David Simon, MasterResource

Präsident Bidens Klimapolitik ist nicht „die Wurzel allen Übels“, aber sie ist nahe dran. Anstatt das Klima der Erde zu verbessern, verursacht sie mehrere wirtschaftliche und nationale Sicherheitsprobleme oder verschlimmert sie zumindest erheblich.

Bidens Klimapolitik zielt darauf ab, wie er während seiner Kampagne erklärte, „die fossilen Brennstoffe zu beenden …“. Um dies zu erreichen, würgt er die Produktion fossiler Brennstoffe in den USA reglementierend ab.

Bidens Einschränkung der US-Ölproduktion hat den Preis für West Texas Intermediate stark in die Höhe getrieben. Im Januar 2020, als die Wirtschaft vor der Pandemie brummte, lag er bei 51,56 $ pro Barrel, im Dezember 2020, dem Monat vor Bidens Amtsantritt, bei etwa 50 $. Im Januar 2022 war der Preis durch Bidens Maßnahmen auf 88,15 $ gestiegen. Einen Monat später begann Russland seinen Krieg gegen die Ukraine und trieb den Preis auf über 100 Dollar.

Die Benzinpreise haben einen ähnlichen Verlauf genommen: von 2,64 Dollar pro Gallone [= ca. 4 Liter] im Januar 2020 und 2,28 Dollar im Dezember 2020 auf 3,41 Dollar im Januar 2022. Und jetzt liegt der Preis im Durchschnitt bei 5,00 $.

Auch die Preise für Dieselkraftstoff und Flugzeugtreibstoff sind enorm hoch. Sie erhöhen die Preise für alles, was mit Lastwagen und Flugzeugen transportiert wird, sowie für Flugtickets.

Aber das ist noch nicht alles. Kunststoffe und viele andere Materialien werden aus Erdöl hergestellt. Hohe Ölpreise erhöhen die Produktionskosten und die Preise für alles, von Laptops über Patagonia-Westen bis hin zu Düngemitteln, die derzeit vielleicht am wichtigsten sind. Hohe Düngemittelpreise erhöhen natürlich auch die Lebensmittelpreise.

Die Folgen von Bidens Einschränkung der Erdgasförderung in den USA könnten noch schlimmer sein. Der Erdgaspreis hat sich verdreifacht, von etwa 3 Dollar pro Million britischer Wärmeeinheiten im Juni 2021 auf etwa 9 Dollar im Mai 2022. Dadurch sind nicht nur die Rechnungen der Energieversorger gestiegen, sondern auch die Preise für Waren, die in gasbetriebenen Anlagen hergestellt werden.

Aber höhere Preise sind vielleicht nicht das Schlimmste. Die längerfristige Klimakampagne gegen die Nutzung von Erdgas hat dazu geführt, dass die Energieversorger weniger Stromerzeugungs-Kapazitäten haben. Dies hat, wie das Wall Street Journal kürzlich berichtete, dazu geführt, dass die Betreiber von Stromnetzen davor warnen, „dass die Stromerzeugungskapazitäten mit der Nachfrage nicht Schritt halten können, eine Lücke, die schon in diesem Jahr zu [gesteuerten*] Stromausfällen während Hitzewellen oder anderen Spitzenzeiten führen könnte“.

[*Im Original steht „rolling blackouts“. Damit sind gezielte Stromabschaltungen in bestimmten Bereichen gemeint. Damit will man verhindern, dass es flächendeckend zu unkontrollierten derarrtigen Ausfällen kommt. A. d. Übers.]

Nationale Sicherheit

Bidens Beschränkungen für die Produktion fossiler Brennstoffe in den USA schaden nicht nur der Wirtschaft, sondern verschlechtern auch die nationale Sicherheit.

Die hohen Ölpreise infolge der US-Produktionsbeschränkungen haben den Geldfluss in Putins Kriegskasse erhöht. Reuters berichtete im April, dass Russland trotz der amerikanischen und internationalen Sanktionen im April aufgrund der hohen Ölpreise voraussichtlich 9,6 Milliarden Dollar mehr einnehmen wird als vor den Sanktionen geplant.

