CHRIS MORRISON and IAN RONS, THE DAILY SCEPTIC
Mindestens drei Typhoon-Kampfjets landeten auf der RAF-Basis Coningsby, als am 19. Juli letzten Jahres um 15.12 Uhr von einem Messgerät auf halber Höhe der Landebahn ein kurzzeitiger britischer Temperaturrekord gemeldet wurde. Nach einem Antrag auf Informationsfreiheit hat der Daily Sceptic Teile der Logbücher von vier Piloten erhalten, die an diesem Nachmittag vom Stützpunkt flogen, was erhebliche Zweifel an dem Rekord aufkommen lässt, der weltweit für Schlagzeilen sorgte.
In den Logbüchern der Piloten ist vermerkt, dass drei der vier Typhoons um 15:10, 15:15 und 15:15 Uhr landeten. Da diese Logbücher jedoch alle Zeiten auf die nächsten fünf Minuten aufrunden, können wir dies so interpretieren, dass die drei Jets zwischen etwa 15:07:30 und 15:17:30 gelandet sind. Da die Piloten aber möglichst viele Flugstunden sammeln wollen, würde eine Landung um 15:12:30 Uhr als 15:15 Uhr und nicht als 15:10 Uhr eingetragen werden, und es gibt immer Spielraum.
In Wirklichkeit ist es wahrscheinlich, dass die drei Jets sehr schnell hintereinander gelandet sind und nicht über einen Zeitraum von mehreren Minuten. Im Internet sind zahlreiche Videos verfügbar, die den Einsatz in Coningsby zeigen, bei dem die Typhoons dicht nebeneinander fliegen (und landen), und ein sehr aktuelles Video zeigt die Landung von drei Düsenflugzeugen innerhalb von 30 Sekunden. Der erste der drei am 19. Juli gelandeten Typhoons war ZJ914 – das primäre Ausstellungsflugzeug der RAF* – was darauf hindeutet, dass es sich bei den anderen um erfahrene Piloten handelte, die möglicherweise in enger Formation gelandet sind. In Verbindung mit den Logbüchern deutet dies darauf hin, dass die drei Flugzeuge zu einem Zeitpunkt zusammen gelandet sind, der sehr nahe an dem Zeitpunkt liegt, an dem der Rekord um 15:12 Uhr aufgestellt wurde, wahrscheinlich sogar etwas früher.
[*RAF = Royal Air Force, die Luftwaffe von UK. A. d. Übers.]
Um 15:10 Uhr stieg die Temperatur plötzlich um 0,6 °C und erreichte um 15:12 Uhr den Rekordwert von 40,3 °C. Innerhalb von 60 Sekunden fiel die Rekordtemperatur wieder um 0,6 °C. Damals behauptete das Met Office, dass die Überprüfung des Rekordes ein „strenger Prozess“ gewesen sei und dass alle Daten korrekt seien.
The Daily Sceptic hat eine Reihe von Artikeln über den Coningsby-Vorfall und die allgemeine Aufzeichnung von Temperaturen durch das Met Office veröffentlicht. Im vergangenen November fragten wir das Met Office, ob sein „strenger Prozess“, der die Gültigkeit des 40,3°C-Rekordes bestätigte, alle nicht-klimatischen Ursachen ausgeschlossen hatte, wie z.B. Düsenflugzeuge, die in der Nähe des Messgerätes operierten, da RAF Coningsby ein wichtiges Ausbildungszentrum für Düsenflugzeugpiloten und die Heimat von zwei Typhoon-Staffeln ist. Wir haben keine Antwort erhalten. Zuvor wurde [dem Nachrichten-portal] Lincolnshire Live berichtet, dass der Temperaturanstieg möglicherweise auf eine Lücke in der dünnen Wolkendecke zurückzuführen ist. Im vergangenen November veröffentlichte der Daily Sceptic ein Satellitenfoto, das am 19. Juli um 15.00 Uhr wolkenlosen Himmel über London und dem größten Teil von Ostengland zeigte.
