Stefan Kämpfe
Aus den Augen, aus dem Sinn – es ist schon erstaunlich, wie die aktuellen Krisen als Auslöscher für doch angeblich so brisante Themen wirken. Die folgende Zusammenstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollzähligkeit; und Vorsicht – auch Ironie ist dabei!
Das Insekten– und Bienensterben
Dieses bei grünen Ideologen und links-grünen Journalisten so beliebte Thema war Ende der 2010er Jahre der große Aufreger, aber irgendwie haben diese ekelhaften und lästigen Krabbeltiere ihren eigenen, medialen Untergang locker überlebt – gerade im 2022er Sommer wimmelte es nur so vor Mücken, Wespen, Bienen, Fliegen, Ameisen und anderen Insekten. Wieder mal zeigt sich: Viel Lärm um Nichts und viel Beschäftigungstherapie für überbezahlte und nutzlose Wissenschaftler oder Journalisten – diese fiesen Insekten machen einfach nicht die Mücke!
Die Finanzkrise
Im Gegensatz zum Insektensterben ist sie real und verschärft sich gerade in Südeuropa wegen der Zinserhöhungen massiv – aber wenn schon die Inflation uns alle ruiniert, ist es doch unerheblich, ob ein paar Staatshaushalte zusammenbrechen – zumal mit der Ukraine nun noch ein besonders maroder, korrupter Staat zur ach so illustren EU hinzukommt.
Der Brexit
Der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union wurde von der Lügen- und Hetzpresse und den überbezahlten EU-Politikern zum größten Super-GAU seit Tschernobyl aufgeblasen. Die gesamte Wirtschaft sollte massiv darunter leiden, ebenso der Reise- und Warenverkehr. Keiner schien wohl bemerkt zu haben, dass Großbritannien auch schon vorher immer „halb draußen“ war – beim Euro, der wohl größten Fehlgeburt Europas, hatte man klugerweise gar nicht erst mitgemacht. Heuer zeigt sich: Die Wirtschaft läuft trotzdem und die Menschen reisen ein und aus – doch diese guten Nachrichten passen offenbar nicht in unsere Zeit. Weil Corona, Energie- und Ukraine-Krise nun mal ein besseres Panik-Potential abwerfen, muss der Brexit auf bessere Zeiten warten, um es wieder in die oberen Negativ-Schlagzeilen zu schaffen.
Die kleineren „Schurkenstaaten“
Immer für Horror-Meldungen und Negativ-Schlagzeilen gut, haben es selbst Nordkorea, Afghanistan, der Iran, das nach wie vor vom Krieg gebeutelte Syrien oder Brasilien (erst seit Bolsonaro) schwer, negative Aufmerksamkeit zu erregen. Bloß China ist zu groß, um es dauerhaft missachten zu können, und weil es mittlerweile zu den wichtigsten Handelspartnern Deutschlands zählt, hütet man sich trotz gelegentlicher, leiser Kritik davor, es zu sehr zu verärgern – man benötigt es dringend als Lieferant billiger Solarpaneele oder Seltener Erden für die vergurkte Deutsche Energiewende. In Afghanistan und Syrien zeigt sich das krachende Scheitern der westlichen Gutmenschen-Politik – die Lage dort wurde verschlimmbessert, und die angeblich so freie westliche Welt schweigt betreten. Nur auf Bolsonaro darf man hemmungslos eindreschen – doch Vorsicht: Auch Brasilien verfügt über viele Metalle und Seltene Erden, ohne die keine Energiewende funktioniert. Selbstredend, dass Grüne BUND, NABU, WWF und die ganzen anderen, aufgeblasenen und überfinanzierten Umweltkonzerne Beifall klatschen werden, wenn Regenwald zur Gewinnung Seltener Erden gerodet werden muss. Ist ja für eine gute Sache – in Deutschland wird doch auch Wald für Windkraftanlagen geopfert – da müssen die Interessen der brasilianischen Ureinwohner eben zurückstehen, bis das Weltklima gerettet ist.
