von Dr. Klaus-Dieter Humpich
Am 21. Dezember um 3:22 wurde der Reaktor Olkiluoto 3 endlich kritisch. Dies ist international der Zeitpunkt, an dem (definitionsgemäß) ein Kernkraftwerk fertiggestellt ist. Gleichwohl schließt sich noch eine stufenweise Leistungssteigerung (5%, 30%, 100%) mit entsprechenden Tests unter den Augen der STUK (Finland’s Radiation and Nuclear Safety Authority) vor Ort an, bis das Kraftwerk endgültig an den Kunden übergeben wird. Nach Plan beginnt die Stromeinspeisung ins Netz bei 30% Leistung Mitte Februar und ab Juni 2022 der Regelbetrieb. Der Direktor Marjo Mustonen von TVO (Teollisuuden Voima Oyj) bemerkte treffend: „Dieser Moment wird für immer in Erinnerung bleiben, an die geleistete harte Arbeit um dieses Projekt zu verwirklichen.“
Die Geschichte
Das finnische Parlament beschloss 2002 den Bau eines weiteren Reaktors neben den zwei Siedewasser-Reaktoren (2 x 880MWel, Inbetriebnahme 1982) in Olkiluoto. Damit sollte der Anteil der Kernenergie von derzeit 14% auf 40% gesteigert werden. Im Dezember 2003 wurde der Vertrag über den schlüsselfertigen Bau eines EPR (1600 MWel) mit der Arbeitsgemeinschaft aus Areva und Siemens abgeschlossen. Baubeginn war 2005, geplante Fertigstellung 2009. Damit nahm das Elend seinen Lauf. Schon im Dezember 2008 hat diese Arbeitsgemeinschaft ein Schiedsverfahren vor der Internationalen Handelskammer (ICC) eingeleitet. Ein ungewöhnlicher Schritt, der die Atmosphäre nicht gerade verbessert haben dürfte. Bis Juni 2011 hat Areva/Siemens seine Forderungen gegenüber TVO auf 3,4 Milliarden hochgeschraubt. Darin waren 1,4 Milliarden Strafzinsen bis 2015 enthalten und 140 Millionen entgangener Gewinn (?). TVO hielt mit 2,6 Milliarden für Verluste und zusätzliche Kosten dagegen. Die Arbeitsgemeinschaft sollte gesamtschuldnerisch haften, da Areva ausgegründet wurde und Siemens das Kernkraftgeschäft aufgab. Zur Verteidigung behauptete Areva/Siemens, daß TVO für einige Verzögerungen verantwortlich sei.
Im März 2018 wurde schließlich ein Vergleich – ziemlich leichtfertig, wie sich später herausstellte – geschlossen. Die Arbeitsgemeinschaft mußte 450 Millionen an TVO als Entschädigung für die (mehrfach) nicht eingehaltenen Termine zahlen. Areva verpflichtete sich, alle technischen und finanziellen Ressourcen für die Fertigstellung bereit zuhalten. Kann die Arbeitsgemeinschaft die Anlage bis Ende 2019 nicht fertigstellen – was eingetreten ist – sollen zeitabhängig Verzugsstrafen bis maximal 400 Millionen von Areva/Siemens zusätzlich an TVO gezahlt werden.
Ist Olkiluoto nun teuer, wenn ja, für wen?
Kein Unternehmen ist gezwungen Kernkraftwerke zu bauen. Jedes Unternehmen muß seine Preise voll verantwortlich selbst kalkulieren. Dies gilt für den kleinen Handwerksmeister, wie für internationale Konzerne. Wird auf eine Ausschreibung ein Angebot abgegeben, so gelten die Preise der Konkurrenten ohne wenn und aber. Wäre das nicht so, könnte man sich (sehr aufwendige) Ausschreibungen komplett sparen. Solche Ausschreibungen kosten Hunderttausende. Alle Verlierer können sich ihre Kosten in den Schornstein schreiben. Deshalb viel der Spruch der ICC so eindeutig aus: Selbst in einer zehnjährigen Auseinandersetzung konnte die Arbeitsgemeinschaft keine gerechtfertigten Nachträge nachweisen und deshalb gilt der Preis und die vereinbarten Termine. Ein Schaden ist allerdings dem Kunden durch die mehrfach verzögerte Fertigstellung (Stromkauf, Personalkosten etc.) entstanden. Deshalb die zugesprochene Entschädigung über 450 (Termin 2009) und zusätzlich 400 Millionen (Termin 2019) für TVO.
Fairerweise muß man erwähnen, daß die Kombinatsleitung von Siemens schon frühzeitig erkannte, daß sie nicht (mehr) in der Lage war, solche Projekte durchzuführen. Sie zog sich auf die Ebene der Zulieferung von Komponenten und „angepaßte Technik“, wie Windmühlen, zurück. Ob dieser Weg erfolgreich sein kann, wird die Zukunft zeigen. Framatome (Areva) kämpft sich unter gewaltigen Kosten in den Markt zurück. Hinkley Point C scheint die Wende zu bringen – zumindest was die Einhaltung von Terminen betrifft. Ob allerdings jemals eine konkurrenzfähige Kostenstruktur erreicht wird, steht auf einem anderen Blatt. Wahrscheinlicher ist das das Ende dieses Reaktortyps.
Was bitte, soll an einem Preis (Fertigstellung 2009) von 3,2 Milliarden Euro für ein Kernkraftwerk mit 1600 MWel (2000 EUR/KW) teuer sein? Ich glaube, wenn TVO könnte, würden sie gern noch einmal ein solches Kraftwerk bauen. Selbst wenn man die zusätzlichen Personal- und Finanzierungskosten, Umbauten etc. mitrechnet, kommt man auf etwa 5,5 Milliarden Gesamtkosten (3400 EUR/KW) für das Projekt. Zufällig die gleiche Größenordnung wie das Kernkraftwerk in den Vereinigten Emiraten mit einem spezifischen Preis von umgerechnet 3167 EUR/KW. Das alles für eine Energiequelle mit mindestens 60 Jahren Lebensdauer, einer Arbeitsauslastung von wahrscheinlich 90% und stets die geforderte Leistung liefernd – auch des Nachts und bei Flaute.
