von Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke
Talkshows im deutschen Fernsehen – Servus-TV ausgenommen – kann man bekanntlich vergessen. Sie zeichnen sich in der Regel durch folgende Eigenschaften aus:
a) die Themen sind zwar interessant, die drängendsten werden aber tabuisiert. Als zwei stellvertretende Beispiele dürften reichen „Klimaschutz sinnvoll oder wirkungslos?“ und „der Umgang mit Migration in Ländern wie Ungarn und Dänemark im Vergleich zu Deutschland“.
b) Die eingeladenen Gäste entsprechen der politischen Linie des deutschen journalistischen Mainstreams von grün-rot. Befürworter der AfD-Politik sind unter Talk-Show-Gästen so häufig wie schwarze Schwäne. Die Talkshows haben zum alleinigen Zweck, die Meinung des journalistischen Mainstreams von grün-rot zu propagieren. Dazu bedient man sich folgender Mittel
c1) Talkshow-Gäste guter fachlicher Qualität, die eine unerwünschte Meinung erfolgreich begründen könnten, werden erst gar nicht eingeladen. Dies trifft insbesondere auf Vertreter der AfD zu.
c2) Es werden „Opfer“ eingeladen, die zwar ihre der Intention des Mainstreams widersprechende Meinung äußern dürfen, aber nicht das Format haben, sich gegen die erdrückenden Mehrheit der erwünscht eingeladenen Talkteilnehmer, die meistens auch noch inkompetente Schreihälse sind, erfolgreich zu wehren.
c3) Keine Talkshow-Leitung sorgt für ordentliche Diskussionen, die sich u.a. dadurch auszeichnen, dass der jeweils sich Äußernde nicht durch permanentes Hereinplappern oder Überschreien seiner Meinungsgegner gestört wird. Diese Art von Störungen wird von den Leitungen der großen bundesdeutschen Talk-Shows auffällig nicht unterbunden. Insbesondere grüne Eingeladenen zeichnen sich durch diese Störungen aus, denn Grün hat bekanntlich alle Weisheit gefressen und zudem die Weltrettung in alleinigem Besitz. Ordentliche Begründungen ihrer kruden Auffasungen haben daher Grüne gar nicht mehr nötig.
Unter diesen Prämissen ist es erholsam, einmal eine Talkshow genießen zu dürfen, die sich durch das genaue Gegenteil der zuvor beschriebenen Mängel auszeichnen. Solch ein Talskshow, ausgestrahlt vom finnischen TV und organisiert vom israelischen TV. hatte den Titel “The battle for Europe’s future: Strategic Situation Assessment”. Die eingeladenen Gäste waren (von links nach rechts in einem umgekehrten U)
– Gen. Klaus Naumann, Former Bundeswehr Chief of General Staff and Chairman of NATO’s Military Committee
– Dr. Rafael Bardaji, CEO World Wide Strategy who formerly served as Spanish National Security Advisor
– Col. Richard Kemp, former British Field Commander and head of the international counter-terrorism intelligence team at the British Cabinet Office
– Prof. Uri Rosenthal, Former Minister of Foreign Affairs of the Kingdom of the Netherlands
– Dr. Vaclav Klaus ehemaliger tsechischer Staatspräsident
Weiter unten das Video der Talkshow, oder direkt (hier). MIt dem Youtube-Symbol „Einstellungen“ können Untertiteleinstellungen vorgenommen werden. Es wird empfohlen, es bei Untertiteln in Englisch zu belassen, denn die deutschen Übersetzungen sind leider meist haarsträubend. Für EIKE-Leser besonders hervorzuheben ist die Zeit 29:25 des Videos, ab der Vaclav Klaus für die Einstellung der CO2-Reduzierung eintritt. Bemerkenswerterweise gab es dagegen keinen Widerspruch in der Talkrunde.
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Gut erinnere ich mich an eine Talkshow bei Markus Lanz, in der neben Dirk Steffens, seines Zeichens regelmäßig beschäftigter Reporter der ZDF-Sendung „Terra X“, auch der AfD-EU-Abgeordnete Guido Reill eingeladen worden ist. Und es wurde dort ebenfalls nach bekanntem Muster agiert: Als Guido Reill zaghaft anmerkte, dass es bereits Warmzeiten gab mit deutlich höheren Temperaturen als die gegenwärtigen – oder dass grundsätzlich moderate globale Erwärmungen für die betroffene Bevölkerung immer positiv sind, wurde er geradezu zerfleischt. Es sein zudem angemerkt, dass er nicht der bestvorbereitete Gesprächspartner in dieser Runde war – wahrscheinlich mit Absicht so ausgewählt: ein Karsten Hilse, ein Dr. Espendiller oder der NRW-Landtagsabgeordnete Dr. Christian Blex hätte jeden Satz der Gegenseite filetiert. Das war natürlich nicht gewünscht.
Ich fand Dirk Steffens früher mal sympathisch – so wie Harald Lesch. Inzwischen nicht mehr – ist ebenfalls Teil des Problems und nicht der Lösung.
Es wird Zeit für ein friedliches, bürgerlich-konservatives Aufbegehren wie in Schweden und Italien. Und vielleicht braucht der „Michel“ einmal tatsächlich einen kalten Hintern im Winter, um diesen hochzukriegen.
„… ab der Vaclav Klaus für die Einstellung der CO2-Reduzierung eintritt. Bemerkenswerterweise gab es dagegen keinen Widerspruch in der Talkrunde.“
Widerspruch gibt es nur von grünen Aktivisten, die selbst nicht die geringste Ahnung von den physikalischen Zusammenhängen haben. Und natürlich mit grünen Wählern liebäugelnde Politiker. Die haben natürlich auch keine Ahnung, aber sie tun so.
Es fällt offenbar niemand auf, daß es für die ideologisch geforderte CO2-Bremse nirgends eine öffentlich einsehbare wissenschaftliche Nachweisführung gibt, die 100% unumstritten belegt, daß CO2 tatsächlich „klimaschädlich“ ist. Was soll „klimaschädlich“ eigentlich konkret bedeuten? Kein Journalist stellt so eine Frage!?
Die grundlegenden Fragen DÜRFEN in den deutschen Medien nicht gestellt werden, und schon gar nicht in Wiederholung. (Framing) MfG