Craig D. Idso, MasterResource
„Die Befürchtungen hinsichtlich der Versauerung und Erwärmung der Meere sind jedoch stark übertrieben und gehen im Allgemeinen weit an der Realität vorbei. In fast allen Fällen ist das vorhergesagte Ausmaß der Schäden übertrieben, da die extremsten Szenarien für die zukünftige Temperatur und den pH-Wert des Meerwassers verwendet werden. Außerdem berücksichtigen ihre Prognosen nicht die Fähigkeit der Arten, sich innerhalb und über Generationen hinweg anzupassen.“
Die Shark Week [Haifisch-Woche] ist ein fester Bestandteil des amerikanischen Fernsehens geworden. Seit ihrer Premiere im Sommer 1988 hat sich die Veranstaltung zu einem einwöchigen Programmblock des Discovery Channel entwickelt, der alle Arten von unterhaltsamen und lehrreichen Sendungen zum Thema Haie zeigt.
Unmittelbar nach der diesjährigen Veranstaltung wurde ich auf den Titel eines Artikels aufmerksam, der sich mit diesen bedrohlichen, aber oft missverstandenen Fischarten befasst: „Haifischzähne können der Ozeanversauerung widerstehen“.
In dem von Leung et al. (2022) verfassten und in der Fachzeitschrift Global Change Biology veröffentlichten Artikel wird untersucht, wie sich das vermeintliche Zwillingsübel der radikalen Umweltbewegung, d. h. die globale Erwärmung und die Versauerung der Ozeane, auf Haie und insbesondere auf ihre Zähne auswirken könnte.
Hintergrund
Um hier ein wenig Hintergrundwissen einzubringen: Seit Jahrzehnten behaupten Klimaalarmisten auf der Grundlage modellgestützter Prognosen, dass die globale Erwärmung und die Versauerung der Ozeane der Flora und Fauna der Erde schweren Schaden zufügen. Und wenn dieser Schaden nicht gestoppt wird, so sagen sie, wird er letztendlich zum Aussterben zahlreicher Arten führen.
Die Versauerung der Ozeane und die Erwärmung der Meere werden jedoch weit überschätzt und haben im Allgemeinen nichts mit der Realität zu tun. In fast allen Fällen ist das vorhergesagte Ausmaß der Schäden übertrieben, da die extremsten Szenarien für die zukünftige Temperatur und den pH-Wert des Meerwassers verwendet werden. Darüber hinaus berücksichtigen die Prognosen nicht die Fähigkeit der Arten, sich sowohl innerhalb einer Generation als auch über Generationen hinweg zu akklimatisieren und anzupassen.
Wenn diese und andere Einschränkungen richtig berücksichtigt werden, weichen die Vorhersagen von Untergang und Düsternis hoffnungsvollen Szenarien, in denen Wissenschaftler die globale Erwärmung und die Versauerung der Meere als weitgehend unproblematisch betrachten.
Irreführende Analyse
Die Arbeit von Leung et al. fällt in die letztgenannte Kategorie, obwohl sie eines der extremeren Szenarien der künftigen globalen Erwärmung und der Versauerung der Ozeane zugrunde gelegt haben. Das sechsköpfige Forscherteam konzentrierte sich auf den Port-Jackson-Hai (Heterodontus portusjacksoni) und zog frisch geschlüpfte Junghaie zwei Monate lang unter kontrollierten Laborbedingungen bei zwei Temperatur- (Umgebungstemperatur oder +3°C) und zwei Ozeanversauerungsregimen (pH-Wert des Meerwassers bei Umgebungstemperatur oder -0,3 pH-Einheiten) auf.
Am Ende des Versuchszeitraums untersuchten die Autoren die mechanischen und mineralogischen Eigenschaften der Haifischzähne, um etwaige Unterschiede zwischen den Behandlungen festzustellen. Die Bedeutung ihrer Arbeit liegt in den Auswirkungen auf die Räuber-Beute-Interaktionen und die Energiedynamik in künftigen Meeresumgebungen, die durch die Versauerung und Erwärmung der Ozeane gefährdet sein dürften.
