Es kann passieren, dass wir Dinge sagen, oder sagen müssen, die nicht unserer Überzeugung entsprechen. Dadurch wird in unserer Seele ein Mißklang erzeugt, eine Dissonanz, die Schmerz verursacht. Vermeidung von Schmerz ist einer der stärksten Instinkte aller Lebewesen, und so haben wir schnell gelernt, auch in dieser Situation entsprechend zu reagieren. Diese Reaktion aber kann von Mensch zu Mensch sehr verschieden sein, auch von Gruppe zu Gruppe, und dieser Unterschied kann dann ein ganzes Land spalten.
Eine laue Nacht
In der vergangenen Zeit habe ich dem einen oder anderen Freund Schmerzen zugefügt, oder zumindest Unbehagen, ohne dass das meine Absicht gewesen wäre. So fragte ich einen alten Freund, Physiker und erfolgreicher Gründer einer High-Tech Firma, nach seiner Meinung zu einem meteorologischen Phänomen: wenn im Sommer eine Nacht wolkenlos ist, dann wird es in eben dieser Nacht kalt. Das Fehlen von Wasser in der Luft macht sich sofort bemerkbar. Und wenn es wolkig oder feucht ist, dann gibt’s heute eine laue Nacht, und nicht erst nächste Woche.
Warum dann ist die globale Temperatur zwischen 2000 und 2010 nicht angestiegen, obwohl in dem Zeitraum das CO2 in der Luft deutlich zugenommen hat? Der Treibhauseffekt hätte doch sofort einsetzen müssen.
Mein Freund, ein exzellenter Wissenschaftler und integrer Familienvater machte ein unglückliches Gesicht. Ich hielt meine Frage für harmlos, merkte aber das Unbehagen, das sie ausgelöst hatte, und wechselte das Thema.
Eine strategische Lüge
Ein anderes Mal passierte Folgendes: ich besuchte einen Freund in Frankreich und fragte ihn, was wohl der wahre Grund für den Brand von Notre Dame gewesen sei. Immerhin hatte das Bauwerk ja ein halbes Jahrtausend überlebt, in dem zur Beleuchtung Millionen von Fackeln und Kerzen abgebrannt wurden, ohne dass Feuer außer Kontrolle geraten wäre. Ausgerechnet im 21. Jahrhundert soll nun ein Zigarettenstummel die Kathedrale in Schutt und Asche gelegt haben.
Und wieder beobachtete ich bei meinem französischen Freund diese feinen Signale des inneren Schmerzes. Was war geschehen?
Frankreich hatte sich anscheinend früh darauf geeinigt, wie das Desaster zustande gekommen war. Schon zu Beginn der Untersuchungen verlautete, es gäbe keine Nachforschungen in Richtung Brandstiftung. Das war eine pragmatische Strategie, denn was hätte man getan, falls sich ein terroristischer Akt offenbart hätte? Eine fanatische religiöse Gruppe etwa, die Frankreichs heiligstes Monument in Flammen aufgehen ließ? Der französische Präsident wäre in eine sehr unangenehme Situation geraten. Er hätte einen casus belli auf dem Tisch gehabt – so wie einst George W. Bush nach 9/11.
Und so hat Frankreich den Frieden erhalten und möglicherweise mit einer nationalen Notlüge bezahlt.
Ein guter Franzose
Mein Freund ist guter Franzose und politisch aktiv. Mit Sicherheit hatte er sich diese Gedanken schon selbst gemacht, mit mehr Insider Wissen als ich es hatte, und vielleicht war er zu einem ähnlichen Schluss gekommen. Aber darüber würde er nicht reden. Er würde sich zuverlässig an das offizielle Narrativ halten. Und je häufiger solche Gespräche waren, desto mehr wird ihm die Diskrepanz zwischen seinen Überlegungen und seinen Worten seelischen Schmerz bereitet haben.
Schmerz ist dazu da, dass man ihn vermeidet. Die Evolution hat das so eingerichtet, damit wir die Hand von der Herdplatte nehmen bevor sie verbrennt oder das gebrochene Bein nicht belasten, damit es zusammenwachsen kann. Und so könnte mein Freund seinen psychologischen Schmerz behoben haben, indem er das offizielle Narrativ zu seiner ehrlichen Überzeugung werden ließ. Jetzt konnte er mit seinen Worten in Einklang leben – und ich hatte diesen Frieden mit meiner Frage gestört und diesen Anflug von Schmerz auf sein Antlitz gebracht.
