Steven Hayward, Power Line
Letzte Woche veröffentlichte Science einen bemerkenswerten Artikel – bemerkenswert, weil er implizit bestätigt, was Klima-„Skeptiker“ seit mindestens einem Jahrzehnt über Klimamodelle sagen, nämlich dass sie „zu heiß“ laufen.
Es sind nur noch wenige Wochen bis zu den beiden großen Klimatagungen des Jahres 2021. Das erste ist das UN-Treffen COP 26 in Glasgow im nächsten Monat, das von den üblichen Leuten (John Kerry usw.) als „die letzte Chance, den Planeten zu retten“ bezeichnet wird, weil alle 25 vorangegangenen „letzte Chance“-Treffen ein falscher Alarm waren. (Sie glauben, ich übertreibe? Sehen Sie sich die New York Times vom 30. Juni an: „Demokraten haben ein Jahr Zeit, um den Planeten zu retten“).
Der zweite ist die Veröffentlichung des nächsten umfassenden Berichts des IPCC, der in der Regel alle fünf bis sieben Jahre einen neuen 5.000-seitigen Bericht herausgibt, in dem der neueste Stand der „Wissenschaft“ des Klimawandels zusammengetragen und zusammengefasst wird. Es genügt zu sagen, dass sich seit dem ersten IPCC-Bericht vor fast 30 Jahren nicht viel geändert hat. Im nächsten Bericht könnte es jedoch einige kleine, subtile Änderungen geben.
Der letzte Bericht sollte eigentlich schon vor einem Jahr fertig sein, wurde aber durch Sie-wissen-schon-was verzögert. Es ist aber auch möglich, dass genügend Klimawissenschaftler in den Prozess involviert sind, die sich besorgt darüber zeigen, dass die Klimamodelle, die die politische Klasse benutzt, um Panik zu schüren, nicht richtig funktionieren, und dass sie diese ein wenig zurückschrauben wollen. Wenn dies der Fall sein sollte, werden diese subtilen Änderungen in der Betonung wahrscheinlich tief im vollständigen IPCC-Bericht vergraben sein, und die 25-seitige „Summary for Policymakers“, die der IPCC für den Medienkonsum erstellt, wird immer noch besagen, dass das Ende der Welt naht, wenn wir unsere Autoschlüssel nicht abgeben.
Ein Hinweis auf dieses Insider-Baseball-Drama kommt von einem unwahrscheinlichen Ort – der Zeitschrift Science, die so ziemlich in der Mitte des wissenschaftlichen Establishments angesiedelt ist, wie man nur sein kann. Letzte Woche veröffentlichte Science einen bemerkenswerten Artikel – bemerkenswert, weil er implizit bestätigt, was Klima-„Skeptiker“ seit mindestens einem Jahrzehnt über Klimamodelle sagen, nämlich dass sie „zu heiß“ laufen.
Der Artikel trägt den Titel „U.N. climate panel confronts implausibly hot forecasts of future warming“ (etwa: UN-Klimagremium konfrontiert mit unplausiblen Prognosen über die zukünftige Erwärmung) und ist ein echter Hammer:
Da die Klimawissenschaftler mit dieser alarmierenden Realität [einer sich erwärmenden Welt] konfrontiert sind, sind die Klimamodelle, die ihnen helfen, die Zukunft zu prognostizieren, ein wenig zu alarmistisch geworden. Viele der weltweit führenden Modelle prognostizieren jetzt Erwärmungsraten, die die meisten Wissenschaftler, einschließlich der Modellbauer selbst, für unplausibel schnell halten. Im Vorfeld des UN-Berichts haben sich die Wissenschaftler darum bemüht zu verstehen, was falsch gelaufen ist und wie man die Modelle, die in anderer Hinsicht leistungsfähiger und vertrauenswürdiger sind als ihre Vorgänger, in nützliche Anleitungen für politische Entscheidungsträger verwandeln kann. „Im Laufe des letzten Jahres ist klar geworden, dass wir dies nicht vermeiden können“, sagt Gavin Schmidt, Direktor des Goddard Institute for Space Studies der NASA.
