Ich lese immer wieder, dass steigende Temperaturen zu sinkenden Erträgen bei unseren Nahrungsmitteln führen werden, was zu weit verbreiteten Hungersnöten führen wird … zum Beispiel sagt das IPCC:
Bei höheren Temperaturen wird mit einem Rückgang der Erträge und der Anbaueignung gerechnet, insbesondere in tropischen und halbtropischen Regionen. Hitzestress verringert den Fruchtansatz und beschleunigt die Entwicklung von einjährigem Gemüse, was zu Ertragseinbußen, schlechterer Produktqualität und zunehmenden Lebensmittelverlusten und -abfällen führt. … Alle Modelle prognostizieren einen Anstieg des Hungerrisikos, wobei der Median der Projektion einen Anstieg der Bevölkerung mit dem Risiko einer unzureichenden Energiezufuhr um 6 %, 14 % bzw. 12 % im Jahr 2050 für die SSPs 1, 2 und 3 vorhersagt.
Aber da ich mit Landwirten aufgewachsen bin, erschien mir dies unwahrscheinlich. Die Landwirte ändern ständig die Pflanz- und Erntezeiten, die Saattiefe, die Bewässerungspläne und die Auswahl der Kulturen und Sorten in Abhängigkeit vom Wetter, um die Erträge zu maximieren. Und sie sind dabei sehr erfolgreich.
Deshalb habe ich mir die Veränderung der Erträge im Laufe der Zeit angesehen. Ich habe auch die Veränderung der CO2-Konzentration in der Luft im gleichen Zeitraum berücksichtigt:
Die Erträge sind trotz steigender Temperaturen über den Zeitraum dieser Aufzeichnung in Schüben gestiegen.
Heute wurde mir klar, dass es noch eine andere Möglichkeit gibt, dies zu betrachten. Ich dachte mir, ich könnte mir die standardisierten Ernteerträge nach Ländern im Vergleich zur Durchschnittstemperatur des Landes ansehen, um zu sehen, ob die Temperatur des Landes den Ertrag beeinflusst. Abbildung 2 zeigt das Ergebnis für fünf verschiedene Kulturpflanzen:
Bei der Darstellung fiel mir auf, dass die Erträge in zwei Gruppen fallen – eine für warme und eine für kalte Länder. Es war auch offensichtlich, dass die Erträge in den wärmeren Ländern alle niedriger waren.
Und warum ist das so? Nun, mein erster Gedanke war, dass dies den Unterschied zwischen industrialisierten und nicht-industrialisierten Ländern darstellt. Die Landwirte in den Industrieländern verfügen über mehr Düngemittel, Traktoren, detaillierte Wettervorhersagen, Kühlung, Maschinen zum Pflügen, Säen, Jäten, Ernten und dergleichen. Infolgedessen würden wir erwarten, dass die Industrieländer höhere Erträge erzielen. Um also zu sehen, welche Länder wo liegen, habe ich die Temperaturen aufgetragen und sie in solche unterteilt, die wärmer und kälter als 18 °C sind.
Fast alle Industrieländer haben eine Durchschnittstemperatur von weniger als 18°C.
Um den Kreis zu schließen, habe ich mir die Trends innerhalb jeder Ländergruppe angesehen, die über bzw. unter 18°C liegen. Hier ist das Ergebnis:
Es zeigt sich, dass innerhalb jeder Gruppe die Erträge in den wärmeren Ländern nicht besser oder schlechter sind als die Erträge in den kühleren Ländern. Die Behauptung, dass die Erwärmung der Temperaturen zu einer weit verbreiteten Hungersnot führen wird, wird durch diese Analyse also nicht bestätigt.
Link: https://wattsupwiththat.com/2022/03/07/temperatures-and-yields/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Geringerere erträge gleichen sich doch mit der zweiten oder dritten Ernte aus. Wenn bei uns die Erträge durch Erwärmung sinken sollten, wird das durch die zweite Ernte locker kompensiert.
>>Die Erträge sind trotz steigender Temperaturen über den Zeitraum dieser Aufzeichnung in Schüben gestiegen.<<
Das Bild da und die Aussage sind kompletter Quatsch.
Wer es bzgl. des Weizens und der Produktionsvariabilität nebst deren Gründen wissen möchte, der muß sich sie in Abhängigkeit von den lokalen Variablen anschauen.
Und ich hab hier mal die Weizenerträge in den USA per acre fabriziert: Und weil das SAUDUMME EIKE-TEXTPROGRAMM noch nicht mal EXCEL-Abbildungen annimmt, mußte ich die Originaldaten hier reinpacken.
1866
11
1892
14,2
1918
14,8
1944
17,7
1970
31
1996
36,3
1867
12,6
1893
12,4
1919
12,9
1945
17
1971
33,9
1997
39,5
1868
12,9
1894
13,5
1920
13,5
1946
17,2
1972
32,7
1998
43,2
1869
13,7
1895
13,9
1921
12,7
1947
18,2
1973
31,6
1999
42,7
1870
12,1
1896
12,8
1922
13,8
1948
17,9
1974
27,3
2000
42
1871
12,2
1897
14
1923
13,3
1949
14,5
1975
30,6
2001
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1872
11,8
1898
15,2
1924
16
1950
16,5
1976
30,3
2002
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1873
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1899
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1925
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1951
16
1977
30,7
2003
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1874
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1900
12,2
1926
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1952
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1978
31,4
2004
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1875
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1901
15
1927
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1953
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1979
34,2
2005
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1876
10,9
1902
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1928
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33,5
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34,5
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13,5
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1982
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2008
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1879
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1931
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1880
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1984
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2010
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1881
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1907
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1933
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1882
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1908
14,3
1934
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1960
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1986
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1883
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1909
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1935
12,2
1961
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1987
37,7
2013
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1884
14,8
1910
13,7
1936
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1962
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34,1
2014
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1885
11,4
1911
12,4
1937
13,6
1963
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2015
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1886
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1912
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1938
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1889
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1915
16,7
1941
16,8
1967
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1993
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1890
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1994
37,6
2020
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1891
16,5
1917
13,2
1943
16,4
1969
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2021
44,3
Und daran kann jeder erkennen, was denn die Erträge gesteigert hat. Das Klima war es jedenfalls nicht. Allerdings hat schon mal das „Wetter“ dazu geführt, daß die Erträge um 50% insgesamt nach unten gingen.