Ganz ähnlich war es wohl mit meinem Physiker-Freund, der die Logik meiner Argumentationen in Sachen Strahlung und Temperatur problemlos nachvollziehen konnte. Er hatte aber täglich auch mit Frau und Kindern Gespräche dieser Art, und da dominierten Ansichten, wie sie in Schule und Bioläden herrschen. Und um seinen seelischen und den häuslichen Frieden zu bewahren, folgte er diesen Ansichten zunächst in Worten und letztlich mit seiner inneren Überzeugung. Damit hatte er die Dissonanz auch in sich selbst beseitigt.
Kognitive Elemente
Der amerikanische Psychologe Leon Festinger hat sich mit diesem Thema beschäftigt, welches mindestens so alt ist wie die Menschheit, und er hat dazu die „kognitiven Elemente“ erfunden. Das sind Gedanken, Beobachtungen, Überzeugungen, Gefühle, Ansichten etc. die im Kopf und im Herzen unterwegs sind. Falls sich zwei davon widersprechen, etwa A und B, wenn die nicht im Einklang sind, dann empfinden wir seelischen Schmerz, wir haben eine „kognitive Dissonanz“.
Zur Schmerzvermeidung machen wir dann etwa A zu B – wir gleichen unsere Überzeugung unseren Worten an, dann hat die Liebe Seele Ruh – so wie meine beiden Freunde, oder wir geben in unseren Worten unsere Überzeugung wieder – dann verlieren wir ein paar Freunde und vielleicht auch den Job.
Mit dem Franzosen und dem Physiker, über die ich berichtet habe, bin ich – Gott sei Dank – immer noch bestens befreundet. Aber häufig wird jemand, in dem man eine kognitive Dissonanz wachruft uns zukünftig meiden, weil wir ihm Schmerz zugefügt haben.
Dissonanz nationaler Tragweite
In Deutschland haben wir derzeit eine kognitive Dissonanz nationaler Tragweite. Wir alle tragen in uns kognitive Elemente zu den Themen Klima, Flüchtling, Corona etc., die durch persönliche Beobachtung und Erfahrung geschaffen wurden. Zu den gleichen Themen haben wir aber auch kognitive Elemente aus Freundeskreis und Medien in uns aufgenommen. Eigene Beobachtung und Berichte von anderen können sich dann widersprechen, und das bereitet Schmerz.
Da gibt es nun eine Vielzahl von Individuen, die ähnlichen Schmerz in sich tragen, und die haben sich spontan zu formellen oder informellen, konkreten oder wolkenhaften Gruppen zusammengefunden. Die einen, Gruppe A, ist evidenzbasiert, sie richtet die Überzeugung nach den eigenen Beobachtungen aus. Die andere Gruppe B ist autoritätsbasiert, sie glauben den Worten der Würdenträgern in Medien und Politik. Diese beiden Gruppen vertragen sich nicht, insbesondere schmäht B die Gruppe A, meidet den Umgang mit ihnen und macht es ihnen immer schwieriger, sich zu äußern („Cancel Culture“). Das ist die Spaltung, die durchs Land geht, das ist der Schmerz nationaler Tragweite, welcher jegliche Lebensfreude erstickt.
Es geht auch anders
Naturwissenschaften leben von kognitiver Dissonanz, darum haben wir Forscher meist einen leicht gequälten Gesichtsausdruck. Da gibt es etwa ein physikalisches Gesetz, welches in Stein gemeißelt scheint und andererseits eine Beobachtung, die dem Gesetz widerspricht. Diese beiden dissonanten kognitiven Elemente müssen nun in Einklang gebracht werden – nicht etwa indem man dem Protagonisten der anderen Meinung aus dem Weg geht oder ihn diskreditiert, sondern indem man gemeinsam nach dem Missverständnis sucht, welches zu dem Widerspruch führt. Denn die Natur selbst ist ja nicht widersprüchlich.
Das wurde vor einem Jahrhundert par excellence praktiziert, als die Besten unter den Physikern – von Einstein bis Bohr und Heisenberg – die klassische Physik um die Quanten- und Relativitätstheorie erweiterten. Das war weder „Kompromiß“ noch „Konsens“, sondern hart erarbeitete logische Erkenntnis. Es war eine „Sternstunde der Menschheit“, die im heutigen politischen Zeitgeist unvorstellbar ist.