Im Lichte unserer jüngsten Enthüllungen ist es an der Zeit, dass das Met Office eine Erklärung zu seinen Behauptungen über die RAF Coningsby abgibt. Es sollte sie entweder zurückziehen oder überzeugende Beweise dafür vorlegen, warum die Aufzeichnung beibehalten werden sollte. Wenn es keine öffentlichen Maßnahmen ergreift, riskiert es, dass der „Rekord“ zu einem nationalen Witz wird.
Letztes Jahr war es in Großbritannien sehr warm, und der 19. Juli war zweifellos ein sehr heißer Tag, auch wenn die Mini-Hitzewelle um 22:00 Uhr mit Regen in London und einem Temperaturrückgang um 20°C beendet war. Fünf englische Orte meldeten Temperaturen von über 40°C, aber alle haben Probleme mit nichtklimatischen Hitze-Verzerrungen.
Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) stuft die Wetterstationen ein und gibt denjenigen, die von Asphalt und Gebäuden umgeben sind, eine niedrigere Einstufung. In einem interessanten Artikel im Blog Climate Scepticism wurden die fünf britischen 40°C-Stationen untersucht und bei allen Probleme festgestellt. Nach Angaben der WMO weist die für Coningsby festgelegte Klassifizierung eine Fehlerspanne bis zu 1°C auf. Der zweitplatzierte Standort im Londoner St. James’s Park befindet sich neben einem asphaltierten Weg, was auf eine Unsicherheit von 2 °C schließen lässt. Heathrow und Northolt sind stark frequentierte Londoner Flughäfen mit den gleichen Problemen wie Coningsby. Der letzte Standort in Kew Gardens ist geringfügig besser, aber er befindet sich in der Nähe eines der größten tropischen Gewächshäuser der Welt, und die Brise, die über die riesige Glasstruktur weht, könnte die Messungen in der Umgebung verfälschen.
Es gibt nur wenige Orte, die für Temperaturmessungen zur Erstellung eines Bildes des langfristigen Klimawandels ungeeigneter sind als eine Flughafenrollbahn. Aber alle Flughäfen messen die Temperatur für betriebliche Zwecke, und die leicht verfügbaren Daten von zahlreichen Standorten sind in nationale und internationale Datensätze eingebettet. In Großbritannien hat sich das Met Office voll und ganz dem Narrativ der „Klimakrise“ verschrieben. Einmalige Wetterereignisse und -messungen werden vom Met Office an die nichts hinterfragenden Mainstream-Medien weitergeleitet, was dazu beiträgt, im Sinne der kollektivistischen Net-Zero-Agenda Alarm zu schlagen. Das Met Office ist in den Sommermonaten besonders fleißig und scheint beschlossen zu haben, das, was einst als normales Sommerwetter galt, zu katastrophalisieren. Drei milde Tage mit 25°C an der kornischen Riviera werden jetzt als „Hitzewelle“ bezeichnet, während sich die nationalen Wetterkarten blutrot färben, wenn die Temperaturen in die 20er Jahre klettern. Auf globaler Ebene hat das Met Office die Erwärmung in den letzten 20 Jahren rückwirkend um über 30 % erhöht und damit eine Pause zwischen 2000 und 2012 beseitigt, die in den Satellitendaten noch deutlich zu erkennen ist.
Zum Zeitpunkt des angeblichen Coningsby-Rekordes erklärte Dr. Mark McCarthy vom Met Office gegenüber Lincolnshire Live, dass es in einem Klima, das nicht durch den vom Menschen verursachten Klimawandel beeinflusst würde, „praktisch unmöglich wäre, dass die Temperaturen im Vereinigten Königreich 40°C erreichen“. McCarthy kann dies nicht wissen, da es sich lediglich um eine Meinung handelt, oder genauer gesagt, um eine Meinung, die durch Computermodelle gestützt wird. Es gibt keine einzige wissenschaftliche Arbeit, die diese Behauptung schlüssig beweisen würde.