[Hervorhebungen wie im Original]
In dem Bericht wird weiter ausgeführt, dass viele der schlimmsten Vorhersagen der Erwärmungsmodelle – mehr als 5 Grad Celsius – mit Sicherheit falsch sind, und es scheint, dass der nächste IPCC-Bericht die Spanne der möglichen Erwärmung im Jahr 2100 auf 2,6 bis 3,9 Grad Celsius eingrenzen wird, wobei diese Obergrenze von etwa 4,5 Grad Celsius, die in früheren IPCC-Bewertungen angegeben wurde, nach unten korrigiert wird. Sie können sicher sein, dass der neue IPCC-Bericht betonen wird, dass sich im Wesentlichen nichts geändert hat – dass selbst 3,9 Grad das Ende von allem sein werden. Aber Teile der Wissenschaftsgeschichte, auch wenn sie vorsichtig geschrieben sind, um die Erzählung nicht zu unterstreichen, sind wirklich verheerend für die „Gewissheit“ der Klimavorhersage, auf die man uns immer wieder einschwören will.
Der ganze Beitrag steht hier.
Link: https://www.thegwpf.com/a-new-crisis-for-climate-science/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Es sind nur noch wenige Wochen bis zu den beiden großen Klimatagungen des Jahres 2021. Das erste ist das UN-Treffen COP 26 in Glasgow im nächsten Monat, das von den üblichen Leuten (John Kerry usw.) als „die letzte Chance, den Planeten zu retten“
Und genau deswegen sind die Klima Retter besonders aktiv. In der Türkei, in Griechenland und da wo es auch Feuertechisch hoch hergeht.Die einen brauchen Fläche für alternative Energie, die anderen machen Rachepolitik in Touristischen Gebieten. Es gibt Augenzeugen und Videos von Tätern. Die Zündtemperatur von Holz liegt jenseits von über 100 Grad Celsius.
Ich lese ja viel EIKE, aber muss an diesem Text Kritik äußern:
1) Ist der Link zur NYT vom 30.6 eine ‚Opinion‘ also Meinung eines noch nicht mal NYT-Angestellten. Jeder kann eine Meinung/Opinion einreichen, hier: [https://help.nytimes.com/hc/en-us/articles/115014809107-How-to-submit-a-Guest-Essay-for-Opinion]
2) Zur Konstanz von IPCC-Berichten: Ich finde schon, dass sich etwas geändert hat. So eine Aussage steht ganz oben im SPM und hat Quellenangaben zu Kapiteln im „Hauptwerk“:
„““Human-induced climate change is already affecting many weather and climate extremes in every region across the globe. Evidence of observed changes in extremes such as heatwaves, heavy precipitation, droughts, and tropical cyclones, and, in particular, their attribution to human influence, has strengthened since AR5.“““ Mit den Quellkapiteln 2.3, 3.3, 8.2, 8.3, 8.4, 8.5, 8.6, Box 8.1, Box 8.2, Box 9.2, 10.6, 11.2, 11.3, 11.4, 11.6, 11.7, 11.8, 11.9, 12.3.
Ich finde wichtig, dass auf jeden Fall darauf geachtet wird, dass der IPCC SPM und das „Hauptwerk“ die gleichen Aussagen haben. Aber das Schöne ist ja, wir haben jetzt 5000 Seiten lang die Möglichkeit, Falschaussagen im SPM verglichen mit dem Hauptwerk zu beweisen.
Empfehle als Lektuere diese Webseite, die relativ Zeitnah neue wissenschaftliche Arbeiten bespricht.
„…haben sich die Wissenschaftler darum bemüht zu verstehen, was falsch gelaufen ist“. Solange sie nicht bei sich selber nach dem Problem suchen statt nach irgendeiner nicht ausreichend angepassten Variablen, wird diese Bemühung fruchtlos bleiben. Der ganze Laden erinnert mich an die Kosmologie, auch so’n Laden, in dem Modelle modelliert werden, um wichtige, aufregende und dramatische Nachrichten und Durchbrüche zu erhalten, die von notorischen Fans wie Lesch Kaku und diversen Wissenschaftsjournalisten der Öffentlichkeit nahegebracht werden, um weitere dringende Forschungen auf diesem Gebiet anzumahnen.
Die Spanne liegt weiterhin bei 1,5 bis knapp 5°C bis 2100. Die 1,5°C sollen jetzt nicht 2040 fallen, sondern schon 2030. Und die Klimasensitivität ECS wurde von 3 auf knapp 3,5°C (als am wahrscheinlichsten) hochgesetzt!
