Diese opportunistischen „Teufel“, die zuverlässige, mit fossilen Brennstoffen betriebene Kraftwerke beherrschen, verhalten sich wie wahre Banditen. Während die Energie-Spekulanten-Punters sich auf einen weiteren bitteren Winter vorbereiten, lassen sie die ärmeren Bewohner im Dunkeln frieren.
Die Strompreise in Großbritannien steigen, nachdem der nationale Stromnetzbetreiber vor Versorgungsrisiken gewarnt hat
Rachel Morison, Bloomberg, 6. Dezember 2020
Die Strompreise in Großbritannien stiegen auf ein Vierjahreshoch, nachdem der britische Netzbetreiber gewarnt hatte, dass sein Sicherheitspuffer für die Versorgung am Sonntagabend fast erodiert ist.
National Grid Plc sagte in einer auf Twitter veröffentlichten Warnung, dass es „die Situation genau überwacht“. Der Netzbetreiber verbreitete keine offizielle Warnung mehr, die als Electricity Margin Notice [~Strommangel …] bezeichnet wurde und zuletzt am Donnerstag ausgelöst wurde. Normalerweise wird es veröffentlicht, wenn die Sicherheitsmarge für den Betrieb des Systems unter das von der Regierung zugelassene Niveau sinkt.
Es ist ungewöhnlich, dass es an einem Wochenende Probleme gibt, wenn der Verbrauch typischerweise niedriger ist, da Büros und Industrie geschlossen sind. Das zeigt, wie nahe das britische Stromnetz in diesem Winter an die Belastungsgrenze gekommen ist. National Grid erwartet in diesem Jahr weitere Versorgungswarnungen, sagte der Vorstandsvorsitzende John Pettigrew in einem Interview mit Bloomberg im vergangenen Monat. Der Spielraum zwischen Angebot und Nachfrage sei der knappste, den Großbritannien seit etwa vier Jahren gesehen habe.
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Der Strom für die Lieferung am Sonntagabend wurde in einer Auktion am Samstag auf der Epex Spot SE mit bis zu 350 Pfund (470 USD) pro Megawattstunde gehandelt. Dies ist der höchste Wert für den Zeitraum von 17 bis 18 Uhr seit November 2016. Der Peakload [Spitzenlast]-Vertrag stieg auf 96,29 Pfund pro Megawattstunde, der höchste Wert seit 2018, wie die Daten zeigen.
National Grid ESO, Prognosen für den Winter 2020 Seite 12.
Wir erwarten Nettoimporte von Strom durch Verbindungsleitungen von Kontinentaleuropa nach GB für den größten Teil des Winters. Wir erwarten typischerweise Strom- Export von GB nach Nordirland und Irland während der Spitzenzeiten.
Diesen Winter erwarten wir…
- steigende-Preise in GB vor denen in Kontinentaleuropa für den größten Teil der Winterperiode
- Importe in GB zu Spitzenzeiten über IFA, BritNed und Nemo Link Verbindungsleitungen, obwohl gelegentlich nicht vollständig importiert und vorbehaltlich Wettervariationen
- Moyle- und EWIC-Interkonnektoren werden normalerweise von GB nach Nordirland und Irland in Spitzenzeiten exportiert
- Einige Importe über Moyle und EWIC in Zeiten hoher Windleistung in Irland oder in Zeiten von Systemstress in GB
National Grid bemüht sich, das System in der Balance zu halten, da die Nachfrage bei kälterem Wetter steigt und die Winderzeugung voraussichtlich gering ist. Die Prognosen zeigen, dass sich die Situation nächste Woche fortsetzt. National Grid identifizierte nächste Woche als einen der Krisenpunkte in seinen Winteraussichten.
Großbritannien bezieht etwa 8% seiner Stromversorgung über Verbindungsleitungen aus Europa. Eine dieser sogenannten Interkonnektoren führt nach Frankreich. Die angespannte Stromversorgung könnte durch einen geplanten Streik der Mitarbeiter von Electricite de France SA am 10. Dezember noch verschärft werden. Wenn sich der Streik auf die Kernkraftwerke ausweitet und Frankreich keinen Strom nach Großbritannien exportieren kann, könnte National Grid vor einer noch härteren Herausforderung stehen, die Lichter nicht ausgehen zu lassen.
Wenn die verfügbaren Strommengen niedrig sind, fordert National Grid zunächst alle ansprechbaren Kohle- und Gaskraftwerke zum Betrieb auf. Reicht das dann nicht, können einige Großverbraucher aufgefordert werden, ihre Nachfrage zu drosseln, um zu versuchen, das System auf diese Weise am Laufen zu halten. Danach fordert der Netzbetreiber die lokalen Versorger auf, die Stromversorgung der Verbraucher vorübergehend zu unterbrechen. [das heißt dann smart Energiemanagement]
Die Strompreise erreichen in Belgien ein Rekordhoch.
