Dr. Susan Crockford, Polar Bear Science
Trotz gegenteiliger Behauptungen gibt es in diesem Sommer immer noch reichlich Meereis in den arktischen Regionen, das Eisbären, eisabhängigen Robben und Walrosskühen, die ihre jungen Kälber säugen, als Nahrungsgrundlage dient. Es spielt keine Rolle, ob die Zahlen unter oder über dem kurzfristigen Durchschnitt liegen, eine Katastrophe für die Meeressäuger in der Arktis ist derzeit nicht in Sicht.
Denken Sie daran, dass im Frühsommer die jungen Robben die Eisoberfläche verlassen haben und im Wasser sind, um zu fressen; die räuberisch geschickten erwachsenen und subadulten Tiere halten sich auf gebrochenen Eisbrocken auf und mausern ihr Fell. Sie mögen wie leichte Beute aussehen, aber Eisbären haben es schwer, sie zu fangen, weil die Robben wachsam sind und viele Fluchtwege zur Verfügung haben (wegen des verbreitet offenen Wassers). Die meisten Eisbären in der Hudson Bay sind noch auf dem Eis (warum, sehen Sie weiter unten): Die Live-Kameras in der Nähe von Churchill, die zur Beobachtung von Eisbären eingerichtet wurden, zeigen derzeit Bilder von Raben mit Meereis im Hintergrund, nicht von Bären.
In diesem Beitrag geht es in erster Linie um Meereiskarten für Mitte Juli, also um das, was wir in der Wissenschaft als Beobachtungsdaten, also als „Fakten“ bezeichnen. Bedenken Sie, dass die zur Erstellung dieser Bilder verwendeten Satelliten es besonders schwer haben, Eis mit Schmelzwasser von offenem Wasser zu unterscheiden, was bedeutet, dass mit ziemlicher Sicherheit viel mehr Eis vorhanden ist, das für diese Meeressäuger nützlich ist, als auf den Karten zu sehen ist (in manchen Regionen bis zu 20 % mehr).
Kanada (zunächst als Ganzes und dann nach Regionen) Canadian Ice Service
Beachten Sie, dass die regionalen Diagramme für die Woche vom 11. Juli gelten, hier dargestellt nach dem „Entwicklungsstadium“ (Eisdicke, wobei braun für altes, mehrjähriges Eis und dunkelgrün für Eis mit einer Dicke von mehr als 1,2 m steht) und in den Diagrammen für die „Abweichung von der Norm“ ist dunkelblau viel mehr als der Durchschnitt und dunkelrot viel weniger.
Spitzbergen, Norwegian Ice Service:
Chukchi/Beaufort Seas, Alaska Sea Ice Program:
Nach Entwicklungsstand und dann nach Konzentration:
Link: https://wattsupwiththat.com/2022/07/14/arctic-sea-ice-still-quite-abundant-for-early-summer/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Es gibt eine gegenteilige Behauptung über den Stand der Meereisbedeckung? Wo soll die denn herkommen?
Den Stand der Meereisausdehnung in der Arktis und Antarktis können sich alle Interessierten jederzeit abrufen.
Meereisportal: Meereisportal
Silke Kosch
Frau Kosch, gute Frage. Woher kommen die verschiedenen Werte und daraus die unterschiedlichen Behauptungen? Ich habe aber mal einen Wert aus Ihrer Quelle auf die ganz Schnelle überprüft. Da steht: „Satellitenmessungen am 21. Februar 2022 haben mit 2,27 Millionen km2 das absolute Rekordminimum der antarktischen Meereisbedeckung seit Beginn der kontinuierlichen Satellitenbeobachtungen im Jahr 1979 gezeigt….“
Diese Behauptung aus ihrem link kann nicht stimmen. Die deutsche Station Neumayer steht am Rande der Antarktis auf 70°südlicher Breite, sogar auf einem Gletscher der ins Meer reingeht. Die Fläche der Antarktis beträgt 14,5 Mio km2. Würde die Angabe in ihrem link stimmen, dann wäre die deutsche Station Neumayer im Februar 2022 im Meer versunken und die ganze Antarktis wäre größtenteils eisfrei gewesen.
H. Kowatsch,
was hat die Fläche des antarktischen Kontinents mit der Meereisausdehnung und dem Schelfeis (darauf steht die Neumayer-Station) der Antarktis zu tun?
Meereisportal: Was ist Meereis?
Silke Kosch
Danke, der Mensch irrt, solange er lebt.
Meereis ist nicht Schelfeis und schon gar nicht Gletscher Eis oder Eisschild. Da muss der Hobby-Klimatologe noch etwas üben.
