Dürreperiode 2020?: „Bei uns wird Wasser knapp“, sagt Hydrologe

Dürreperiode 2020?: „Bei uns wird Wasser knapp“, sagt Hydrologe
Tötet die Dürre unsere Deutschen Eichen? Von WIKIFAN-UL - Übertragen aus de.wikipedia nach Commons durch Cocoloi., CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3646168

Der Juni und Juli waren bis jetzt nicht besonders warm. Spät abends und frühmorgens fror ich draußen auf dem Radl. Erst seit einer Woche schwitzen wir im EIKE-Büro etwas. Es ist allerdings schwüle Hitze, es ist also recht feucht im Saaletal. Kein Wunder: Es hat in den letzten Tagen ordentlich geregnet, was meine Tomatenpflanzen freut, die prächtig gedeihen. Wo kommt also die „Dürre“ her, die Klima-Lesch schon letztes Jahr bei Markus Lanz wortreich beschrieben hat? Nun, sie kommt wie das „Waldsterben“ aus dem Kopf von politischen und akademischen Profiteuren.
Einer davon ist Dietrich Borchardt vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ in Magdeburg. Er sagt der taz, daß der Regen der letzten Wochen nur den oberen halben Meter versorge, aber alte große Bäume wie Deutsche Eichen mit ihren tiefen Pfahlwurzeln trotzdem dürsten. Es seien derzeit auch nur Gebiete wie die Mittelrhein-Region von Dürre betroffen; über Jahre gesehen sind aber alle deutschen Länder trockengefallen. Wer alt genug ist, den erinnern solche Sätze an die Waldsterben-Propaganda der 1980er Jahre, die mit Baumspezies-abhängigen oder örtlichen Schäden, die es immer gibt, eine umfassende Katastrophe konstruierten.
Damit das Ganze noch etwas glaubhafter wird, ist die Dürre natürlich Folge der Klimakatastrophe. Borchardt sagt dazu:

Schon eine Erwärmung von 1,5 Grad bedeutet, dass Hitzejahre wie 2018 normal werden. Selbst bei 1,5 Grad werden wir also eine massiv andere Wassernutzung bekommen als heute.

Hitzejahr 2018? Ach was, schon Ende August zog ich abends eine dicke Jacke an. Und denken Sie einmal an 2003, DAS war heiß! 2006 und 2009 in Berlin waren im August unerträglich, wenn man ohne Klimaanlage im Labor oder Büro hockte. Das „Hitzejahr“ errechnen die Klimatischen halb-theoretisch mit globalen Daten. Wie das vor sich geht, zeigt unser Youtube-Video von Tony Heller sehr schön.
Um das Horror-Szenario abzurunden, sieht Borchardt Nutzunfskonflikte um das Grundwasser, weil die Bauern bald immer mehr davon nutzen müßten:

Schätzungen gehen davon aus, dass wir in 20 bis 30 Jahren ein Drittel der landwirtschaftlichen Flächen mit Grundwasser bewässern müssen. Dann werden wir Nutzungskonflikte bekommen, die wir bislang noch nicht kennen. (…)
Wir werden das knapper werdende Wasser zwischen der Trinkwasserversorgung, der Landwirtschaft, dem Naturschutz und der industriellen Nutzung wie der Schifffahrt, Wasserkraft oder Kühlung nach neuen Prioritäten verteilen müssen.(…)

Wir brauchen als wesentlichen Baustein der Klimaanpassung eine wasserwirtschaftliche Planung, in der wir schon jetzt ermitteln, wie viel Wasser in welcher Qualität künftig vorhanden sein wird und wer es mit welcher Priorität bekommt.

Der Mann fordert also die zentrale Planwirtschaft fürs Wasser; das kennen wir ja schon von der EEG-Umlage. Ein weiteres Puzzlesteinchen, um unsere Freiheit weiter einzuschränken. Es darf vermutet werden, daß „böse“ Bauern und die „böse“ Industrie weniger Wasser zugeteilt bekämen und Biobauern und andere Nischenproduzenten mehr. Daher fragt die taz schelmisch:

Ein Fall für das Kanzleramt?