Heute löst die „Klimawissenschaft“ ihre Dissonanzen, indem sie Kritiker diffamiert, die auf Widersprüche zwischen Behauptung und Wirklichkeit hinweisen. Und auch in der Welt der Medizin setzt sich diese Praxis inzwischen immer mehr durch. Canceln ist leichter als nachdenken.
Dieser Artikel erschien zuerst im Blog des Autors Think-Again. Sein Bestseller „Grün und Dumm“ ist bei Amazon erhältlich.
Interessante Infos und Sichtweisen. Danke für den Beitrag!
Bitte hier nur unter vollem Klarnamen posten.
Ging es bei den Ausführungen im obigen Aufsatz nicht um kognitive Dissonanz?
Kann es sein, dass der ein oder andere Kommentator versucht seinen inneren Schmerz zu lindern?
@Thomas Heinemann am 14. Juli 2021 um 15:55
Ich erstelle hier einen neuen Post. Eine „Antwort“ über den Button auf ihren Kommentar macht das Schriftbild unleserlich.
1.Zitat: Darf ich fragen, ob Sie Physiker oder Mathematiker sind?
Beides – und noch andere Studiengänge absolviert.
2.Zitat: Zu den Quanten bzw. dem Massebegriff. Quanten existieren ja nicht nur mathematisch, sondern sind nachweisbar.
Was wird wie gemessen, das ist hier die entscheidende Frage. Schon die Messung ist eine Lokalisierung der Energie an der Materie/Masse oder dem Substrat.
++ Beispiel: Doppelspalt-Experiment
1.Das Aussenden der Photonen vom Sender (Prozess Pr1).
2.Das Photon bewegt sich vom Sender zur Blende (Prozess Pr2).
3.Das Photon bewegt sich durch den/die Spalt(e) (Prozess Pr3).
4.Das Photon bewegt sich von der Blende zum Schirm mit der fotografischen Platte (Prozess Pr4).
5.Das Photon trifft auf ein Silberbromidmolekül der fotografischen Schicht (Empfänger), was zur
Freisetzung elementaren Silbers (Schwärzung) führt (Prozess Pr5).
Bewegt sich das Photon nun durch einen der beiden Spalte – oder nicht? – Natürlich bewegt es sich „irgendwie“ durch den Spalt. Nur, den Spalt im makroskopischen Sinne gibt es für das Photon nicht. Bewegt sich das Teilchen durch einen der Spalte hindurch, so bestimmt die Wechselwirkung der Mikroobjekte untereinander deren weiteres Verhalten. Irgendwie wird das Photon in seinem dynamischen Verhalten beeinflußt. Hat es den Bereich des Spaltes verlassen, so scheint es – dann auch aus makroskopischer Sicht – mehr oder weniger aus seiner ursprünglichen Bahn abgelenkt zu sein. Betrachtet man das „Trefferbild“ in der Ebene der Blende aus unserem makroskopischen Blickwinkel, so dürfen wir von einem nur kleinen Fehler sprechen. Doch diese Aussage verändert sich gewaltig, versuchen wir die gleiche Situation aus der „Sicht“ der Objekte selbst zu beurteilen. Ein Mikrometer ist für uns eine nicht mehr anschaulich erfassbare winzig kleine Entfernung. Für ein Photon hingegen ist diese Größe einfach gigantisch.
Der „Welle-Teilchen-Dualismus“ resultiert aus der Nichtanwendbarkeit des klassischen Massepunktmodells auf die Prozesse Pr1 und Pr3, bei denen die wahre Natur des Photons (oder sonstiger Mikroobjekte) als komplexe dynamische Struktur (als Oszillator) zum Tragen kommt.
Bei der Wechselwirkung mit Systemen auf ihrer Ebene versagt das klassische Massepunktmodell auf ganzer Linie. Unter bestimmten Bedingungen (z.B. unter den Bedingungen des Doppelspaltversuches) treten uns Erscheinungen gegenüber, die sich näherungsweise mit einem Wellenmodell beschreiben lassen. Dieser Wellenaspekt kommt zur Geltung, während sich die Teilchen in Wechselwirkung mit Materie befindet (z.B. im Spalt) und nicht erst hinter dem Spalt, wie das traditionelle Wellenbild es fordert.
