Die 20. Woche (Abbildung) begann wie die 19. Woche. Wenig Windstrom, erklecklicher PV-Strom. Die konventionellen Stromerzeuger (Abbildung 1) denken überhaupt nicht daran, die sich insgesamt vier Tage auftuende Lücke in der deutschen Stromversorgung zu schließen. Es ist gibt Strom in Europa, den Deutschland importieren kann, Strom, den Deutschland importieren muss (Abbildung 2). Bis einschließlich Donnerstag sind es 687,4 GWh Strom, der importiert wird. Kosten: 52,35 Millionen €. Ab Freitag ist es umgekehrt. Der Wind frischt erheblich auf. Es ist viel Strom im Markt. Vom Stromimporteur, der teuer einkauft, wird Deutschland zum Stromexporteur, der Strom teilweise mit Bonus verschenken muss (Abbildung 3). Im Durchschnitt bekommt Deutschland 1,76€/MWh für 517,8 GWh Exportstrom. Doch an den drei Tagen gibt es Lücken, die per Importstrom geschlossen werden müssen. Es sind 145,3 GWh für die 6,49 Millionen € gezahlt werden müssen. Macht 44,68€/MWh für den Importstrom.
Die Tabelle mit den Werten der Energie-Charts und die daraus generierte Tabelle liegen unter Abbildung 4 ab. Es handelt sich um Werte der Nettostromerzeugung, der „Strom, der aus der Steckdose“ kommt, wie auf der Webseite der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird. Die Charts mit dem Jahres- und Wochenexportzahlen liegen unter Abbildung 5 ab. Abbildung 6 ermöglicht, dass Sie ihr eigener Energiewender werden. Abbildung 7 beinhaltet die Charts, welche eine angenommene Verdoppelung und Verdreifachung der Wind- und Photovoltaikstromversorgung visualisieren.
Eine besonders bemerkenswerte Mitteilung einer Elektronikfirma aus China (Im Sommer gibt es in China Stromzuteilung & Stromrationierung!) an ihre Partner in Deutschland wird unter Abbildung 8 veröffentlicht. Der Name der Firma in China und der deutsche Partner ist mir bekannt. Es ist garantiert keine Fälschung.
Beachten Sie bitte unbedingt den Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016 in den Tagesanalysen. Er beinhaltet ein Schatz an Erkenntnismöglichkeiten.
Die Tagesanalysen
Montag, 17.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 52,35 Prozent, davon Windstrom 17,96 Prozent, Solarstrom 18,46 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,92 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Der Montag war – wie auch die drei folgenden Tage – von einer einzigen Stromlücke gekennzeichnet. Die konventionellen Stromerzeuger dachten überhaupt nicht daran, diese zu schließen. Viel lieber profitierte man ebenfalls von den hohen Preisen, die an der Börse aufgerufen wurden. Der Handelstag. Detaillierte Infos: Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016
Dienstag, 18.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 47,71 Prozent, davon Windstrom 14,95 Prozent, Solarstrom 117,24 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,52 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Dienstag wie Montag, nur dass der Windstrom noch weiter nachließ. Die Konventionellen hielten still und machten nur das Nötigste. Die Preise sahen entsprechend aus. Der Handelstag. Eine genaue Preisanalyse ermöglicht der Tagesvergleich ab 2016. Dort können auch die Im-, Exporte der Nachbarländern aufgerufen werden.
Mittwoch, 19.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 44,65 Prozent, davon Windstrom 9,90 Prozent, Solarstrom 19,50 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,25 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Heute um 13:00 Uhr wird etwas Strom exportiert. Ansonsten das gleiche Bild wie an den ersten beiden Tagen der Analysewoche. Strom wird hochpreisig importiert. Die konventionelle Erzeugung erfolgt gleichmäßig stressfrei. Detaillierte Infos: Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016.
Donnerstag, 20.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 48,65 Prozent, davon Windstrom 13,51 Prozent, Solarstrom 19,88 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,27 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Der Donnerstag ist der letzte windstromarme Tage der Woche. Diesmal wird um 14:00 Uhr ein wenig Strom exportiert. Zum Tiefstpreis des Tages. Die Konventionellen bereiten sich schon auf das Herunterfahren auf die 20 GW-Grenze vor. 20 GW Strom-Netzeinspeisung zwecks Netzstabilisierung. Die Preise sind noch knackig hoch. Detaillierte Infos: Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016
Freitag, 21.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 73,77 Prozent, davon Windstrom 46,78 Prozent, Solarstrom 13,97 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,02 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Rumms, jetzt ist er da, der Windstrom. Über Mittag wird Strom exportiert. Teilweise zum Nulltarif. Dafür werden die Lücken teuer per Stromimport geschlossen. Die Konventionellen schaffen den Lückenschluss nicht; sie wollen es gar nicht. Warum nicht vom ökonomischen Energiewende-Irrsinn profitieren? Der Handelstag. Detaillierte Infos: Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016
Samstag, 22.5.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 77,59 Prozent, davon Windstrom 50,04 Prozent, Solarstrom 15,50 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,06 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Samstag. wenig Bedarf – Der Windstromhöhepunkt mit dem Strompreistiefpunkt. 69€/MWh müssen den Stromabnehmern des benachbarten Auslandes mitgegeben werden. Die Konventionellen ziehen ihre Erzeugung sogar etwas unter 20 GW (8:00 bis 18:00 Uhr). Detaillierte Infos: Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016.
