Quaschning ist Teilen unserer Leserschaft noch als Lobbyist alternativer Energiegewinnung durch Solarthermie bekannt (bekannt wurde zB. Desertec usw.). Als die Pilotsysteme wegen Unwirtschaftlichkeit nicht mehr gefördert und beendet wurden, blieb Quaschning trotzdem im für ihn lukrativen Markt der „Erneuerbaren“.
Besonders bekannt wurde er mit seinem umstrittenen Video, in dem er in einem See steht und immer weiter hereinsteigt, um die „steigenden Meeresspiegel“ zu symbolisieren. Danach führt er einen Treibhaus-Gas-Versuch unter haarsträubenden Bedingungen durch, um die Klimakollaps-Theorie zu beweisen (wir berichteten).
Aktuell betätigt er sich als Lobbyist für die erwiesenermaßen unwirtschaftlichen und umweltschädigenden E-Autos; er selbst fährt laut taz-Artikel eines Tesla.
Die taz meint einleitend zum Interview,

…zu den Lieblingsbeschäftigungen der kritischen Bürger gehört es, die angeblichen Defizite des Elektroautos aufzulisten.“

Es ist also von vornherein klar, daß dieses Interview garantiert nicht kritisch sein wird, sondern klar pro E-Auto und contra „rechts“ (kritische Bürger) ausgelegt ist.
Immerhin zählt der taz-Autor noch die rationalen Argumente auf:

  1. E-Autos können eine schlechtere Energiebilanz haben, wenn man die Produktion mitzählt.

Quaschning entgegnet ohne Beleg, daß die Bilanz heute schon besser sei; und daß bei Nutzung ausschließlich alternativer Energien sogar Klimaneutralität erreicht werde.
Stimmt nicht: Wie schon lange bekannt, braucht die Herstellung eines E-Autos deutlich mehr Energie, und außerdem kritische Rohstoffe, als es bei Verbrennern der Fall ist. Die Amortisierung braucht bis zu zehn Jahre, wobei der Strom immer auch aus Kohle- oder Gaskraft kommen muß.

  1. Bei der Herstellung eines E-Autos fallen mehr als doppelt so viele Tonnen CO2 an.

Q gibt zu, daß die Akku-Autos viel schwerer seien und wiederholt einfach das Argument, irgendwann in 15 Jahren würde deutscher Strom nur noch erneuerbare Quellen haben. Schon 2019 hätten Wind und Sonne mehr Energie geliefert als die Kohle.
Kein Wort über nutzlosen Zappelstrom und extreme Kosten für den Steuerzahler, von dem reiche Tesla-Fahrer profitieren. Auch keine Nachfrage vom Redakteur.

  1. Die Akkus haben begrenzte Lebenszeit; daher fallen laufend neue Emissionen an.

Q widerspricht und wirft nur die Zahl der Hersteller-Garantie von acht Jahren oder 160.000km ein. Wenn aber die Amortisierung schon bis zehn Jahre dauert, macht der Akku-Tausch nach acht Jahren den Vorteil zunichte. Von Bränden und unmöglicher Rezyklisierung kein Wort von Q.

  1. Unsozialer und umweltschädlicher Abbau der Rohstoffe

Q wischt das einfach weg und erwähnt die enorme Wasserverschwendung in der trockenen Atacama oder im Flamingo-Schutzgebiet mit keinem Wort; die unsägliche Kinderarbeit im Kongo nennt er nur vorgeschoben, weil das Kobalt von dort auch in Wärmekraft-Turbinen vorkomme. Stattdessen behauptet er, daß der Abbau jeglicher Ressourcen wie Ölsand in Kanada immer schlimm sei und kein Trinkwasser für Li-Gewinnung benötigt werde (und die Landwirtschaft?).
Dem ist zu entgegnen, daß normale Autos Massen-Ressourcen wie Mineralöl und Stahl benötigen, statt zusätzliche Ausbeutung von Rohstoffen wie Lithium zu forcieren.