Die Ergebnisse der Studie zeigten leichte Unterschiede in verschiedenen mechanischen Eigenschaften bei alleiniger Ozeanversauerung oder alleiniger Temperatur. So verringerte eine höhere Temperatur sowohl die Elastizität der Zähne (erkennbar an einem höheren Elastizitätsmodul) als auch die mechanische Belastbarkeit, während die Versauerung der Ozeane die Elastizität der Zähne erhöhte und die Härte der Zähne verringerte (siehe Abbildung 1).
In Kombination fanden Leung et al. jedoch heraus, dass dieser „benthische Hai in der Lage war, die mineralogischen Eigenschaften seiner Zähne anzupassen, um ihre Haltbarkeit unter zukünftigen Meerwasserbedingungen (d. h. erhöhter Säuregehalt und Temperatur) aufrechtzuerhalten, was auf eine potenzielle Fähigkeit zur Akklimatisierung hinweist, um Stressfaktoren des Klimawandels zu tolerieren.“
Mit anderen Worten: Die Forscher beobachteten, dass die Haltbarkeit der Haifischzähne zunahm; sie waren „aufgrund der Produktion elastischerer Zähne weniger anfällig für physische Schäden.“ Folglich kommen Leung et al. zu dem Schluss, dass ihre Ergebnisse „ein optimistischeres Bild von der Fitness und dem Überleben [der Haiarten] in der Zukunft vermitteln.“
Schlussfolgerung:
Eine weitere wissenschaftliche Studie hat also gezeigt, dass die Versauerung und Erwärmung der Ozeane kein Problem darstellt. Und das ist eine gute Nachricht für die Produzenten künftiger Shark Week-Fernsehereignisse – sie werden weiterhin so viel Filmmaterial bekommen, wie sie sich nur wünschen können, nämlich von diesen riesigen Perlweißen, die in einem weiteren guten alten Haifutterrausch mampfen!
Reference
Leung, J.Y.S., Nagelkerken, I., Pistevos, J.C.A., Xie, Z., Zhang, S. and Connell, S.D. 2022. Shark teeth can resist ocean acidification. Global Change Biology 28: 2286-2295, DOI: 10.1111/gcb.16052.
Link: https://wattsupwiththat.com/2022/08/22/ocean-acidification-cut-down-to-size/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Prof. Prof. Karl-Friedrich Ewert, hat schon 2015 bei einem Vortrag bei Eike in 3 Min die Meeresversauerung zerlegt.
https://www.youtube.com/watch?v=DGxAzna4LNs
Fakt ist, dass erhöhte CO2-Gehalte keine Versauerung des Meereswassers verursachen, denn Ozeane sind über ihre bio- und geochemischen Reaktionssysteme extrem gut abgepuffert gegen Versauerung (pH-Erniedrigung) und Alkalisierung (pH-Erhöhung). Wenn CO2 in die Ozeane gelangt, wird es chemisch dauerhaft als Kalkstein (CaCO3) fixiert und dem CO2-Kreislauf entzogen. Je mehr CO2 im Ozean und je höher die Wassertemperatur ist, desto mehr CO2 wird in Kalk umgewandelt. Als Folge ergibt sich ein relativ stabiles CO2-Niveau in den Ozeanen. Der pH-Wert der Weltozeane weist keinen konstanten Wert auf, sondern schwankt stark regional und mit der Tiefe. Als mittlerer pH-Wert des Ozeanwassers wird oft 8,1 genannt, mit tagesabhängigen Schwankungen von ca. 0,3. Das Wasser liegt damit voll im alkalischen Bereich. An diese natürlichen Schwankungen sind die Meeresorganismen bestens angepasst. Seriöse Ozeanographen, die sich mit dem komplexen System CO2-Temperatur-pH-Kalkbildung befassen, haben das Versauerungsnarrativ längst aufgegeben. Ein Beispiel aus der Klimageschichte der Erde im mittleren Tertiär vor 50 Millionen Jahren: Damals lag der CO2-Gehalt der Atmosphäre 3- bis 4-mal so hoch wie heute, ozeanisches Tiefenwasser, heute bei ca. 4oC, lag bei 12oC (!), auf den Kontinenten herrschte ein tropisch-subtropisches Klima und die Antarktis war noch völlig eisfrei (Das Antarktis-Eis bildete sich vor ca. 15 Millionen Jahren). Durch die chemische Untersuchung tertiärer Meeresgesteine konnte eine Versauerung der Ozeane trotzdem niemals festgestellt werden.
