Wie durchschnittlich ist der Durchschnitt? Bild: Siegfried Fries / pixelio.de
Ich weise schon seit einiger Zeit darauf hin, dass die derzeitige Erwärmung des Globus etwa um das Jahr 1700 begann, wie die folgende Grafik aus der Arbeit von Ljungqvist zeigt:
Einige Leute sagen jedoch Dinge wie „Ja, aber das ist nicht die globale Temperatur, sondern nur die außertropische Temperatur der nördlichen Hemisphäre“. Gleiches höre ich immer, wenn jemand auf die mittelalterliche Warmzeit hinweist, die um das Jahr 1000 n. Chr. ihren Höhepunkt erreichte. Und sie haben recht, die Ljungqvist-Daten sind nur für die Nordhemisphäre. Hier sind die Standorte der Proxies, die er verwendet hat:
Wie eng sind die Temperaturen in den verschiedenen Teilen der Erde tatsächlich miteinander verbunden? Dazu habe ich dekadische Mittelwerte der Berkeley Earth Gittertemperaturdaten verwendet, Dateiname „Land_and_Ocean_LatLong1.nc“. Ich habe dekadische Mittelwerte gewählt, weil dies das Zeitintervall der Ljungqvist-Daten ist. Hier ist ein Diagramm, das zeigt, wie gut sich verschiedene Regionen des Globus‘ gegenseitig decken.
Wie man sieht, sind diese, abgesehen von der Steigung, alle in extrem guter Übereinstimmung miteinander, mit Korrelationen wie folgt:
Diese extrem gute Korrelation wird in einem Diagramm wie Abbildung 3 besser sichtbar, wenn wir einfach die Steigungen anpassen. Abbildung 5 zeigt dieses Ergebnis.
Schlussfolgerungen? Nun, bei US-Wahlen sagte man früher: „Wie Maine geht, so geht die Nation“. Hier können wir sagen: „Wie das Land auf der nördlichen Hemisphäre zwischen 30°N und 90°N sich bewegt, so bewegt sich der Globus.“
Einfach ausgedrückt: Kein größerer Teil des Globus weicht zu weit vom globalen Durchschnitt ab. Und dies gilt insbesondere für große Land-Teilregionen im Vergleich zu den globalen Landtemperaturen, was wichtig ist, da das Land der Ort ist, an dem wir leben.
Und das bedeutet, dass, da laut Ljungqvist die NH-Temperaturen zwischen 30°N und 90°N ihren Höhepunkt im Jahr 1000 und ihren Tiefpunkt im Jahr 1700 erreichten, dies auch für den gesamten Globus gelten würde.
Link: https://wattsupwiththat.com/2021/06/27/the-temperature-of-the-whole-and-the-parts/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
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Fazit: „Und das bedeutet, dass, da laut Ljungqvist die NH-Temperaturen zwischen 30°N und 90°N ihren Höhepunkt im Jahr 1000 und ihren Tiefpunkt im Jahr 1700 erreichten, dies auch für den gesamten Globus gelten würde.“
Ich kann der Argumentation von Herrn Eschenbach nicht ganz folgen. Die Ursachen der Temperatur-Änderungen können zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten doch ganz unterschiedlich gewesen sein. Im globalen Maßstab belastbare Temperatur-Messungen gibt es erst nach 1900. Wie in Abb.3 zu sehen ist differieren die Steigungen ab 1960 doch sehr stark. Wenn CO2 die Hauptursache sein sollte, würde man ähnlich große Steigungen erwarten.
Addendum: Im GHCNv4-Datensatz fehlt auch heute noch in einem 1°x1° Gitternetz ca. 80% der Landfläche und muß extrapoliert werden. Extrapolation bedeutet im Wesentlichen, dass man annimmt dass die Änderung die gleiche ist wie die in der nächsten mit Messstation besetzten Gitterzelle (auch Ozeane). Zwei konstante Zeitreihen haben eine nicht definierte Korrelation. Eine hohe Korrelation haben also zwei Zeitreihen, deren Änderungen ähnlich sind. Das verwendete Extrapolationsverfahren produziert also automatisch eine hohe Korrelation, da es eine hohe Korrelation voraussetzt.
Jetzt bräuchte es nur noch eine gute Erklärung, was letztlich den Unterschied zwischen den langsamer steigenden Meerestemperaturen im Vergleich zu den Landtemperaturen bewirkt – die größere thermische Trägheit der Ozeane? Und die gleiche Frage, weshalb sich der Südpolarbereich im Vergleich zum Norden deutlich langsamer erwärmt? Unveränderte Reflektivität des antarktischen Eisschildes?