Und Borchardt sybillinisch:

Die Aufgabe lautet: Legt unter den Bedingungen des Klimawandels, die die Wissenschaft plausibel prognostiziert, Prioritäten fest! Künftig wird nicht mehr jeder das bekommen, was er gewohnt ist. Wir müssen jetzt organisieren, wie wir damit umgehen.

Die Frage ist, wer „wir“ ist. Merkels „Wir schaffen das“ gibt eine Ahnung davon, wer gemeint ist – und wer nicht.
 
 

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38 Kommentare

  1. Hans Dieter Müller

    Hier ein paar Zahlen aus dem Norden der Lüneburger Heide. Im Einzugsgebiet von Seeve und Luhe haben wir bei 700mm durchschn. Jahresmenge Niederschlag ein Menge von 713 Mill.m³ Niederschlag.
    Davon tragen 256 Mill.m³ zur Grundwasserneubildung bei. Ca.30 Mill.m³ davon werden für die landw. Bewässerung genutzt, 16 Mill.m³ geht als Trinkwasser nach Hamburg. Der große Rest hält den topogr. Grundwasserspiegel konstant. Allerdings fließt zum Ausgleich der größte Teil des oberflächen-nahen Grundwassers in das Urstromtal der Elbe und die Elbe selbst.

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  2. Schulz Christian

    Eigentlich typisch, Herr Borchardt kommt nur auf die Idee einen möglichen Mangel zu verwalten, auf die Idee Wege zu finden, ihn zu vermeiden kommt er erst garnicht.

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    • Josef Kowatsch

      Genauso ist es Herr Schulz, Prof. Borchardt vom Helmholzt Zentrum will die menschenverschuldete Trockenheit verwalten, anstatt die Ursachen zu beseitigen. Im Mittelalter haben unsere Vorfahren auf den Höhen der Gemarkungen Tümpel angelegt, um das Regenwasser dort zu halten. Die Bezeichnung Wagenrain bei uns hat nichts mit Räder zu tun, sondern ist der alte schwäbische Ausdruck Wo(a)ga für Tümpel. Auf fränkisch wäre die Aussprache „woocha“. In jedem Ort wurde das Regenwasser in Teichen aufgefangen, die zugleich als Löschwasserteiche dienten. Außerdem gabs noch reichlich Auen und Bruchwaldzonen, in welche das Regenwasser floß und dort versickerte. Der Spreewald wäre noch ein größeres Überbleibsel aus vergangener Zeit, in Österreich der Neusiedler See. Aber ansonsten hat der flüssige Niederschlag bei uns in Deutschland keine Chance, er wird rigoros und möglichst schnell den gebradigten Bächen und Flüssen zugeführt und landet im Meer. Politiker müßten mit Umweltgesetzen dagegensteuern, jede Gemeinde sollte auf den Anhöhen wieder Rückhaltetümpel und Teiche, sowie Versickerungswiesen ausweisen, das dient gleichzeitig dem Hochwasserschutz und hilft vor Austrocknung des Bodenkörpers. Deutschland entwickelt sich zur Steppe, ja warum wohl lieber Herr Borchardt. Nachdenken lohnt sich, wenn man schon dafür bezahlt wird.

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  3. PALLA, Manfred

    … dass die „LOUISA“ (Neubauer) in der „taz“ investiert ist, über Reemtsma, ist doch wohl bekannt ?!? 😉

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    • Werner Burger

      Dass die Taz eher grün als andersfarbig ist, dürfte Allgemeinwissen sein. Das ändert nichts daran, dass der befragte Hydrologe wie x andere auch zu Recht darauf hinweisen, dass die Neubildung von Grundwasser in weiten Teilen Deutschlands seit 2003 zu gering ist (siehe auch http://www.nid.bayern.de und andere). Mehr Hitze bedeutet nicht automatisch mehr oder weniger Niederschlag, aber in jedem Fall mehr Verdunstung. Daher kommen die heuer zum Glück reichlichen Niederschläge in der Vegetationsperiode kaum in den tieferen Grundwasserschichten an. In der Taz versucht sich der Hydrologe mit einem Blick in die Zukunft, der sehr realistisch ist. Immer mehr Agrarkulturen, auch Weinberge, werden künstlich bewässert. Bei Grundwasserdefiziten. Es ist offenkundig, dass das zu Engpässen führen kann. Das mag man alarmistisch finden, es kann aber auch als verantwortungsvoll gesehen werden, weil dann, wenn das Wasser erst einmal knapp ist, die Zeit fehlt zum Gegensteuern.

