Sehr geehrter Herr Liebe,

besten Dank für Ihre Information über den Ökostrombezug des Hahn-Meitner-Instituts aus Skandinavien Sicher wird es sich dabei um „reinen“ (oder „sauberen“) Wasserkraftstrom aus Norwegen handeln (doch nicht etwa um den so „gefährlichen“ Atiomstrom aus Schweden!). Dabei besteht allerdings die „Gefahr“, das dieses schöne Land seinen Status als „Klima-Primus“ verliert! Wenn sie ihren gesamten Wasserkraftstrom verkaufen, werden sie wahrscheinlich Kohlestrom (PFUI!) für ihren Eigenverbrauch einsetzen müssen!

Werden sich die Norweger/Skandinavier trotzdem nach wie vor nur geringe CO2-Emissionen anrechnen lassen – und die Deutschen lassen sich ebenfalls niedrige Emissionenen anrechnen, weil sie ja Ökostrom aus Skandinavien einsetzen? Ist ja auch nur ein kleiner Betrug, den keiner bemerkt…

Für mich ist das alles sehr interessant, weil ich in einem Interview mit der Leipziger Volkszeitung genau dieses Thema vor zwei Jahren angeschnitten habe. Es gab viel Zustimmung – und großes Schweigen von den Verantwortlichen für dieses Betrug. Lesen Sie den Beitrag in der Anlage! Ufer, Tappert Interview Ökostrom für Leipziger Verkehrsbetriebe. LVZ 120218

Mit freundlichen Grüßen

Dietmar Ufer

Dr. rer. oec., Ing. Dietmar Ufer

Grünewaldstr. 1

04103 Leipzig

(Klimanotstandszone)

E-Mail: Ufer-L@t-online.de

 

—–Original-Nachricht—–

Sehr geehrter Herr Dr. Ufer,
ihre Beiträge zu verschiedenen Themen finde ich immer sehr Interessant. Besonders gefiel mir der Disput über den Ökostrom. Etwas ähnliches kann ich hier zum besten geben. Ich arbeitete im Hahn-Meitner-Institut in Berlin-Wannsee (heute HZB) und bekomme deren Informationszeitung „Lichtblick“ zugeschickt. In einer Ausgabe wurde mitgeteilt, dass das Institut zu 100% Ökostrom aus Skandinavien beziehen wird. Das interessierte mich natürlich wie das technisch realisiert wird. Aber lesen sie bitte selbst.
Sowas kann man nur Volksverdummung nennen.
Mit freundlichen Grüßen
Dietmar Liebe

 

Kommentar der EIKE Redaktion:

Auszug aus dem „Lichtblick-Artikel“(Teaserbild oben)
Die Energiemanagerin Carina Hanke schreibt u.a. darin: „Dadurch erhöhte sich der Arbeits-Preis pro Kilowattstunde leicht um 2 Cent“.
Bei den Mengen, die das HZB verbraucht, dürfte es sich um eine satte Preiserhöhung von ca. 10 % handeln. Zu Lasten des Steuerzahlers versteht sich.
Denn das HZB zahlt eh eine separate Anschlussgebühr für ihre satten 57 GWh p.a. Verbrauch (57.000.000 kWh) -Tendenz steigend- und dazu einen niedrigeren Industriearbeitspreis.

Bezogen auf ihren Verbrauch erhöhte sich dadurch die Rechnung des HZB mal eben um 0,02 € x 57*10^6 = 1,14 Mio €! Tendenz steigend wie oben angemerkt wird.

Das ist die leichte Arbeitspreiserhöhung.
Frau Hanke vermeidet eine einfache Dreisatzrechnung, wohl um ihre Leser nicht zu überfordern, dafür geht sie aber ins Volle mit ihrer Propaganda. Und von Öko-Strombezug aus Skaninavien ist im „Bekennerschreiben“ der Frau Hanke an den Frager auch keine Rede mehr. Nur vom „normalen Strommix“ (wie auch anders), aber „eingesparten“ 17.400 t CO2. Die müssen dann wohl vom Himmels fallen. Im Normalsprech des Normalbürgers nennt man ein solches Vorgehen „Etikettenschwindel“ oder offiziell Betrug. Eigentlich überall ein Fall für den Staatsanwalt. Nur nicht im EU-Deutschland.
So einfach kann „Klimaschutz“ sein.

image_pdfBeitrag als PDF speichernimage_printBeitrag drucken