The Brussels Times, 11. Dezember 2020
Die Strompreise stiegen am Montagmorgen in Belgien aufgrund ungünstiger Wetterbedingungen auf Rekordhöhen.
Die Preise schossen auf 2.300 € pro MWh, weil Mangels an Wind und Sonne Windkraftanlagen und Sonnenkollektoren kaum „erneuerbare [?] Energie“ produzierten.
Im Oktober hatten Solar- und Windenergie einen Rekordanteil von 23% im Stromnetz, da in Belgien immer mehr Solarmodule und Windparks errichtet wurden. Darüber hinaus waren die Temperaturen in Belgien niedrig, was dazu führte, dass viele ihre elektrischen Heizungen einschalteten. In Verbindung mit dem Mangel an nuklearer Kapazität in Frankreich stiegen die Kosten für die Stromversorgung auf 66 EUR / MWh.
Übersetzt durch Andreas Demmig
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Fundstück zur Smart Home Lösung auf der Seite des BMWI
… Die intelligente Verknüpfung von Verbrauchs- und Erzeugungsanlagen ermöglicht es, den Eigenverbrauch unter Berücksichtigung der Wetterentwicklung zu prognostizieren und zu optimieren. Mit einer einzigen App kann ein Haushalt mit Solaranlage beispielsweise bei Vorhersage eines sonnigen Tages die Wasch- oder Spülmaschine am Morgen so programmieren, dass sie mittags läuft. Der zusätzlich gespeicherte Solarstrom kann abends zum gemeinsamen Kochen oder dem Aufladen des Elektroautos genutzt werden.
… Die Einspeisung von Sonnen- und Windenergie unterliegt zudem starken Schwankungen. Intelligentes Energiemanagement muss unter diesen Voraussetzungen Erzeugungs- und Verbrauchsmuster in Einklang bringen“, erklärt Dr. Thomas Goette, Geschäftsführer der Kölner GreenPocket GmbH.
Zum Smart (?) kein Kommentar, aber das hier zur Erinnerung
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Sehr geehrte Kommentatoren,
mich wundert, dass noch keiner etwas zum „Fundstück“ des BMWI: Smart Home und wie wir mit Stromausfällen umgehen sollen – geschrieben hat.
Meine Interpretation: Beim BMWI weiß man schon genau was passiert, für die „ohne Ahnung“ wird suggeriert, dass genau das die Lösung der selbst geschaffenen Probleme wäre.
Unsere Politiker werden selbst kaum unter den Auswirkungen zu leiden haben – da genügend alimentiert durch den Steuerzahler.
Ob die Besitzer von E-Autos dann den anderen mit Strom aushelfen? … Haben Sie mal 5 kWH für mich?
Nun hat man ein E-Auto das bidirektional Laden kann und schickt z.B. 20kWh zurück in das Stromnetz, hat man ca. 40€ in der Tasche.
Sie sind der Meinung das diejenigen die bei Börsenpreisspitzen zum Börsenpreis liefern das Geld nicht bekommen oder wie soll ich Ihre Antwort verstehen ?
Deshalb gibt der Stromversorger die Börenstrompreiskomponente mit 24 Stunden vorauf für jede Stunde bekannt als Datenfeed und ist für die Kunden kostenlos.
Über Datenfeed bekommt man die Preise automatisch auf Ihr Gerät.
So hat man Freiheit die eigenen Energieapplikationen zu entwickeln, um den Stromverbrauch, Stromkosten effizienter zu gestalten.
Ach so die Konventionellen sind teurer als Wind- und Sonnenstrom.
dieser Bot, der sich MariusPunktFrank nennt, will ja die Marktwirtschaft abschaffen und durch einen grünen Sozialismus o.ä. ersetzen. Deshalb zählen für diesen Bot Ihre Argumente nicht.
Haha, ganz toll. Ich weiß ja nicht wie es in anderen Haushalten läuft. Bei uns ist die WaMa so eingestellt, das morgens um 7 Uhr die Wäsche fertig ist, dann kann man sie nämlich raus holen bevor man zur Arbeit fährt und zum Trocknen aufhängen. Dann ist sie abends Trocken und kann weggeräumt werden. Wer will die frische Wäsche schon gerne in der WaMa bis Abends herum-modern lassen?
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Für absolut strafbar jedoch halte ich das Handeln politisch Agierender wider besseres Wissen, denn sie wissen sehr wohl was sie anrichten und nehmen es dennoch in Kauf, da sie sicher sein können dafür, wenn überhaupt, schlimmstenfalls als allerletzte in Anspruch genommen zu werden.
Alle muss mal also nicht erreichen!
Die Zeit wird kommen, wenn die KKW vom Netz sind und nicht genügend Gas in der Leitung ist. Nord Stream II lässt grüßen.