Was hat der Klimawandel mit den australischen Buschfeuern zu tun? Und betrifft das Thema auch uns? So macht die Seite Klimafakten.de mit einer FAQ zu dem Thema auf. Muss man bei Fakten eigentlich päpstlicher als der Papst sein? Ja, eigentlich schon. Wir lernen nämlich, dass es laut Klimafakten „trockene Temperaturen“ gibt. Wer dachte, dass Temperatur eine Maßeinheit für Wärme ist, der wird hier eines Besseren belehrt. Ab sofort zeigen Temperaturen auch die Trockenheit an. Jedenfalls nach Klimafakten.de. Wie das allerdings im Regenwald gehen soll, das fragt man sich da zwangsläufig.

Selbstverständlich taucht die „Klimainstanz“ überhaupt in Deutschland in der FAQ auf: Das PIK in Person von Kirsten Thonike. Nun gut, sie spricht immerhin nicht von trockenen Temperaturen, führt aber die Brände in der Arktis, Alaska und Sibirien an, und natürlich in Brandenburg – der Name ist schließlich Programm. Die FAQ linkt zu einem Artikel von Frau Thonike, der den Titel Buschbrände: „Was jetzt im Südosten Australiens passiert, sprengt alle Rekorde“ trägt. Zweifelsohne sind die australischen Brände in dieser Saison zahlreich und betreffen große Flächen, aber wie Roy Spencer auf seiner Webseite deutlich macht, waren die Auswirkungen in der Saison 1974/75 ungleich höher (siehe Abbildung unten). Selbst in den 5 Jahren zwischen 2000 – 2005 wurde mehr Fläche vernichtet als in der aktuellen Saison. Das macht die Brände jetzt nicht kleiner, aber Superlative werden in der Klimadebatte gern inflationär benutzt und in diesem Fall eindeutig falsch.

In Sachen Brandenburg haben wir hier schon einmal aufgeklärt, dass es sich in erster Linie um einen ehemaligen Truppenübungsplatz (Jüterbog) gehandelt hat, auf dem nur äußerst erschwert gelöscht werden konnte. Ähnlich große Brände in vergleichbaren Wäldern, die nicht munitionsverseucht sind, hat es in Brandenburg in 2019 nicht gegeben. Für diese Wälder gilt der Klimawandel aber genauso. Kein Wunder, dass man diesen Fakt besser unerwähnt lässt.

Frau Thonicke wird dann noch einmal zitiert:“ die Brände sind beispiellos“. Wer auf die Grafik von Roy Spencer schaut, dürfte sich wundern. Die FAQ stammen vom 13.01.2020. Es wird außerdem Stephen Pye von der Arizona State University zitiert:

„Die Brände werden immer wilder und häufiger. Früher kamen sie alle 30 oder 50 Jahre vor, jetzt scheint es so, als würden sie sich jedes Jahrzehnt wiederholen.“

Auch Stephen Pye scheint die o.g. Statistik nicht zu kennen.

„Er vermutet, dass sich die aktuellen Brände auch über das übliche Ende der Brandsaison im Januar und Februar hinaus fortsetzen werden. Die Wettervorhersagen sähen nämlich nur eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass es bis März regnen wird.“

Bereits am 11.01.2020 errechneten Wettermodelle für die Zeit bis 21.01.2020 in den australischen Brandgebieten bis zu 150 mm Niederschlag (150 Liter pro m2). Wer mag, der kann mal mit den Satellitenaufnahmen spielen und sich die Veränderung ansehen. Die Rauchfahnen haben erheblich seit dem 04.01.2020 abgenommen, ganz einfach, weil es in einigen Gebieten wie z. B. nördlich von Sidney regnete. Erstaunlich glimpflich kommt in den FAQ die viral gegangene Visualisierung der Brände weg. Dabei sind es strenggenommen Fakenews und das Gegenteil von Fakten.

