Dagmar Jestrzemski (Red. PAZ)*
Immer mehr Windräder, aber weniger Wind –
Könnte eine hohe Konzentration an Windparks zu den in vielen Ländern verzeichneten „Winddürren“ führen?
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Nach mehreren Dürrejahren in Folge regnete es 2021 in großen Teilen Deutschlands wieder reichlich. Zumindest die oberen Bodenschichten waren gut durchfeuchtet. Zugleich wurde für Deutschland die geringste Sonnenscheindauer seit langer Zeit registriert.
In anderen Teilen Europas hat jedoch die Dürre im vierten Jahr in Folge drastische Ausmaße angenommen, so in Großbritannien und Irland. Ursache war ein außergewöhnlich langes statisches Hochdruckgebiet zwischen Island und Schottland von April bis Anfang Oktober. Die damit einhergehende Dürre und Flaute wurde als die schwächste Windphase seit 60 Jahren bezeichnet. Die Windenergie-Firmen RWE und Ørsted gaben eine Warnung heraus. Auch die Stromerzeugung durch Wasserkraft fiel laut SSE (Scottish and Southern Energy) um 32 Prozent niedriger aus als erwartet.
In mehreren Online-Magazinen wurde über mögliche Ursachen der in den vergangenen Jahren weltweit gehäuft aufgetretenen sogenannten Omega-Hochdruckgebiete spekuliert. Erörtert wurde die Interaktion zwischen dem dynamischen System von Atmosphäre und Ozean und dessen Auswirkung auf das Wettergeschehen.
Im aktuellen Fall war jedoch kein Zusammenhang mit einer derartigen Konstellation erkennbar. Jedenfalls würden die monatelangen „Winddürren“ veranschaulichen, dass die Erneuerbaren Energien auf Vermutungen basieren, „wie die Welt funktioniert“, befand das Online-Politikmagazin slate.com. Die Welt würde gerade aus ihrer Balance geworfen.
Eine Nachwuchsforscherin im Bereich der Klimarisikoforschung, Hannah Bloomfield von der Universität Bristol, präsentierte im Magazin Energypost.eu („Die besten Denker über Energie“) weitergehende Schlussfolgerungen als in der der Windindustrie zugeneigten Wissenschaftsgemeinschaft üblich. Mit ihrem Team habe sie aufgezeigt, dass die stagnierenden Hochdruckgebiete über Zen-traleuropa und monatelangen Schwachwindphasen zu einem Problem für die zukünftigen Energiesysteme werden könnten. Die letzte lange Windflaute sei eine Mahnung, wie veränderlich diese Art der Energieerzeugung sei und dass Windenergie nicht die einzige Investition für eine verlässliche zukünftige Energieversorgung sein könne.
Bloomfield gibt zu bedenken: Die beobachtete abnehmende Geschwindigkeit des oberflächennahen Windes könnte auf das Phänomen „Global Stilling“ (global abnehmende Windgeschwindigkeiten) zurückzuführen sein, das am auffälligsten in den mittleren nördlichen Breiten Europas und Nordamerikas sowie in Teilen Asiens in Erscheinung tritt. Die Ursachen sind bisher nicht eindeutig feststellbar. Jedoch scheint es in der Forschung eine Übereinkunft darüber zu geben, dass ein Zusammenhang mit dem Klimawandel besteht.
Auffällige Flauten in Windparknähe
Seit den 1970er Jahren hat die Windgeschwindigkeit weltweit pro Dekade im Durchschnitt um 0,5 Kilometer in der Stunde abgenommen. Noch weitaus gravierender dürfte dies in Europa der Fall sein. Der letzte Bericht des Weltklimarats (IPCC) sagt für Europa eine weitere Abnahme der Windgeschwindigkeit um acht bis zehn Prozent voraus. Nach Erkenntnissen einer von der EU in Auftrag gegebenen Großstudie würde eine langfristige Fortsetzung des „Stilling“ die Gesellschaften substanziell gefährden.
