David Wojick
[Dieser Beitrag ist eine Ergänzung des kürzlich erschienenen Reports über die Qualität von Wetterstationen. A. d. Übers.
Anthony Watts hat es wieder getan. Er und seine unerschrockene Brigade von Außendienstmitarbeitern haben das getan, was das superreiche US-Forschungsprogramm zum globalen Wandel anscheinend nicht tun kann oder nicht tun will. Sie sind tatsächlich losgezogen, um zu sehen, wie gut die Thermometer des Bundes die erforderlichen Leistungsstandards erfüllen.
Die Thermometer versagen, ja sie versagen sogar kläglich. Daher sind ihre Messwerte, die eine rasche Erwärmung anzeigen, reiner Schrott. Daraus folgt viel. Die ganzen 2,6 Milliarden Dollar pro Jahr, die das USGCRP ausgibt, versuchen, etwas zu erklären, das es nicht gibt. Die Wissenschaft ist nur so gut wie ihre Daten, und die Temperaturdaten sind sehr schlecht.
Das Problem ist die lokale Wärme-Kontamination. Nicht die berühmte städtische Wärmeinsel; dieser Fehler kommt zu dem hinzu, was Watts und Co. herausgefunden haben. Wir sprechen hier von sichtbaren Quellen der Wärme-Kontamination, viele nur wenige Meter vom kontaminierten Thermometer entfernt.
Der Bericht enthält zahlreiche Bilder von diesen kontaminierten Thermometern, was lustig wäre, wenn es nicht so ernst wäre. Okay, es ist immer noch lustig, wie in „Sie nennen diesen Schrott wissenschaftliche Instrumente?“. Siehe das PDF hier.
Es war schon immer ein Rätsel, warum die Oberflächenstatistiken eine viel stärkere Erwärmung zeigen als die Satellitenstatistiken. Wärme-Kontamination scheint die Antwort zu sein. Dies sollte eine wichtige Forschungsfrage sein, aber die Bundesbehörden ignorieren sie, weil ihnen die irrtümliche zusätzliche Erwärmung gefällt. Das unterstützt ihre alarmistische Agenda.
Das ist keine Überraschung, denn die Watts-Brigade hat vor 15 Jahren eine ähnliche Studie durchgeführt und kam zu ähnlich schlechten Ergebnissen. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Ergebnisse diesmal noch schlechter sind, wahrscheinlich weil die Wärmeverschmutzung mit der wirtschaftlichen Entwicklung zunimmt und die Bundesbehörden sie ignorieren.
Es gibt mehrere gute Artikel über die Studie selbst, so dass ich nicht weiter auf diesen Aspekt eingehen werde. Eine knappe Zusammenfassung findet sich in Anthony Watts eigenem populären Blog – „Watts Up With That“ – hier [in deutscher Übersetzung hier]. Im Original gibt es auch Hunderte von Kommentaren, von denen einige recht nützlich sind.
Daraus der folgende Auszug: „Der vom Heartland Institute veröffentlichte Bericht wurde durch Satelliten- und persönliche Besuche bei NOAA-Wetterstationen erstellt, die zu den „offiziellen“ Landtemperaturdaten in den Vereinigten Staaten beitragen. Die Untersuchung zeigt, dass 96 % dieser Stationen durch die lokalen Auswirkungen der Verstädterung verfälscht sind – sie erzeugen eine Wärmeverzerrung aufgrund ihrer Nähe zu Asphalt, Maschinen und anderen Wärme produzierenden, einfangenden oder verstärkenden Objekten. Die Aufstellung von Temperaturmessstationen an solchen Orten verstößt gegen die von der NOAA selbst veröffentlichten Standards (siehe Abschnitt 3.1 unter diesem Link) und untergräbt die Legitimität und das Ausmaß des offiziellen Konsens‘ über die langfristige Klimaerwärmung in den Vereinigten Staaten“.