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      • Matthias Thiermann

        Als ob es das nicht seit Jahrtausenden alles immer wieder gegeben hat! Übrigens, die durchschnittliche Temperaturerhöhung der letzten Jahrzehnte, wenn überhaupt vorhanden, gleicht vielleicht nur den Zeiten aus dem Römischen oder Mittelalterlichen Klimaoptimum. Was hatten die Menschen damals? Wenig Techik, wenig Panik. Was haben die Menschen heute? Viel Technik, wenig Ahnung, viel Pa…

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      • PALLA, Manfred

        Thema „GRUND-Wasser-Spiegel“ und „VerSickerung“ hatte ICH neulich auf DLF gehört und HIER gepostet – kenne das Problem aber bereits aus den „90ern“ und bin „echt entsetzt“, dass die „unreifen“ UMWELT-Kasper dazu bislang keinerlei „politische Anstalten“ gemacht haben – NUR SO, mit „entwässerten und abgetrockneten“ Städten und Landschaften kann man „HITZE-Rekorde“ an MESS-Punkten „generieren“ !?! – ALLEIN mir kocht schon wieder das BLUT 😉

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  4. PALLA, Manfred

    +++ HITZE-SOMMER 1994 +++ zumindest im RUHR-Gebiet – pünktlich mit
    SommerFerienBeginn sechs („6“) WOCHEN lang HochDruckLage mit östlicher Srömung, „sauna-trocken“, also nicht schwül, aber mein CityBüro kam dann nach etwa 14 Tagen doch auf 34 Grad – in meiner häuslichen VorOrt-WohnLage kam Ich auf durchgehend 27 Grad im Haus – kriegte man nachts auch nicht mehr raus – ebenso „pünktlich“ zum FerienEnde die üblichen Gewitter und RegenGüsse – „DA fand zusammen, was zusammen gehört“ bezügl. der SchulFerien 😉

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  5. Theodor Heinrich

    Ich weiss ja nicht auf welchem Planeten manche Zeitgenossen leben.
    Auf meinem regnet es seit Wochen regelmäßig.
    Natürlich hat das ganze eine politische Agenda.
    Am 23. Juni wurde mir und anderen Lesern der Aachener Zeitung verkündet, dass 2020 der dritte Dürresommer in Folge werden wird. Ja richtig, nicht “werden könnte“ oder “vielleicht wird“ sondern wird! Hintergrund war eine Einladung des “Obergrünen“ Oliver Krischer zum “Dürredialog. Der ist als stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Experte für Klima und Energie der grünen Bundestagsfraktion, hat aber ausser einem abgebrochenen Studium nach eigenen Angaben keinen Berufsabschluß.
    Medial verbreitet wurde die “dürre“ Dürredialog-Story von Walter Kolhoff. Der schrieb auch vom dritten Dürrejahr in Folge. Kolhoff hat mal bei den Jusos angefangen, hat für den Tagesspiegel gearbeitet und die Patenschaft für ein besetztes Haus in Berlin übernommen, war Sprecher des Berliner Senats unter Walter Momper, hat unter Kanzler Schröder im Bundespresseamt gearbeitet und versorgt nun etliche Tageszeitungen mit Nachrichten, Kommentaren und Sensationen aus Berlin. Die Neuigkeit der dritten Dürre in Folge wollten außer der Aachener Zeitung wohl nur noch Zeitungen aus Saarbrücken und Mannheim ihren Lesern zumuten. Nach meiner Meinung sind die Protagonisten dabei vom Wetter rechts überholt worden. So eine Presseveranstaltung, wie sie Herr Krischer angesetzt hat, bedarf ja eines gewissen zeitlichen Vorlaufs und dürfte schon im Mai oder Ende April geplant worden sein. Da hat man sich, ob der damaligen Trockenheit, vermutlich die Hände gerieben und wollte zum Sommeranfang richtig groß auftrumpfen. Pech, wenn es dann wie aus Eimern schüttet und die versammelte Journaille mit dem Regenschirm statt des Sonnenhutes auflaufen mußte. Sowas nennt man heute wohl: “voll verzockt“

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  6. Karsten Leibner

    Unser Nachbarort heißt Seebach, früher ein mit Teichen u. Sumpfwiesen durchzogenes weitläufiges Tal. Die DDR beschloss dort eine Maschinenfabrik nebst Neubaugebiet hinzustellen. Bäche gibt es noch. Von den Teichen u, Sumpfgebieten blieb genau einer übrig u. die Häuser stehen bis ran. Ein weiteres Gebiet in unserem Ort wurde durch einen Stausee trocken, weil man Brauch u. Trinkwasser brauchte. Ein Naturschwimmbad wurde zu einem Betonbecken mit Chlorwasser umfunktioniert. Und so ist es überall.