+ Ein Teilchen ist eine Abstraktion eines System
Es laufen darin Prozesse ab, die notwendigerweise zyklische Prozesse sein müssen. Ein Photon ist ein komplexes dynamisches System mit zyklischen Prozessen: ein Oszillator eben. Unter bestimmten Bedingungen zeigt die dynamische Struktur eines Teilchens (etwas allgemeiner formuliert) uns Verhaltensweisen, welche sich mit makroskopischen Eigenschaften beschreiben lassen.
+ Wellen sind Abstraktionen der Prozesse
All die mit dem Wellenbegriff verbundenen Erscheinungen kann man mit einem einheitlichen Denkmodell beschreiben, welches sich durch Abstraktion konkreter Erscheinungen gewinnen lässt. Der Wellenbegriff sieht ab von der ganzen konkreten Vielfalt der vorhandenen Erscheinungen. Jetzt wird vergessen, dass es sich bei Wellen in erster Linie um Prozesse handelt, sondern diese Prozesse selbst Welle oder Teilchen – Systeme und Prozesse werden in letzter Instanz zu eigenständigen Objekten. Die moderne Physik aber verwandelt die Wellen (Prozesse) endgültig zu Objekte (Systeme) mit recht widersprüchlichen Eigenschaften, die den einstigen Widersprüchlichkeiten des Äthers in nichts nachstehen und diese eher übertrumpfen.
Man kann das an den Einheiten erkennen. Die Einheit Länge und Zeit sowie deren abgeleitete Größen beschreiben Prozesse und Systeme, die Masse (Materiemenge) beschreibt hingegen nur ein System/Objekt. Was ist Materie überhaupt bzw. Wie kann man feststellen, wo Materie „anfängt“ und „endet“? Man kann ein Teilchen (Materie) auch als einen bewegten fluktuierenden/schwingenden Wahrscheinlichkeitsraum der Energie betrachten, also ein energetisches System, trotzdem ist die Masse/Materie immer vorhanden. Die Systeme unterscheiden sich durch ihre systemische Energiedichte.
In gewisser Weise kann man das Doppelspalt-Experiment als experimentum crucis verstanden werden, es beweist in seiner Ganzheit (unter Beachtung aller Gesichtspunkte) eindeutig, dass es die von der Materie unabhängigen Felder etc. nicht gibt und dass die bekannten atomaren und subatomaren Objekte komplexe dynamische Systeme sind. Es „gibt“ die Felder deshalb, weil die Trennung von Bewegung und Wechselwirkung – von Kinematik und Dynamik – Wesensmerkmal des aktuellen physikalischen Weltbildes ist. Das Doppelspalt-Experiment erbringt also den eindeutigen und nicht widerlegbaren Beweis dafür, dass es die „sich im Raum ausbreitenden“ Wellen ohne Substrat nicht wirklich existieren und dass alle Elementarteilchen, die Quanten eingeschlossen, eine (dynamische) Struktur besitzen.
Man kann es drehen und wenden wie man will, die Energien in den Betrachtungen besitzen immer einen materiellen oder massebezogenen oder substratbezogenen Charakter, d.h., Ohne Materie/Masse/Substrat – Keine Energie/Felder.
Daraus kann man stringent ableiten, dass das Photon ein massebehaftetes Teilchen/System ist.
Mfg
Werner Holtz
Sehr geehrter Herr Holtz,
Naja, das Substrat, wie Sie es nennen, oder der Träger, der die kohärente Dynamik von Quanten bewirken soll (oder ein „neuer Äther“), wird von der QFT nicht verlangt. Die Dynamik ist dort alleine durch die Dynamik und Wechselwirkung der Quantenfelder (ohne unbekanntes zusätzliches „Substratfeld“) beschrieben.
Mit „Naja“ distanzieren sie sich vom wissenschaftlichen Diskurs.
Eine etwas schwache Antwort auf einen guten Beitrag.
Wenn die QFT (Quanten Field Theorie) die Dynamik mit Dynamik beschreibt, dann haben sie sie entweder nicht richtig verstanden, oder sich nicht genug Zeit gelassen, ihre Antwort ordentlich zu formulieren.
Zur Diskussion empfehle ich:
Confirmation of Helical Travel of Light through Microwave Waveguide
Analyses von R. A. Ashworth
Bei Quanten- und Relativitätstheorie, da konnte die Menschheit gelassen abwarten und zusehen, was dabei herauskommt. Und dass es bei den Wissenschaftlern früher nur edle Menschen gab, dagegen spricht schon das Vordringen bis an die Weltspitze. Und wenn es dann noch um den Nobel-Preis geht, dann wird schon mal intrigiert und alle Hebel in Bewegung gesetzt. Und ein erfolgreicher Wissenschaftler muss auch ein guter Selbstvermarkter sein.
