Dr. Benny Peiser

Mit der Verschärfung der Energiekrise in Großbritannien und Europa wird immer deutlicher, dass die aktuelle Klima- und Energiepolitik versagt und die Öffentlichkeit den Preis dafür zahlt.

Net Zero Watch bietet eine seriöse Analyse der naiven und unausgewogenen Dekarbonisierungspolitik.

Mit unserer neuen Kampagne und Website werden wir an den Grundfesten rütteln, indem wir die Politiken unter die Lupe nehmen, feststellen, was sie wirklich kosten, wer die Kosten zu tragen hat, und erschwingliche Alternativen aufzeigen.

Auf Net Zero Watch können die Leser (und die Abonnenten unseres Newsletters) das gesamte Spektrum der Ansichten und kritischen Analysen untersuchen, so dass unsere Leser Zugang zu einem glaubwürdigen Realitätscheck der offiziellen und alternativen Klima- und Energiepolitikforschung haben.

In Anlehnung an das Global Warming Policy Forum werden wir die schwerwiegenden wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und geopolitischen Auswirkungen unzureichend durchdachter politischer Maßnahmen sowohl im Inland als auch auf internationaler Ebene aufzeigen.

Im Mittelpunkt unseres Interesses steht die Energiekrise. Da unsere heimischen Schiefergasvorkommen durch ein absurdes staatliches Verbot ungenutzt bleiben, gehen die Gaspreise durch die Decke. Net Zero Watch wird die wilden Behauptungen von Umweltaktivisten und Politikberatern über diese ehrwürdige und harmlose Technologie, die die Gaspreise in den USA auf einen Bruchteil der hiesigen Preise gesenkt hat, in Frage stellen.

Das Wetter in diesem Jahr hat gezeigt, dass unsere Entscheidung, aus fossilen Brennstoffen und der Kernkraft auszusteigen und bei der Stromversorgung mehr und mehr auf Windkraftanlagen zu setzen, gefährliche Folgen hat. Wir werden uns dafür einsetzen, dass Bezahlbarkeit und Versorgungssicherheit wieder in den Mittelpunkt der Energiedebatte rücken, und wir werden das riskante Wunschdenken hinter vielen Behauptungen über Energiespeicherung entlarven.

Net Zero Watch wird nicht davor zurückschrecken, diese Behauptungen in Frage zu stellen und das in den meisten unserer akademischen Institutionen in Vergessenheit geratene Prinzip des nullius in verba – nimm niemanden beim Wort – aufrechtzuerhalten. Und wir werden Wissenschaftler und akademische Einrichtungen an den Schaden erinnern, den ihre apokalyptischen Behauptungen und Prophezeiungen für die Gesellschaft, die Wirtschaft und vor allem für unsere Kinder anrichten.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

In den letzten Monaten hat die öffentliche Besorgnis über die Kosten des Netto-Null-Ziels zugenommen, und die Medien und eine wachsende Zahl von Abgeordneten haben begonnen, bohrende Fragen zu stellen. Diese Fragen werden nur noch schärfer werden, wenn die Energiekrise in den Wintermonaten hart zuschlägt. Grüne Aktivisten und die grüne Unternehmenslobby sind daher zu Recht besorgt über eine politische Gegenreaktion.

Net Zero Watch ist der Meinung, dass eine politische Gegenreaktion längst überfällig ist. Im Grunde genommen stehen wir an einem neuen Scheideweg in der Klima- und Energiedebatte.

Seit Jahren werden die Menschen in diesem Land in eine Zukunft gedrängt, die sie nicht sehen und nicht verstehen können. Doch die Energiekrise in diesem Winter wird offenbaren, was Politiker und Ökoaktivisten verschwiegen haben – dass man in einer Net Zero-Zukunft ärmer und kälter sein wird.

Net Zero Watch wird die schmerzliche Wahrheit aufdecken, dass die derzeitige Klima- und Energiepolitik in die Katastrophe führt. Und wir hoffen, zeigen zu können, dass die konventionelle Weisheit jetzt an einem Scheideweg steht und dass es einen anderen Weg gibt, den wir einschlagen können – zu Energiesicherheit, Wohlstand und einem Ende der grünen Energiearmut.

Wir hoffen, dass Sie sich uns auf diesem Weg anschließen werden.

Dr. Benny Peiser, Director, Net Zero Watch

Link: https://www.netzerowatch.com/welcome-to-net-zero-watch/

—————————————–

Und tatsächlich hat es gleich der erste Beitrag auf dieser neuen Website in sich A. d. Übers.:

Net Zero „auf gut Glück“ ist eine Katastrophe in den Startlöchern

Steve Baker, MP*
[Hinweis: Die Abkürzung MP steht für Member of Parliament. Der Autor ist also Abgeordneter im UK-Parlament. Ob irgendwann einer der von uns gewählten Abgeordneten hierzulande mal einen derartigen Beitrag verfasst?]

Die Pläne des Vereinigten Königreichs zur Dekarbonisierung der Wirtschaft sind ein klassisches Beispiel für die uralte politische Strategie von „auf gut Glück“. Die „Experten“ in Westminster haben Ihre und meine Zukunft auf einen Plan gestützt, der zu einem großen Teil auf kollektivem Daumendrücken beruht.

Regierungen der einen oder anderen Couleur, Whitehall-Bürokraten und ihre Berater im Ausschuss für Klimawandel arbeiten nun schon seit über einem Jahrzehnt an solchen Plänen, und man kann mit Fug und Recht behaupten, dass sie immer noch wenig oder gar keine Ahnung haben, wie Net Zero erreicht werden kann, abgesehen von der vagen Vorstellung, dass wir alles elektrifizieren und viel Energie aus Windkraftanlagen gewinnen sollten.