Lehrreich ist nun, was die „Atomexperten“ und ihre Haltungsjournallie – ganz besonders im Staatsfernsehen – immer aus Olkiluoto machen. Sie überbieten sich in „Geschätzten Kosten“, zitieren sich dabei immer gegenseitig und kommen unisono zum (gewünschten) Ergebnis, daß „Atomenergie“ die teuerste von allen ist. Sie sind dabei so beratungsresistent geworden, daß sie sogar verdrängen, daß die Stromkosten überall dort gering sind, wo der Anteil der Kernenergie hoch ist. Sie sind bei ihren Vergleichen aber so schlau, daß sie immer nur von „geschätzt“ sprechen, munter Leistung und Arbeit durcheinander wirbeln oder dreist „Externe Kosten“ erfinden, damit man sie nicht als Lügner bezeichnen kann.
Versuch einer Ursachenanalyse
Es wurden mehrfach neue Termine für eine Fertigstellung genannt und immer wieder überschritten. Schon diese Tatsache spricht für sich. Ganz offensichtlich gab es keine funktionierende Bauplanung. Man hatte ganz offensichtlich nicht einmal eine Vorstellung vom erforderlichen Arbeitsaufwand und den nötigen Abläufen. Es ging zu, wie beim Bau des Berliner Flughafen (BER). Das es auch ganz anders gehen kann, stellen russische, koreanische und chinesische Firmen immer wieder unter Beweis.
Die mangelnde Dokumentation führte immer wieder zu Konflikten mit der Genehmigungsbehörde STUK. Ein Beispiel hierfür ist das Drama um die Großkomponenten. Nachdem Areva selbst Mängel in der französischen Schmiede festgestellt hatte, wurden genauere Dokumentationen und Nachprüfungen von der STUK verlangt. Zum Glück waren keine Neuanfertigungen nötig, da z. B. das Reaktordruckgefäß noch aus Japan geliefert worden war. Um nur mal ein Gefühl für den Aufwand zu geben, sei beispielhaft der Antrag des Betreibers TVO für die Betriebsgenehmigung von der STUK genannt: Er umfaßte 130 000 Seiten und die STUK benötigte 18 Monate für die Prüfung.
Bereits im April 2016 begann der Übergang von der Bau- zur Testphase auf der Baustelle. Man glaubte damals noch, alle Elektro- und Rohrleitungsarbeiten bis Ende 2016 abschließen zu können. Im Juni 2017 begannen die Kalttests (Druckprobe, Pumpenstart etc.). Im Oktober 2017 wurde der Fertigstellungstermin von Ende 2018 auf Mitte 2019 wegen Umstrukturierungen bei Areva verschoben – wohl eher eine Umschreibung für einen abgewendeten Konkurs.
Im Dezember 2017 begannen die Warmtests. Das Verhängnis nahm seinen Lauf. Ein Konstruktionsfehler im Druckhaltesystem führte zu Rohrleitungsschwingungen. So etwas dürfte eigentlich nicht passieren, denn Rohrleitungsbau ist kein Hexenwerk. Es mußten Schwingungsdämpfer konstruiert und getestet werden und alles neu berechnet werden. So etwas dauert Monate und anschließend müssen auch noch alle Tests wiederholt werden. Personalmangel ist vorprogrammiert, denn Spezialisten sind überall gefragt. Dadurch dauerten die Tests zwei Monate länger als gedacht. Unzählige Änderungen am Elektro-, Instrumenten- und Steuerungssystem wurden erforderlich. Es wurden Ventile mit Rissen gefunden, die Notstromdiesel hatten diverse „faule“ Teile. All das zeugt von mangelhafter Qualitätskontrolle. Die Ersatzteile brauchten Monate. Das wiederum löst weitere Verzögerungen aus. Auf Grund der langen Stillstandszeiten sind zusätzliche Wartungsarbeiten nötig. So traf die Inbetriebnahme der Dampfturbine weitere drei Monate Zusatzarbeiten.
Ausblick
Man kann nur wünschen, daß die Franzosen möglichst schnell in Tritt kommen. Einen Ausreißer wie Olkiluoto kann man sich erlauben, wenn man ihn als Prototyp wertet. Ein zweiter – offensichtlich noch schlimmerer – Fall wie Flamanville, ist schon unverzeihlich. Nur ein Staatsbetrieb kann so etwas überhaupt wirtschaftlich überleben. Auffällig ist, daß die beiden EPR in China relativ glatt liefen. Offensichtlich ist das auf die Qualität der chinesischen Ingenieure und Facharbeiter zurückzuführen. Wenn jetzt nicht die Baustelle in GB endlich durchläuft – Kostenüberschreitungen liegen schon vor – braucht Frankreich an den kommenden Ausschreibungen in Polen und Tschechien gar nicht erst teilnehmen. Da würde dann nicht einmal ein Dumping-Angebot helfen. Eher können sie mit einem überhöhten Preis starten, um wenigstens das Gesicht zu wahren und Zeit für einen Neuanfang zu gewinnen.
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Finnische AKW Olkiluoto 3 und Loviisa 2 ungeplant abgeschaltet, auch keine zuverlässige Stromversorgung in der Dunkelflaute von den Atomkraftwerken.Das AKW Olkiluoto 3 liefert ab den 18.11.2024, 0MW.
Das Kraftwerk Loviisa 2 schaltete sich auch am Montagabend den 18.11.2024 gegen 20.55 Uhr Ortszeit aufgrund einer Fehlfunktion im Hilfssystem des Reaktors ab, wie Betreiber Fortum mitteilte.
Da haben sich so auf die Schnelle mal um die -2000MW bei den AKWs verabschiedet.
Kann man reparieren, das AKW ist dann bei der nächsten längeren Dunkelflaute am Netz.
Die Windmühlen und PV-Anlagen sind bei der nächsten Dunkelflaute garantiert wieder nicht am Netz, oder?