Fridays For Future (FFF) und andere Weltenretter
Keine Sorge, bislang haben Artensterben, Klimakollaps und andere Umweltschäden noch keinem FFF-Aktivisten das Leben gekostet. Aber irgendwie ist man seit Monaten aus den oberen Schlagzeilen gefallen – Beschwerden sind an die Machthaber Russlands und der Ukraine zu richten! Man möchte natürlich trotzdem weiter sofort den Ausschalter an jedem Kohlekraftwerk drücken – zu dumm nur, dass man momentan damit wenig Beifall fände. „Die wollen nur spielen und sind ja so niedlich!“ dachten anfangs viele gutgläubige Bürger. Doch mittlerweile geht angesichts der Inflation und der horrenden Energiepreise die nackte Existenzangst um – da kommen Forderungen nach einem vorzeitigen „Kohle-Aus“ nicht gut an. Und so muss die Weltenrettung wohl warten – bis zum Tage des heiligen Sankt Nimmerlein.
Der Feinstaub
Spätestens seit dem 24. Februar (was war da gleich noch mal?) scheint auch der böse Feinstaub, vorher von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) erbarmungslos gejagt, auf Nimmerwiedersehen entfleucht zu sein. Ist ja auch egal, denn unser wenig lebenswertes Leben wurde durch ihn schlimmstenfalls um einige Tage verkürzt, und auch schon vorher interessierte es niemanden, dass wir dank völlig übertriebener Umweltauflagen die wohl beste Luftqualität seit Napoleons Zeiten haben – damals wirbelte seine Kavallerie viel Staub auf. Aber aus solch guten Nachrichten kann man weder politisches Kapital schlagen noch seine Auflage oder Einschaltquote steigern.
Big Brother und die Datensicherheit
In den 2000er und 2010er Jahren angesichts der Enthüllungen von Edward Snowden ein wichtiges Thema, scheint nun auch der Schutz unserer Privatsphäre in den Weiten des Internets verloren zu sein. Aber da sind wir alle auch selbst schuld – wer mit Karte statt in bar zahlt, Online-Banking und Einkäufe im Internet tätigt, häufig das Smart-Phone und die (a)sozialen Internet-Dienste nutzt, der gibt für diese Bequemlichkeiten halt freiwillig seine Daten preis. Erich Mielke, der oberste Schnüffler der verblichenen DDR, hätte sich darüber wenig gefreut – sein Arbeitsplatz wäre gefährdet gewesen! Aber auch Politik und Wirtschaft des angeblich so freien Westens tun natürlich alles, um den Bürger auszuspionieren, um ihn dann wie eine Weihnachtsgans auszunehmen. „Zahlen Sie wegen der Infektionsgefahr bitte mit Karte!“ – so tönte es während der Pandemie in vielen Supermärkten, und auch unsere ach so netten, immer teurer werdenden Krankenkassen und Banken wissen natürlich viel mehr über uns, als wir über sie. Doch angesichts der Horror-Inflation war Datensicherheit ein Thema von Gestern, und beim flächendeckenden Blackout interessiert es auch keinen mehr, ob jemand nun pünktlich seine Energierechnung zahlte oder nicht.
Wann ist Corona fällig?
Nach den düsteren Prophezeiungen des Herrn Drosten und unseres aktuellen Krankheits- und Panikministers Lauterbach sollten ja alle Ungeimpften längst gestorben und die „Pandemie“ schlimmer denn je sein. Aber Totgesagte leben wieder mal länger, und schon betritt mit den „gefährlichen“ Affenpocken ein neuer Aufreger die Bühne. Auch das gute, alte Corona-Virus hat wohl nun seine Halbwertszeit des Schreckens überschritten und muss die Pole Position an der heiß umkämpften Nachrichtenfront mehr und mehr räumen – zumal Mexikanischer Würfelhusten, Fuß- und Angstschweiß auch ernsthafte Konkurrenten sind.
Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
„Friday for Frost“ oder „Freitage fürs Frieren“ – Giftgrünkriminelle missgönnen den Opfern der angezettelten Energiekostenexplosionen sogar ein wärmeres Klima und schaffen somit Kältetote vor allem bei ärmeren Menschen. Will man seitens der sog. grünen Bionade-Bourgeoisie soziale Fragen mit Erfrieren lösen? Es sieht so aus.
Hallo hier zusammen, vielleicht noch einmal:
Über unser Hannoverland spricht man von der „Guten Alten Zeit“; diese definiere ich als die Zeit von 1866 als Hannoverland preußisch wurde bis 1914 dem Ersten Weltkrieg. Wenn es eine Gute Alte Zeit gibt, muss es auch eine „Gute Neue Zeit geben, gibt es auch. Ich definiere sie mit der Zeit ab 1957-58 mit der Erhardtschen sozialen Marktwirtschaft (oder auch seit der Währungsreform 1948) und sehe deren Ende jetzt 1922-23.
Geehrter Herr Hans-Dieter Müller,
ich bin d’accord mit Ihnen, mit Ausnahme der letzten Jahreszahl. Ich weiß, daß Sie 2022-23 meinten.
Sie sind kulturell preußisch geprägt, ich habsburgerisch. Klingt gut!
Höfliche Frage an Sie: Wie kommen Sie auf das Ende mit 2022-23?
Begann das Ende nicht schon früher?
2011?
Als man zehntausende Tsunamitote als Anlaß nahm, aus einer sicheren, weltweit führenden und funktionierenden Kernkraftt- samt funktionierender, sauberer Fossilenergietechnologie auszusteigen und in eine unsichere Energiewende einzusteigen?
2015?
Als man beschloß, Millionen von Fachkräften (Ärzte, Handwerker, Naturwissenschaftler), vorwiegend junge Männer, ohne Kontrolle ins Land der (mittlerweile nur noch in homöopathischen Dosen vorhandenen) Dichter und Denker einzuladen und durchzufüttern?
Derweil ich diese Zeilen schreibe, hab ich verstanden, was Sie meinen mit dem Datum: Das Ende vom Ende.
Viele Grüße aus einem Land, welches es 1978 schaffte, sein erstes, voll fertiggestelltes Kernkraftwerk Zwentendorf per Volksabstimmung mit einer satten Mehrheit von 50,5 % (!!!) nicht in Betrieb zu nehmen! Ansonsten es für uns Ösis Strom aus Wasserkraft und Kernkraft ohne Ende gegeben hätte! Und jetzt? Schwimmen wir (dank unserer Politiker nicht mehr neutralen) Ösis im EU-deutschen Fahrwasser.
PS
Beim Anfangsdatum des Endes tippe ich persönlich auf das Ende der Ära Kohl. 1998? Von meinem 1998 bis zu Ihrem 2022-23: Das gesamte Ende sozusagen nur in einer Generation! Das schafften die alten Römer nicht! Gratulation an die linksrotgelbgrünschwarzen Koalitionen!
Man muss ja nicht jeden Punkt von Herrn Kämpfe teilen,aber der Grundtenor ist vollkommen richtig. Wir machen uns Sorgen um Winnetou ,und übersehen dabei,das das Wasser schon Oberkante Unterlippe steht .So hat warscheinlich auch der Untergang des Römischen Reiches begonnen. Das ist kein Schwarzmalerei, sonder ganz einfach eine ökonomische Wahrheit. Wer wie Herr Kämpfe und ich das schon mal erlebt haben, hat dafür eben ein besseres Gespür, im Gegensatz zu einem Großteil der wohlstandsverwöhnten Westdeutschen.
Mich dürfen Sie mitzählen Herr Träber!
Der Niedegang ist greifbar, in Details wie vor reichlich 30 Jahre. So zum Beispiel fand ich im November 89 faszinierend, wie hell es nachts auf den Straßen Westberlins war. Nun wird das Licht mangels Strom ausgeschaltet….
Die heutige Führung der Gesellschaft ist aber nochbescheuerter, steuert stehenden Auges in den Untergang!