Eine „Verstädterung“, wie sie hier verwendet wird, kann in abgelegenen Gebieten auf dem Land nicht stattfinden. Die einfache Pflasterung eines Parkplatzes neben dem Bahnhof wäre ein Beispiel für eine lokale Wärmebelastung. Mit zunehmendem Verkehr könnte sich die Kontamination im Laufe der Zeit noch verstärken. Dies ist etwas ganz anderes als der großräumige städtische Wärmeinseleffekt, der die Wärmebelastung in städtischen Gebieten verstärkt.
Besonders interessant ist, dass Watts et al. bei der Analyse der Aufzeichnungen der relativ wenigen nicht kontaminierten Stationen zu einem ähnlichen Ergebnis kommen wie bei der geringen Erwärmung, die von den Satelliten festgestellt wurde. Dies spricht stark dafür, dass der größte Teil der gemeldeten Oberflächenerwärmung ein instrumenteller Fehler ist, der auf lokale Wärmekontamination zurückzuführen ist. Schließlich ist es leicht, ein Thermometer auf einen hohen Wert zu bringen, aber sehr schwer, es auf einen niedrigen Wert zu bringen.
Das Ausmaß der lokalen Wärmeverschmutzung, die von der Watts-Brigade von bürgerlichen Wissenschaftlern festgestellt wurde, sollte eine wichtige Forschungsfrage für die Zukunft sein. Noch wichtiger ist die Frage, welche Auswirkungen dieser tiefgreifende instrumentelle Fehler auf die Klimawissenschaft hat.
Der größte Teil der heutigen Klimawissenschaft hängt von der angenommenen Temperaturaufzeichnung ab, von der nun bekannt ist, dass sie falsch ist. Die Klimawissenschaft muss also korrigiert werden.
[Hervorhebung vom Übersetzer]
Autor: David Wojick, Ph.D. is an independent analyst working at the intersection of science, technology and policy. For origins see http://www.stemed.info/engineer_tackles_confusion.html For over 100 prior articles for CFACT see http://www.cfact.org/author/david-wojick-ph-d/ Available for confidential research and consulting.
Link: https://www.cfact.org/2022/08/02/us-temperature-readings-are-junk-negating-climate-science/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Wetterstationen messen Absolutwerte der Temperatur, weil man Relativwerte über unterschiedliche Zeitpunkte nicht direkt messen kann. Gem. dem Bericht haben nun sehr viele Stationen lokale Wärmekontamination ins Warme. Wie wirkt sich das auf die Ermittlung der Anomalie aus?
Wenn die Wärmekontamination über die Zeit entsatanden ist, was anzunehmen ist, weil es die heutigen Ursachen früher noch nicht oder nur in geringerem Ausmaß gab, dann schlägt diese anwachsende Kontamination doch voll auf die Anomalie durch.
Über alles zeigt diese Bestandsaufnahme aber eines sehr deutlich: eine Weltmitteltemperatur ermitteln zu wollen, ist schlicht und einfach ein höchst absurdes Unterfangen. Weil zur Welt gehören „natürliche“ Meßorte genauso dazu wie „kontaminierte“.
Diese wirklichen Stationen werden dann in ein vollständiges erdumspannendes Oberflächenraster eingebaut, wo dann per SW die restlichen nicht gemessenen Rasterflächen „geschätzt“ bzw. „extrapoliert“ werden. Und daraus wird dann der Mittelwert gebildet. Der Mittelwert ergibt sich also zum beträchtlichen Teil aus extrapolierten/geschätzen Werten.
