Bundeskanzler Olaf Scholz erklärte die Kernenergie in Deutschland für ein „totes Pferd“. Ein von Deutschen entwickelter neuartiger Kernreaktor wird nun in Ruanda gebaut.
Von Manfred Haferburg
Schlechte Nachrichten für Trittin, Habeck, Baerbock, Lang und wie sie alle heißen. Dienstfertig hatte der Bundeskanzler Olaf Scholz noch in der vergangenen Woche gekanzelt: „Das Thema Kernkraft ist in Deutschland ein totes Pferd.“ An dem Kanzlersatz stimmt nur „in Deutschland“, weil andere Länder, wenn sie auch für unsere Außenministerin hunderttausende Kilometer von Deutschland entfernt liegen, nicht ganz so dumm sind, wie Ampel-Kernkraftgegner denken.
Die deutsch-kanadische Firma Dual Fluid, gegründet 2021, entwickelt einen völlig neuartigen Kernreaktor, der emissionsfreien Strom und Wasserstoff bereitstellt, heutige Energiekosten deutlich senkt und Atommüll als Brennstoff nutzen kann. Der nukleare Abfall, der in den deutschen Zwischenlagern steht, kann mit dieser Technologie Deutschland für mehr als 350 Jahre bei heutigem Verbrauch mit Strom versorgen. Ein Prototyp des Dual-Fluid-Reaktors soll noch innerhalb dieses Jahrzehnts in Betrieb gehen. Aber wohl nicht im Land der toten Pferde.
Kooperationsvertrag mit Ruanda zum Bau eines Dual-Fluid-Demonstrationsreaktors
Die Regierung Ruandas, vertreten durch die Ruandische Atomenergiebehörde (RAEB), hat am 12. September 2023 einen Kooperationsvertrag mit dem deutsch-kanadischen Kerntechnikunternehmen „Dual Fluid Energy Inc.“ über die Zusammenarbeit bei der Entwicklung eines Dual Fluid-Demonstrationsreaktors in Ruanda unterzeichnet (siehe Foto oben mit Dr. Armin Huke von Dual Fluid Energy Inc.). Der Demonstrationsreaktor soll bis 2026 betriebsbereit sein, die anschließende Erprobung der Dual-Fluid-Technologie soll bis 2028 abgeschlossen sein.
Die ruandische Regierung wird den Standort und die Infrastruktur für das Projekt zur Verfügung stellen, während Dual Fluid für die technische Umsetzung der Partnerschaft verantwortlich ist. Darüber hinaus erhalten ruandische Wissenschaftler im Rahmen der Partnerschaft eine praxisnahe Ausbildung im Bereich der Kerntechnik.
Dual Fluid will eine völlig neue Art der Kernspaltung auf der Basis von flüssigem Brennstoff und Bleikühlung realisieren, die die Leistung heutiger Kernkraft exponentiell steigern könnte. Die neuen Reaktoren könnten Strom, Wasserstoff und synthetische Brennstoffe zu Kosten produzieren, die unter denen fossiler Brennstoffe liegen.
RAEB-Geschäftsführer Fidel Ndahayo: „Um den wachsenden Energiebedarf der Bevölkerung zu decken, den Industriesektor weiterzuentwickeln und eine klimaresistente Wirtschaft aufzubauen, setzt Ruanda auf Kernenergie als Ergänzung zu seinem bestehenden Energiemix. Wir sind ein ´Proof-of-Concept´-Land und wollen die Integration innovativer Technologien beschleunigen. Deshalb geht Ruanda strategische Partnerschaften mit Start-ups ein, die sich mit der Konzeption und Entwicklung kleiner modularer Reaktoren befassen. Die Dual Fluid-Technologie hat Sicherheitseigenschaften, die sie unfallfrei machen. Die Technologie wird relativ geringe Mengen radioaktiver Abfälle erzeugen, die gemäß den bestehenden internationalen Standards für die Entsorgung radioaktiver Abfälle sicher entsorgt werden.“
Götz Ruprecht, Geschäftsführer von Dual Fluid: „Zeit ist ein kritischer Faktor für uns. Nach Jahren der detaillierten Vorbereitung und Verbesserung des Konzepts sind wir nun überzeugt, den idealen Partner für die erste Umsetzung unserer völlig neuen Technologie gefunden zu haben. Dual Fluid hat sich für eine Investition in Ruanda entschieden, weil das Land ein sehr stabiles und positives Geschäftsumfeld bietet, das bereits große internationale Unternehmen angezogen hat. Unser Demonstrationsreaktor wird zeigen, dass eine bessere, wesentlich effizientere Art nuklearer Energiegewinnung möglich und schnell realisierbar ist.“
Über die ruandische Atomenergiebehörde
Die 2020 gegründete ruandische Atomenergiebehörde (Rwanda Atomic Energy Board, RAEB) fördert die friedliche Nutzung der Kernenergie für eine nachhaltige sozioökonomische Entwicklung Ruandas.