Bei den Klimawissenschaften ist die Gemengelage ungleich komplizierter. Gesichertes Wissen ist auffallend wenig vorhanden. Gleichzeitig geht es um die Verhinderung des „Klima-Weltuntergangs“ und die „geraubte Lebensbasis“ der Jungen. Die einen sehen die Klima-Alarmisten als Ruinierer von Land, Industrie und Wohlstand, und dies für eine Schimäre. Die anderen wünschen den „Leugnern“ am liebsten den Tod an den Hals, weil sie die Lebensbasis der Nachkommen vernichten.
Bei soviel emotionaler Aufgeladenheit und Schüren von Klimahysterie in einem Klimareligions-Umfeld, in dem das berufliche Umfeld Anpassung verlangt, das ist schon eine ganz andere Größenordnung. Und gleichzeitig helfen die Medien bei der Rückkehr des Mittelalters samt Hexenverbrennung nach Kräften mit. Vielleicht wird das Problem irgendwann von einer unbekümmerten Mehrheit gelöst, die sich weder für Klima noch für Ideologien interessiert und den Klimairrsinn einfach abwählt.
Ein schöner Beitrag, der so richtig passt für den Teil der Klientel welcher zwar ein ungutes Bauchgefühl beim Gedanken an den CO2-Wahn und vielleicht sogar an die fatalen Folgen der vom Bundestag beschlossenen Dekarbonisierung hat, aber nicht die dazu nötigen Fachkenntnisse besitzt. Als Ersatz und zur Ablenkung bieten sich da Erlebnisse mit Bekannten sowie das Philosophieren an.
Auch die vergeblichen und auf IPCC basierten Versuche von Andy May, die geheimnisvolle und trotz über 40jähriger Forschung umstrittene und vermeintlich noch unbekannte (!) CO2-Klimasensitivität aufzuklären, bringen uns kaum weiter. Sorry, aber wegen des Green Deals mit bevorstehender katastrophaler Transformation von nationaler Tragweite halte ich das was ich zum Interview Vahrenholt/Tichy mitgeteilt habe, für wichtiger.
Danke an den Autor für die treffende Beschreibung des Momentes, indem der kognitive Schmerz auftritt im „leicht gequälten Gesichtsausdruck“auftaucht.
Um die Hauptursache für die B-Menschen , die Autoritätsgläubigkeit, zu beseitigen, muß nach Thilo Sarrazins Erkenntnis „Nur Anschein von Kompetenz“ dieser Anschein sichtbar gemacht werden. Das schmerzt dann die „Kompetenten“, aber erzieht ala Mao tausende von Autoritätsgläubigen. Siehe Annalena und die Grünen Umfragewerte!
Zitat: Das wurde vor einem Jahrhundert par excellence praktiziert, als die Besten unter den Physikern – von Einstein bis Bohr und Heisenberg – die klassische Physik um die Quanten- und Relativitätstheorie erweiterten. Das war weder „Kompromiß“ noch „Konsens“, sondern hart erarbeitete logische Erkenntnis. Es war eine „Sternstunde der Menschheit“, die im heutigen politischen Zeitgeist unvorstellbar ist.
Da darf man mal laut lachen! Man glaubt fest daran, dass die altvorderen Wissenschaftler integre Leute waren – Das ist mitnichten der Fall. Auch wenn diese Zeiten sehr weit weg erscheinen, herrschte damals ebenso Lug und Trug in der Wissenschaft wie heute.
Einige Thesen/Theorien waren damals auch nur ein „Kompromiß“ oder „Konsens“ unter den Wissenschaftler und keine logischen bzw. wissenschaftlichen Erkenntnisse. Die Solvay-Konferenzen haben an dieser Konsens/Dogma-Bildung einen wesentlichen Anteil gehabt. Die „Sternstunde der Menschheit“ entpuppt sich im nachhinein, als „schwärzeste Stunde“ der Wissenschaft.
Auch zu den damaligen Zeiten waren Diffamierung und Diskreditierung unter den Wissenschaftlern angesagt. Max von Laue und Philipp Lenard (2 Beispiele) können ein Lied davon singen.