Wenn überhaupt, dann müsste ein Großteil der behaupteten städtischen Wärme eher abgeführt als erhöht werden. In ihrer jüngsten bahnbrechenden Arbeit haben zwei amerikanische Wissenschaftler – Dr. Roy Spencer und Prof. John Christy – von der Universität von Alabama in Huntsville damit begonnen, die Auswirkungen der Verstädterung auf die Temperaturmessungen herauszuarbeiten. Es wurde festgestellt, dass die Erwärmung in den letzten 50 Jahren im Osten der Vereinigten Staaten um bis zu 50 % übertrieben sein könnte. Interessanterweise wurden die größten Übertreibungen an Flughäfen festgestellt. Am Orlando International Airport in Florida zeigten die lokalen Daten eine massive Erwärmung von 0,3 °C pro Jahrzehnt, eine Zahl, die auf nur 0,07 °C sank, wenn sie um die städtische Wärme bereinigt wurde.
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Immerhin muss man dem DWD zugute halten, dass ihm so ein dümmlicher Kunstfehler wie in London nicht mehr passiert wäre. Wahrscheinlich auch Dank der ständigen Überprüfung von EIKE und seiner kritischen Kommentatoren arbeitet man beim DWD gewissenhafter. Der DWD anerkennt grundsätzlich keine Temperaturrekorde von Innenstädten und Landebahnen an Großflughäfen mehr. Deshalb gibts auch nie einen Temperaturrekord von Frankfurt am Main. Andere Deutschland-Rekorde wie z.B. Lingen werden gemeldet, aber Mitarbeiter des DWD überprüfen sofort die Station und den Zeitpunkt von T-max. Innerhalb einiger Tage wird dann berichtigt, wenn auch die Medien die Berichtigung nicht mehr in Szene setzen. Aber daran ist der DWD nicht schuld, sondern unsere panikheischenden Medien, die ganz im Sinne der Klimalüge arbeiten. In Lingen wurde nach der Überprüfung nicht nur der Rekord aberkannt, sondern auch die Station am bisherigen warmen Ort gleich stillgelegt.
Klimalüge= die Behauptung, dass allein der Mensch durch seinen CO2-Austoß eine Klimaüberhitzung der Erde erzeugt.
Das Foto zeigt einen Airbus A380 – passt nicht so ganz zum Thema…
Es gibt ebi WUWT einen Kommentar eines Meteorologen, der an verschiedenen RAF-Fliegerhorsten gearbeitete hatte.
Seine Kommentare lassen den obigen Bericht recht schwach aussehen, zumal er sich auf die Wetterdaten dieses Tages bezieht.
MfG
Ketterer
Starke Wärmeinseleffekte bei Flughäfen: Auch der DWD hat in den letzten 40 Jahren seine städtischen Wetterstationen zunehmend an die Flughäfen gestellt, bzw. die bereits dort gebräuchlichen einfacheren Temperaturmessungen ergänzt. Um selbst Personal einzusparen.
Bereits im Jahre 2010 haben die DWD-Verantwortlichen diese Umsetzung der Wetterstationen uns als eine Maßnahme der WI-bereinigung „verkaufen“ wollen, die Flughäfen wären wärmeinselfrei, weil außerhalb der Stadt, so die DWD-Argumentation. Doch genau, das Gegenteil ist der Fall. Im Grunde messen die Thermometer den wärmeren versiegelten und trockengelegten Zustand des Flughafens mit, Ebenso den Ausbau der Flughafengebäude und die breiten Zufahrtstraßen mit flächigen Parkplätzen. Zum Flugverkehr: Eine Zunahme des Flugverkehrs wie in den letzten 40 Jahren üblich wird von der Wetterstation über die 600 °C heißen Abgase erfasst. Dabei braucht die DWD-Messeinrichtung gar nicht direkt im Strahle der heißen Abgase zu stehen wie es anscheinend in diesem Artikel kurz der Fall war. Auch 100 m neben der Landebahn wird es wärmer, da die Flugzeuge heiße Wirbelschleppen erzeugen und hinter sich herziehen. Wir haben den Wirbelschleppeneffekt in mehreren Artikeln beschrieben. Die Wirbelschleppen auf den Bildern sind gut erkennbar und auch farblich dargestellt. Die Problematik des englischen Flughafens von zu hohen irrealen Messungen haben wir bereits im folgenden Artikel erwähnt.
