von Michael Shellenberger auf seinem Blog, übersetzt
Anti-Energie-Nihilismus hinter der Wirtschaftskrise
Ist es ein Zufall, daß die Leute, die die westliche Zivilisation für „nicht nachhaltig“ erklärt haben, sie zu einer solchen machen?
Die Progressiven behaupten, daß sie die Zivilisation vor dem Klimawandel schützen, der ihrer Meinung nach Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen verursacht, indem sie die Produktion fossiler Energie einschränken. US-Präsident Joe Biden und der kanadische Premierminister Justin Trudeau weigern sich, die Erdgasförderung erheblich auszuweiten, um energiehungrige Verbündete in Europa zu unterstützen. Die Europäische Kommission lehnte einen Plan ab, mit dem armen Ländern beim Bau von Düngemittelfabriken geholfen werden sollte, um die Nahrungsmittelknappheit zu überwinden. Und letzte Woche hat Kalifornien den Verkauf von benzinbetriebenen Autos und Lastwagen in diesem Bundesstaat bis 2035 verboten.
Und doch birgt jede dieser Maßnahmen die Gefahr, die Zivilisation weit mehr zu untergraben als den Klimawandel. Die europäischen Stahl-, Glas- und Düngemittelhersteller stellen ihre Produktion aufgrund der hohen Erdgaspreise ein, die aus der Verknappung resultieren. Der Mangel an Nahrungsmitteln und Energie bringt sowohl reiche als auch arme Länder näher an die Art von sozialen Unruhen, die im Juli die Regierung von Sri Lanka zu Fall brachten. Und letzte Woche, nur wenige Tage nach dem Verbot von Gasfahrzeugen in Kalifornien, forderte der Stromnetzbetreiber des Bundesstaates die Bewohner auf, ihre Elektrofahrzeuge nicht aufzuladen, da die Gefahr von Stromausfällen bestehe.
Der Klimawandel ist real, und wir sollten ihn so weit wie möglich einschränken, aber es gibt keinen Trend zur Zunahme der Häufigkeit oder des Ausmaßes von Hitzewellen in den USA, die Überschwemmungen in Pakistan sind von 1981 bis 2016 zurückgegangen, und die Dürren in Europa nehmen weder an Schwere noch an Häufigkeit zu. Weitaus beängstigender sind die Tabellen mit den in die Höhe schießenden Düngemittel- und Strompreisen, die darauf zurückzuführen sind, daß Rußland die Erdgaslieferungen nach Europa eingeschränkt und nun gestoppt hat.
Es sind nicht nur schlechte Nachrichten. Die europäischen Länder haben erfolgreich eine beträchtliche Menge an Erdgas eingelagert und sollten in der Lage sein, die meisten ihrer Bürger über den Winter warm zu halten. Und die kalifornische Legislative hat letzte Woche dafür gestimmt, unser letztes Kernkraftwerk, Diablo Canyon, am Netz zu lassen, nachdem sie zuvor versucht hatte, es abzuschalten.
Aber Europa kann das Erdgas, das es aus Rußland verliert, nicht vollständig ersetzen, die Nationen produzieren immer noch nicht genügend Dünger, um Hunderte von Millionen zusätzlicher Hungertote zu verhindern, und Kalifornien produziert zu wenig zuverlässigen Strom, um die weniger als 2 % seiner Fahrzeuge aufzuladen, die heute elektrisch fahren, und hat keinen Plan, die zuverlässige Energieversorgung erheblich auszubauen, um in Zukunft eine zu 100 % elektrisch betriebene Flotte aufzuladen.
Noch schlimmer ist, dass Politiker, Aktivisten und Journalisten im Westen dieselbe gescheiterte Politik weiterverfolgen, obwohl sie damit ihre eigenen erklärten Ziele untergraben. Greta Thunberg prangerte letzten Monat die Kernenergie an, obwohl die Schließung von Kernkraftwerken in ihrem Heimatland Schweden zur Verbrennung von Öl zur Stromerzeugung führt. Greenpeace Deutschland sprach sich letzte Woche dafür aus, mehr Kohle zu verbrennen, anstatt die Atomkraftwerke des Landes am Netz zu halten. Und sowohl Deutschland als auch Belgien beabsichtigen nach wie vor, ihre Kernkraftwerke abzuschalten.