Wenn die „starke“ Leistung plötzlich wegfällt, hat man ein Problem.Was die Windkraftanlagen und PV-Anlagen bringen, ist bereits im Vorfeld bekannt.
Auch 2023 hat das AKW in Finnland vom 12.1.2023 bis zum 15.3.2023 Pause gemacht.
Genau erkannt!
Das AKW OLKILUOTO-3 hat im Jahr 2022 nur ca. 1887GWh an Strom gebracht, so die IAEA.
Das sind gerade mal ca. 1.179 Volllaststunden im Jahr.
Meine über 20 Jahre alte Solarstromanlage ist auch auf über 1000 Volllaststunden im Jahr 2022 gekommen.
Baubeginn beim AKW OLKILUOTO-3 im Jahr 2005 und die Kosten liegen bei ca. 7000€/kW installierter Leistung und dann kommen nur ca. 1200kWh Strom je kW Leistung im Jahr.
Dann bieten Sie Ihren PV Strom doch den Finnen an, wenn Sie schon Äpfel und Gurken vergleichen.
Wom Artikel:
Machen sie den Vergleich noch mal dieses Jahr.
Ich habe einen Freund der hat damals in der KWU angefangen und ist nun kurz vor der Rente noch immer in der Kerntechnik. Ihn habe ich um Kommentar zu o.g. Beitrag gebeten. Er möchte aber nicht öffentlich gemacht werden, nennen wir ihn daher Bernd. Richtiger Name – Anschrift usw. ist mir bekannt.
Hallo Andreas.
habe mir das mal reingezogen, samt Kommentaren.
Da beharken sich also Personenkreise, die meistens wenig praktische Erfahrung haben, aber sehr festgefahrenen Positionen vertreten.
Kernenergie intelligent und sicher gebaut ist noch nicht sicher betrieben.
Man kann im Betrieb ebenso wie beim Auto trotz aller Sicherheits-Einrichtungen und -Vorkehrungen einen Unfall bauen. Dazu gehört aber grobe Fahrlässigkeit und oft auch fehlende Kompetenz.
Es müssen sich also mehrere, wenn nicht sogar viele Fehler aufeinander treffen, bis die Kerntechnik große Schadenswirkung auf die Bevölkerung hat.
Tatsache bei OL3 ist meines Wissens, dass die Finnen lange genug anderweitig erzeugten Strom hatten und deshalb so viel wie möglich Argumente für Verzögerungen eingebracht haben.
Anscheinend haben Sie jetzt Lunte gerochen und werden den Reaktor in Betrieb nehmen, weil Deutschland mit den nuklearen und fossilen Ausstiegsinitiativen hohen Importbedarf generieren wird.
Mich wird auch interessieren, ob wir in Deutschland unseren Benzin und Dieselfuhrpark verschrotten werden, damit die grünen CO2-Ziele erfolgreich erreicht werden.
Die CO2 und Umweltbilanz für E-Autos wird ohnehin nicht in Deutschland verbucht, weil die meisten Vorprodukte incl. Batterierohstoffe ohnehin im Ausland produziert werden.
Die Vergeudung bereits verbrauchter CO2-Ressourcen durch Verschrottung fahrfähiger Benzin und Dieselfahrzeuge wird in der aktuellen Diskussion überhaupt nicht berücksichtigt.
Wahrscheinlich werden die E-Autos wegen Strommangel ohnehin stehen.
Dann können unsere Grünen auch noch damit protzen, dass Deutschland keine Energie mehr für Fortbewegung vergeudet (km/Einwohner/Jahr).
Übrigens: Ich war lange ein Anhänger von Jaques Custeau wegen seiner schönen Filme über die Welt der Meere. Aber Ende der 80iger Jahre habe ich mal in einer Bibliothek ein mehrbändiges Werk von ihm gesehen, das er verfasst hat, mit dem Ziel unsere Gesellschaft hin zu einer Umweltfreundlichen Ordnung zu entwickeln.
Ich hatte wenig Zeit und konnte mir nur einzelne Artikel herauspicken und lesen. In einen Band habe ich etwas ausführlicher hineingesehen. Er hieß: „Sand ins Getriebe“. Dort beschrieb er, wie man schädliche Technologien ausmerzt.
Erstens: im Technologieprozess einen Schritt killen, damit die Kette nicht mehr funktioniert (Kerntechnik: Wiederaufarbeitung verhindern). Killerargumente mit übertriebenen Angsthebeln suchen und in der Bevölkerung verbreiten….
Anscheinend haben unsere Basisgrünen daraus viel entnommen und angewendet.
Unter Joschka Fischers Zeiten haben Sie die Gremien der Reaktor Sicherheits Kommision (RSK) und des Kerntechnischen Ausschusses (KTA) mit eigenen Personen besetzt und damit das Vorschriftenwerk so verschärft, dass es schwerer umsetzbar wurde. Außerdem wurde diese Personen dann auch Als Experten bei Untersuchungen eingesetzt. Du weißt ja selbst, wie kleinste Vorfälle im Betrieb dann hochgeschaukelt wurden….
Was bei den Franzosen nicht rund gelaufen ist, ist folgendes:
Die RCC-E Vorschrift hat die IEC-Normen mehr oder weniger umgesetzt und weitere Vorschriften darunter gepackt.
Leider hat die Behörde diese RCC-E-Vorschriften nicht freigegeben und sich nur an die IEC-Vorschriften und die bestehenden französischen Regelwerke bei der Genehmigung gehalten.
Da hat AREVA einfach den EDF-Auftrag mit allen Anforderungen an uns durchgesteckt (inclusive allen Anforderungen für den Reaktorschutz) und dann noch die AREVA eigenen Spezifikationen drangehängt.
Die Aufgabe des Umsetzens der Anforderungen auf den Auftragsumfang für Siemens haben sie sich gespart (Back to Back), was eine Schweinearbeit für AREVA gewesen wäre.