Werter Herr Hoffmann,
Ihre Beobachtungen zu Insekten kann ich nur bestätigen. Seit vielen Jahren bin ich in der Natur mit Videokamera und Kameradrohne unterwegs und habe schon so manche interessante Nahaufnahme von Insekten gemacht. Aber in diesem Jahr ist alles anders. Ich war auf blühenden Wiesen von 1 ha bis über 100 ha. Da gab es weder Bienen noch Hummeln oder anderen Insekten, dessen Namen ich nicht mal kenne, die sich aber immer an den Blüten laben. Auch an blühenden Hecken und Sträuchern war gähnende Leere. Trichterspinnen und Fangspinnen sieht man auch kaum noch. Ein paar Kreuzspinnen schon. An den Gewässern das gleiche Spiel: Da wo sich sonst Libellen in Massen tummelten sieht man heute nur noch wenige. Eintagsfliegen oder Stabwanzen gar nicht.
Genauso schlimm, wenn nicht sogar schlimmer ist der Artenrückgang bei Vögeln. Viele Vogelarten, die ich noch vor 50 Jahren praktisch vor der Haustür beobachten konnte, egal ob Singvögel, Limikolen, Wasservögel, Greifvögel oder Großvögel , habe ich seit Jahren nicht mehr gesehen. Die Liste ist so lang, dass man damit ein Buch füllen könnte.
Grund dafür ist meiner Meinung nach die immer stärker monokulturierte Landwirtschaft, das Abholzen von Windschutzstreifen, Melioration, Pestizide, Insektizide, Wind- und Solarkraftwerke und auch völlig bekloppte Naturschutzmaßnahmen (auf Anfrage gerne mehr). Allerdings begrenzen sich meine Beobachtungen in erste Linie auf das Land Brandenburg. Ich denke aber, dass das auf alle deutschen Bundesländer zutrifft.
Aber das Alles sind schleichende Gründe. Der abrupte Rückgang der Population der Arten zwischen dem letzten und diesem Jahr lässt sich damit nicht erklären. Ich hab keine Ahnung woher das kommen könnte.
Mit besten Grüßen
M. Winter
Also von Insektenüberfluss ist in meinem Garten trotz aller Mühen nichts zu spüren. Früher mußte der Sonntagskuchen gegen Wespen verteidigt werden, heute wird jedes Exemplar bewundert und gefüttert. Das gleiche für Wildbienen und Hummeln. Selbst Fliegen sind Mangelware. Auch auf der Auto Frontscheibe die früher nach jeder Fahrt fällig war ist nichts.
Inzwischen haben im Verwandten- und Bekanntenkreis die geimpft+ geboosterten auch alle ihr Omikron ausgetragen so das auch auf diesem Gebiet Ruhe eingezogen ist. Wir im Klub der Ungeimpften (hatten alle aber vor 2 Jahren Corona) können da nicht mitreden, Omikron ist an uns abgeprallt. eigentlich wäre die Welt in Ordnung. Rund um meine Heimatstadt stehen in allen Himmelsrichtungen 194 Windräder mit 338 MW . In den letzten Wochen haben sie tagelang
stillgestanden, wir hatten nicht nur Sonnenschein ohne Ende sondern auch totale Windstille.
Komisch, Wespen gibt es bei uns genug und Fliegen auch. Selbst das Wetter wartete mit angenehm warmen Sommer-, ja fast schon Frühherbst-Temperaturen auf. Einige wenige Hitzetage ausgenommen, die durch kalte Tage kompensiert wurden. Selbst Trockenheit will sich im Voralpenland nicht einstellen – die Regentonne reicht wie schon lange nicht mehr. Würde ich den Staatsfunk öfters einschalten, würde ich wieder daran erinnert, was ich fast schon vermisse: Wie schrecklich ich unter dem menschengemachten Klimawandel gefälligst zu leiden habe und dass es nichts vordringlicheres gibt als das Weltklima zu „retten“…
Ich kann ihnen ein paar Wespen rüberschicken. In Hessen hat es davon genug.