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  7. Dr. Klaus Sander

    Der Mensch muss täglich mindestens viermal lachen, um nicht innerlich kaputt zu gehen. Deshalb:
    Vorhin musste ich über einen Artikel beim SPIEGEL lachen. Den Beitrag kann man nicht vollständig lesen.
    https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/hans-joachim-schellnhuber-wir-werden-viel-mehr-glueck-brauchen-als-wir-verstand-haben-a-00000000-0002-0001-0000-000171973715
    Man muss sich anmelden. Aber dort steht mal wieder, eine Menge zu Schellnhuber, der als „Vater des 2-Grad-Klimaziels“ eine Menge prophezeit hat. Der hat sich dort auch über die Politik aufgregt, die nicht genug tun würden, um den menschengemachten Klimawandel zu verhindern. Er hat auch gesagt, dass wir in eine „unumkehrbare Heißzeit kommen“, wenn in Grönland das Eis schmilzt.
    Aber bei der Überschrift habe ich gelacht. Dort steht ein Zitat von Schellnhuber:
    „Wir werden viel mehr Glück brauchen, als wir Verstand haben“
    … oh, ein Satz über sich selbst. Mit „Glück“ meint er sicher auch „Geld“. Das PIK hat ja schon viele Millionen bekommen.

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  8. Gert Friederichs

    Eine Scherzfrage lautet so oder ähnlich: Wenn wir die chinesische Mauer 5 mal um die Erde herum bauen, wieviel schwerer wird unser Planet? Hähä!
    Ähnliches schwant mir beim Wasser. Wo „verschwindet“ das in gewissen Jahren so ganz schlicht und einfach??? Dass es sich ein wenig von hier nach da verkrümelt, leuchtet mir ein, aber dass es global „weniger“ wird, sollte mir mal ein so ganz Kluger wie H. Lesch erklären.

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    • Josef Kowatsch

      Hallo Herr Friedrichs: Bei der voranschreitenden Trockenlegung der Landschaft verschwidnet das Wasser nicht, es wird ins Meer abgeleitet. Bei jeder Klospülung mit 10 Litern sind sie dabei, vom Grundwasser raus und dann ab ins Meer.

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    • Peter Puschner, Prof. Dr.-Ing.

      Da unser umtriebiger Herr Lesch nicht antworten wird, käme vielleicht auch noch der sendungsbewußte Claus Kleber mit zum Himmel gerichteten Augen in Frage, um in einer seiner nächsten Sendungen „sendungsbewußt“ berichten.
      Ob er Ihre Frage mit der chinesischen Mauer wirklich versteht?

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    • Axel Robert Göhring

      Danke, das übernehme ich!

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    • Adalbert Maier

      Nun ja, am Ende fordert die junge Dame dazu auf, man solle seine Meinung in die Kommentare unter dem Video schreiben. In Youtube sind Kommentare zu dem Video aber desaktiviert. Da haben wohl nur 100% Rechtsradikale und Nazis Kommentare geschrieben, so dass die Damen zu dem Schritt gezwungen waren. Das macht ein wenig Hoffnung. Wobei ja auch hier gilt: Wer mit 20 kein Sozialist ist, hat kein Herz, wer mit 50 noch Sozialist ist, hat keinen Verstand.

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      • Axel Robert Göhring

        Wer mit 20 Sozialist ist, heißt Lilith und ist eiskalt und narzißtisch

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    • Allbrech

      Prinzipiell ist hier vieles zu überdenken, die permanent einsetzende Schnappatmung die bei vielen einsetzt, wenn sie das Wort Sozialismus hören, legt sich scheinbar auch auf das Nachdenken. Ich finde die Aufforderung der Dame sehr charmant, einmal über die Gesellschaft nachzudenken, in der wir leben wollen.
      Die kapitalistische Welt vernichtet die Natur und uns damit auch. Überlegt, wielange unsere Wirtschaftsordnung existiert und welche Schäden sie hervorruft, ein Nachdenken über unsere Zukunft erscheint mir dringlicher denn je.