Das Problem der meisten Menschen besteht aber deshalb, weil die nicht wissen, daß das „Klima“ ein statistischer lokaler Wert ist.
SgH. Heinzow,
Kohlendioxid ist das Verbindungsglied zwischen Atmosphäre u. Biosphäre. Kohlendixod ist immer im Minimum für eine optimale Ernährung der Pflanzen. Die Ernteerträge bei Brotgetreide haben sich seit ca. 1850 mehr als verfünffacht. Selbst im Jahr der „Jahrhundertdürre“ waren die Getreidernten lediglich unterdurchschnittlich, von Mißernten bei Getreide konnte keine Rede sein. Im Übrigen reduziert ein höherer Kohlendioxidgehalt der Luft den Wasserbedarf der Pflanzen.
MfG., Hartmut Lehner
„Ich dachte mir, ich könnte mir die standardisierten Ernteerträge nach Ländern im Vergleich zur Durchschnittstemperatur des Landes ansehen, um zu sehen, ob die Temperatur des Landes den Ertrag beeinflusst.“
Leider doch ein schwieriger Vergleich. Abb, 4 könnte man auch so interpretieren, dass bei wärmeren Temperaturen wie in den tropischen Zonen die Erträge niedriger sind. Doch wie im Artikel erwähnt, spielen dabei auch die agrartechnischen Voraussetzungen eine große Rolle – Niederschläge, Bewässerung und Bodenfruchtbarkeit kommen dazu. Paradebeispiel das heiße aber fruchtbare Ägypten mit hohen Erträgen, solange der Nil genügend Wasser und Schwemmmaterial liefert. Evtl. kann man nicht ausschließlich, dass durch Warmzeiten wie im Mittelalter vor allem die gemäßigten Zonen profitieren.
Dass beim IPCC in erster Linie Alarm herauskommt, was die vage Zukunft anbelangt, ist nicht verwunderlich. Andererseits wurde in vielen Untersuchungen nachgewiesen, dass mehr CO2-Dünger und höhere Temperaturen für bessere Ernten und Ausweitung der Grün-Zonen sorgen. Auch die Zunahme der Ernteerträge in Abb. 1 scheint dies zu bestätigen. Doch wieviel geht dabei auf das Konto von vermehrtem Kunstdünger-Einsatz? Es wird spannend, wie sich das teure Öl (aus dem Kunstdünger hergestellt wird) auf die zukünftigen Ernteerträge auswirkt. Die grüne Dekarbonisierungs- und „Weltrettungs“-Politik im Westen mit Ölverknappung und Verteuerung bemüht sich jedenfalls nach Kräften, den Welthunger wieder anwachsen zu lassen…
SgH. Dr. Ullrich,
die vom Blauen Nil aus dem Hochland von Äthiopien mitgeführten Tonmineralien -„fruchtbarer Schlamm“- sedimentieren seit einigen Jahrzehnten hinter dem Assuan-Staudamm im Lake Nasser. Man kann bereits Inseln im Lake Nasser sehen. Auf den Feldern kommt davon nichts mehr an. Die guten Mehrfachernten in Ägypten resultieren vor allem aus Stickstoffdüngergaben u. höherem Kohlendioxidgehalt der Luft.
M;fG., Hartmut Lehner
>>Die Behauptung, dass die Erwärmung der Temperaturen zu einer weit verbreiteten Hungersnot führen wird, wird durch diese Analyse also nicht bestätigt.<<
Behaupten läßt sich extrem Vieles. Nur vergessen diejenigen, die hinter den Behaupter herlaufen das hier: Nur der Beweis zählt.
Und wer das mit den Temperaturen herausfinden will, der sollte die Niederschläge nicht vergessen. Und er sollte nicht das Wachstum der Pflanzen in den schön warmen Glashäusern übersehen.
Wie ist denn das mit dem Wachtum von Weizen in Deutschland?
Niedersachsen: Sehr heterogene Ernteerträge
Beim Roggen verzeichnen die Landwirte gute 6 bis 10 Tonnen pro Hektar. Der Ertrag beim Weizen reicht von 6 bis 12 Tonnen pro Hektar.
Fruchtart
2020
2021
Veränderung des Ertrags
Anbaufläche
Ertrag
Anbaufläche
Ertrag
je ha
insges.
je ha
insgesamt
je ha
insgesamt
ggü. 2020
1.000 ha
dt
1.000 ha
dt
%
Winterweizen1)
202,1
80,7
16.298.116
216,9
66,8
14.482.340
−17,2
−11,1
So wie da oben sieht es in BY aus. Komisch ist doch, daß da saftige 17% weniger im nachfolgenden Jahr aufgetreten sind.
Und da wollen die Typen beweisen können, was die schwach variablen Temperaturen beworken können sollen?
Selbst in den USA sind es überwiegend die Niederschläge und die Wasserverdampfungen in den anderen Klimazonen, die das Pflanzen wachstum fabrizieren.