Bereits 2018 und 2019 war die Ursache für das ungewöhnlich langanhaltende Sommerwetter über Europa und andere Regionen der Nordhalbkugel eine Abfolge von stabilen, sich ständig erneuernden Hochdruckgebieten. Ein solches Blockadewetter mit einer langen Schwachwindphase herrschte auch in Nordamerika großräumig ab Mitte 2018 und etwas abgeschwächt bis Ende 2019.
Trotz eines massiven Zubaus der Windstromkapazität um zehn Prozent innerhalb dieses Zeitraums generierten die US-Windparks 2019 nur 4,3 Prozent mehr Strom als im Vorjahr. In der westlichen Hälfte und in den zentralen US-Bundesstaaten herrschte zuvor bereits von Juni 2013 bis Mitte 2015 und nochmals 2016 die schwerste und längste „Winddürre“ seit den 60er Jahren. Die meisten Meteorologen glaubten, das Extremwetter sei zumindest teilweise auf die Pazifische Dekaden-Oszillation zurückzuführen, eine abrupte Änderung der Oberflächentemperatur im nördlichen Pazifik.
Auffällig war jedoch, dass sich die Windflaute in Verbindung mit einer verheerenden Dürre am meisten in Staaten wie Texas, Oklahoma und Kansas auswirkte, wo die größten Windparks mit jeweils Tausenden von Windrädern konzentriert sind. Für die internationale Klimaforschung ergibt sich daraus die Notwendigkeit, dementsprechend endlich auch diesen Faktor in den Blick zu nehmen, was bislang nicht in Betracht kommt.
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)* Anmerkung der EIKE-Redaktion :
Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung; 28. Januar 2022, S.7; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie der Autorin Dagmar Jestrzemski für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln : https://www.preussische-allgemeine.de/ ; Hervorhebungen im Text: EIKE-Redaktion.
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>>Auffällig war jedoch, dass sich die Windflaute in Verbindung mit einer verheerenden Dürre am meisten in Staaten wie Texas, Oklahoma und Kansas auswirkte, wo die größten Windparks mit jeweils Tausenden von Windrädern konzentriert sind<<
Wundert mich nicht, denn die durch die primitiven Stromerzeuger verursachte Zerstörung der Thermik beeinträchtigt deren Cumulonimbusbildung. Als Segelflieger seit mehr als einem halben Jahrhundert kenne ich die Verteilung der Stärke der Cumulusbildung und natürlich die der Cumulonimben und die Wirkung der Windmühlen unter mir. Insofern führt die Bildung von stabilen rotierenden Windbändern durch die Unsinnsstromerzeuger zu einer Zerstörung der bisher die Wolkenbildung verursachenden Thermik. Und das führt natürlich zu einer Veränderung der horizontalen und vertikalen Temperaturdifferenzen und damit der Niederschläge durch die zerstörte vertikale Thermik.
Kalt- und Warmfrontniederschlagsbänder gibt es da unten nicht. Die gibt es nur da, wo die polare Kaltluft von der warmen Luft nördlich der Rossbreiten getrennt wird und sich die Tiefdruckgebiete mit den Niederschlagsbändern bilden. Allerdings wissen das die angeblichen Klimaforscher der Journaille nicht.
„Ursache war ein außergewöhnlich langes statisches Hochdruckgebiet zwischen Island und Schottland von April bis Anfang Oktober.“ Wie außergewöhnlich diese Wind-Verhältnisse waren kann man anhand des folgenden Bildes beurteilen. Es ist das 4 Monate-Mittel (Juni-Sep) des zonalen Windes in 10 m Höhe im Bereich 51..52°N 1..0°W gezeigt.
Schmerzliche Erkenntnis für alle „Grünlinge“: Wind ist auch nur eine begrenzt nutzbare Ressource! Folgendes bewirken die vielen zehntausenden Windräder in West- und Mitteleuropa:
1. Erhöhung der Oberflächenrauigkeit und damit meht „dynamische“ Turbulenz. Das kann die Bildung tiefer Wolken beeinflussen; die Bildung nächtlicher Bodeninversionen verzögern oder verhindern (weniger oder kein Taufall) und tagsüber den Wind in Bodennähe abschwächen; insgesamt wird es aber dabei böiger, und unter bestimmten Voraussetzungen kann die Schauer- und Gewitterbildung begünstigt werden.