Kalifornien hat zwar mit dem Weiterbetrieb von Diablo Canyon einen guten Schritt nach vorn gemacht, aber erst nach drei Jahren Stromausfällen in Folge und einem rekordhohen Stromverbrauch. In der Zwischenzeit haben die Gesetzgeber noch immer nicht erkannt, dass der Staat das Äquivalent von zehn Kernkraftwerken in der Größe von Diablo Canyon benötigt, um 30 Millionen Autos und Lastwagen mit Strom zu versorgen.
Warum ist das so? Warum unterminieren die Leute, die behaupten, die Zivilisation retten zu wollen, diese aktiv?
Antwort von EIKE: Weil es ihnen persönlich, vor allem finanziell, erhebliche Vorteile bringt. Nach uns die Sintflut. Mark Twain dazu: Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich. Und Helmut Schelsky: Die Arbeit tun die anderen!
Und Michael Shellenberger hört nicht auf zu fragen: Warum Progressive die Zivilisation untergraben
Von der Elektrizität und der Psychiatrie bis hin zur Strafjustiz und der Leistungsgesellschaft demontieren die politischen Führer der linken Mitte die Institutionen, die unsere Vorväter geschaffen haben. Warum ist das so?
Während eines Großteils der letzten 150 Jahre war der Progressismus durch die Bemühungen um die Schaffung von Institutionen gekennzeichnet, die das moderne Leben unterstützen. Mitte des 19. Jahrhunderts schufen die Progressiven moderne Polizeibehörden mit professionell geschulten Mitarbeitern, die von den lokalen Regierungen kontrolliert wurden. Ein Vierteljahrhundert später befreiten Dorothea Dix und ihre Verbündeten psychisch kranke Menschen aus den Scheunen und Kellern, in denen sie gefesselt waren, und begannen, sie in Krankenhäusern zu behandeln. Und vor fast einem Jahrhundert gründeten Progressive unter der Führung von Präsident Franklin D. Roosevelt die Tennessee Valley Authority, um Staudämme zur Erzeugung von Strom und Dünger zu bauen, um die Landwirtschaft zu modernisieren, Fabriken zu betreiben und Millionen Menschen aus der Armut zu befreien.
Heute untergraben die Progressiven die Institutionen, die unsere Vorväter geschaffen haben.(…) Die grünen Parteien in Deutschland und Belgien treiben ihre Pläne zur Abschaltung von Kernkraftwerken voran, obwohl der Strom knapp ist. Und Präsident Joe Biden blockiert die Förderung von Erdgas und Erdöl für den heimischen Verbrauch und für den Export an verzweifelte Verbündete in Europa und Asien, während er Subventionen für unzuverlässige Energiequellen vorantreibt, die den Strom teurer machen.
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Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
So recht Michael Shellenberger hat – die Möglichkeiten der Dekarbonisierung scheint er zu überschätzen:
„Der Klimawandel ist real, und wir sollten ihn so weit wie möglich einschränken.“
Das segensreiche CO2 steigt in der Atmosphäre nicht beliebig weiter – auch ohne „Dekarbonisierung“. Eine Dekarbonisierung, die zudem kaum realisierbar und nutzlos ist. Es spricht sehr viel dafür, dass CO2 nicht der gefährliche Temperatur-Treiber ist, wie es die Alarm-Forscher behaupten.
Zitat: „Der Klimawandel ist real, und wir sollten ihn so weit wie möglich einschränken, …“
Wie will man Klimawandel einschränken? Wobei schon das Wort „einschränken“ nicht wirklich passend ist. Das Klima wandelt sich seit jeher. Das einzige, was wir wirklich machen können, ist, uns darauf vorzubereiten. Dazu ist aber eine saubere Diskussion ohne Ideologie und einseitige Schuldzuweisung, die nicht einmal untermauert werden kann, wichtig. Das wird aber nicht geschehen. Ideologie ist wichtiger. Das hilft zwar niemanden, aber vielleicht ist gerade das der Plan. „Chaos stiften ist der Weg, nicht das Ziel. Es ist nur Mittel zum Zweck“ (Elders Scrolls Online). Genau das passiert zur Zeit.