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  9. Josef Kowatsch

    Tatsächlich wird unsere Landschaft immer trockener, was aber keinesfalls auf den Klimawandel zurück zu führen ist, sondern aufgrund menschlicher Eingriffe und gezielte Naturzerstörungen. Besonders die Bergkuppen trocknen aus. Die Regenmengen übers Jahr sind die gleichen geblieben, sagt der DWD.
    Grund der Austrockungen: 1) Bauern, die haben in den letzten 50/60 Jahren ihre Wiesen und Äcker mit Sickerschläuchen trockengelegt. 2) Wald an den Talhängen und den Höhen: Die schweren Erntemaschinen brauchen feste Zufahrtswege und einen trockenen Waldboden, unzählige Ablaufgräben führen das Wasser aus dem Wald raus. 3) Talauen: Aufgrund der ständig ausufernden Bebauung sind ehemalige Feuchtgebiete und Feuchtwiesen alle trockengelegt worden. Die Flüsse sind begradigt, oft ausbetoniert und die Überschwemmungzonen=Versickerungszonen sind verschwunden. 4) Wir holen unser Trinkwasser aus den Tiefenquellen und legen so auch noch den gesamten Bodenkörper unter uns trocken. Jede Clospülung sind 10 Liter Grundwasser, die dem Boden entzogen wurden. Als jahrzehntelanger Gemeinderat konnte ich miterleben wie die Wiesen und Feuchtauen um unseren Ort herum immer trockener wurden. Im Wasserstall gibts kein stehendes Wasser mehr, im Baugebiet Teich keine Teiche und im Brühl stehen alle HÄuser im Trockenen, kein Bruchwald weit und breit. Der letzte Sumpf wurde in meinem Heimatort vor 30 Jahren trockengelegt, als ein Schäfer festsaß. Wir haben in Deutschland keine Auen mehr, in welchen Wasser versickern darf. Regenwasser wird nicht in Überflutungswiesen zurückgehalten, sondern möglichst schnell abgeleitet. Die menschengemachten großflächigen Naturzerstörungen bringen die Trockenheit in die deutsche Landschaft. Nahezu jede weitere Baumaßnahme macht täglich den Boden trockener. Wir stehen erst am Anfang des Problems. Mit CO2 und Klimawandel hat das nichts zu tun. Man braucht nur 5 Häuser mit einer Zufahrtstraße in eine Naßwiese stellen und 10 Jahre später ist der Fremde erstaunt über die Bezeichnungen der Siedlungen, z.B. Fuchsloch, Lachwiese, Horlach, Weiherwiese. Kocheraue, im Kies. Wir haben eine Straße „In der Pfütze“, vor 60 Jahren gabs solche noch reichlich in derselbigen.

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    • Paul Jansen

      Hallo Herr Kowatsch,
      haben Sie über diese naturfeindlichen Maßnahmen ahnungsloser Politiker hier auf EIKE Artikel veröffentlicht?
      Verknüpfung?
      Danke im Voraus.

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      • Josef Kowatsch

        Herr Jansen, zu Ihrer Frage. Nein, nur teilweise in den Beschreibungen der zunehmenden Wärmeinseleffekte bei den Messstationen des DWD. Ein kurzer Überschlag soll eine zusätzuliche Problematik verdeutlichen. In und um meinen Wohnort wurde genauso wie im übrigen Deutschland vor 85 Jahren mit den fast schon industriell geplanten Trockenlegungen begonnen. Wenn pro Kubikmeter Boden 50 Liter Wasser ausgepreßt wurden und das auf 20 m Tiefe – das Wasser befindet sich heute im Meer und läßt den Meeresspiegel auf einer Meeresfläche von 355 000 Quadratkilometer um einen Meter steigen.
        Das Sträßchen „In der Pfitze“ ist heute der trockene Bestandteil der Ortsmitte meines Heimatortes, vor 66 Jahren habe ich dort zum ersten Male Frösche und Froschlaich in den Pfützen gesehen, in der Ortsmitte. Das Wasser von den Dachrinnen floß in Straßenrinnen entlang der noch nicht geteerten Straßen, überschwemmte die Auenwiesen und weniger als die Hälfte kam verzögert in den Kocher, die andere Hälfte ist im Boden versickert. Die Kocherstraße – heißt heute noch so- führte in 100 m Entfernung parallel zum Fluß. Heute sind die Auenwiesen bebaut mit neuen Straßennamen. Komisch für Auswärtige, wenn die Kocherstraße gar nicht am Kocher ist.

