Mit 1,3 Milliarden Menschen – einem Sechstel der Weltbevölkerung – spielt Indien eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Zukunft des Pariser Abkommens. Klima-Alarmisten vertrauten darauf, dass das Land bei den Bemühungen zur Bekämpfung der „gefährlichen globalen Erwärmung“ mit an Bord ist.
Doch in ihrem allerersten Klimabericht hat die indische Regierung mit der Aufnahme von Daten, die nicht in die Weltuntergangserzählung passen, für einiges Aufsehen gesorgt.
Der mit Spannung erwartete Bericht mit dem Titel „Assessment of Climate Change over the Indian Region“, der vom Ministerium für Geowissenschaften (MoES) erstellt wurde, enthält Daten und Grafiken, die auf eine fehlende Erwärmung des indischen Subkontinents hinweisen.
Darunter befinden sich zwei interessante Klimamuster: (1) Indiens jahresdurchschnittliche Landoberflächen-Lufttemperatur-Anomalien und (2) Temperaturrekonstruktionen in den Ausläufern des Himalaja, einem Gebiet, das nach allgemeiner Auffassung durch den Klimawandel besonders gefährdet ist.
Lufttemperatur: In Indien ist es derzeit kühler als während der 1950er Jahre!
Die indischen Anomalien der durchschnittlichen jährlichen Lufttemperatur an der Landoberfläche (oberflächennahe Temperatur) zeigen, dass das Klima in den letzten zwei Jahrzehnten nicht wärmer war als in der Zeit zwischen 1950 und 1970.
In die Analyse wurden Daten aus einigen der wichtigsten Datenquellen für Temperaturen einbezogen, darunter die Climatic Research Unit an der University of East Anglia (wo ich meinen Abschluss in Umweltwissenschaften gemacht habe).
Die Daten der indischen meteorologischen Abteilung, Indiens älteste und offiziellste Abteilung für Meteorologoie, zeigen, dass es in Indien zwischen 2010 und 2015 tatsächlich nicht so warm war wie in den 1950er Jahren.
Ferner geht aus den Daten hervor, dass es in den 1950er Jahren genauso warm war wie in der Gegenwart. Und das, obwohl die Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre in den 1950er Jahren im Vergleich zu heute viel niedriger war – ein Anstieg, der angeblich die Hauptursache für die globale Erwärmung ist.
Die Anomalien der Mitteltemperatur zeigen keinen signifikanten Anstieg der Jahresmitteltemperatur von 1951 bis 2015 (Abb. 1). Stattdessen kam es zwischen 1950 und zu Beginn der 1970er Jahren zu einem signifikanten Abkühlungstrend, gefolgt von einer Erwärmung bis Ende der 2000er Jahre. Die Erwärmung setzte sich nach 2009 nicht fort.
Etwas widersprüchlich stellt der Bericht weiter fest (Abb. 2), dass es von 1986 bis 2015 nur einen geringen Anstieg (0,15° C) der Jahresmitteltemperaturen gab:
Die „macht-es-deutlich“-Graphik: Die fehlende Erwärmung in Sikkim
Sikkim ist ein indischer Bundesstaat im Gebiet des Himalaya. Klima-Alarmisten haben oft argumentiert, dass die Himalaja-Region sehr anfällig für eine gefährliche Erwärmung ist. Die in dem Report gelisteten Daten aus Sikkim stellen dies in Frage.
Während Klimarekonstruktionen für spätsommerliche Temperaturen in Sikkim (Abb. 3) eine Erwärmung von etwas mehr als 1° C von 1850 bis 2008 zeigen, geht daraus auch ein „leichter Abkühlungstrend [etwa 0,2° C] seit 1705“ hervor, eine ausgeprägte Abkühlung (fast 2° C) nach den späten 1960er Jahren und die höchsten Temperaturwerten um das Jahr 1825.
Sikkim ist natürlich ein kleines Gebiet am äußersten Rand Indiens, so dass wir aus seinen Trends nicht auf den Rest des Landes, geschweige denn auf den Rest der Welt schließen können. Aber die Aufnahme dieser Informationen in den Bericht könnte signalisieren, dass die indische Regierung bereit und willens ist, das vorherrschende Narrativ in Frage zu stellen.
Der größte Teil des Hypes um ein sich erwärmendes Indien wird bedeutungslos, wenn man die Analyse nicht auf die letzten 3 Jahrzehnte beschränkt. Angesichts der raschen wirtschaftlichen Entwicklung Indiens seit den 1980er Jahren und der damit verbundenen Auswirkungen des städtischen Wärmeinsel-Effektes auf die Thermometer ist es zudem wahrscheinlich, dass es im Gegensatz zu den städtischen Temperaturen insgesamt keinen gefährlichen Anstieg gegeben hat.