Zu den Aufgaben von RAEB gehören die Beratung der Regierung in Belangen der Atomenergie, die Förderung deren friedlicher Nutzung, der Aufbau von Partnerschaften mit nationalen, regionalen und internationalen Institutionen, die Förderung und Unterstützung des Baus und der Instandhaltung von Nuklearanlagen zur Erzeugung von elektrischer Energie und anderen Anwendungen, die Überwachung und Verwaltung der Beschaffung und Nutzung von Kernbrennstoffen sowie die Verwaltung von Nuklearabfällen, die Beratung bei der Forschung für die friedliche Nutzung von Kernmaterialien, die Beratung bei der Handhabung und dem Abbau radioaktiver Mineralien, die Zusammenarbeit mit Universitäten und Forschungsinstituten bei der Durchführung von Forschungsarbeiten im Zusammenhang mit der friedlichen Nutzung der Kernenergiewissenschaft und -technologie, sowie die Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im Zusammenhang mit friedlicher Kernenergienutzung.
Ein Vorschlag zur Güte
Der Dual-Fluid-Reaktor eignet sich auf Grund seiner unschlagbar niedrigen Stromgestehungskosten und seiner hohen Austrittstemperatur vorzüglich zur kostengünstigen Herstellung von Wasserstoff. Wie ich bereits in einem Achse-Artikel 2021 schrieb, stellt er die einzige Möglichkeit dar, die vergurkte Energiewende doch noch zu retten.
Vielleicht können ja Kanzler Scholz, Vizekanzler Habeck und Finanzminister Lindner mal nach Kigali reisen und dort mit ein paar tiefen Bücklingen einen Milliardenscheck überreichen, um eine Kooperation von Wasserstofflieferungen nach Deutschland zu erbitten. Sonst wird es nichts mit der Energiewende.
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Schön wäre es wenn EIKE Nachrichten ein wenig kritischer berichten würde.
Angenommen Dual Fluid würde einen funktionsfähigen Kernreaktor entwickeln….und z.B. einige 100 M$ für einen Testreaktor auftreiben…
1. Hat Ruanda eine Atomaufsicht die einen Kernreaktor genehmigen und betreuen kann?
2. Wie wollte man die schweren Komponenten nach Ruanda bringen, per Flugzeug? Es gibt gem. Wikipedia nur ein paar lokale Schmalspureisenbahnen und 1000 Km befestigte Strassen in Ruanda. Die Strasse nach Tansania (Hafenzugang) ist bescheiden.
3. Woher kämen die qualifizierten Mitarbeiter für ein solches Projekt? Woher kämen die qualifizierten und zertifizierten Unternehmen für ein solches Projekt? In den Emiraten hat Südkorea die Ausbildung und das Engineering übernommen, in der Türkei und Ägypten werden die Projekte von Rosatom – dem weltgrössten Atomkonzern mit viel Know – How und Erfahrung in vielen Ländern – gemanagt.
Holger Narrog
Herr Narrog,
bin da auch etwas zurückhaltend, ob das was wird, aber die von Ihnen skizzierten Probleme sind m.E. lösbar:
Atomaufsicht: Naja, machbar wenn die IAEA etwas „nachhilft“
Straßen: Das wäre nicht das erste Land, in dem diese für Schwertransporte ertüchtigt würden.
Personal/Unternehmen: Russen, Chinesen u.a. freuen sich auf neue Jobs.
Sehe das Ganze aber eher an innenpolitischen Problemen Ruandas scheitern – siehe Auswärtiges Amt.
Für mich ist das eher ein PR-Gag – würde mich aber freuen, wenn ich mich irre.
Im Beitrag steht:
Das bedeutet, dass der Demonstrationsreaktor ab dem 31.12.2025, 24:00 Uhr fertiggestellt ist.
Da steht ja nicht soll im 2026 betriebsbereit sein, sondern „soll bis 2026 betriebsbereit sein“
Das wird nichts Herr Steger, egal welches Problem da noch kommen.
Wen man in Ruanda zischen 2026 und 2030 den AKW-Baubeginn schafft, ist das extrem schnell.
@ Kraus(e), Kwass, Fröhlich(e), etc.. ChatGPT:
Können Sie überhaupt verstehen, was Sie lesen? Meinen Kommentar haben Sie jedenfalls nicht verstanden!