Sonntag, 23.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 70,79 Prozent, davon Windstrom 35,79 Prozent, Solarstrom 19,72 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,29 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Der Sonntag mit ebenfalls wenig Bedarf wird zum Paradebeispiel für die Vorabendlücke, die auch Kalifornien so viel zu schaffen macht. Obwohl die Konventionellen verhältnismäßig stark mit der Erzeugung anziehen, bleibt eine erhebliche Stromlücke. Wird bis 18:00 Uhr der Strom in Summe annähernd verschenkt. Ab 19:00 Uhr wird teuer eingekauft. Der Handelstag.
Vergangene Woche fragte B. Hertel zum Thema „Wallboxen“ für das eigene Heim: Hinsichtlich des Einbaus von Wallboxen gabs doch hier mal jemanden, der über die Gefährdung durch Brände schrieb und zudem, was bei der Installation von solchen zu beachten ist. Kann man das vielleicht noch mal in Kürze darstellen, welche Gefahren von den Stromern nicht nur während des Ladens ausgehen und auf was zu achten ist, damit sich beim Ladevorgang nicht das Haus überm Kopf entzündet?
Ich weiß zwar nicht, wer der jemand war. Peter Hager aus Lauf an der Pegnitz allerdings weiß folgendes zu berichten:
Wie kann man das E-Auto zu Hause laden?
Grundsätzlich gilt:
Schutzkontaktsteckdosen (Unterputz oder Aufputz) sind nicht darauf ausgelegt, hohe Leistungen über einen längeren Zeitraum abzugeben. Es kann zur Überhitzung kommen und im schlimmsten Fall zu einem Brand.
Vorhandene Installation immer von einer eingetragenen Elektrofachkraft überprüfen und gegebenenfalls erweitern lassen.
Variante 1 (geeignet für Plug-In Hybride und Zweitwagen mit geringer Kilometerleistung):
Blaue CEE-Steckdose – Industrieversion der Schutzkontaktsteckdose (einphasig, 230 V, AC) max. Ladeleistung 3,7 kW
Bemerkungen: Getrennte Absicherung, da die Leitung über mehrere Stunden hoch belastet werden kann (je nach Ladezustand)
Begrenzung der Ladeleistung auf 2,3 kW empfohlen (Einstellung der Ladeleistung am E-Auto). Beim Renault Zoe (Akku: 41 kWh) beträgt die Ladezeit (0% auf 100%) mit 2,3 kW: 28 h
Variante 2: Über vom Elektrofachmann installierte Wallbox mit Stecker, Typ 2 (dreiphasig, 400 V, AC) max. Ladeleistung 11 kW bzw. 22 kW. Beim Renault Zoe (Akku: 41 kWh) beträgt die Ladezeit (0% auf 100%) mit 11 KW ca. 5,5 h, mit 22 kW: ca. 2 h.
Wichtige Hinweise
Getrennte Absicherung ist erforderlich, ein SmartMeter, das Auge des „Großen Strombruders“, ebenfalls. Beim Verteilnetzbetreiber ist die Anlage meldepflichtig bzw. genehmigungspflichtig. Begrenzung der Ladeleistung auf 11 kW seitens Verteilnetzbetreiber wird häufig gefordert (die Begrenzung gilt auch bei der 900 Euro-Förderung durch den Bund) Die Wallbox kann bei Netzüberlastung durch den Verteilnetzbetreiber abgeschaltet werden (Spitzenglättung). Der Plan zur gesetzlichen Regelung der Spitzenglättung wurde zwar zu Anfang des Jahres fallen gelassen. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Nach der Wahl kommt die Glättung =Stromabschaltung wegen Strommangels mit Sicherheit.
Eine sehr gute Übersicht zu den einzelnen E-Auto-Ladeanschlüssen ist hier zu finden.
Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.
Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.
Rüdiger Stobbe betreibt seit über fünf Jahren den Politikblog www.mediagnose.de.
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
an Herrn Stobbe::::::::::::::::::::Was halten Sie von dem Vorschlag, dass Claudia Kleinert allabendlich im Rahmen ihrer TV- Wettervorhersage auch sagt, wann in den nächsten Tagen mal wieder die Wäsche gewaschen werden sollte ? Könnte sie damit nicht nur zur weiteren Verhütung des großflächigen Blackouts sondern auch zur Entlastung der deutschen Zahlungsbilanz beitragen?
Die Situation des Windstroms kann nur schlechter werden, denn alle müssen Net-Zero anstreben, d.h. Ausbau der Windenergie. Der Wind weht überall in Europa ziemlich gleich, wenn es Überproduktion gibt, dann überall, und dann wird es immer weniger Abnehmer füe immer mehr Geld geben.
Der Irrsinn dass wegen der stochastischen Windstromproduktion teuer importiert und billig exportiert wird, ist keine unerwartetes Ereignis, das war vorhersehbar. Ich erinnere mich gut an die Diskussionen im Spiegel-Forum vor 15 Jahren wo DK als das grosse Vorbild in Sachen Windstrom propagiert wurde und schon damals wiesen fachkundige Kommentatoren auf den Irrsinn hin dass DK billig nach Norwegen exportiert, aber teuer aus Norwegen importiert, und dass das auch D drohe wenn man diesen Weg (Ausbau der Windkraft) weiter gehe. Da in D aber das Motto „die Energiewende in ihrem Lauf, hält weder Och noch Esel auf“ über allem steht, zahlen die grünen Schlümpfe immer mehr Geld für eine immer wackeligere Stromversorgung, frei nach dem Spruch: wir schaffen das….