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    • Werner Burger

      Um das Jahr 700 betrug der Waldanteil in Deutschland/Mitteleuropa um 85 Prozent und es gab ausgedehnte Moore und Flussauen. 400 Jahre später war der Wald nahezu verschwunden. War also die mittelalterliche „Warmzeit“ eine Folge dieser beispiellosen Naturzerstörung? Heute gibt es immerhin für jeden Eingriff verpflichtend Ausgleichsmassnahmen bis hin zum Verhältnis 1:3.

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      • Josef Kowatsch

        Herr Burger: Im Mittealter wurde zwar Wald gerodet, aber die Neusiedler hielten das Regenwasser vor Ort, weil sie es brauchten. Bei uns wird heute bei der Planung einer neuen Siedlung z.B. im Bereich „Wasserstall“ alles Wasser gezielt und möglichst schnell in den Kocher geleitet. Die Frage der Städteplaner sind lediglich, wie groß müssen die Ablaufrohre dimensioniert sein, damit kein Rückstau beim Abfließen entsteht. Die Antwort auf Ihre Frage wäre somit: Waldzerstörung durch Bebauung im Mittelalter ja, hatte jedoch sicherlich nur geringere Auswirkungen auf einen Wärmeinseleffekt. Doch ihr Gedanke/Frage dürfte grundsätzlich richtig sein.

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  10. Manfred Westphal

    Da können wir doch die Israelis um Hilfe bitten. Die kennen sich doch gut aus mit der Wasserbewirtschaftung und lassen Wüsten blühen. Weiterhin, Entsalzungsanlagen an der Nordsee bauen, dann haben wir 2 Dinge erledigt, genug Wasser und den Anstieg des Meeresspigel gestoppt.

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  11. Konrad Goecke

    Wir sind zur Zeit im Nordosten von Spanien. Dort klagen die Landwirte auch sehr über das Wetter…Es hat soviel geregnet seit Januar wie seit Menschengedenken nicht mehr.

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    • Axel Robert Göhring

      Nach Buntland pumpen!

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  12. Hubertus Kaiser

    Die Argumentation ,daß mit steigenden Temperaturen weniger Niederschlag zu erwarten ist ,ist physikalisch falsch.Steigende Temperaturen führen zu erhöhter Wasserverdampfung aus den Ozeanen und da alles was in die Atmosphäre aufsteigt auch wieder runter muß sind tatsächlich höhere Niederschläge zu erwarten.

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  13. Dr. Roland Ullrich

    Vielleicht gibt es ja einen positiven Kern: Nachdem der ganze CO2-Einspar-Hype sowieso für die Katz ist, lohnt es sich vielleicht, sich endlich mal ernsthaft mit Klimafolgenforschung zu befassen. Das heißt aber nicht, sich nach den abwegigen Computerspielen der Potsdämlichen zu richten, sondern in der Historie nachsehen, was Wetter und Klima so alles in petto haben. Und dann über mögliche Vorkehrungen nachdenken. Kaum Sinnvolles dürfte dabei herauskommen, wenn man herkömmliche Potsdämliche mit solchen Aufgaben betraut..

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  14. Hubert Heinzow

    >>Schätzungen gehen davon aus, dass wir in 20 bis 30 Jahren ein Drittel der landwirtschaftlichen Flächen mit Grundwasser bewässern müssen.<<
    Komisch, die Meteorologen schaffen es noch nicht einmal das Wetter am nächsten Tag besser als mit 85% vorherzusagen, aber die Niederschläge wollen die in den nächsten 30 Jahren vorhersagen können? Die sind ja noch schlimmer als die Priester. Die verbreiten ja nur "Glauben" … .