Setzen, Sechs. Nochmal versuchen!
Mein Wunsch ist das EIKE zu einer seriösen Berichterstattung wie bis vor ca. 12 Jahren zurück findet.
Ruanda ist meines Erachtens das möglicherweise am wenigsten geeignete Land um Kernreaktoren zu errichten. Möglicherweise könnte theoretisch ein Konzern wie Rosatom, China National Nuclear Corporation (CNNC) mit ihren Fachleuten, Kapazitäten, Expats, verbundenen Firmen, ein solches Bauwerk de Facto Offshore in Ruanda errichten. Ohne diesen Hintergrund ist das unrealistisch.
Die Entwicklung eines funktionsfähigen Reaktorkonzepts, technische Tests von Komponenten, Materialien, deren Interaktion, der Bau eines Kernreaktors in 2 Jahren ist wie von Herrn Kraus angesprochen, ökologisch (jenseits der Grenzen von Technik, Naturwissenschaft und Wirtschaft).
Holger Narrog
Hallo Herr Narrog,
ich bin zwar keine EIKE-Mitglied, fühle mich aber durch Ihre kritischen Fragen und durch meinen wissenschaftlichen Background geradezu berufen, Ihnen zu antworten.
Niemand verlangt, dass ein EIKE-Artikel zu kerntechnischen Themen 100% die technischen Details widergibt. Eine kurze Recherche im Internet (und nicht nur auf WIKIPEDIA) hätte gezeigt, dass sehr viele Fakten zu diesem Projekt offengelegt wurden, siehe dazu auch den sehr guten Artikel in THE EPOCH TIMES.
Das ganze Projekt ist mit 70 Millionen EURO veranschlagt, was gegenüber herkömmlichen Projekte ein „Schnäppchen“ sein dürfte. Das Geld wurde vom Dual-Fluid-Konsortium bereits eingeworben.
Jetzt ganz konkret: Ruanda hat eine Atomaufsicht. Ruanda gehört zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften in Afrika und sollte ohne Probleme in der Lage sein, alle geforderten internationalen Regularien zu erfüllen.
Die Haupkomponente des Projekts, der Reaktor hat einen Durchmesser von 1,2 m, kann damit also per Flugzeug oder per Bahn transportiert werden. Ruanda baut seine Infrastruktur gerade massiv aus und ein Anschluss an das neue Normalspurnetz von Tansania (neu errichtet mit Hilfe der VR China) ist in Planung. Wikipedia hinkt hier gerade der aktuellen Entwicklung um Jahre hinterher (letzter Hinweis darauf in Wiki von 2018!).
Die qualifizierten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (besonders weibliches Personal drängt in Ruanda in Führungspositionen) werden durch das Projekt-Team des Dual-Fluid-Reaktors selbst ausgebildet. Genügend vorqualifizierte Bewerberinnen soll es geben.
Die allgemeinen wirtschaftlichen Fakten zu Ruanda hat das Wirtschaftsmagazin CAPITAL vor einiger Zeit veröffentlicht. Es ist anzumerken, dass es hier ein Volk oder besser zwei Volksgruppen geschafft haben, gnadenlos bedingt durch einen grausamen Völkermord (die Älteren unter uns werden sich noch erinnern) ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und das ganze Elend hinter sich zu lassen.
In diesem Sinne ist dem Projekt alles Gute zu wünschen, auch gegen den Widerstand in Ruanda selbst, den die „Grünen“ sind bereits vor Ort.
Ja ja unser Robin Hood Kanzler Scholz, der sich für die soziale Gerechtigkeit in Deutschland einsetzt.
Nachdem der Bundestag im Juli 2022 zuletzt die Diäten für Bundestagsabgeordnete angehoben hat, erhält Olaf Scholz nun 30.189,81 Euro monatlich. Das ist die Partei, die sich für die armen Menschen im Land einsetzt. Putin verdient im Jahr 10,2 Millionen Rubel. Umgerechnet sind das rund 114.000 Euro. Olaf, der Robin Hood, der die Armen schützt, verdient 242 000 EU im Jahr. Einer der wichtigsten Genossen der SPD Kevin Kühnert verdient als Abgeordneter im Bundestag jeden Monat 10.591,70 Euro. Hinzu kommt eine monatliche Aufwandspauschale in Höhe von 4.725,48, die übrigens steuerfrei ist. Sind zusammen 183.806,16 Euro. Dazu kommt noch mal der ordentliche Schluck aus der SPD-Pulle. 183.806,16 plus 108.000 macht 291.806,16 Euro im Jahr. Viel mehr als der lächerliche Gehalt von Putin. Ohne jegliche Qualifikation, Ausbildung oder Kompetenz. Das sind die Politiker, die an die soziale Gerechtigkeit glauben. Kevin Kühnert ist 34 Jahre alt und hat nichts gelernt. Ohne Politik und Partei würde er von Hartz IV leben. Was er als Politiker sagt, ist: BMW sollte verstaatlicht und Wohnungseigentümer sollten enteignet werden. Jeder solle nur den Wohnraum besitzen dürfen, den er selber bewohnt also sollte Jeder für eine soziale Gerechtigkeit sehr bescheiden leben. Deswegen lebt er ja auch so „bescheiden“.