  1. Wasserstoff-Auto oder Biosprit als Alternative?

Q sagt klar, daß die H2-Gewinnung drei mal mehr Energie benötige als die Ladung eines Li-Akkus und daher nur ein Nischenprodukt sein könne. Auch Energiepflanzen sieht er kritisch, weil die Anbaugebiete nicht vorhanden seien und das Ganze umweltfeindlich sei. Da wollen wir nicht widersprechen, recht hat er: Die Verluste durch Elektrolyse von Wasser, Speicherung und Leitung des Gases sind derart hoch, daß das Förder-Programm der Regierung nur als irrsinnig bezeichnet werden kann. Und die riesigen Monokulturen für Mais und Raps verschandeln unsere Landschaften fast noch mehr als die Windradwälder.
Es fragt sich nur, wieso Q an der Stelle plötzlich nicht mehr politisch, sondern realistisch ist. Wenn er früher schon so vehement für Solarthermie eingetreten ist, könnte es sein, daß er Lieder singt, die ihm Brot liefern, was immer das heißen mag. Er besitzt ja einen Tesla.

  1. Es gibt nicht genug Strom für immer mehr E-Autos

Q sagt einfachm falsch, weil für die Energiewende in Deutschland die Zahl der Autos halbiert werden müsse. Wenn die verbleibenden 50% alle Stromer seien, sei der zusätzliche Strombedarf nur 10% gegenüber heute.
Danke, sagen wir da nur, daß Sie zugeben, die Bürger dieses Landes de-mobilisieren zu wollen.

„Das E-Auto ist nur der erste Schritt zu gar kein Auto“,

schrieb kürzlich ein hellsichtiger Leser.
Was Quaschning verschweigt: Die 50% E-Autos könnten sich nur Wohlhabende leisten und müssen vom Steuerzahler, also allen, subventioniert werden. Und der Zappelstrom der Windräder und Solarmodule ist zum größten Teil wertlos und könnte die vielen Stromer, die meist nachts geladen würden, niemals versorgen. Im Gegenteil: Viele Stromer würden das Netz regelmäßig derart belasten, daß mit häufigen Ausfällen zu rechnen ist.

  1. Stromer haben zu geringe Reichweite

„Für die Klimakrise müssen wir in den nächsten 15 Jahren möglichst CO2-neutral werden“, sagt Q als erstes dazu.
Eine schöne Freudsche Fehlleistung, nur hätte er hier „Energiekrise“ sagen müssen; denn seine E-Autos erzeugen die Krise erst. Zur geringen Reichweite sagt er nichts, da er weiß, daß man sie nur steigern kann, wenn man in ein sowieso schon überschweres Fahrzeug einen noch größeren Akku einbaut. Stattdessen behauptet er, daß jeder neue Verbrenner die „Klimaschutzziele“ torpedieren würde (man kann kein Schiff torpedieren, das nicht schwimmt….).

  1. „Wie sehen Sie die Auswirkungen der Coronakrise für die Transformation von der fossilen zur postfossilen Mobilität?“

Hier wiederholt Q nur die Argumente von Kollege Rahmstorf und seiner PIKler, daß Corona und Klima irgendwie ähnlich seien, nur Klima sei viel schlimmer. Die E-Auto-Förderung verhindere die Krise und würde neue Jobs schaffen. Nun, die Jobs einer Gigafabrik von Tesla bei Berlin sind nicht wirtschaftlich, da sie nur durch staatlichen Finanztransfer existieren können.
Die Millionen Jobs des „Fossilkapitalismus“ hingegen tragen sich von allein und könnten ohne staatliche Eingriffe Wohlstand für ein ganzes Land produzieren

  1. Fazit

Die korrekten Argumente von Quaschning zu H2 und Biosprit zeigen, daß der studierte und promovierte Ingenieur sehr wohl rechnen kann. Da Ingenieure eine gründliche Ausbildung in Thermo- und Elektrodynamik genossen haben, müßte er auch um die Unmöglichkeit einer „Mobilitätswende“ oder „Energiewende“ mittels Lithium-Autos wissen. Daß er sie dennoch bewirbt, wie früher die Solarthermie, zeigt, daß er einfach nur ein Lobbyist ist. Und das nur für einen Titel, ein großes Haus und einen Tesla. Für wie wenig die Menschen doch bereit sind, ungleich größere Verluste bei ihren Mitbürgern zu verantworten.
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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