Beschränkungen der Erdgasförderung in den USA können nur die Menge an Flüssigerdgas verringern, die für die Verschiffung an europäische Länder zur Verfügung steht. Diese suchen verzweifelt nach Erdgas, um ihre Abhängigkeit von Gas aus Russland zu verringern.

Das iranische Terrorregime zu beschwichtigen, indem die USA zum Atomabkommen von 2015 zurückkehren, ist seit seinem ersten Tag im Amt ein zentraler Grundsatz von Bidens Außenpolitik. Doch die hohen Öl- und Benzinpreise haben Bidens Wunsch nach diesem gefährlichen Deal noch bestärkt – denn er weiß, dass eine Rückkehr zum Atomabkommen den USA erlauben würde, die Sanktionen gegen iranische Ölverkäufe aufzuheben.

Die Aufhebung dieser Sanktionen würde den iranischen Ölabsatz steigern, die auf dem Weltmarkt verfügbare Ölmenge erhöhen, die Ölpreise senken und die Benzinpreise senken. Die Aufhebung dieser Sanktionen würde dem Iran natürlich auch viele weitere Milliarden Dollar zur Finanzierung seines geheimen Atomwaffenprogramms und des weltweiten Terrorismus einbringen.

Bidens jüngste Annäherungsversuche an das unterdrückerische Maduro-Regime in Venezuela scheinen ebenfalls von dem Wunsch motiviert zu sein, die Sanktionen gegen die Ölverkäufe dieses Regimes zu beenden, es mehr Öl produzieren und verkaufen zu lassen und die Öl- und Benzinpreise zu senken.

Irreführung bzgl. Klimawandel

Der vielleicht tragischste Aspekt von Bidens horrender Klimapolitik ist, dass es nicht nur keinerlei wissenschaftliche Beweise dafür gibt, dass sie irgendeinen nennenswerten Einfluss auf die weltweiten Kohlenstoffemissionen oder die globalen Temperaturen haben wird, sondern dass es wissenschaftlich erwiesen ist, dass die globale Erwärmung nicht schädlich, sondern vielmehr vorteilhaft ist.

[Hervorhebung im Original]

Daten aus drei Studien, die im Mai 2015, Juli 2021 und August 2021 in The Lancet veröffentlicht worden waren zeigen, dass die globale Erwärmung Leben rettet. Diese Studien von drei Gruppen von Wissenschaftlern aus der ganzen Welt, die in den letzten Jahrzehnten Millionen von Todesfällen in zahlreichen Ländern analysiert haben zeigen, dass bei niedrigeren Temperaturen ein Vielfaches mehr Menschen sterben als bei höheren Temperaturen. Die Schlussfolgerung aus diesen Studien ist klar: Ein wärmerer Planet rettet Leben.

Die Daten von EM-DAT – The International Disaster Database (vorgestellt von Max Roser, Wirtschaftswissenschaftler an der Universität Oxford, und Hannah Ritchie, Forscherin) zeigen, dass die Zahl der jährlichen Todesopfer durch Naturkatastrophen seit 1920 über 90 % zurückgegangen ist, obwohl die Durchschnittstemperatur der Erde seit 1920 um 1,11 Grad Celsius gestiegen ist und sich die Weltbevölkerung im gleichen Zeitraum von weniger als zwei Milliarden auf fast acht Milliarden vervierfacht hat.

Die Zahl der Hurrikane hat mit der globalen Erwärmung nicht zugenommen. In einem Bericht der US-Umweltbehörde EPA aus dem Jahr 2021 heißt es: „Die Gesamtzahl der Wirbelstürme (insbesondere nach Bereinigung um verbesserte Beobachtungsmethoden) und die Zahl der Wirbelstürme, die die Vereinigten Staaten erreichen, lassen keinen eindeutigen Gesamttrend seit 1878 erkennen.“

Auch wird nicht mehr Land durch Brände heimgesucht, weil sich die Erde erwärmt hat. Der Umweltstatistiker Bjorn Lomborg hat Daten aus dem Journal of Geophysical Research vorgelegt: Biogeosciences, Remote Sensing of Environment, and Earth’s Future, aus denen hervorgeht, dass der prozentuale Anteil der weltweit verbrannten Fläche pro Jahr von 1905 bis 2020 und größtenteils bis 2021 zurückgegangen ist.