https://www.nius.de/Politik/in-einer-einzigen-wahlperiode-kevin-kuehnert-verdient-1-1-millionen-euro/1fc09239-0d16-4262-b358-eba67f906dff
Ruanda zeigt Vernunft und verantwortungsvollen Umgang mit seiner Zukunft. Während in Absurdistan unter grüner Führung Klima-Wahn und Fortschritts-Verhinderung regieren – der Ruin unserer Zukunft. Doch es ist zu befürchten, wenn Rot-Grün uns demnächst ruiniert haben wird, dann wird uns Afrika keine Zuflucht gewähren. Die haben selber genügende Menschen und brauchen keine Paranoiden aus Absurdistan, die das „Weltklima retten“.
Ob das nun ein besonders sinnvolles Energiekonzept ist, den Reaktor in Ruanda bauen zu lassen und einen Milliardenscheck zu überreichen, um mit ihm ausgerechnet Wasserstoff erzeugen und nach Deutschland transportieren zu lassen, möchte ich doch mit einem dicken Fragezeichen versehen.
Herr Mechtel, wie unterschiedlich doch ein Text verstanden werden kann. Für mich war die Ausführung mit dem Scheck pure Ironie und sogar eine sehr treffende.
Vielleicht ist mir die satirische Komponente des Artikels in ihrem vollen Umfang entgangen. Aber heutzutage sind Realität und Satire sowieso oft nicht mehr unterscheidbar. Meine Bedenken bezogen sich eigentlich auf die Wasserstofferzeugung in fernen Ländern zum Wohl der deutschen Energiewende, und solche Konzepte gibt es ja durchaus (bisher an Windmühlen gekoppelt, was die Sache nicht weniger absurd macht).
Wenn alles, was auf der Homepage zu lesen ist, sich tatsächlich so umsetzen läßt und es keine versteckten NoGos oder Nachteile gibt, dann handelt es sich um eine Sensation.
Die zeitliche Entwicklung wird zeigen, ob die Ankündigungen tatsächlich umsetzbar sind. So weit ich mich erinnere, wurde dieses Konzept bereits einmal auf einer EIKE-Konferenz vorgestellt.
Auf Nachfrage wird sich der Olaf wahrscheinlich gar nicht mehr daran erinnern können, daß es sowas mal gesagt hat.
Also kann man das getrost ignorieren. Und wie leider schon so oft, wird man dann die im Ausland zur Markreife gebrachte deutsche Erfindung, für viel Geld in Deutschland eines schönen Tages kaufen können.
Das ist ein Schlag ins Gesicht unserer Politikdarsteller! Ob die intelligent genug sind, diese Nachricht zu verstehen?
Das ist ein Schlag ins Gesicht unserer Politikdarsteller!
Nicht für mich. Für mich ist es ein Tiefschlag gegen das deutsche Volk.
Herr Müller, Sie haben m.E. ja sowas von recht! Ergänzend noch zwei Aspekte:
1. Ohne Übertreibung kann man wohl zutreffend festhalten, dass Deutschlands Aufwendungen eines viertel Jahres für die seine Wirtschaft vernichtende Energiewende ausreichen würde, die Umsetzung des DFR-konzeptes zu verifizieren.
2. Alle, die in der Vergangenheit die AfD nicht gewählt haben, sind symbolisch mit an diesem Schlag beteiligt. Die AfD hatte von Anfang an, ihr absolutes Alleinstellungsmerkmal, den Kampf gegen die unselige, Deutschland wirtschaftlich zerstörende sogenannte Energiewende zu einem Schwerpunkt ihres Programms gemacht. Es gilt nämlich: Der Kampf gegen die Energiewende ist zwar nicht alles, aber alles ist nichts, wenn der Weg in den wirtschaftlichen Abgrund, sprich Energiewende, nicht gestoppt wird. Das gilt sinngemäß natürlich auch für die Vergangenheit