2. Anhebung der planetarischen Grenzschicht („Peplopause“).
3. Entzug kinetischer Energie, was dazu führen könnte, dass Luftdruckunterschiede anders als ohne Windenergienutzung ausgeglichen werden; die Hochs und Tiefs zeigen ein trägeres Verhalten.
4. Diverse Luv- und Lee-Effekte.
„2. Anhebung der planetarischen Grenzschicht („Peplopause“).“
Na prima . . .
Gibt es darüber Untersuchungen?
Hallo Herr Blumenreuter,
dafür braucht man keine „Untersuchungen“, sondern nur Kenntnisse in Meteorologie. Denn die Oberflächenrauigkeit bestimmt wesentlich mit, wie weit der Reibungseinfluss in der Atmosphäre nach oben reicht: Eine „glatte“ Oberfläche, wie etwa die Meeresoberfläche, erzeugt eine „dünnere“ Reibungsschicht, als etwa ein Wald oder eine Stadt. Stellt man nun Windräder auf, erhöht das die Oberflächenrauigkeit nund hebt die Peplopause an. Oberhalb derselben besteht (näherungsweise) nur noch Reibung zwischen den Luftmplekülen; der Wind weht dort nahezu isobarenparallel (je nach Isobarenverlauf als geostrophischer oder zyklostrophischer Wind). In der Reibugnsschicht wird hingegen der Wind gebremst, weil die Reibung der Corioliskraft entgegenwirkt, was zur Folge hat, dass er zum tiefen Luftdruck abgelenkt wird (je stärker die Reibung durch größere Oberflächenrauigkeit, desto stärker die Ablankung). Es versteht sich von selbst, dass eine massive Verstärkung dieses Effektes zu großräumigen Strömungs- und Wiitterungsveränderungen führen muss! Es ist schon unverständlich, dass man im dumm-grünen Deutschland, wo sonst um jedes Bienchen und Feinstaubteilchen ein riesiges Buhei gemacht wird, diesen Effekt nicht bedacht und untersucht hat! Übrigens: Die von Habeck geforderte Aufstellung von viel mehr Windrädern in Bayern wäre eine ganz schlechte Idee. Denn dort schwächelt der Wind besonders… .
Hallo Herr Kämpfe, vielen Dank für die Erklärung!
Auch Wind ist kein Perpetuum Mobile…
Windenergie steht nur einmal zur Verfügung, zur Bewegung von Luftmassen oder zur „Vernichtung“ in Windturbinen.
Eigentlich müsste es doch klar sein, dass dies nicht ohne Einfluss auf das Wettergeschehen bleiben kann, oder?
Symptomatisch für eine irre Energiewende: Man investiert Milliarden in Windmühlen, ohne das Klima zu verstehen. Und vertraut darauf, dass Windkraft stets verfügbar und unerschöpflich ist. Man darf gespannt sein, wann die grüne Segelschifffahrt zurückkommt – als neueste grüne Errungenschaft, wo doch Sonne und Wind umsonst sind!
Höchste Zeit, dass Natur, Wind und Sonne den grünen Umweltschädlingen zeigen, wie ahnungslos und dumm sie sind. Stramme grüne Ideologie alleine, die alle willfährig nachbeten, reicht eben nicht. Wo wir doch in einer Zeit leben, in der die „richtige“ grüne Ideologie den absoluten Vorrang hat und Verstand dabei nur stört…
Herr Dr.Ullrich,
„grüne Segelschifffahrt“: Vor ca. 10Jahren wurde ein Versuch gestartet, Tanker mit Zusatzsegeln (Spinnaker) auszurüsten, um bei günstigen Winden den Vortrieb zu unterstützen. Wurde wieder eingestellt. Auch der Flettnerrotor konnte sich nicht durchsetzen.
„https://www.energieleben.at/good-news-flettner-rotor-umweltschonende-technologie-fuer-schiffe-wiederentdeckt/“
man sieht aber, die sache wird in regelmäßigen Abständen aufgewärmt.
Da sollen vermutlich -wie üblich- mal wieder Subventionen abgegriffen werden.