Einführung des Übersetzers: In den folgenden beiden Beiträgen geht es um das Hochwasser in Europa Mitte Juli aus amerikanischer Sicht. Im ersten Beitrag wirft Autor Ken Haapala einen Blick auf das Warnmanagement in Deutschland und spannt einen globalen Bogen, an welchem erkennbar ist, dass das Muster weltweit Anwendung findet. Im zweiten Beitrag wird ebenfalls in größerem Maßstab am Beispiel des Hochwassers die Scheinheiligkeit der Grünen entlarvt. Dass diese Herrschaften entsetzliches Leid vieler Menschen für eine politische Agenda missbrauchen, ist höchst verwerflich! – Ende Einführung
Überschwemmungen und Dürren
Ken Haapala, President, Science and Environmental Policy Project (SEPP)
Die Ahr ist ein relativ kurzer Fluss mit einer Länge von etwa 89 Kilometern, der im steilen Gelände des Rheinlandes an der Grenze zu Luxemburg und Belgien entspringt. Sie bildet das steile, von West nach Osten verlaufende Ahrtal, das für den Anbau von Rotweinen aus den in den Hang terrassierten Weinbergen bekannt ist. Bevor sie in den Rhein mündet, wird die Ahr breiter und bietet flacheres Land für den Anbau von Obst und Gemüse. Wie alle steilen Flusstäler, z.B. in West Virginia, ist auch das Ahrtal von Sturzfluten betroffen. Das letzte katastrophale Hochwasser ereignete sich im Jahre 1910.
Ab dem 13. Juli kam es zu großen Überschwemmungen in Deutschland und Belgien und in geringerem Ausmaß auch in Holland. Laut Berichten, unter anderem in der Sunday Times, wussten die Behörden in „Deutschland, dass die Fluten kommen würden, aber die Warnungen haben nicht funktioniert. Wetterwissenschaftler sagen, dass ein ‚monumentales Versagen des Systems‘ direkt für den Tod und die Verwüstung verantwortlich ist, ausgelöst durch den Regen eines ganzen Monats, der in dieser Woche an zwei Tagen fiel.“
Aus einem Beitrag vom 23. Juli 2021 über das Europäische Hochwasser-Awareness-System (EFAS):
Welche Informationen hat EFAS in Bezug auf die jüngsten Hochwasserereignisse in den Flussgebieten von Rhein und Maas geliefert?
Am 9. und 10. Juli zeigten die Hochwasservorhersagen des European Flood Awareness System (EFAS) des Copernicus Emergency Management Service eine hohe Wahrscheinlichkeit von Überschwemmungen für das Rheineinzugsgebiet an, die die Schweiz und Deutschland betreffen.
Am darauffolgenden Tag zeigten die Vorhersagen auch eine hohe Hochwasserwahrscheinlichkeit für das Einzugsgebiet der Maas an, die Belgien betraf. Das Ausmaß der prognostizierten Überschwemmungen für das Rheineinzugsgebiet nahm in diesem Zeitraum deutlich zu.
Die ersten EFAS-Meldungen für das Rheineinzugsgebiet wurden ab dem 10. Juli an die zuständigen nationalen Behörden versandt. Die ersten EFAS-Meldungen für das Einzugsgebiet der Maas wurden ab dem 12. Juli an die zuständigen nationalen Behörden gesendet. Mit den laufend aktualisierten Vorhersagen wurden in den folgenden Tagen bis zum 14. Juli mehr als 25 Meldungen für bestimmte Regionen des Rhein- und Maaseinzugsgebietes verschickt.
Nach der Flut wurde sofort der Klimawandel-Chor aktiv und machte den durch Kohlendioxid ausgelösten Klimawandel verantwortlich – ohne jeden Beweis. Deutsche Beamte plapperten die gleiche Ausrede nach und behaupteten auch, dass die EFAS nur große Flüsse abdeckt. Die Antwort der EFAS war:
„Sagt EFAS Hochwasser nur für große Flüsse voraus?
„EFAS zielt darauf ab, Hochwasser für große Flüsse und ihre Nebenflüsse vorherzusagen, bietet aber auch Sturzflutvorhersagen für kleinere Flüsse. Im Fall der Hochwasserereignisse an Maas und Rhein zeigten sowohl die Vorhersagen für die großen Flussabschnitte von Rhein und Maas als auch die Sturzflutvorhersagen für viele der kleinräumigen Nebenflüsse dieser Flussgebiete eine hohe Wahrscheinlichkeit für Hochwasser bzw. Sturzflut an.“
Warum haben die Beamten die Warnungen des European Flood Awareness System (EFAS) ignoriert? Man kann nur spekulieren, aber es könnte das gleiche Problem sein, warum die Beamten von New Orleans keine Evakuierung der Stadt anordneten, bevor Hurrikan Katrina die Überflutung der Stadt durch den Pontchartrain-See verursachte. Sie hatten Angst vor einem falschen Positiv – die Stadt zu evakuieren und keine Überschwemmung zu haben. Die Beamten gaben dann dem Klimawandel und der Bush-Regierung die Schuld für ihr Versagen.