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  15. Dr. Klaus Sander

    Vergangenes Jahr wurde in den Medien auch immer wieder von der Dürrekatastrophe geredet, genauso wie dieses Jahr. Wo ist denn die Dürre hin? Vergangenes Jahr hat es fast jeden Tag von ungefähr Mai bis September in Berlin massenhaft geregnet. Nur eine einzige Woche war mal ohne Regen. Und dieses Jahr regnet es seit Monaten auch wieder jeden Tag. Manchmal ist das richtig extrem. Eine Katastrophe, wenn die arme Dürre weg ist. Südlich voin berlin war es viel trockener. Die Windräder müssen den Wind ja auch ausbremsen und umleiten.
    Diese Woche kam wieder eine andere Katastrophenmeldung. Die Temperatur der Nordsee ist um 1,3 Grad wegen der „Klimaerwärmung“ gestiegen. Was ist denn mit den vielen dort eingebauten Heizungsanlagen? Andere nennen es umweltfreundliche Offshore-Windparks.
    Ja es gibt eine Kliamerwärmung, aber nur das politische Klima hat sich aufgeheizt.

    Antworten
      • Dr. Klaus Sander

        Ich hoffe, dass Sie hier nochmal vorbei kommen.
        Wenn das nur in Berlin Tegel gemessen wird, dann wird offensichtlich alles andere weggelassen. Wie konnte ich denn hier das Gegenteil erleben? Es hat hier wirklich an einigen Tag über viele Stunden geregnet. An manchen Tagen war es richtig extrem viel Wasser. An anderen Tagen hat es nicht so stark geregnet, aber es hat immer wieder mit Pausen von 1 bis 2 Stunden geregnet.
        Vor einigen Jahren habe ich auch mal einen ungewöhnlichen Effekt bemerkt. Auf der einen Straßenseite des Hauses hat es geregnet. Da wollte ich auf der anderen Seite das Fenster schließen. Dort hat es nicht geregnet.
        Das hängt garantiert von der Richtung der Luftsrömung ab. Wenn es südlich von Tegel regnet, kriegt die Messstation überhaupt nicht mit. Es ist aber falsch, daraus zu schlussfolgern, dass es hier nicht geregnet hätte.
        Vergangenes Jahr hat es mehrere Monate auch täglich geregnet. Und in der Zeitung stand, dass die Grünen wegen der Trockenheit fordern, dass wir täglich alle Bäume gießen sollen. Und die Politiker wollten das hier auch durchsetzen. Deshalb konnte ich an einem Tag sehen, wie Bäumen mit einem Schlauch aus dem Auto mit Wasser versorgt wurden. Das passiert, obwohl nicht nur ich wegen des Regens einen Regenschirm über dem Kopf tragen musste.

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  16. Werner Geiselhart

    Ach so, wir haben gerade Dürre.
    Gut, dass man das weiß, dann teile ich das mal meinen Gartenpflanzen mit, die wachsen derzeit so prächtig wie seit Jahren nicht mehr.
    Die Gräser an den Straßenrändern werden anscheinend derzeit gegossen, normalerweise sind die um diese Jahreszeit alle hellbraun und nicht tiefgrün.
    Ich vermute inzwischen, dass die Staatswissenschaftler den Orwell’schen Neusprech verwenden: Feucht ist trocken und kühl ist heiß.
    Klimawissenschaft ist sowas von settled.

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  17. Heimo Suntinger

    Sind Borchardt und Borchardt (neue Verfassungsrichterin von MecPom) miteinander verwandt? Dann wird mir einiges klar! Ängstliche Grüße aus Ösiland.

    Antworten
    • Dr. Klaus Sander

      Verwandt sind die vielleicht. Ich habe aber mal den oben angegebenen Link angesehen. Weil Schellnhuber und Rahmstorf nach der Wiedervereinigung von West nach Ost umgezogen sind und in Potsdam das PIK gegründet haben, wollte ich wissen, woher der Borchardt kommt. 1979 bis 1985 studiert in Göttingen und Hamburg, danach in Koblenz, Kassel gearbeitet und 2007 wurde er an der TU Dresden zum Professor und gleichzeitig wurde er Mitgloied von diesem Helmholtz-Zenrum.

      Antworten
      • Heimo Suntinger

        Vielen Dank Herr Dr. Sander!

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