Es ist schauerlich genug, die medizinischen Einschätzungen hinsichtlich der Auswirkungen des Coronavirus‘ zu hören. Aber die ökonomischen Prognosen sind mindestens genauso besorglich.

Viele Geschäftsbereiche haben ihre Mitarbeiter bereits nach Hause geschickt. Es scheint sich der Zeitpunkt zu nähern, an welchem es wahrscheinlich ist, dass es fast jedermann verordnet wird, von zu Hause aus zu arbeiten, außer bei wichtigen Dienstleistern wie etwa im Bereich Gesundheit. Die Auswirkungen auf die Wirtschaft werden kataklysmisch sein. Einer Prognose zufolge, nämlich der vom angesehenen Centre for Economics and Business Research (CEBR), soll die Wirtschaftsleistung von London um 495 Millionen Pfund täglich fallen, solange diese Sachlage noch besteht.

Selbst wenn dieser Zustand eine Woche anhält, berechnet das CEBR, dass die Ökonomie Londons 2,4 Milliarden Pfund einbüßen wird. Da das Kapital etwa 20% des BIP in UK ausmache, würde das bedeuten, dass die britische Wirtschaft während eines lockdowns um 6% schrumpfen würde. Kein Wunder: das produzierende Gewerbe würde schlicht und ergreifend die Arbeit einstellen müssen, wenn es keine Arbeiter mehr gibt, die noch etwas produzieren können.

Nun könnte man denken, dass ein solches Szenario allgemein als eine Katastrophe angesehen wird. Und man hätte unrecht. Weil es nämlich eine Gruppe gibt, die sich das Herbeiführen einer solchen Katastrophe an oberster Stelle auf die Fahnen geschrieben hat.

Ich meine natürlich die Grün-Bewegung.

Während der nächsten paar Wochen werden noch viele Herausforderungen auf uns zukommen, um eine gerade in Mode befindliche Phrase zu dreschen. Aber diese Herausforderungen werden uns auch die Chance bieten, die Konsequenzen und die Popularität vieler der Maßnahmen zu untersuchen, welche zu übernehmen uns Mainstream-Grünaktivisten und Öko-Krieger seit Jahrzehnten drängen.

Nehmen wir als Beispiel den Reiseverkehr. Jüngst hat Präsident Trump alle Flüge aus der EU in die USA verboten, was riesige Einnahmeverluste für die Fluglinien bedeutet und den Aktienmarkt in den freien Fall stürzte. Aber für grüne Aktivisten ist dies keine Katastrophe, sondern die bejubelte Umsetzung einer schon lange erhobenen Forderung, nämlich den internationalen Luftverkehr einzustellen.

Selbst die Partei der Grünen war politisch nicht clever genug, es zu wagen, offen für ein vollständiges Ende von Transatlantikflügen einzutreten, weil das sehr unpopulär wäre. Ihre politische Aussage vor der letzten Wahl beschränkte sich darauf, „die Anzahl von Reisen für nicht nachhaltige Transporte besonders per Auto und Flugzeug zu reduzieren“ und darauf, „die Gesamtdistanz zu reduzieren mittels Kürzung der Reisedauer, vor allem durch Stützung der Entwicklung und Erhaltung lokaler Einrichtungen“.

Es wird für die Grünen sogar noch besser. Es ist ja nicht nur die Verfügung von Präsident Trump bzgl. des Luftverkehrs. Jenes Statement oben kann kaum eine präzisere Beschreibung dessen sein, was im ganzen Land vor sich gehen wird. Mit unserer zunehmenden Selbstisolation wird die Anzahl von Autofahrten kollabieren. Es wäre der Himmel für die Grünen.

Aber Reisen ist lediglich ein limitierter Aspekt des Ausmaßes, mit welchem wir grüne Gedanken austesten werden. Das zentrale Mantra grüner Ökonomen lautet, dass lokal gut und Globalisierung schlecht ist. Dieser ihr Glaube geht Hand in Hand mit ihrem Standpunkt, dass man auf keinen Fall wirtschaftliches Wachstum fördern, sondern die Wirtschaft schrumpfen lassen und die Produktion reduzieren muss.