Warum das so ist? Weil die Intellektuellen insbesondere in Deutschland von Selbsthass und Schuldgefühlen geprägt und geplagt sind. Sie möchten Buße tun für das 3te Reich, ihre Naziväter, für die Sünden des Kolonialismus/ Rassismus, für ihren übergroßen Klima-Fußabdruck … Denn diese Leute reisen viel, gehen viel auf Veranstaltungen und in die Gastronomie … Sie sind sehr umtriebig … und sie plagt ihr schlechtes Gewissen, weil es ihnen wirtschaftlich zu gut geht! Sie fühlen sich schuldig! Durch blinden Aktionismus meinen sie Wiedergutmachung leisten zu müssen und ihr schlechtes Gewissen erleichtern zu müssen. An Profite, etc. denken die nicht. Ich kenne viele dieser Leute aus Familie und Bekanntenkreis und von der Uni. Die meisten davon sind in psychologischer Behandlung. Und die Psychologen, bei denen sie in Behandlung sind, ticken genauso.
„Sie sind sehr umtriebig … und sie plagt ihr schlechtes Gewissen, weil es ihnen wirtschaftlich zu gut geht! Sie fühlen sich schuldig!“
Da ist ein Zirkelschluß drin: Man kann sich nicht ökoschuldig fühlen ohne Ökoideologie.
Die Erklärung ist romantisch-ideell. Und daher nicht sehr überzeugend, weil es den Oberschichtaktivisten erkennbar um Geld ohne Arbeit, und Macht geht. Sollen Habeck, Fester, Lang und Bärbock ein schlechtes Gewisen haben? Das haben die sich abtrainiert, oder sie sind Teil der immer präsenten gewissenlosen und inkompetenten Machtmenschen, die bei Gelegenheit der arbeitenden Masse das Leben zur Hölle machen.
Meine Erfahrungen mit Öko-Intellektuellen beschreibt dieses Video sehr gut …
https://youtu.be/A4roZUnGS98
Extrem sehenswert – gesendet im Jahr 2010! Seitdem sind unsere grünen Versager-Medien stramm auf Linie. Vielleicht, weil sich im ClimateGate-Skandal herausstellte, wie kriminell unsere Klima-Alarm-Mafia agiert und nicht genehme Erkenntnisse unterdrückt. Und die gigantische Klima- und Energiewende-Verdummung seither nurmehr mit Maulkorb für Medien und Staatsfernsehen funktioniert…
Shellenberger ist der lebende Beweis, daß man auch als jemand, der offenbar die CO2-Story an sich schon glaubt, nicht seine gesamte Intelligenz an den Nagel hängen muß!
Sowas geht aber nur, wenn Intelligenz überhaupt vorhanden ist. Leute dieser Qualität scheint es hierzulande jedoch eher wenige zu geben, zumindest bei den Parteien, die regieren.
Es wäre an der Zeit, daß Unis Wochenendseminare für Politiker anbieten, um ihnen die Grundlagen jener Gebiete beizubringen, für die sie eigentlich im Namen des Volkes handlungsverantwortlich sind. Das ersetzt zwar nicht Intelligenz, könnte aber zumindest eine Art „Lehrgang für Dummies“ sein.
Ist er ein echter Umweltbewegter wie Patrick Moore von GP? Kann sein. Der Pessimist würde eher vermuten, daß Shellenberger basierend auf dem Atemgas-Märchen eine andere Strategie fährt, um herauszustechen, und im Machtspiel bessere Karten zu haben, wenn die AlGore-Strategie zusammenkracht.
Im Angesicht der Scholz-Habeck-Biden-Krise könnte Shelli durchaus Erfolg haben