Sie hätten dann nämlich alle Doppelt- bis 4-fach Vorschriften von IEC, RCC-E, EDF und AREVA zum gleichen Gegenstand klären müssen, um alle Widersprüche auszuräumen.
AREVA als unser Auftraggeber in der Kette hat alles mitverfolgt.
Als wir dann alle Fragen von AREVA, EDF und den dahinterstehenden Behörden unter dem Nachweis der Beachtung aller Vorschriften dokumentiert beantwortet haben, hat AREVA mit dem Reaktorschutz begonnen, das gelernte ebenso abzuwickeln.
Was also OL3 nach Errichtung des Kernkraftwerkes nachträglich dokumentiert hat, haben wir Gottseidank vor Beginn von Engineering und Fertigung gemacht und eigentlich Grundlagenarbeit auf dem Sektor Leittechnik für die französischen Behörden, AREVA und EDF geleistet.
Viele Grüße
Und ebenfalls einen gesunden und guten Ablauf dieses so Corona-beschissen gestarteten Jahres.
Bernd
Dem schließe ich mich an Andreas Demmig
Herr Dr. Humpich,
so schlechte Recherche kenne ich von Ihnen gar nicht. Der Hauptgrund der unsäglichen Geschichte um OL3 war sicher ein grottenschlechter vertrag zu Ungunsten der Lieferanten Framatome (Nuclear Island) und Simenes (Turbine). Man WOLLTE den Auftrag unbedingt gegen Westinghouse gewinnen, koste es was es wolle…
Angeboten wurde der EPR, den ja bereits STUK, TÜV und ander Europäische Gutachter/Behörden als gut befudnen hatten. Als Referenzanlage wurde Neckarwestheim 2 genannt. Mit Vertragsunterschrift und einem von Anfang an unrealistischen Terminplan wurden die Unterlagen eingereicht (Basis GKN2), und Komponenten gefertigt, ohne dass es ein positives feedback seitens STUK gab. Die vielen neuen jungen Mitarbeiter der STUK (viele direkt von der Uni) waren oftmals überfordert und schoben Frage nach Frage zurück an das Konsortium, ohne je zu entscheiden. Schließlich wurde parallel auch noch das Regelwerk geändert. Plötzlich standen Forderungen im Raum, die sich gegenseitig widersprachen, und das ganze Dokumentenwerk zurück auf Los schickten.
Am Ende wurde dann doch das geliefert, was man schon 2007 spezifiziert hatte. Nur der Domukentationsaufwand war ein vollkommen anderer. Und dann kam auch noch Fukushima udn neue Fragen waren zu beantworten.
Natürlich kam es auch zu mangelhaften Lieferungen, die entsprechend nachgebessert werden mussten. Auch waren aufgrund der Projektverlängerung erste Austtausch von Teilen notwendig, bis hin zu Turbinenteilen, da diese zu lange stand.
Immer dieses ewige Gejammer von Siemens und Areva..
Schuld sind immer die anderen.
..sicher ein grottenschlechter vertrag zu Ungunsten der Lieferanten Framatome (Nuclear Island) und Simenes (Turbine). Man WOLLTE den Auftrag unbedingt gegen Westinghouse gewinnen, koste es was es wolle…
Zu einem Vertrag gehören immer Verkäufer und Käufer.
…Angeboten wurde der EPR….Als Referenzanlage wurde Neckarwestheim 2 genannt.
Interessant: Jemand kauft eine S-Klasse und als Referenz wird ihm ein Modell der Vorzeit angeboten.
…Die vielen neuen jungen Mitarbeiter der STUK (viele direkt von der Uni) waren oftmals überfordert und schoben Frage nach Frage zurück an das Konsortium, ohne je zu entscheiden…
Dann haben wohl die Rohrleitungen etc. bei Areva die Krabbelgruppe konstruiert. War da nicht auch etwas mit indischen Subunternehmern? Super billig halt, da konnte der Vorstand nicht widerstehen.
…Plötzlich standen Forderungen im Raum, die sich gegenseitig widersprachen, und das ganze Dokumentenwerk zurück auf Los schickten…
Diesen Blödsinn haben doch schon die grandiosen Rechtsabteilungen versucht zu verkaufen.
Deshalb auch keinen Cent Nachzahlung, aber 850 Millionen Schadensersatz für den Kunden. Internationale Schiedsstellen funktionieren halt anders, als sich das Siemens/Areva ausgedacht haben.
…Am Ende wurde dann doch das geliefert, was man schon 2007 spezifiziert hatte…
…Natürlich kam es auch zu mangelhaften Lieferungen, die entsprechend nachgebessert werden mussten….
Solche Sätze sprechen für sich selbst. Sie mögen ja meine Artikel als schlecht abtun. Jedenfalls habe ich nie irgendwelchen Vorständen nachgegeben und leider mit meiner damaligen Einschätzung recht behalten. Alle die an diesem Projekt mitgemacht und verdient haben, müssen sich leider sagen lassen, daß sie am Niedergang der KT in Deutschland nicht unerheblich Anteil hatten.
Dies gilt auch für den Leser Juan Llorente. Wer solche Mitarbeiter in seinem Projekt hatte (Schuld war die Politik), braucht sich um den Schaden keine Sorgen machen.
Und was sagen Sie zu den anderen Ungereimtheiten? Die falschen und unvollständigen Zahlen der Kostenliste?
Die Kernkraftwerke, die in Polen und der Tschechei geplant sind, werden unter den gleichen Krankheiten beim Bau leiden wie Olkiluoto. Beide Länder haben beschlossen, dass sich Rosatom an den Ausschreibungen nicht heteiligen darf. Was Rosatom kann, hat es zuletzt beim Bau der Kernkraftwerkes in Weißrussland kann.
Fortschritt gibt es im grün-verdummten Deutschland keinen mehr – ebenso wie Kernkraft-Expertise. Die gibt es nurmehr in Ländern, die nicht bei den Grünen ihr Hirn abgeben. Länder, in den grüne Ideologie statt Kompetenz regiert, erhalten die Quittung, das ist unvermeidlich. Finnland wird den Weg in die Zukunft finden – Vorreiterland ganz bestimmt nicht, das aus seiner Geschichte nichts gelernt hat. Diesmal ist es grün-ideologische Scheuklappen-Dummheit samt Kernkraft-Panik, die neuen Fetische im Vorreiter-Land, die den Niedergang einläuten.