Die Seite http://temperature.global/ gibt aktuell 13,78°C als Mittelwert an. Dort werden nur tatsächliche Stationen abgefragt und gemittelt.
stefan strasser am 14. August 2022 um 9:10
Nach dem ersten Surface-Station-Projekt hat Antony Watts eine Veröffentlichung zu der Frage gemacht. Er hat dort Stationen in guter Lage mit Stationen in schlechter Lage verglichen. Sie könnten dort nachlesen … „Analysis of the impacts of station exposure on the U.S. Historical Climatology Network temperatures and temperature trends„
Nicht nur die Messungen sind Schrott, sondern wie uns EIKE-Autor Klaus Puls auch immer wieder gezeigt hat, wurden nachträglich Jahresmessungen der Anfangsjahre nach unten korrigiert, so dass die Trendlinie seit Messbeginn eine größere Steigung aufweist. US-amerikansiche Studien und Aufzeichnungen sind immer mit Vorsicht zu begegnen, denn nahezu alle Veröffentlichungen aus diesem Land erfüllen einen Bezahlauftrag. Die russischen Wissenschaftler besitzen auch Weltstandard, warum erfahren wir im Westen nie etwas über deren Veröffentlichungen.
Hallo Herr Kowatsch,
dazu gibt es ein ganz aktuelles Beispiel unter der Überschrift „NASA/NOAA Erase The Arctic’s 1940s “Warming Blip”, wenn man unter diesem Link etwas nach unten scrollt:
https://electroverse.co/snow-hits-alaska-bering-strait-sea-ice-refuses-to-melt-nasa-noaa-erase-arctics-1940s-warming/
MfG
Warum sollte es beim Klima-BS anders sein als beim Corona-BS?
Bitte hier nur uner vollem Klarnamen posten, siehe Regeln.
Schon sehr glaubwürdig, was die Inspektionen vor Ort alles an den Tag bringen und die Abweichungen zu den weniger alarmierenden Satellitenmessungen erklären. Würde eine ähnliche Inspektion in Deutschland anders ausfallen?
Wie pervers sind doch die Verantwortlichen im Westen: Alles, was den Alarm verstärkt, ist hoch willkommen, Gegenteiliges wird hartnäckig negiert. Alles nur, um die Irrsinns-Agenda der „großen Transformation“ durchzupeitschen. Entwarnung ist dabei die größte Katastrophe und darf es nicht geben. Es geht um ein Billionen-Programm, das niemand mehr stoppen darf.
Übertreibungen sind an der Tagesordnung und alles ist darauf angelangt, um sensible Gemüter krank zu machen und auf Dauer zu schädigen. Den unermesslichen Schaden, den Alarm-Forscher anrichten, können Menschen nie wieder gut machen. Deshalb gehören Alarm-Forscher hinter Gitter und zeitlebens weggesperrt.
„Würde eine ähnliche Inspektion in Deutschland anders ausfallen?“
Das müsste doch zu machen sein. Es gibt doch sicher genug EIKE-Leser mit einem PKW, die mal die Wetterstationen in ihrer Umgebung fotografieren können. Ich wäre dabei.
Während ich so schreibe, kommt mir der Gedanke Wetterstationen online zu suchen. Auf dieser Seite gibt es für jede Station einen Längen- und Breitengrad. Wenn man diese Werte mit Komma getrennt in Google oder Apple Maps eingibt, kann man den Ort ansehen. Das hab ich jetzt einfach mal für mein Heimatbundesland Schleswig-Holstein (DER ECHTE NORDEN!) gemacht. Hier sind die Ergebnisse:
Padenstedt
54,02°, 9,93°
grüne Wiese
Itzehoe
53,93°, 9,5°
Wohngebiet
FH Hungriger Wolf
53,99°, 9,57°
grüne Wiese?
Wittenborn
53,97°, 10,23°
grüne Wiese
Seedorf
54,03°, 10,38°
grüne Wiese
Timmendorfer Strand
53,99°, 10,78°
Wald
Lübeck
53,8°, 10,7°
auf Grünstreifen zwischen Straße und Start- und Landebahn
Grambek
53,57°, 10,68°
Wohngebiet
Geesthacht-SW
53,46°, 10,36°
zwischen Feld und Industriegebiet
HH-Veddel
53,52°, 10,03°
Hafengelände (Asphalt)
HH-Neuwiedenthal
53,48°, 9,9°
zwischen Bahn, Bäumen und Industrie
HH-Flughafen
53,63°, 9,99°
Zwischen Terminal und Start- und Landebahn
Elpersbüttel
54,07°, 9,01°
grüne Wiese
Büsum
54,13°, 8,88°
am Deich
Dörnick
54,17°, 10,35° ?