Weil es den Haifischzähnen nach dem Artikel gut tut, ist die Versauerung der Meere also kein Problem? Gibt es sonst keine Lebewesen in den Meeren?
Die Versauerung der Meere ist ein einfacher chemischer Prozess. Der Anteil des CO2 in der Atmosphäre steigt an und damit werden die Ozeane zur CO2-Senke.
Der ph-Wert des leicht basischen Meerwassers sinkt ab.
Der veranschaulichende Begriff „Versauerung“ bedeutet hier also „weniger basisch“, was aber letztendlich genauso irrelevant wie die Tatsache, dass der „Treibhauseffekt“ nur eine Analogie zum Erwärmungseffekt in einem Glashaus ist.
Silke Kosch
Fr. Kosch,
mit Schulchemie kommen Sie im Ozean nicht weiter. Die schalen- und skelettbildenden Lebewesen im Ozean – vom Fisch über die Muschel, den Seestern und die Koralle bis zur schalenbildenden Alge – stürzen sich geradezu auf jedes greifbare Kohlenstoffatom, um daraus Kalk zu bilden. Für die von Ihnen behauptete „Versauerung“ bleibt da nichts übrig.
Wie können Ozeane, deren pH-Wert bei 8,1 liegt, „versauern“?
Die Wasserstoffionenkonzentration ist somit etwas über eine Zehnerpotenz vom Neutralwert pH = 7 entfernt; der Ozean ist basisch. Erst ab pH < 7 wird der Ozean sauer.
Wer hier von einer „Versauerung“ spricht, sollte Chemie-Nachhilfe nehmen.
Man kann aber auch sagen die Ozeane sind schon versauert nur nicht da wo sie es nicht sind.
Dazu kann man sich die Carbonat-Kompensationstiefe ansehen.
Eine Versauerung an der Oberflaechenwaesser aufgrund von CO2 ist schon alleine Mengenmaessig von der Verfuegbarkeit von Kohlenstoff ausgeschlossen.
Aufwallende Tiefenwaesser bringen saures Wasser an die Oberflaeche.
Es ist wie immer komplizierter als der Unwissenschaftliche Foerdergelder Komplex es darstellen will.
Herr Schulz,
Danke für Ihren Hinweis auf die Carbonat-Kompensationsstufe.
Mir geht es aber darum, dass der Mensch den pH-Wert des Ozeans mit seinem CO2 gar nicht nennenswert beeinflussen kann.
Dass aufwallende Tiefenwässer einen Einfluss haben, kann sein, ist aber unvermeidbar.
Na ich finde es wichtig, die Leute ,die meinen, das die Meeresversauerung eine Bedrohung ist, darueber aufzuklaeren, das Teile unserer Meere eh schon sauer sind.
Aufklaerung anstatt Angst machen.
Vor allem auf die Taschenspielertricks der Propheten muss man achten.
Es gibt Farbindikatoren wie zum Beispiel Bromothymol blue, der aendert sich noch im basischen Bereich.
Sowas wird als Versauerung verkauft. Von wegen. Die pH Messung klaert das!
Ich habe auf EIKE gelesen, dass ein Termin „Oceanversauerung“ ein Unsin ist, weil sich Ocean immer noch im Bereich der Basizität befindet…
Das ganze Gerede über Ozeanversauerung durch steigende CO2-Gehalte ist Panikmache. Hierzu gibt es bei EIKE unter dem Stichwort „Ozean Versauerung“ etliche gute Veröffentlichungen, so z.B.
https://eike-klima-energie.eu/2015/12/05/was-ist-dran-an-der-meeresversauerung-maerchen-uebertreibungen-und-schummeleien/
Stattdessen werden hier unschuldige Jungfische in einem künstlichen Laborumfeld sinnlos gequält.