In miteinander verknüpften physikalischen Prozessen strebt jeder einzelne Teilprozeß nach energetischem Gleichgewicht, was ein energetische Gleichgewicht über alles ergibt. Im Fall der Erde gilt der 1. HS für offene Systeme, der auch Arbeit miteinschließt (Strömungen, Winde, …). Ein permanentes Ungleichgewicht durch das bloße Vorhandensein eines oder mehrerer Gase ist unphysikalisch. Und weil das so ist, scheiterten bisher auch alle Versuche, einen THE auf Basis der bekannten Physik durchgängig zu definieren. Oder kennt wer eine durchgängige Definition? Da helfen auch keine 5000 Seiten IPCC-BlaBla …
In der AR6 „Physical Science Basis“ habe ich bisher auch noch keine Ableitung gefunden, wie man sich den THE vorstellt. In AR 5 war zumindet noch Trenberth/Kiehl eingebunden. Scheinbar geht man jetzt dazu über, ihn als „Naturgesetz“ als gegeben anzunehmen …
Ich kenne mich nicht so gut mit Thermodynamik aus und habe leider nichts zu THE gefunden. Was bedeutet die Abkürzung?
Treibhaus Effekt.
Leuchtet ein, danke für die Erklärung. Ich habe die ganze Zeit angenommen, das sei ein Begriff auf Englisch wie Thermodynamic Equilibrium oder so.
> Ein permanentes Ungleichgewicht […]
Mal angenommmen, es gäbe ein Ungleichgewicht: Mehr CO2 als vorher (Ist ja messbar). Und wie sie schrieben, dass jeder Prozess nach einem Gleichgewicht strebt.
Dann bedeutet das doch, dass sich irgendwas ändern muss, bis ein Gleichgewicht wiederhergestellt ist.
Aber passiert das damit nicht gerade? Mehr CO2, bedeutet mehr Isolation. Mehr Isolation bedeutet, dass die Erde wärmer werden muss, damit sie genug Energie, die sie von der Sonne aufnimmt, wieder ins All in alle Richtungen abstrahlt.
Kann ja nicht andersherum sein: Im Grenzfall von keiner Isolation würde unsere Luft ja so kalt sein wie im Weltraum.
Mehr CO2 bedeuted nicht mehr Isolation, da es noch andere parallele Waermestroeme gibt, die die Waerme abfuehren koennen.
Dazu gehoeren Waermeleitung, Konvektion und Wasserverdunstung. Bezueglich der Konvektion gibt es Arbeiten, die ein Konvektives Strahlungsgleichgewicht beschreiben. Das heisst es gibt eine Koppelung, die dazu fuehrt das mehr Strahlung in mehr Konvektion umgewandelt werden kann.
Vielleicht mal hier anfangen mit dem Lesen:
https://eike-klima-energie.eu/2015/08/02/neue-studie-treibhausgase-verursachen-beim-gegenwaertigen-temperaturniveau-der-erde-abkuehlung-nicht-erwaermung/
Aber wo soll die Wärme denn hingeführt werden? Geht ja nur als Strahlung ins All. Konvektion hin oder her. Als Materie kann es ja schlecht den Planeten verlassen.
Abgesehen davon: Konvektion entsteht ja, wenn es eine größere Temperaturdifferenz gibt. Also muss sich ja – für eine größere Konvektion – die Temperatur erhöhen.
Natuerlich geht die Waerme als Strahlung ins All. Warum soll aber die Materie den Planete nicht verlassen koennen?
Wir sehen im Tagesgang genau das. Die Temperatur erhoeht sich, wenn die Sonne hoeher steigt. Vergessen sie Waermeleitung nicht, auch die braucht einen hoehere Temperaturdifferenz um einen groesseren Waermestrom zu erwirken. Und dann gibt es noch die Wasserverdunstung. Warum zum Beispiel denken sie sind die Lufttemperaturen ueber trockenen Boeden hoeher? Kann es sein das ein Kuehlmechanismus ausfaellt?
Was wuerde passieren, wenn sie die Waermeleitung verbessern? Wird es kaelter oder waermer?
Seien sie offen fuer ein paar Gedankenexperimente.