Der Meeresspiegel ist zwar gestiegen, aber nur in einem mikroskopisch kleinen Tempo. Die EPA meldete im Juli 2021 Folgendes: „Im Durchschnitt aller Weltmeere ist der absolute Meeresspiegel von 1880 bis 2013 mit einer durchschnittlichen Rate von 1,5 mm pro Jahr gestiegen (siehe Abbildung 1). Seit 1993 ist der durchschnittliche Meeresspiegel jedoch mit einer Rate von 3 bis 3,6 mm pro Jahr gestiegen – etwa doppelt so schnell wie der langfristige Trend.“ Das bedeutet, dass es selbst bei der höheren Rate der letzten Zeit 85 bis 100 Jahre dauern wird, bis der Meeresspiegel um 30 cm gestiegen ist!

Geringe Schäden

Und schließlich wird jedweder wirtschaftliche Schaden, den die globale Erwärmung letztendlich verursachen könnte, wahrscheinlich vernachlässigbar sein. In einem Arbeitspapier des National Bureau of Economic Research vom August 2019 (im Dezember 2021 veröffentlicht) wird geschätzt, dass das weltweite BIP im Jahr 2100 um 1,07 Prozent niedriger sein wird, als es sonst wäre, wenn die Erdtemperatur bis 2100 um 0,01 Grad pro Jahr ansteigt.

Im Extremfall schätzt das Arbeitspapier, dass das weltweite BIP im Jahr 2100 um 7,22 Prozent niedriger sein wird, als es sonst wäre, wenn die Erdtemperatur stattdessen um 0,04 Grad pro Jahr steigt (fast das Vierfache der tatsächlichen Anstiegsrate seit 1920).

Das mag nach einer großen Sache klingen, aber ein wenig Kontext zeigt, dass dies, wenn es passiert, unbedeutend sein wird.

Daten der Weltbank (präsentiert von Macrotrends) zeigen, dass seit 1960, als sich die Erde um 0,87 Grad* erwärmt hat, das Welteinkommen pro Person (inflationsbereinigt) von 445 Dollar im Jahr 1960 auf 10.926 Dollar im Jahr 2020 in die Höhe geschnellt ist. Dieser Anstieg entspricht einer durchschnittlichen Wachstumsrate von etwa 5,48 Prozent pro Jahr.

[*Aus dem Original geht nicht hervor, ob Grad Fahrenheit oder Grad Celsius gemeint ist. Der Übersetzer vermutet ersteres, was einer Erwärmung etwa um 0,5°C entspricht. A. d. Übers.]

Bei einem Anstieg des weltweiten Pro-Kopf-Einkommens um nur 2 Prozent pro Jahr gegenüber dem Stand von 2020 (ohne Berücksichtigung eines Rückgangs infolge der globalen Erwärmung) wird das weltweite Pro-Kopf-Einkommen im Jahr 2100 53.269 Dollar erreichen (inflationsbereinigt). Die im NBER-Arbeitspapier angegebene Senkung um 1,07 Prozent würde diese Zahl auf 52.699 Dollar senken. Die im Arbeitspapier genannte extreme Reduktion um 7,22 Prozent würde die Zahl noch etwas weiter senken, aber immer noch bei 49.423 Dollar betragen – etwa fünfmal so viel wie heute.

Schlussfolgerung

Es ist an der Zeit, Bidens gefährliche Politik der Tugendhaftigkeit abzulehnen und stattdessen die Produktion fossiler Brennstoffe zu deregulieren.

David M. Simon is a senior fellow at the Committee to Unleash Prosperity and a lawyer in Chicago. For more, please see www.dmswritings.com. His previous posts at MasterResource can be viewed here.

Link: https://wattsupwiththat.com/2022/06/14/bidens-virtue-signaling-the-costs-of-climate-policy/#respond

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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