Es gibt ähnliche Probleme mit der Dürre in den westlichen US-Staaten. Vor vier Jahren gab es in vielen westlichen Staaten starke Regenfälle. Zum Beispiel floss Wasser über den Notüberlauf des Oroville-Damms in Kalifornien, selbst nachdem der Hauptüberlauf repariert und in Betrieb war. Das Wasser führte zur Überflutung von Gemeinden flussabwärts. Die Überschwemmung wurde dem vom Menschen verursachten Klimawandel zugeschrieben. Jetzt wird die Dürre auf den vom Menschen verursachten Klimawandel geschoben. Für Regierungsbeamte ist es viel einfacher, dem Klimawandel die Schuld zu geben, als die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass sie nicht rechtzeitig oder unangemessen gehandelt haben.
[Hervorhebung vom Übersetzer]
Diese falschen Behauptungen führen zu dem Irrglauben, dass eine Reduzierung der Kohlendioxid (CO2)-Emissionen extreme Wetterereignisse verhindern wird. Dabei gibt es gar keinen kausalen Zusammenhang zwischen CO2 und extremen Wetterereignissen. Tatsächlich sind extreme Wetterereignisse ein Merkmal eines sich abkühlenden Klimas.
[Hervorhebung vom Übersetzer]
Siehe Links unter Challenging the Orthodoxy, Science, Policy, and Evidence, Changing Weather. Gesundheit, Energie und Klima, und https://www.efas.eu/en/news/faq-efas-and-recent-flood-events.
Link: https://wattsupwiththat.com/2021/07/26/weekly-climate-and-energy-news-roundup-464/
————————————
Die Grünen drohen uns mit Überschwemmungen, versagen aber beim Schutz vor denselben
Die verheerenden Überschwemmungen in Europa offenbaren eine unglaubliche Heuchelei in der grünen Agenda. Sie wollen unsägliche Summen ausgeben, angeblich um natürliche Überschwemmungen zu verhindern, indem sie die Emissionen reduzieren. Aber sie geben nichts aus, um sich auf dieselben Überschwemmungen vorzubereiten, von denen sie prophezeien, dass sie noch schlimmer werden!
Dieser eklatante Punkt wird vom CLINTEL-Präsidenten Professor Guus Berkhout in einem Brief, der von der größten niederländischen Zeitung veröffentlicht wurde, ziemlich deutlich gemacht. Der Hauptsitz von CLINTEL befindet sich in den Niederlanden, und Berkhout beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit dem Thema Überschwemmungen.
Hier ist ein Auszug, der die Sache auf den Punkt bringt:
„Die Situation flussabwärts entlang der Küste und der großen Flüsse meines Landes ist ziemlich in Ordnung und hat dafür gesorgt, dass es keine Verluste gab. Stromaufwärts muss jedoch noch viel Arbeit an den Kanälen, Nebenflüssen und lokalen Bächen geleistet werden. Diese Arbeiten wurden von grünen Politikern stark verzögert, die die Regierung zwingen, alle Ressourcen für die CO2-Reduzierung auszugeben. Das Ergebnis ist, dass das Leben im Südosten der Niederlande für einige Zeit völlig gestört ist.
Bereits bei den großen Überschwemmungen Anfang der 1990er Jahre haben wir die Mängel im Oberlauf zur Kenntnis genommen. Wir haben auch schon damals gesehen, dass sich die verantwortlichen nationalen und lokalen grünen Politiker vor ihrer Verantwortung gedrückt haben, indem sie die Schuld auf die CO2-Emissionen schoben. Jetzt, nach 30 Jahren, hat sich nichts geändert. Wieder behaupten die grünen Europapolitiker, sie seien nicht schuld an den Opfern und Schäden, sondern die Bürger und Unternehmer, die sich geweigert haben, das grüne Klimanotspiel mitzuspielen, seien die Schuldigen – eine dreiste Art, das eigene Versagen zu verschleiern.“
Wenn Überschwemmungen zu erwarten sind, warum wird dann nicht darauf vorbereitet? Der Trugschluss ist lächerlich offensichtlich. Dennoch skandieren die Beamten, die eindeutig die Schuld tragen, gemeinsam „Klimawandel, Klimawandel, Klimawandel“, als ob sie das irgendwie vom eklatanten Versagen entbinden würde.