Indiens Bewertungsbericht hat eines deutlich gemacht: Indien als Ganzes hat keine gefährliche Erwärmung erlebt – nicht einmal in der Zeit seit den 1950er Jahren, als die anthropogenen Kohlendioxidemissionen eine gefährliche Erwärmung des Planeten verursacht haben sollen.
Obwohl im Bericht eine ausgebliebene Erwärmung nicht explizit benannt wird, enthält er doch Temperaturtrends, die deutlich von der allgemeinen Auffassung abweichen, dass die gegenwärtigen Temperaturen als beispiellos gelten.
Könnte sich die Nation darauf vorbereiten, dem amerikanischen Beispiel zu folgen und aus dem Pariser Abkommen auszusteigen? Dies würde sie von der Verpflichtung befreien, die Nutzung fossiler Brennstoffe einzuschränken, deren Erfüllung ihr wirtschaftliches Wachstum bremsen und die Überwindung der Armut verzögern würde.
Vijay Jayaraj (M.Sc., Environmental Science, University of East Anglia, England), is a Research Contributor for the Cornwall Alliance for the Stewardship of Creation
Link: https://wattsupwiththat.com/2020/06/25/new-climate-assessment-suggests-no-dangerous-warming/
Übersetzt von Linguee, bearbeitet von Chris Frey EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Richtig Herr Dr. Ullrich.
Lieber zahlt der Westen, bzw. Europa (Deutschland) Milliarden, als daß man zulässt, daß Indien aussteigt.
Aus http://www.indiaenvironmentportal.org.in/content/467861/assessment-of-climate-change-over-the-indian-region/:
„India’s average temperature has risen by around 0.7°C during 1901–2018. This rise in temperature is largely on account of GHG-induced warming, partially offset by forcing due to anthropogenic aerosols and changes in LULC. By the end of the twenty-first century, average temperature over India is projected to rise by approximately 4.4°C relative to the recent past (1976–2005 average). In the recent 30-year period (1986–2015), temperatures of the warmest day and the coldest night of the year have risen by about 0.63°C and 0.4°C, respectively. By the end of the twenty-first century, these temperatures are projected to rise by approximately 4.7°C and 5.5°C, respectively, relative to the corresponding temperatures in the recent past (1976–2005 average), under the RCP8.5 scenario.“
Kaum Änderung (0.7°C) in den letzten 120 Jahren, aber jetzt meint das Computer-Spiel mit dem „RCP8.5 scenario“ 4.7°C and 5.5°C in den nächsten 80 Jahren!
Wer’s glaubt, wird selig! Selbst wenn co2 irgendetwas an der Temperatur ändern sollte, dann geht sowieso nichts mehr, weil co2 bzgl. Temp-Sensivität schon längst in Sättigung ist!
Veralbern kann ich mich selber! Wieder ein Beweis mehr für den Betrug der Klima-Alarmisten. Und für so einen billig gemachten Schwindel sollen Billionen von EUR verschleudert werden! Schande über die Alt-Parteien/Medien!
(Die Werte-Union ist damit nicht gemeint. Wird aber langsam mal Zeit, das sie aus der Deckung geht!)
Es gibt sie doch, die Regierungen mit Fachpersonal, zuerst die USA unter Trump und jetzt Indien!
Das Fachpersonal gäbe es auch im Deutschen Bundestag zu genüge, aber nur abseits der Altparteien. (Die Werte-Union mit dem exzellenten Klima-Manifest 2020 sei davon ausdrücklich ausgenommen.)
Die Vernunft siegt auch in Deutschland, oder doch nicht?
Wird jetzt die „Erderhitzung“ abgesagt?
Was meint das „GRÜNE Syndikat“ dazu, und die Beraterfirmen vom GREEN Deal?
Naja bis jetzt lohnt sich der Klimaquatsch für die Inder (zumindest für deren Regierung)… schließlich greifen sie massenhaft Kohle von uns ab… man denke an die Milliarde für klimaneutrale Bushaltestellen.
Ungeachtet der Ergebnisse dieses Zustandsberichtes, werden unsere Fürsorger weiterhin unser Geld in der Welt verteilen… schon weil derartige Informationen bei den Leuten nicht ankommen… und wenn sie ankommen nimmt man sie mit Schulterzucken zur Kenntnis.
Angesichts der großen Landmasse Indiens jedenfalls von größerer globaler Bedeutung als die Temperaturverläufe in D! Auch erinnern die Temperaturverläufe in Indien stark an die USA. Dort gab es in den 1930er-Jahren vergleichbare Temperaturen wie heute. Ohne die mehrfachen Temperatur-Adjustierungen in der Obama-Ära waren sie sogar höher. Was auch damit zusammenpasst, dass es zu dieser Zeit die mit Abstand größten Dürrekatastrophen in den USA gegeben hat.
Ausstieg Indiens aus dem Pariser Abkommen? Wohl eher nicht, Indien zählt vmtl. zu den Profiteuren der westlichen Zahlungseuphorie.