Der gute Schriftsteller erfindet nicht, sondern er findet, wie Marcel Reich-Ranicki so treffend formulierte. Der Drehbuchautor der dänischen Serie „Bedrag“ (Betrug), international „Follow the money“ – „Folge der Spur des Geldes“ ist ein Meister darin, zu finden.

In der Staffel 1 der Serie von 2016, die zwar auf der Berlinale gezeigt wurde, aus gutem Grund aber in keinem deutschen TV-Sender lief, geht es um die Machenschaften der Windindustrie, die im kleinen Nordseestaat Dänemark groß und mächtig ist. Aber offenbar nicht mächtig genug, den Dreh und die Ausstrahlung einer solchen Serie zu verhindern.

Nicht für jeden Trick mag es nicht unbedingt einen gerichtsakten-kundigen Fall geben; aber immer, wenn es ums große Geld geht, wird betrogen und manipuliert, was das Zeug hält. In der Windkraftbranche, die quasi nur ihr grünes Image anbieten kann, sonst aber nur zukünftigen Sondermüll produziert und stets am Subventionstropf hängt, ist der Zwang zum unlauteren Handeln besonders hoch. In Deutschland ist der Fall des Grünen-Mitgründers Frank Asbeck bestens bekannt: Der Mann erzeugte mit seinen Kollegen die Atompanik im Land, und kassierte dann mit der politisch durchgedrückten Solarenergie ab – er kaufte sogar das Schloß von Thomas Gottschalk, so reich ist er.

Im Film, der nun auf Netflix zu sehen ist (Sender kostet nur ein paar Euro im Monat), wird die umfassende Korruption beteiligter Politiker und Manager gezeigt, die mittels Scheinfirmen einen spektakulären Börsenerfolg vortäuschen; und auch die rechtswidrige Errichtung der WKA durch billige osteuropäische Subunternehmer, die keinen Arbeitsschutz kennen.

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