Die altvorderen Wissenschaftler haben uns mit ihren Thesen und Theorien einen Berg an
„neuen Irrtümern“ und „Dogmas“ beschert. Den wissenschaftlichen Müll-Berg hätten
die folgenden Wissenschaftler nach und nach beseitigen sollen, aber was tut ein Großteil von denen, man übernimmt den Stil der „Alten“ aus reiner Bequemlichkeit und Denkfaulheit.
Mfg
Werner Holtz
Sehr geehrter Herr Holtz,
Da stimme ich Ihnen zu, das war damals nicht besser als heute. Allerdings wäre die Schlusfolgerung falsch, die Wissenschaft wäre deswegen falsch. Egal, unter welchen Umständen Hypothesen entstanden und ausgefochten wurden, es zählt letztlich nur das, was die Beobachtungen und Experimente erklären kann.
Wollen Sie damit sagen, dass die heutige Physik aufgrund der Solvey Konferenzen falsch ist?
Das wäre eine kühne Behauptung, schließlich wird die Physik seitdem schon fast 100 Jahre überprüft. Die Solvey Konferenzen gelten doch deswegen als Markstein der Physik, WEIL die Physik dort so erklärt wurde, wie sie sich nachher immer wieder bestätigte. Sie verdrehen da die Kausalität.
Zitat: Wollen Sie damit sagen, dass die heutige Physik aufgrund der Solvey Konferenzen falsch ist?
Die Solvay-Konferenzen manifestieren falsche Vorstellung und Modelle sowie Begrifflichkeiten bei den Wissenschaftler. Wenn man ständig die gleichen Platitüden hört, werden diese irgendwann zur Gewissheit.
Mal ein Beispiel, die Vorstellung von Quanten bzw. Photonen und Welle-Teilchen-Dualismus wurden auf den Solvay-Konferenzen des öfteren „diskutiert“.
+ Quanten-Hypothese: Entstand aus einem mathematischen Formalismus, hat also mit Physik nichts zu tun.
Ein Beispiel für den Ausschluss von Vorgängen liefert der Satz von der Erhaltung der Energie, erstmals in voller Tragweite wohl erkannt im Jahr 1842 vom Arzt und „Amateurphysiker“ Julius Robert Mayer (1814-1878) aus Heilbronn. Nur ein unverbesserlicher Ignorant würde heute noch versuchen, ein perpetuum mobile zu konstruieren, eine Maschine also, die in der Lage wäre, Arbeit zu verrichten, ohne dass ihr Energie zugeführt werden müsste. Andererseits erlaubt die Quantenphysik Vorgänge, bei denen eine „vorübergehende“ Verletzung des Energiesatzes zulässig ist. Ohne näher darauf einzugehen, seien die Begriffe Tunneleffekt und virtuelle Teilchen sowie Heisenbergsche Unschärferelation genannt.
Für reale Systeme gilt, dass der Übergang von einem (meta)stabilen Zustand zu einem anderen Zustand eine endliche Zeit benötigt. Anders die „Quantensprünge“, die per Definition – weil als fundamental betrachtet – in „Null-Zeit“ vonstatten gehen.
Die meisten SI-Einheiten bestehen aus den drei Basis-Einheiten: Länge L (m), Zeit T (s) und der Masse M (kg). Da alle energetischen und entropischen Einheiten die Masse enthalten, sind diese auch nur im Rahmen der Deutung des Massebegriffes anwendbar. Sobald also die Masse oder Materie ins Spiel kommt, tritt der Effekt der Lokalisierung der Energie ein, wobei durch diese Lokalisierung der Energie „quantisierte Zustände“ ermöglicht werden.
Beantworten Sie sich selbst mal folgende zwei Fragen:
Ist ein Photon ein Teilchen oder eine Welle?
Ist das Photon ein System oder ein Prozess?
Mfg
Werner Holtz
Sehr geehrter Herr Holtz,
endlich mal eine gute Diskussion!! (auch, wenn es etwas off topic ist)
Darf ich fragen, ob Sie Physiker oder Mathematiker sind?
Zu den Quanten bzw. dem Massebegriff.
Quanten existieren ja nicht nur mathematisch, sondern sind nachweisbar. Die Quantisierung des Lichts ist experimentell nachgewiesen. Der Welle-Teilchen-Konflikt ist historisch aufgrund der der heutigen Physik zeitlich vorgelagerten klassischen Physik bedingt, bei der aus dem Alltag vertraute Phänomene wie Wasserwellen oder lokalisierte, kompakte Massekörper ins Mikroskopische übertragen wurden.