unklar
Hohwacht
54,32°, 10,67°
Wald
Pelzerhaken
54,09°, 10,88°
am Wasser
Dahme
54,21°, 11,09°
Wohnhaus
Fehmarn-Wulfener Hals
54,4°, 11,17° ?
unklar
FM-Staberkuk
54,42°, 11,3° ?
unklar
FM-Westermarkelsdorf
54,53°, 11,06° ?
unklar
Kiel-Holtenau
54,38°, 10,14°
auf dem Grün neben der Start- & Landebahn
Kiel/Leuchtturm
54,5°, 10,27° ?
Ostenfeld
54,32°, 9,81°
Wiese/Bauernhof
Hohn
54,31°, 9,54°
Feld (neben Start- & Landebahn)
Erfde
54,3°, 9,32°
Feld
St. Peter-Ording
54,33°, 8,6°
im Nationalpark
Westerhever
54,38°, 8,65°
am Deich
Pellworm
54,52°, 8,67°
unklar
Husum
54,5°, 9,07°
Standort-Übungsplatz
Hattstedt
54,53°, 9,04°
Feld
Schleswig-Schloss Gottorf
54,51°, 9,54°
unklar
Schleswig
54,53°, 9,55°
Wald-/Wohngebiet
Brodersby-Schoenhagen
54,64°, 10,02°
Naturpark
Wagersrott
54,67°, 9,8°
Feld
Tarp
54,67°, 9,4°
Industriegebiet
Leck
54,79°, 8,95°
Feld
Amrum
54,65°, 8,33°
unklar
Hörnum
54,76°, 8,28°
unklar
Westerland
54,92°, 8,35°
unklar
List
55,01°, 8,41°
Wald
List/Sylt-Ellenbogen
55,04°, 8,39°
Dühnen
Glücksburg-Meierwik
54,83°, 9,51°
Kasernengelände
Anmerkungen:
Den Koordinaten fehlen leider Minuten- und Sekunden-Angaben. Wie gravierend das für die Genauigkeit ist, wurde mir klar, als ich Orte auf Fehmarn und Sylt aufgerufen habe. Hier landet man zumeist im Wasser. Die Daten sind also sehr unzuverlässig. Aber es handelt sich hier ja auch nur um ein bisschen Spielerei and Samstagvormittag. Jemand müsste die Orte tatsächlich aufsuchen und begutachten.
Außerdem sind die meisten Stationen nicht Teil des Netzes des Deutschen Wetterdienstes (Legende auf der Website). Wie die in die Klimadaten einfließen ist völlig unklar
Man darf beim Wärmeinseleffekt (WI) nicht nur an Bebauungen und Versiegelungen denken; temperaturtreibend sind auch Meliorationen (Trockenlegungen) sowie Nutzungsänderungen, z.B. die Umwandlung eines kühlenden Laubmischwaldes in einen Kiefern-Kunstforst ala Brandenburg, Vermaisung sowie alles, was die Albedo verringert. Dazu gehört auch die Installation von Solarparks oder die größflächige Schneeberäumung im Winter.
Dem Artikel fehlt eigentlich wieder eine Grafik, z.B wie am Schluß von Teil 1, die Wi-arme Station Dale-Enteprise in Virginia, die seit Anbeginn am gleichen Platz bei einer einsamen Farm steht und die Wettertstation der benachbarten und sich ausbreitenden Bundeshauptstadt Washington. In Dale-Enterprise gibt es keine Klimaerwärmung, das zeigt das Thermometer der dortigen Wetterstation. Auch die Satellitendaten messen die sich ausbreitenden Wärmeinseln und die Erwärmung durch die Trockenlegung der Landsachaft natürlich mit.