Spätestens mit dem Abgang von Heinrich v. Pierer endete die Periode, in der Siemens für solche Projekte ein empfehlenswerter Projektrealisierer war. Seither geht es dort stetig bergab.
Vermutlich sind heute nur mehr russische und Fernostfirmen in der Lage, überhaupt solche Projekte zu realisieren.
Spannend wird die Frage, wie sich die Situation angesichts der neuen Technologien entwickeln wird, die jetzt in Fertigentwicklung sind.
„…Antrag des Betreibers TVO für die Betriebsgenehmigung von der STUK genannt: Er umfaßte 130 000 Seiten…“
130 000 Seiten, das ist der Unfug, der gemacht wird. Auch in Deutschland, so viel Papier für die Vermeidung einer (fast) nicht existierenden Strahlengefahr.
An zu viel Strahlung durch die friedliche Nutzung der KE sind von Anbeginn bis heute etwa 161 Menschen zu Tode gekommen. Es ist dagegen zu halten, wie viele Menschen durch die NICHT-Nutzung der friedlichen Anwendung der KE bis jetzt und in Zukunft zu Tode kommen werden.
Klaus: Was bitte, soll an einem Preis (Fertigstellung 2009) von 3,2 Milliarden Euro für ein Kernkraftwerk mit 1600 MWel (2000 EUR/KW) teuer sein? Ich glaube, wenn TVO könnte, würden sie gern noch einmal ein solches Kraftwerk bauen.
TAZ vom 19.12.2012:
Auf 8,5 Milliarden Euro werden sich die Kosten des in Bau befindlichen finnischen Atomkraftwerkes Olkiluoto 3 belaufen – fast dreimal so viel wie ursprünglich geplant. Das erklärte Luc Oursel, Präsident des französischen Nuklearkonzerns Areva, Ende vergangener Woche dem Wirtschaftsnachrichtendienst Dow Jones.
Klaus: Kein Unternehmen ist gezwungen Kernkraftwerke zu bauen. Jedes Unternehmen muß seine Preise voll verantwortlich selbst kalkulieren. Dies gilt für den kleinen Handwerksmeister, wie für internationale Konzerne.
Wird auf eine Ausschreibung ein Angebot abgegeben, so gelten die Preise der Konkurrenten ohne wenn und aber.
TVO ist eine Staatsbetrieb:
Der nächstgrößte TVO-Anteilseigner ist der größte finnische Stromversorger, Fortum, mit 25 Prozent der Aktien. Größter Aktieneigner von Fortum ist die finnische
Regierung. Dieses Arrangement ist vertraglich für die gesamte Laufzeit der Anlage vorgesehen, wobei der Stromtarif sämtliche Kosten decken muss.
Auf dem Wunschzettel von Stromversorgungsunternehmen und Anlagenherstellern standen deshalb Kreditbürgschaften immer ganz oben. So lässt sich bekanntlich das Risiko einer AKW-Betreiberinsolvenz vom Anlagenhersteller auf die Steuerzahler übertragen. Einer der Gründe, weshalb es überhaupt noch zu einem finanzierbaren Olkiluoto-3-Auftrag kam, waren die von den Regierungen Frankreichs und Schwedens gewährten Ausfuhrbürgschaften. So erreichte man für die Finanzierung Zinssätze von nur 2,6 Prozent.
Von wegen Privatwirtschaft.. Klaus leidet an Fehlrecherchie
Sehr geehrter Hr. Humpich
Ich habe ihren Bericht sehr sorgfältig gelesen. Und ich möchte mich kurz fassen:
Ihre sogenannte Ursachenanalyse ist wirklich mehr als nur dürftig. Verzögerungen grundsätzlich auf technische Probleme zu reduzieren und diese aber nur zum Teil zu nennen, ist bestenfalls grob fahrlässig. Wenn nicht gar populistisch. In solch grossen Projekten ist der exakte Projektablauf basierend auf einer fundamentalen Analyse zu den Rahmenbedingungen (Umwelt & Natur, Gesetze & Verordnungen, exakte Definition des Liefer- und Leistungsumfangs, technische Details sowie die strikte Einhaltung von Konzepterstellung, BasicDesign, DetailDesign bis hin zur Bauplanung und Bauausführung, ausreichende Zeitplanung) das absolute A und O in Grossprojekten. Politik hat hier nichts, aber auch gar nicht verloren. Und Politik wurde hier von einigen Seiten massiv ausgeübt. Natürlich im Interesse einiger wenigen. Warum ich das weiss? Weil ich Mitarbeiter der Projektleitung OL3 war und tiefe Einblicke in die Abläufe hatte. Von Aussen können Sie das gar nicht einschätzen.
Also bitte, bewerten Sie die Dinge nicht ohne gewisse Vorkenntnisse zu haben. Die Nukleartechnik, bei allem Respekt für eine alternative Energieversorgung, ist für die Grundlastversorgung auf breiter Basis auch die nächsten 30-40 Jahre nicht zu ersetzen. Das sind Fakten, die jeder kennt, der 20 Jahre in dieser Branche arbeitet.
Freundliche Grüsse
Ihr ehemaliger Mitarbeiter des OL3-Projektes
Die Ursache für die hohen Kosten liegen in der Politik, aber das wird nicht erkannt:
1) Die beste Energiequelle wurde mit Absicht so teuer gemacht, damit sie fast nicht mehr zu bauen ist.
2) Das geschah mit Hilfe der Strahlenangst, begründet durch LNT und ALARA. Die Medien brachten immer neue Horrorgeschichten, und die unwissenden Politiker durch die gehochenden Genehmigungsbehörden immer neue Auflagen.
3) Ergebnis: Nur noch Rußland, China, Korea können KKW’s bauen.