Zur Energie: der Energiebegriff wurde ja schon im 19. Jhrt weiterentwickelt, ursprünglich mag Energie immer einen materiellen Träger nötig gehabt haben, aber mit dem Feldbegriff von Faraday wurde die Energie auch eine Feldeigenschaft, die auch bei Abwesenheit auch eines „materiellen Trägers“ der „leere Raum alleine“ haben konnte.
Dass die Einheit der Energie die Basiseinheit kg der Masse enthält, ist doch auch nur historisch, weil man den Zusammenhang zwischen träger Masse und ihrer kinetischen Energie hat. Aber die Energie eines elektromagnetischen Feldes wird durch elektrische und magnetischen Feldgrößen bestimmt. Es geht also auch anderes. Natürlich lassen sich elektrische und magnetischen Feldgrößen wieder über ihre Kraftwirkungen auf die mechanischen Messgrößen mit ihren Einheiten zurückführen, aber für die Wahl der Masseneinheit in die Basiseinheiten spielt das keine Rolle, das ist keine Notwendigkeit.
Mit der RT wurde allerdings die Trennung von Masse und Energie aufgehoben. Mit der QT kam zusätzlich noch die Komplementarität von Größen, die multipliziert die Einheit einer Wirkung haben, hinzu. Daraus folgt die Unbestimmheit zwischen komplementären Größen. Allerdings folgt aus der Energie-Zeit-Unschärfe nicht nicht die Verletzung des Energieerhaltungssatzes in seiner klassischen Form. In der klassischen Form gilt er sowieso nicht mehr im Mikroskopischen, weil dort die Komplementarität herrscht.
Zu 1: das Photon ist ein Quant, die Begriffe „Teilchen“ und „Welle“ haben im Miroskopischen keine exakte Entsprechung. Im Grenzfall einer makroskopischen Messung verhält es sich je nach Messbedingungen wie ein klassisches Teilchen oder verteilt sich statistisch gemäß einer Welle.
Zu 2. Das ist eine interessante Frage. Es geht erstmal darum, ob das Photon als Einzelteilchen schon alle Eigenschaften mit sich trägt, um es vollständig zu charakterisieren. Das ist in der Quantenwelt aber nicht der Fall. Ein einzelnes Photon ist immer nur Repräsentant eines Ensembles von Photonen des gleichen Zustands. Somit ist ein Photon/Ensemble von Photonen ein System so wie ein Gasmolekül/Ensemble von Gasmolekülen.
Ist es auch ein Prozeß, also ein Vorgang, der eine Änderung von zwei Systemzuständen, beschreibt? Das Photonenensemble alleine sicher nicht, aber in Wechselwirkung mit anderen Teilchen kann es für das Gesamtsystem darin ablaufende Prozesse beschreiben. Photonen sind ja Wechelwirkungsteilchen, die die elektromagnetische Wechselwirkung vermitteln.
Hatte nicht der plattgefahrene Palmström dafür eine Lösung gefunden?
Die alarmistische Klimawissenschaft hat sich durch ihre Behauptungen über Jahrzehnte in eine Situation maneuvriert, aus der es freiwillig kein Entkommen gibt.
Man stelle sich vor, diese Klimawissenschaft käme mit der Neuigkeit: „Leute, wir haben uns geirrt, die Sache mit der Erderwärmung durch CO2 war ein Irrtum. Wahr ist nach neuesten Forschungen das geneue Gegenteil dessen, was wir bisher behauptet haben!“
Sowas ist ganz einfach undenkbar, damit würde sich der ganze Haufen zum lächerlichen Gespött aller machen. Alleine deswegen wird sowas nie passieren, nicht einmal ein leichtes Einlenken wird möglich sein. Da werden lieber Daten und Fakten gefälscht, damit sie ins Narrativ passen.
Wie „das Volk“ reagieren wird, wenn die EU ihre „Klimaziele“ mit Gewalt durchsetzen wird (und dadurch sozusagen zur Diktatur wird), bleibt abzuwarten. Eines ist nämlich sicher, die Physik kümmert sich werder um angebliche Konsensmehrheiten noch um selbstverschuldete nationale Wirtschaftskrisen.