Wir werden bald sehen, was dabei herauskommt, mit einem unmittelbar bevorstehenden Absturz ökonomischen Wachstums, der für fast jedermann verheerend wäre – außer für die Grünen, sieht doch deren „philosophische Grundlage“ so aus: „Seit Beginn der Industriellen Revolution hat die Gesellschaft kontinuierlich zunehmenden Wohlstand für die Menschen auf der Welt erfahren, weshalb sie unermüdlich das Ziel globalen Wachstums verfolgte … Diese Verfolgung ökonomischen Wachstums als Kraft zur Ausbeutung der Erde anzuhalten muss das automatische Ziel menschlicher Gesellschaften sein“.

Das mag halbwegs noch vernünftig klingen – denkt doch fast jeder Mensch, dass das Leben mehr ist als nur ökonomisches Wachstum. Aber das Gesamt-Programm der Grünen für einen „fundamentalen Umbau der globalen Ökonomie“ wird stolz präsentiert, nicht nur, um lediglich das Wachstum zu reduzieren, sondern auch, die Wirtschaft schrumpfen zu lassen und uns zu lokalem Auskommen zurückkehren zu lassen. Daher ist die Rückführung von Handel und Wirtschaft auf die lokale Ebene ein Ziel der Grünen“. Sie wollen den „stetige Zunahme des Handels zwischen entfernt liegenden Nationen“ umkehren.

Da nun immer mehr von uns zu Hause bleiben, um dem Coronavirus zu begegnen, können wir jetzt anfangen, die Pläne der Grünen auf ihren Gehalt abzuklopfen: „Jedes Land und jede Region sollte autarker werden … der Verbrauch lokaler Güter würde bevorzugt … Man steht hinter einer Politik, mit welcher Importe durch lokale Produktion ersetzt wird anstatt Getreide um des höheren Verdienstes willen für den Export auf internationale Märkte zu exportieren …“.

Falls Sie jetzt glauben, dass ich übertreibe – was sagen Sie dann hierzu? Die Partei sagt, dass sie „Forschungen und Entwicklungen hin zu Produkten und Technologien fördern will, welche besonders geeignet sind für den Gebrauch in einer heimisch basierten Ökonomie“, dass sie „Planungen ändern und Vorschriften erlassen will, um heimisch basierte Unternehmen zu stärken, Zuwendungen für die neue Ausrichtung zu zahlen und heimische Unternehmungen in jeder Hinsicht zu stärken“. Die Grünen wollen, dass wir zu Hause bleiben – und dank des Coronavirus‘ bekommen sie, was sie haben wollen.

Aber es sind nicht nur diese vagen Bestrebungen, welche die Überlappung zeigen zwischen grünen Gedanken und den Auswirkungen des Coronavirus‘. Es geht auch um hard cash.

Für viele Freiberufler und jenen mit unsicheren Arbeitsplätzen wird die direkteste Auswirkung des Virus‘ jenseits der physikalischen Folgen ein Einkommensverlust sein. Die Regierung hat – in begrenztem Umfang – Sondermittel angeboten, um diesem Umstand abzuhelfen. Bei der Wahl im letzten Dezember forderten die Grünen ein „Grundeinkommen“ von 89 Pfund pro Woche.

Sie machen geltend, dass „die gegenwärtige Abhängigkeit von ökonomischem Wachstum verringert werden muss und auch Null- oder Negativ-Wachstum möglich sein soll – ohne dass individuelle Härten dadurch auftreten und auf der Grundlage von Nachhaltigkeit“. Mit anderen Worten: falls die Ökonomie wegen unserer Politik in den freien Fall übergeht – keine Sorge, hier ist Geld für Sie!

Die Ursachen mögen unterschiedlich sein, aber die Logik ist die Gleiche.

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Link: https://www.thegwpf.com/is-this-what-a-green-world-would-look-like/

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