Und auch sehe ich, wie in den USA dasselbe Prinzip zum angewandt wird: Auch dort wird ausgestiegen, aber ganz langsam. Der Westen wurde herein gelegt!!!!!
„Der Westen wurde herein gelegt!!!!!“
Vom wem???
In Deutschland waren das die K-Gruppen. Das war ganz am Anfang in Wyhl, wo man zuerst einKKW bauen wollte. Die Leute der K-Gruppen haben den Winzern die Angst eingebleut, daß deren Wein dann nicht mehr genießbar / verkaufbar sei.
Die Leute glauben alles, was man ihnen erzählt,besonders wenn es im Fernsehen kommt.
Und als Herbert Gruhl und Baldur Springmann die neue Partei DIE GRÜNEN gegründet hatten, dann lösten sich die K-Gruppen auf und traten in die neue Partei ein. Das alles kann man nachlesen in CDU-Broschüren der damaligen Zeit.
Heute vertritt die CDU / CSU die Dinge, die von den K-Gruppen vor langer Zeit initiiert wurden.
Auch in den USA gibt es nur noch etwa 95 KKW’s, es waren einmal 105 KKW’s. Dort betreiben vermutlich die Demokraten den Ausstieg, ganz langsam, damit es niemand merkt. Carter begann damit.
Vielleicht haben aber auch die Leute nur nachgedacht und gemerkt, nee ich möchte nix von diesem radioaktiven Müll für mich und die kommenden 1000 Generationen, geschweige denn die damit verbundenen Kosten (im Gegensatz zu Atomlobbyisten können die meisten Menschen schon ungefähr abschätzen, dass dies sch…-teuer ist). Und solche Supergaus (von denen es ja mittlerweile mehrere gab) erst Recht nicht!!
Kann doch sein oder?? Die Leute sind nicht so blöd wie es manche Lobbyisten gerne hätten…
Wie lange lesen Sie hier schon mit? Kann es trotzdem sein, dass Sie von nix eine Ahnung haben?
„In Deutschland waren das die K-Gruppen.“
Herr Niemann,
das kann doch nicht Ihr Ernst sein.
K- oder andere Gruppierungen sind extrem von der Presse abhängig.
Die Frage ist doch wer diese Strömung groß geschrieben hat uns wer dahinter steckt. Journalisten sind idR zu blöde für alles, ihnen wurde also gesagt was und wie zu berichten ist.
Wer war/ist das???
Sehr geehrter Herr Llorante
Ein interessaner Einwurf! Könnten Sie vielleicht genauer werden, was die Probleme mit der Politik angeht? Vielleicht einmal einen Artikel hier auf Eike veröffentlichen? Ich bin sicher, das würde nicht nur mich interessieren
Glatt durchgefallen: Den Rückbau und die Müllentsorgung haben Sie noch vergessen in den Kostenauflistung. Um die Kosten wirklich vergleichbar zu machen, müssten außerdem Versichungskosten miteinkalkuliert sein.
Dann müssten die Versicherungskosten bei anderen Stromerzeugern ja auch berücksichtigt werden. Wenn du z.B. vom Solardach fällst, auf wessen Versicherungsrechnung landet denn das?
Ach was, in 60 Jahren?
Herr Kwas, was Sie da bemängeln ist in der Realität genau anders herum. Die Rückbau- und Entsorgungskosten sind bei den Kernkraftwerken eingeplant (s. Atomgesetz). Bei den ach so tollen „Erneuerbaren“ Energien ist das nicht der Fall, wie die Windanlagenruinen, die seit Jahren die Landschaft verschandeln, zeigen. Und die von Ihnen geforderten Versicherungen haben die Betreiber der „Erneuerbaren“ Energien ja auch nicht, sonst müsste jeder Windkraftanlagenbesitzer und jeder Häuslebauer mit Solaranlage über eine Versicherung verfügen, die die Kosten eines Blackouts beinhaltet – das ist dann unbezahlbar! (Fragen Sie doch einmal bei Ihrer Lieblingsversicherung nach, ob eine Haftpflichtversicherung zu bekommen ist, die alle möglichen Schäden beinhaltet und was das dann kostet.)
Vergleicht man Kosten, Nutzen und Gefahrenpotential der Kernkraftwerkstechnik mit „Erneuerbaren“ Energien, so ist in allen drei Punkten die Kernkraftwerkstechnik klar besser!
Vielleicht mal etwa detaillierter:
Gemäß § 9a Abs. 1 AtG sind Betreiber von Kernkraftwerken oder sonstigen kerntechnischen Anlagen verpflichtet, anfallende radioaktive Reststoffe sowie ausgebaute oder abgebaute radioaktive Anlagenteile schadlos zu verwerten oder als radioaktive Abfälle geordnet zu beseitigen. Nach dem hierin zum Ausdruck kommenden Verursacherprinzip
liegt insbesondere auch die Verantwortung für die Finanzierung dieser Pflichten bei den Anlagenbetreibern.
Den Betreibern obliegen somit finanzielle Verpflichtungen, deren genaue Höhe und exakter Zeitpunkt gegenwärtig noch nicht feststehen. Sie sind daher gemäß handelsrechtlicher (insbesondere § 249 Handelsgesetzbuch) und steuerrechtlicher Vorschriften verpflichtet, in den Bilanzen Rückstellungen in angemessener Höhe zu passivieren.
Sie sind angesichts ihrer Verpflichtung, entsprechende Rückstellungen zu bilden, auch für
die hierfür erforderlichen Kostenberechnungen und -schätzungen verantwortlich. Für die Kalkulation der Endlagerkosten sind sie hierfür auf Kostenschätzungen der zuständigen Behörde des Bundes angewiesen.
Die Rückstellungen werden im Rahmen der Bilanzprüfung durch Wirtschaftsprüfer regelmäßig überprüft. Die Steuerbilanzen der Unternehmen werden im Übrigen durch die Finanzverwaltung geprüft. Es muss gewährleistet sein, dass die erforderlichen finanziellen Mittel im Bedarfsfall in der notwendigen Höhe zur Verfügung stehen.
