Stefan Kämpfe
Mit gut 1078 Sonnenstunden im Deutschen Flächenmittel war die erste Jahreshälfte 2022 die sonnigste seit Aufzeichnungsbeginn im Jahre 1951.
Sonnenanbeter werden die erste Jahreshälfte 2022 gewiss in bester Erinnerung behalten. Der alte Rekordhalter der bis 1951 zurückreichenden Reihe des DWD-Flächenmittels, 2020 mit knapp 1047 Sonnenstunden, musste seinen Spitzenplatz räumen, denn mit 1078 Sonnenstunden wurde dieser Wert deutlich überboten. Mehr als 1.000 Sonnenstunden wurden in der ersten Jahreshälfte bislang nur 2003, 2011, 2019 und 2020 beobachtet. Dieser Rekord ist vor allem dem sonnigsten März aller Zeiten zu verdanken; Näheres dazu hier und hier. Auch der Februar, Mai und Juni fielen sehr sonnig aus. Was Urlauber und Ausflügler freute, war für die Landwirtschaft problematisch – die Böden trockneten aus. In der schon ohnehin von Dürren geplagten Steppe des Thüringer Beckens fiel der Zeitraum von März bis Juni zu trocken aus; an der Station Erfurt-Weimar wurden im Juni nicht einmal 10 Millimeter Regen gemessen; nur im Dürrejahr 2018 wurde dieser Wert noch unterboten. Eine gebietsweise sehr schlechte Ernte und eine drohende Hungersnot in Deutschland werden die Folge sein. Hinsichtlich der Lufttemperatur konnte die erste Jahreshälfte 2022 den Rekord aus dem Jahre 2020 (8,88°C) aber nicht ganz erreichen. Die Grafik zeigt die Entwicklung der Sonnenscheindauer im Deutschen Flächenmittel seit 1951.
Stefan Kämpfe, unabhängiger Natur- und Klimaforscher
bzw.
https://www.energiedetektiv.com/fileadmin/user_upload/Encrypted_Licht_und_Schatten_Teil_2_2021B.pdf
Die Energiewende führt zu Umverteilungsprozessen in den natürlichen Abläufen. So gesehen hat die Natur dafür einen schmerzhaften Lernprozess vorgesehen, der entweder rechzeitig zur Kurskorrektur oder kulturellen Selbstvernichtung führt….
1895 1039
1915 1048
1959 1069
2003 1070
2011 1122
2018 1147
2022 1104
Das DWD-Flächenmittel für Deutschland wird aus den Daten der fast 2.000 Wetterstationen des DWD-Messnetzes errechnet. Es sagt NICHTS über die Sonnenscheindauer einzelner Regionen; dazu müsste man sich (geht ganz gut auf der Seite von Bernd Hussing) die Daten ausgewählter Stationen ansehen. Wie Sie schon dem Kommentar von Herrn Berberich entnehmen können, war es nicht überall die sonnigste erste Jahreshälfte, aber eben im Gesamtmittel. Und dass die Sonne Nachts nirgendwo scheint, werden Sie ja hoffentlich selber wissen. Vielleicht hilft es ja dann, die Solarpaneele mit Taschenlampen anzuleuchten, um Energie zu gewinnen – Taugenichtse wie Märchenonkel Habeck oder Völkerkundlerin Baerbock glauben solchen Schwachsinn vielleicht sogar.
Mich bewegt eher die Frage, ob die Luft zu sauber ist. In meiner Kindheit sah ich vom Donaumoos aus einen grauen Rand rings am Horizont. Damals hatten wir im Sommer oft dichten Nebel bis gegen Mittag. Und gelegentlich gab es auch einmal einen Wolkenbruch. Hängen nicht Tropfen- und Schneeflockenbildung mit Staubkörnchen zusammen?
Ich bedanke mich schon vorab für Richtigstellung und/oder Präzisierung.
Ihre Anmerkungen, dass es wegen der Luftreinhaltemaßnahmen sonniger wurde, sind korrekt – aber nicht die alleinige Ursache. Auch geänderte Landnutzung (Versiegelung, Entwässerung…), geänderte Großwetterlagen-Häufigkeiten und die aktuelle AMO-Warmphase trugen zur wachsenden Besonnung bei; in anderen Beiträgen hatte ich schon oft darauf hingewiesen. Die Datenlage wird auch durch die Besonnungsdaten in Großbritannien bestätigt.
Diesen Chemtrail-Schwachsinn glauben bloß weltfremde, in Klima- und Wetterkunde unbeleckte Verschwörungstheoretiker. Realistischer ist es, dass diverse WI-Effekte, u. a. auch durch die Übernutzung der Wind- und Solarenergie, zur Austrocknung beitrugen – die Hauptursache für die unregelmäßigen Niederschläge sehe ich aber in der abklingenden AMO-Warmphase, der geringen Sonnenaktivität und den dadurch geänderten allgemeinen Zirkulationsbedingungen. Heuer übriges gut 10 mm Regen in der Dürre- und Hungersteppe um Weimar – der stärkste Niederschlag seit dem 4. Mai. Da haben die Chemtrail-Flieger wohl einfach mal einen freien Tag gehabt und sind mit dem Neun-Euro-Ticket zu einer Dampferfahrt nach Berlin gedüst???
Kondensstreifen sind eher die „Chemtrails“ der Flugzeugeigenen Abgase, an denen das bei der Kerosin-Verbrennung entstehende Wasser kondensiert.