„Kann ja nicht andersherum sein: Im Grenzfall von keiner Isolation würde unsere Luft ja so kalt sein wie im Weltraum.“
???. Eher nicht. Da im Weltraum keine Materie für Wärmeleitung oder Konvektion vorhanden ist, kann die Atmosphäre Energie nur durch Kontakt mit der Erdoberfläche, durch Niederschläge und durch Abstrahlung abgeben. Ohne IR-aktive Gase in der Atmosphäre fällt die Abstrahlung weg. D.h. „Treibhausgase“ haben in der Atmosphäre auch eine kühlende Wirkung. Und hier wird es interessant: überwiegt die erwärmende oder die kühlende Wirkung? Überwiegt die erwärmende, haben wir ein mitgekoppeltes System, welches sich unweigerlich weiter erwärmen wird. Überwiegt die kühlende Wirkung, haben wir einen Regelkreis in Form von: mehr Wärme -> mehr Wasserdampf in der Atmosphäre -> mehr Energieabgabe -> weniger Wärme -> weniger Wasserdampf -> weniger Energieabgabe -> mehr Wärme usw.
Stimmt, die Luft könnte nur durch Konvektion erwärmt werden. Allerdings kann sie immernoch Wärme abstrahlen, unabhängig davon ob sie auch IR-aktiv ist. Das heißt, nahe der Erde nähme sich Wärme auf, und strahlt diese nahe des Weltraums ab. Da die Oberfläche mit steigendem Radius steigt, würde die Luft besser kühlen als Erwärmen. Irgendwo pendelt sich dann ein Gleichgewicht ein.
> mehr Wärme -> mehr Wasserdampf in der Atmosphäre -> mehr Energieabgabe.
Das ist doch genau das Gleichgewicht: Wenn mehr Sonnenenergie augenommen wird, ist mehr Wärme im System, die Atmosphäre kann mehr Wasserdampf halten.
Das System wird so ja nicht schwingen, sondern es wird sich ein Gleichgewicht einstellen, wo halt die Temperatur so groß ist, bis sich ein Gleichgewicht durch Abstrahlung einstellt.
Korrektur: Die Luft kann sich auch durch Waermeleitung erwaermen.
Wer von einer Isolierwirkung der Atmosphaere spricht muss sich im klaren sein, dass die Waermeleitung der Hauptgrund fuer die guten Isoliereigenschaften ist.
lucas böttcher am 12. August 2021 um 16:53
Bitte bedenken Sie, daß zur Energieversorgung nur die Sonne zur Verfügung steht. Die Sonne sendet einen ununterbrochenen Energiestrom. Nur der steht zur Verfügung, CO2 und andere Materialien erzeugen keine Energie.
Das heißt, die einzige Möglichkeit, wärmer zu werden, besteht in der Tatsache, mehr von der Sonnenenergie in Wärme umzusetzen. Und das soll angeblich CO2 bewirken. Leider hat bisher noch nie wer einen theoretischen oder meßtechnischen Nachweis dafür erbringen können.
Wäre auch schwierig, weil im UV und sichtbar CO2 transparent ist, also nichts absorbiert, im Infrarot wird von der Erde aber ohnehin alles absorbiert, also auch die Wellenlänge 15 µm, auf der CO2 selektiv ist. Es wird also mit und ohne CO2 die Wellenlänge 15 µm aus dem Sonnenspektrum immer absorbiert, es reicht von ca. 0,1 µm (UV) über sichtbar (ca. 0,4 bis 0,75 µm) bis ins Infrarot (bis über 1 cm Wellenlänge).
Und der Begriff „Strahlung einsperren“ ist unphysikalisch. Die Erde kann durch das sog. atmosphärische Fenster (zwischen 8,2 μm und 13,0 μm) ungehindert abstrahlen, das entspricht grob einem Oberflächentemperaturbereich von ca. -50°C bis +90°C. 15 µm entsprächen von der Wellenlänge her etwa -80°C Oberflächentemperatur.
„Es ist interessant, zu beobachten, dass bis heute der „atmosphärische Treibhauseffekt“ nicht erscheint:
– in irgendeinem fundamentalen Werk über Thermodynamik,
– in irgendeinem fundamentalen Werk der physikalischen Kinetik,
– in irgendeinem fundamentalen Werk über Strahlungstheorie;
und dass die Definitionen, die in der Literatur jenseits einer aufrichtigen Physik gegeben werden,
sehr unterschiedlich sind und sich teilweise untereinander widersprechen.“ stellte 2009 ein Universitätsprofessor für theoretische Physik fest (Dr. Gerhard Gerlich, TU Braunschweig).
Ich wünsche viel Erfolg bei weiteren Recherchen …
Wie schlecht CO2 isoliert sieht man im Winter.
Ein richtiger Treibhauseffekt schert sich nicht um solare Strahlung.
Da die CO2 Strahlung so waermend ist, darf es gar keinen Winter geben.
Dumm nur das es ihn gibt.