Die Bildung von Rückstellungen erfolgt für alle notwendigen künftigen Entsorgungsschritte einschließlich der Endlagerung.
So Herr/Frau Langer: kein nicht ein einziger Kraftwerksbetreiber eines AKW-kann die Höhe der Kosten für die Verwertung benennen. Die Firmen brauchen dringend Ihre Hilfe. Ich kann Ihnen da die Kontakte zukommen lassen.
Mmm. Warum sollte eine Windmühlenbetreiber eine Versicherung abschließen ? Langer denk nach
Hinweis:
Nach § 823 BGB Schadensersatzpflicht
(1) Wer vorsätzlich oder fahrlässig das Leben, den Körper, die Gesundheit, die Freiheit, das Eigentum oder ein sonstiges Recht eines anderen widerrechtlich verletzt, ist dem anderen zum Ersatz des daraus entstehenden Schadens verpflichtet.
Dafür braucht man eine Versicherung: Wenn durch den Ausfall der Solaranlage/Windmühle einer dritten Person ein Schaden entsteht, dann braucht man eine Versicherung…
Herr Sonntag, in der Wirtschaft kann man nie etwas exakt im Voraus berechnen, daher wird immer geschätzt. Wenn ein deutscher Wirtschaftsprüfer grünes Licht gibt, bedeutet das, dass die Entsorgungskosten reichlich eingepreist sind. Wenn man wie in Russland die gewollte Verteuerung weglässt, ist KKW-Strom noch preiswerter.
Man kann auch die Kosten für ein Blackout kalkulieren (schätzen). Wenn man diese auf die Windmühlen umlegt in Form von Versicherungen, gäbe es keine einzige Windmühle.
Die Mdhrheit in Deutschland ist außerstande, diese simple Zusammenhänge zu sehen und wiederholt lieber Parolen.
Oh Oh na dann hoffe ich, dass Sie nicht in der Kreditabteilung einer Bank sitzen.
Herr Sonntag, in der Wirtschaft kann man nie etwas exakt im Voraus berechnen, daher wird immer geschätzt.
Wenn ein deutscher Wirtschaftsprüfer grünes Licht gibt, bedeutet das, dass die Entsorgungskosten reichlich eingepreist sind.
Ihr vorgenannter Satz klingt etwas Wirecard..
Falls Sie doch in der Kreditabteilung einer Bank arbeiten, sagen Sie mir schnellstens die Bank. Mir fallen da
fantastisch viele Geschäftsideen ein.
Weiterer Kommentar erledigt sich selbst…
Meine wirtschaftlichen Schätzungen ( von mir aus Kalkulationen) sind so gut aufgegangen Herr Sonntag, dass ich nicht mehr irgendwo sitzen muss, sondern als Privatier mein eigenes Vermögen verwalte. Alles nach der Wende ohne einen Groschen Erbe.
Nur damit Sie wissen, mit wem Sie Ihre „Wirtschaftsweisheiten“ anbieten. Kommen Sie zuerst in der Nähe von meinem Niveau und dann kann ich Ihnen erklären, wie Wirtschaft funktioniert. Dann rennen Sie nicht mehr den Bänkern hinterher, sondern Sie werden ständig von Bänkern verfolgt, die Ihr Geld anlegen wollen.
Mit ihren Geschäftsideen brauchen Sie zu mir nicht kommen. Das wichtigste Kriterium, ob man ein Projekt finanziell begleitet ist, ob man dem Projektler Fähigkeiten zutraut. Da fallen Sie bei mir glatt durch, Projektinhalt ist dann egal.
Ihre Antworten gehen zwar an der Sache vorbei aber macht nichts. Zunächst erfreulich, dass Sie in trocknen finanziellen Verhältnissen leben und nicht dem Staat auf der Tasche liegen. Ein siebenstelliges Vermögen hatte ich schon vor meinem 35igsten (ist noch nicht so lange her) das beeindruckt heute in Zeiten eines Donald Trump niemand mehr (ausgenommen vielleicht im Swingerclub).
Zur Sache:
Wirtschaftsprüfer von Warth & Klein haben 2016 die Kosten für die Endlagerung auf 170 Mrd EUR berechnet. Da Wirtschaftprüfer ja niemals daneben liegen brauchen die also Ihre Hilfe denn Sie sind ja in der Lage beispielsweise den Börsenwert von Preussen-Elektra selbst auszurechnen. Erstaunlich was da raus kommt. Es reicht hinten und vorne nicht.
Aber das dürfte 2050 nur noch die wenigsten Eike Leser interessieren.
Ob man mit einem silbernen Löffel im Mund geboren wurde und Mitte 30 schon vermögen ist, oder Mitte 30 aus der Planwirtschaft mit nur paar Socken in die richtige Wirtschaft ankommt, und dennoch schafft hohe siebenstellige Beträge dem Staat als Steuer abzudrücken, sind zwei ganz unterschiedliche Paar Schuhe.
Man merkt an ihr Geschwurbel, dass Sie Geld nicht verdient, sondern bekommen haben. Heutzutage bevorzugt durch Fahne in den Wind stellen.
Man kann ein Gutachten in Auftrag geben, wobei voraussehbarerweise 170 Mrd. herauskommen. Man kann auch den Atommüll den Russen verkaufen, die daraus Strom machen. Oder hunderte andere Möglichkeiten um Rückstellungen zu organisieren und glaubhaft darzustellen.
Unter reellen harten Konkurenzbedingungen sind Sie mit Ihren grünlakierten Urteilsvermögen als Unternehmer nicht eine Woche überlebensfähig. Das schließt nicht aus, dass Sie in unserer wirren Gesellschaft als Lobbyist Funktionär oder Ähnliches wie eine Made im Speck leben können. Noch…. Ich freue mich auf den Tag, auf dem Sie, feststellen, dass die gebratenen Tauben Ihnen nicht in den Mund fliegen, sondern dass Sie anfangen zu überlegen, „wie komme ich zu einem Brötchen?“ Sie sind jung genug um es zu erleben!