Professor Berkhout beschreibt diesen Übelstand so:
„Wenn wir jedoch die kalten, harten Fakten betrachten, sehen wir, dass – im Gegensatz zur Klimamitigation (weniger CO2) – die Klimaanpassung (Schutzmaßnahmen) in den letzten Jahrzehnten eine spektakuläre Reduzierung der Klimaopfer gebracht hat. Warum haben die grünen Entscheidungsträger nichts aus diesem historischen Anpassungserfolg gelernt? Sie sind so sehr mit Investitionen in die CO2-Reduktion beschäftigt, dass erschreckend wenige Ressourcen für wirksame Schutzmaßnahmen bereitgestellt werden.“
Wohlgemerkt, dieser kolossale Fehler gilt für die USA genauso wie für die EU. Die Demokraten wollen Billionen für die Senkung der Emissionen ausgeben und nichts für die Vorbereitung auf die erwarteten Überschwemmungen und Dürren.
Die Entwicklungsländer sind nicht annähernd so dumm. Sie haben darauf bestanden, dass der Grüne Klimafonds mindestens die Hälfte seiner Mittel in die Anpassung steckt. Die USA und die EU sind wichtige Geber des GCF. Sie finanzieren also faktisch überall Anpassung, nur nicht im eigenen Land.
Und natürlich emittieren auch die Entwicklungsländer wie verrückt. Noch einmal Berkhout:
„Wir wissen auch sehr gut, dass Länder wie China und Indien für den größten Teil der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich sind und dass sie ihre Emissionen mit Hunderten von neuen Kohlekraftwerken deutlich erhöhen werden. Beachten Sie, dass der Beitrag der EU nur 6 % und der Beitrag der Niederlande weniger als 0,5 %(!) der weltweiten CO2-Emissionen beträgt. Was immer die EU also mit CO2 macht, es macht wenig Unterschied und für die Niederlande macht es überhaupt keinen Unterschied. Was jedoch einen entscheidenden Effekt haben wird, ist, das Wasserabflusssystem in Ordnung zu bringen. Der Erfolg ist garantiert!“
Er fügt dieser Richtlinie einen weiteren Ratschlag hinzu: „Hören Sie sofort mit der Verbrennung von Holz in Biomassekraftwerken auf. Das unmittelbare Ergebnis ist, dass wir die Luftverschmutzung senken, die Wälder mit ihrer einzigartigen Ökologie retten und große Mengen Wasser in den vorgelagerten Gebieten zurückhalten.“
Wir wissen, dass Anpassung kostengünstig und ertragreich ist, während jahrzehntelange Abmilderung nur riesige Kosten verursacht und kein einziges Klimaopfer gerettet hat. Sind diese Naturkatastrophen in Europa ein Vorspiel für das, was wir erwarten können, wenn wir uns dem „Great Reset“ der Klimaalarmisten ergeben? Es ist an der Zeit umzukehren, bevor es zu spät ist.
[Hervorhebung vom Übersetzer]
Autor: David Wojick, Ph.D. is an independent analyst working at the intersection of science, technology and policy. For origins see http://www.stemed.info/engineer_tackles_confusion.html For over 100 prior articles for CFACT see http://www.cfact.org/author/david-wojick-ph-d/ Available for confidential research and consulting.
Beide Beiträge übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
„Für Regierungsbeamte ist es viel einfacher, dem Klimawandel die Schuld zu geben, als die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass sie nicht rechtzeitig oder unangemessen gehandelt haben.“ So ist es! Und mit solchen Versager-Politikern sind wir im Übermaß gesegnet. Die lieber den Alarm- und Verblödungsforschern samt Luisa folgen anstatt etwas Sinnvolles zu tun.
„…Für Regierungsbeamte ist es viel einfacher, dem Klimawandel die Schuld zu geben….“ Herr Dr. Ullrich, darf ich Sie berichtigen. Beamte haben die Weisungen des Souveräns, manifestiert in der Regierung nach bestem Wissen und Gewissen auszuführen; so ist es zumindest hier bei uns und so sollte es wohl auch sein in einer Demokratie.Sorgen wir also dafür, daß auf allen Ebenen die Regierung ihren Auftrag zum Wohle aller bestmöglich wahrnimmt und da sieht es tatsächlich nicht gut aus.
Über die nachfolgende Bewältigung der Katastrophe fand ich folgenden Beitrag:
https://tinyurl.com/44jjxwv7
Stellt sich die Frage , wurden am Fluß der Ahr aus Gründen von UmweltPolitik, irgendwelche Bauliche Maßnahmen , wie Uferrenaturierung oder das anlegen von Fischtreppen in den letzten Jahrzehnten mit Staatlicher Förderung durchgeführt? Wenn ja, dann bitte nicht vom Menschgemachten Klima als Ursache der Schäden behaupten.