Meereis breitet sich rund um die Antarktis aus und vergrößert die Fläche des kontinentalen Festlandeises additiv. Die Festlandantarktis selbst ist größer als ganz Europa. Man kann beim Meereisportal auf der rechten Grafik die Abgrenzung zwischen Kontinent Antarctica und Meereis rundherum sehen. Die Station Neumayer befindet sich nicht im Meereis, sondern am Kontinent.
Ja, im angegebenen Link ist gut erkennbar, dass die arktische Eisausdehnung gut über den letzten Jahren liegt. Passt auch zu der seit 2016 stattfindenden Abkühlung. Und das Meereisvolumen hat fast den langjährigen Durchschnitt erreicht. Grönland geht es eismäßig auch recht gut.
http://polarportal.dk/en/home/
„Es gibt eine gegenteilige Behauptung über den Stand der Meereisbedeckung? Wo soll die denn herkommen?“
Wissen Sie denn wie die Meereisausdehnung „gemessen“ wird? Es gibt da mehr als eine Methode und alle kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Vielleicht sollten Sie mal die eingesetzten Messmethoden vergleichen und da stellen Sie interessantes fest. Erst mit den „neuesten“ Methoden gibt es einen markanten Verlust der Meereisausdehnung, die gelegentlich von den faktisch nicht zu negierenden praktischen Erfahrungen abweichen. Nämlich dann wenn die Satelliten eine Eisfreiheit feststellen, die Schiffe aber am nicht vorhanden Eis nicht vorbeikommen. Was als Meereisausdehnung gilt und was nicht ist eine Frage der Definition, die wie es nunmal passt schon öfter angepasst wurde. Eine Abnahme und Zunahme kann schlicht herbeigerechnet werden. Siege die Meereiskonzentration die nun nun seit einigen Jahren auf Eis liegt. Man hatte sich schlicht bei den äähm Messungen derart verrechnet, dass man es erstmal ganz bleiben ließ. Aber ein wenig abgesichert haben sich die Damen und Herren von Meereisportal schon, wenn man etwas sucht findet man doch Aussagen wie man könne letztlich nicht genau messen und es gibt doch eine erhebliche Fehlermarge bei den Messwerten. Ähnlich wie beim Meeresspiegel. Wo der Satellit eine erhebliche Zunahme feststellt, misst man per Pegelmessung den Schnitt der letzten tauend Jahre.
Bitte hier nur unter vollem Klarnamen posten, siehe Regeln.
@Marco H.
Sie sehen doch, dass Forscher und Wissenschaftler weltweit immer bereit sind, Fehler zu korrigieren und Ergebnisse zu verbessern. Das gehört zum Wesen der Wissenschaft und hat auch etwas mit Eitelkeit zu tun. Welchen Grund sollten wir also haben, an einem grundsätzlichen Trend zu zweifeln? Gerade die Skepsis unter Wissenschaftlern macht doch veröffentlichte Ergebnisse sehr vertrauenswürdig.
Im Gegenteil sollten dann die Alarmglocken klingeln, wenn „Wahrheiten“ ohne jeden wissenschaftlichen Anspruch und ohne jede Skepsis verbreitet werden.
Silke Kosch
Stimmt Frau Kosch. Halten Sie sich bitte dran.
„Im Gegenteil sollten dann die Alarmglocken klingeln, wenn „Wahrheiten“ ohne jeden wissenschaftlichen Anspruch und ohne jede Skepsis verbreitet werden.“
Ach ne…
Mir fiel noch was Anderes auf – in Mittelskandinavien verlief der Juli bislang empfindlich kühl; oft nur Tageshöchstwerte vo 12 bis 17°C; bei windy.com kann man sich das ansehen. Die daraus resultierende „Antizyklonale Westlage“ beschert uns einen äußerst giftigen Cocktail aus Kälte- und Hitzeschüben – heuer früh nur 7 Grad, Dienstag vorübergehend fast 40 Grad. Fast die Hälfte der Bevölkerung hat eine Erkältung – mitten im Hochsommer!
Von der Hitze oder von der Kaelte oder wovon?
Ich dachte von der Hitze kriegt man nen Herzkaschperl.
Von der Hitze oder von der Kaelte oder wovon?
Von der Kälte natürlich! Früh bei 7 Grad in Bermuda-Hosen und T-Shirt aus dem Haus gehen, das kann nicht gut gehen – es sei denn, man joggt schnell. Aber unsere grün-verblödete, verdepperte Jugend kann sich eben auch nicht mehr witterungsgerecht kleiden – die denken wahrscheinlich alle, wegen dem „bösen“ Klimawandel ist es im Sommer immer nur warm… .