von einem Land, das ganze zwei Prozent zum menschgemachten Ausstoß beiträgt. Die Liste der Polit-Illusionisten könnte endlos fortgesetzt werden. Die Leser können ja in den Zuschriften weitere Beispiele nennen. Politiker können nicht einmal realistisch planen, doch tönen sie „für die Zukunft wollen wir aber daran festhalten“. Einstein soll gesagt haben: „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“
Früher nannte man Menschen, die unhaltbare Ziele herausposaunten, einfach Maulhelden, Scharlatane oder schlicht Irre. Später nannte man sie Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei der DDR. Die planten so lange, bis der Sand in der Wüste knapp wurde. Ich nenne solche Maulhelden schlicht „Thekentänzer“. Und die schönrechnenden Thekentänzer werden aber leider zehntausende kleine Leute ruinieren, weil sie sich allein bei der Wärmepumpe für angebliche 20.000 Euro um den Faktor 10 verrechnet haben. Es kostet nämlich 200.000 Euro. Und wer hat die schon. Blackrock reibt sich schon die Hände.
Bertolt Brecht hat für solche Leuchten einen treffenden Vers geschmiedet:
„Ja mach nur einen Plan
Sei nur ein großes Licht
Und mach dann noch ‚nen zweiten Plan
Gehn tun sie beide nicht.“
Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier
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„Aber Frau Geywitz ist nicht allein im Taka-Tuka-Land, die ganze Ministerriege hat sich dahin verbarrikadiert, einschließlich Olaf dem Vergesslichen.“
Genussvoll zu lesen, wenn der karikierte Wahnsinn nicht so tragisch wäre. So muss man tagtäglich mit erleben, wie die rotgrünen Armleuchter-Pfeifen ein Land und seine Zukunft ruinieren. Weil diese Versager die Potsdämlichen Alarm-„Forscher“ für perversen Alarm bezahlen und den bestellten Schwachsinn dann als Basis nehmen, für ihr ruinöses Werk. Man verkünde den „Weltuntergang“ und schon kann man sich vor den vielen Alarm-Verdummten nicht mehr retten. Nach Kräften unterstützt von mehrheitlich grünen „Journalisten“, die sich zu Daueralarm verpflichten. Mit dem homo sapiens ist es nicht weit her. Die grüne Variante ist der reinste Rohrkrepierer, vor allem in Absurdistan.
Wie zufrieden die Deutschen mit ihrer Regierung sind, kann man bei statista.de ansehen. Bis auf einen, nämlich Pistorius, überwiegt bei allen anderen die Unzufriedenheit die Zufriedenheit bei weitem. Ein Habeck z. B. hat 67% Ablehnung und nur 24% Zustimmung. Man frägt sich, wie kann eine Regierung, die beim Volk so ein Zufriedenheitsprofil aufweist, überhaupt noch als demokratisch bezeichnet werden. Die Statistk belegt doch, daß die Politiker sich um die Volksmeinung Null scheren.
Wie lange kann das gut gehen?
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/746/umfrage/zufriedenheit-mit-der-politischen-arbeit-von-ausgewaehlten-politikern/
Sieht man sich dagegen das ZDF-Politbarometer an, bekommt man einen ganz anderen Eindruck. Dort rangiert Habeck auf Rang 4 der Zufriedenheitsskala, so, als ob er ein tüchtiger Minister wäre …
„Wir haben große Gesetze gemacht“, meint also Habeck stolz. Und meint wohl, dass sich die Realität nun gefälligst danach zu richten habe. Aber die kennt nun mal materielle, personelle und finanzielle Grenzen. Gott sei Dank, wie wir Atheisten sagen! Nur die Realität ist z.Zt. in der Lage, dem grünen Wahn Paroli zu bieten.
Deswegen erfüllen mich solche Beiträge wie der von Herrn Haferburg mit Genugtuung. Und das jeden Tag, einschließlich Ostern und Weihnachten.