Kleine Rechenaufgabe für Sie Herr Georgiev, ihre sachlichen Argumente scheinen ja am Ende zu sein bei der Dichte an Beleidigungen:
Stellen Sie sich vor, Ihr Endlager kostet nur 1€ pro Tag (Wachhundefutter, Sensorencheck, etc). Die Inflation legen wir auf 2% pro Jahr fest. Frage: nach wie vielen Jahren sind die 170 Mrd € aufgebraucht? Sie sind doch so gut in Finanzkalkulation!!?
Ah und nebenbei: wir lange strahlt denn der Müll?
Ah und nebenbei: in welchem Reaktor wandeln Russen unseren Atommüll zu 100% in Strom um?? Mir dünkt, das verheißt ein Lobbyist (wie so viele, ohne jegliche Grundlage oder, ganz offensichtlich, ohne den Hauch einer Ahnung von Kerntechnik!?)
Ja, Herr Kwass, Sie können gut rechnen. Ihre Sonnenstromanlage hat sich ja auch nach 8 Jahren amortisiert. Meine Anlage ist jetzt 11 Jahre alt, hat sich aber noch nicht amortisiert. Das liegt sicher daran, dass ich nicht rechnen kann.
Herr Kwass, das modernste Projekt Russlands nennt sich BREST 300. Zum Reaktor gehört eine Werk, indem aus Atommüll Brennelemente hergestellt werden. Es ist Absicht, dass man in Deutschland nicht darüber berichtet.
Was mein Unwissen über Kerntechnik betrifft: habe sicher häufiger als Sie einen Kernreaktor manuell gesteuert ( na wie oft wan Sie am Kerspalt-Steuer?), und informierte Eike- Leser kennen meine Analysen zu Tschernobyl-Ursachen.
Sparen Sie Ihre Denkenergie für Personen mit Ihrem Wissensumfang.
Es heißt Reaktor „fahren“, Herr Georgiev. Ich hatte das Glück an einer Hochschule mit Forschungsreaktor zu studieren und ja, ich habe den tatsächlich auch einmal eigenhändig fahren dürfen. Und Nein, der BREST 300 wandelt auch nicht 100% des Atommülls um, das müssten Sie dann eigentlich wissen.
Zu meiner Zeit hat man an der TU Dresden noch Inhalte gelernt, heute wie bei Ihnen zu sehen, vermittelt man dort offensichtlich überwiegend grüne Parolen. Und bei fehlenden Argumenten sich an sinnlosen Formulierungsdetails aufzugeilen.
Erklären Sie mal der stauneden Öffentlichkeit worin der Unterschied zwischen „Auto fahren“ und „Auto steuern“ besteht. Dann können wir weiter über Reaktoren reden. Wenn Sie wirklich am Reaktorpraktikum teilgenommen haben und nicht nur vom Hörensagen zitieren, müssten Sie wissen, dass es 3 Teile hat und man den Reaktor 3 mal steuert, oder falls Sie gern ein anderes Verb benutzen, von mir aus fahren.
Danach blättern Sie mal bitte mit Sonntag zusammen bei Knigge nach und lernen Sie, dass man Personen, die überdurchschnittlich viel für das Land und die Gesellschaft geleistet haben, mit einem gewissen Respekt begegnen soll. Oder gehen Sie mit Ihren Parolen zu FFF mit den minderjärigen zu hüpfen, das entspricht eher Ihrem naturwissenschaftlichen Niveau…
Im Übrigen gibt es auf Erden knapp vier Mrd. Jahre radioaktive Strahlung!
Genau, apropos Argumente: Ihr letztes Argument gegen den Kostenfaktor Atommüll war der „Brest 300“ – der aber wie gesagt gar nicht den ganz Atommüll verarbeiten kann…!? Ist das Thema damit für Sie erledigt oder kommt da noch was? Was machen wir denn dann mit dem Müll und was kostet es Ihrer Meinung nach?
Das liegt aber nur daran dass in Deutschland der Gesetzgeber kein Endlagerkonzept genehmigt hat! Wie soll ein Unternehmen die Kosten für die Endlagerung kalkulieren wenn es kein zugelassenes Konzept dafür gibt? Die Politik hat die KKW Betreiber einfach auf ihre Brennelemente sitzen lassen und ruft jetzt „Skandal“ weil diese kein Konzept für deren Beseitigung haben. Sie Verstehen?
Das müssen Sie schon genauer ausdrücken. Ein Konzept gibt es. Ab in die Erde, da haben Sie recht genehmigt ist es nicht. Das aber aber Politik die Betreiber auf den Brennelementen hat sitzen. Kommen Sie schon.. das können Sie doch besser. Wer ist die Politik ? Haben die Betreiber nicht die Pflicht sich um die Entsorgung der Abfälle zu kümmern. Hatten die nicht auf die Einnahmen aus den abgeschriebenen KKW. Das waren Gelddruckmaschinen. Daran ist nichts verwerflich. So geht es nicht, Einnahmen aus Stromerlösen privatisieren und Ausgaben für die Entlagerung sozialisieren. Das kann man gern in Frankreich (hier im übrigen herzliche Grüße von AREVA) oder Italien so machen. Die wenden sich wohl gerade für eine Schuldensozialisierung an die nordeuropäischen Länder.
Herr Sonntag,
es gibt reichlich Gründe für eine Versicherungspflicht für Windenergieanlagen. Es gibt reichlich ebeispiele dafür, wie solche Anlagen abbrennen oder sich komplett zerlegen. Es kommt auch immer mal wieder zu Todesfällen bei Wartungsarbeiten. Und wer übernimmt die Schäden, wenn Tausende qm Ackerland nach einem Crash mit zerfetzten oder giftigen Abfällen verseucht sind?
Na: der Anlagenbetreiber haftet. Wie überall. Außer bei AKWs…
Irgendwie riecht es hier wieder nach Schreibstube? Arbeiten die auch Sonntag oder Kwass?
Oh ich sehe, Kwass am Sonntag, voll versichert!