https://eike-klima-energie.eu/2010/10/14/was-sind-temperaturmessungen-auf-grossflughaefen-wert-oder-wie-das-zdf-mit-bewusst-falschen-temperaturaussagen-die-oeffentlichkeit-taeuscht-und-die-abkuehlung-in-deutschland-verschleiert/
Im Jahre 2010 standen auf vielen Flughäfen noch Wetterhütten, welche die wärmenden Wirbelschleppen einigermaßen abschirmen konnten. Bei der heutigen freien digitalen Temperatur-Erfassung ist dies nicht der Fall und so treten jetzt immer Spitzentemperaturen im Falle eines Großflugzeugs auf.
Hallo Herr Kowatsch,
brungen die Wibelschleppen nicht auch kühlere Luft aus höheren Luftschichten in die Bodenluftschicht (gemessen wird ja in 2m über Grund).
MfG
Ketterer
Nun, Herr Ketterer, selbst wenn das stimmen sollte – Um wie viel °C kühler sind denn die durch Verwirbelung nach unten gerichteten Luftströme? – dann sind doch diese Messdaten trotzdem nicht zu gebrauchen oder sehen Sie das anders?
Herr Ketterer, natürlich bringen die auch kühlere Luft mit, denn sonst würden ja die 600 bis 650°C heißen Abgase die Wetterhütte treffen. Wenn wir draußen ein Lagerfeuer machen, dann zieht das Feuer auch kühlere Luft aus der Umgebung an. Trotzdem ist es insgesamt wärmer.
Bitte ändern Sie die Überschrift. „Taifun“ gibt es nicht. Entweder den englischen Namen Typhoon oder Eurofighter oder beides in Kombination, wobei Typhoon als Produktname für die weltweite Vermarktung erst später erdacht wurde, sich aber inzwischen auch bei uns eingeschlichen hat, als Bezeichnung für den Eurofighter.
Danke für den Hinweis, ist geändert.
Die Verdummung mit Klima-Alarm ist Staatsauftrag und jeder, der kein beruflichen Nachteile will, macht mit bei dem staatlich geförderten Klima-Wahnsinn. Und lässt den grün und medial verdummten Klima-Trottel heraushängen. Man ist jedenfalls auf der sicheren Seite und gerät nicht in Verdacht, „Klimaleugner“ zu sein. Man muss nur zurückschauen, wie es unter den Braunen und Roten war und lernt heute dank grünem Wahn, dass die Menschen sich treu bleiben. Die letzte Chance sind kritische Portale wie EIKE, auch nicht perfekt, aber mit Rückgrat, mutig und standhaft. Die deshalb niedergemacht, diffamiert und beleidigt werden. So sind sie, die Zeitgenossen, heute vor allem die grünen.
Da fällt mir auch gleich der deutsche „Rekord“ in Lingen ein. Und natürlich Kachelmann, der an einem Weinberg-Südhang mit dunklem schieferhaltigem Untergrund schon um 2000 seine 40 Grad bekam. Übrigens hält sich hartnäckig das Gerücht, dass 1968 in Mexico beim 8,90-Sprung der Windmesser so nah bei den vorderen Zuschauerrängen stand, dass sie mit ihren Sombreros den Wind teilweise abschirmten. Es wurden so nur die maximal erlaubten 2,0 m/s Rückenwind gemessen.
Und mir faellt der DWD ein, der glatt eine Studie gemacht hat, bei der die Stadttemperaturen in der Stadt gemessen wurden und die Landtemperaturen am Flughafen.