Die Boomer arbeiten trotzdem weiter, damit ihre Betriebe und ihre Familien nicht weiter anstürzen. In der Hoffnung, dass es besser wird. So wird Deutschland noch ein paar Jahre brauchen, bevor es steil bergab geht.
Ein krasser guter Beitrag von Manfred Haferburg. Vielen Dank!
ERGÄNZEND dazu nöchte ich auf diese omionöse „Kommunale Wärmeplanung“ auch von Geywitz nochmal separat hinweisen, die als Co-Partnergesetz zu Habecks GEG geplant ist und Einfluss auf die künftigen Genehmigunbgen von künftigen Heizungen haben sollen. Vierlerorts sollen also nun die jeweiligen „KLIMASCHUTZBEAUFTRAGTEN“ diese später immens genehmigungswichtige „Wärmeplanung“ übernehmen! Damit sollen also Leute, die oft (nicht immer!) vorrangig ausgebildet sind, um FÖRDEREFORMULARE auszufüllen, nun plötzliuch komplexe (technisch UND juristisch) Planungen als Genehmigungsgrundlagen für alle Bürger übernehmen, die dafür meistens nicht mal ansatzweise genug Fachwissen haben. Es genügt eben NICHT, nur laut „KLIMASCHUTZ ÜBER ALLES“ zu rufen und Alles plattzumachen!
Wer es gestern in den Nachrichten mitbekam. In Saarlouis geht ein ganzes, bisher gut funktionierendes und gewinnbringendes FORD-Werk mit 4000 gutbezahlten Fach-Arbeitsplätzen (plus ca. 1700 bei Zulieferern) kaputt. Dies nur WEGEN KLIMASCHUTZ und als Folge des politisch beschlossenen künftigen Verbietens von Verbrennerautos. Doch das gehört in einen separaten Artikel. Wäre diese Nachricht aus Saarlouis nur 2-.3 Wochen früher gekommen, hätte des womöglich sogar noch das Ergebnis der Landtagswahlen in Hessen und Bayern beeinflussen können…
Deswegen hier nochmal Klartext: Wer „Klimaschutz“ sagt, der „rettet“ KEINE Welt (China, Indien +X STEIGERN ja ohnehin jährlich ihre Emissionsmengen weiter, bis mindestens 2060 und lachen nur noch über „Paris“, abgesehen von vielem Anderen dazu) sondern VERNICHTET die deutsche Industrie, Arbeitsplätze und unseren Wohlstand. Dazu vernichten sie auch gleich noch die EU mit, weil Deutschland ohne diese industriellen Steuereinnahmen seiner Industrie und Arbeitenden, dann auch nicht mehr länger der Haupt-Finanzierer der EU sein kann. Ohne deutsches Geld, ist die EU schnell tot…
Auch hier sind schnell gewisse K4F+Kommentare zu erwarten. Bots und „Klimapriester“ kennen keine Pausen!
Werner Eisenkopf
Nachtrag: „Die H2-Ready-Gaskraftwerke sind noch nicht mal erfunden, es gibt noch keine Investoren, keine Projekte, ja nicht einmal Ausschreibungen.“
Damit weist Manfred Haferburg auch auf eine juristische Unmöglichkeit hin, bei der eigentlich das Bundesverfassungsgericht von sich aus aktiv tätig werden müsste. Hallo Karlsruhe…
Wie kann die Politik aktuelle Dinge, wie Heizungsgenehmigungen im GEG plus Kommunale Wärmeplanung, denn rechtlich in konkreten Gesetztexten, von „erwünschten künftigen“ Bedingungen und Voraussetzungen abhängig machen, die noch nicht einmal technisch erfunden worden sind? Bei denen man nicht mal sicher annehmen kann, daß sie nachher in der Realität überhaupt gebaut werden können und dann auch funktionieren werden?
Werner Eisenkopf