Das ist natürlich nicht mehr als ein Ansatzpunkt. Es gibt enorme praktische Schwierigkeiten (und horrende Kosten) zu bewältigen, aber solche Detailfragen scheinen die Experten in Westminster wenig zu interessieren. „Die Dinge werden billiger werden“, sagen sie, „….wir werden schon etwas erfinden“.

Derartiges Expertengeschwafel hat ausgereicht, um die Medien und die meisten Politiker zu überzeugen, aber wie der legendäre Physiker Richard Feynman einmal feststellte, lässt sich die Natur nicht täuschen, und es sieht ganz danach aus, dass die Natur in diesem Winter ihre Karten auf den Tisch legen wird.

Eines der Hauptprobleme besteht darin, dass wir keine Möglichkeit haben, Strom im großen Stil zu speichern, wenn der Wind nicht weht. Das können in einem normalen Jahr ein paar Wochen sein, in einem schlechten Jahr aber auch Monate. Das Problem bestand schon immer, und wir haben von den „Experten“ keine eindeutige Antwort erhalten. Wir haben nicht genügend geeignete Standorte für Wasserkraftwerke; Batterien und Wasserstoff sind viel zu teuer. Wie letzte Woche in einem Leserbrief an eine überregionale Zeitung zu lesen war, würden genügend Batterien, um eine Windflaute von nur zehn Tagen zu überbrücken, bei den derzeitigen Preisen 150.000 £ pro Haushalt kosten.

Der Ausschuss für Klimawandel (CCC)sagt, dass wir über Verbindungsleitungen Strom aus anderen Ländern beziehen können, wenn der Wind hier nicht weht. Das ist für sie so etwas wie eine „magische Lösung“, denn sie können einfach behaupten, dass wir so viel Verbindungskapazität bauen werden, wie wir brauchen. Aber auch hier werden die praktischen Schwierigkeiten ignoriert, z. B. die Tatsache, dass der Wind, wenn er hier nicht weht, wahrscheinlich auch im größten Teil Westeuropas nicht weht. Wenn man also davon ausgeht (wie es die „Experten“ in Westminster tun), dass uns alle auf dem Weg der Dekarbonisierung folgen, werden wir alle in einen Bieterkrieg um die wenigen Megawatt Strom geraten, die noch übrig sind. Es gibt auch ein nationales Sicherheitsproblem mit Verbindungsleitungen, wie kürzlich durch die Drohung Frankreichs deutlich wurde, das Vereinigte Königreich von der Versorgung abzuschneiden, wenn wir bei den Fischereirechten nicht mitspielen würden.

Laut CCC können wir auch etwas Strom aus Gaskraftwerken gewinnen, die mit Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS) ausgestattet sind. Allerdings sind die praktischen Probleme auch hier ziemlich groß: Bislang hat noch niemand CCS erfolgreich eingesetzt – eine Reihe von Pilotprojekten wurde auf dem leichteren Terrain der Kohlekraftwerke getestet, und jedes wurde als wirtschaftlicher Misserfolg geschlossen; der Strom, den sie produzieren, ist einfach zu teuer. Und bei den Gaskraftwerken hat noch niemand die Technologie zum Laufen gebracht.

Das andere Problem bei der Planung von Gas und CCS, die uns vor den Gefahren der Intermittenz bewahren sollen ist, dass es unwahrscheinlich ist, dass wir billiges Gas zur Verfügung haben werden, mit dem wir sie füttern können – aufeinanderfolgende Regierungen, die von der CCC, der Industrie für erneuerbare Energien und der grünen Bewegung angestachelt wurden, haben uns gesagt, dass wir „fossile Brennstoffe im Boden lassen müssen“. Dies wurde zum Teil als eine Möglichkeit gesehen, den zweiten Teil der Dekarbonisierungs-Strategie zu fördern, nämlich dass die Menschen „etwas erfinden“. Mit anderen Worten: Wenn wir kein Gas haben und keine Möglichkeit, das Netz auszugleichen, dann wird sich schon jemand etwas einfallen lassen, um das Problem zu lösen. Also haben wir erst das Stromnetz für Gaskraftwerke unattraktiv gemacht, dann haben wir die aufkeimende Schiefergasindustrie mit absurden Vorschriften kastriert und schließlich ganz verboten.

Und so stehen wir heute da, wo das ganze Land die Daumen drückt und betet, dass irgendjemand „etwas erfindet“ oder zumindest einen Weg findet, den Winter zu überstehen, ohne dass das Licht ausgeht.

Zwanzig Jahre lang haben die Interessengruppen das Sagen gehabt, und die Öffentlichkeitsarbeit hatte Vorrang vor Technik und Wirtschaft. Aber, um auf Professor Feynman zurückzukommen, Mutter Natur lässt sich wirklich nicht täuschen, und wenn sie ihre Hand aufhält, werden die Ergebnisse wahrscheinlich schrecklich sein.

Steht eine Katastrophe bevor? Ich fürchte ja, es sei denn, die Minister reißen sich zusammen und geben dem Privatsektor die Freiheit, jetzt Gas zu geben.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Link: https://www.netzerowatch.com/winging-it-for-net-zero-is-a-catastrophe-waiting-to-happen/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

image_pdfBeitrag als PDF speichernimage_printBeitrag drucken