Australien: Jährlicher Niederschlag vs. Modellprognosen, Bild Roy Spencer

Loben sollte man den Artikel aber dennoch für einige Stellen. So geht er auf den hier ebenfalls schon einmal besprochenen Guardian Artikel ein, die Zahlen der Brandstifter wäre falsch. Zu den offiziellen Zahlen der Polizei in New South Wales haben wir ja bereits berichtet. Leider fehlt dieser Part beim Faktencheck. Was bleibt, ist die Untersuchung, dass es sich um Bots und Trolls handelt, aber nicht die Zahl der offiziell wegen Brandstiftung festgenommen Australier. Die hohe Kunst des Weglassens. Aber dennoch ist dieses Zitat hier wunderbar:

„Die Accounts würden von hyper-parteiischen Ideologen betrieben, die sich nicht wie durchschnittliche Twitter-Nutzer verhielten.“

Man könnte ohne großes Nachdenken etliche Twitter Accounts von Klima-Alarmisten nennen, auf die das exakt so zutrifft. Der durchschnittliche Twitter-Nutzer wird wohl kaum versuchen, sich mit immer neuen Gaga Tweets ins Rampenlicht zu rücken.

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Held und Spencer zu den Waldbränden in Australien

Brandexperte Alexander Held äußert sich im Radiointerview bei WDR5 zum Thema Wald- und Buschbrände. Bevor Held auf das Thema Australien kommt, spricht er über die Situation in Deutschland. Er kritisiert, dass es kein bundesweites Konzept zum Feuermanagement gibt. Mit Feuermanagement meint er einerseits die Bekämpfung von Bränden, aber auch die Prävention. In Deutschland liegt das fehlende Konzept wohl auch an der Organisation der Feuerwehren, die in erster Linie kommunal tätig sind.

Im weiteren Verlauf kommt Held dann auch auf Australien. Seiner Meinung nach wurden dort der Fehler gemacht, dass man auf „milde Feuer“ verzichtet hat. Sie sorgen dafür, dass brennbares Material regelmäßig und kontrolliert abgebrannt wird. Diese Technik hatten die Ureinwohner über lange Zeit angewandt. Als die ersten Siedler nach Australien kamen, dürften sie gute Chancen gehabt haben, Brände zu sehen. Feuer ist aber nicht automatisch ein Feind, es kann als mildes Feuer helfen, große Feuer zu vermeiden oder zu begrenzen.

Einen weiteren Grund für die erheblichen Ausmaße der Feuer ist die seiner Meinung nach falsche forstliche Bewirtschaftung. Bäume wie z. B. Eukalyptusbäume würden viel zu dicht stehen und die Flammen hätten leichtes Spiel. Das Pendant sind dichte Nadelwälder in Deutschland, sie waren in 2019 in die beiden größeren Waldbrände in Deutschland involviert. Das Landschaftsbild Australiens wurde von den Siedlern entscheidend umgebaut. Vermeintliche Umweltschutzauflagen in Australien, wie das Verbot von milden Feuern und der Beseitigung von leicht brennbarem Unterholz, haben die Situation weiter verschärft statt der Natur zu helfen, also das genaue Gegenteil bewirkt. Natürlich sind die Schäden jetzt immens, aber laut Held kennt die Natur keine Uhr. Sie wird auch verbrannte Flächen irgendwann wieder besiedeln und Tierbestände werden sich ebenfalls erholen. Es sind die Menschen, die in kurzen Perioden denken. Die Natur hat Zeit.

Interessante Einblicke zu dem Thema gewährt Roy Spencer auf seiner Webseite. Der Klimaoptimist (Eigenaussage) und Forschungsleiter der Universität Huntsville, Alabama erklärt, dass Waldbrände in der aktuellen Dekade rückläufig waren, was in Widerspruch zum Klimawandelargument steht. Trockenzeiten mit Bränden sind nichts Außergewöhnliches. Spencer verweist auf natürliche Variabilität, die die Temperaturen oberhalb von Erwärmungstheorien beeinflussen und erklären können.

But, contrary to popular perception, a global survey of wildfire activity has found that recent decades have actually experienced less fire activity (Doerr & Santin, 2016), not more. This means there are more areas experiencing a decrease in wildfire activity than there are areas experiencing more wildfires. Why isn’t this decrease being attributed to human-caused climate change?

Der Mensch spielt auch bei Spencer eine wichtige Rolle. Die Einwohnerzahl Australiens hat sich in den letzten 100 Jahren verfünffacht und somit auch potenzielle Zündquellen. Am Ende geht Spencer aber auch noch einmal auf die menschliche Wahrnehmung ein. Sie ist dank der modernen Medien eine ganz andere geworden. Brandkatastrophen wie die aktuelle in Australien werden ganz anders kommuniziert als noch vor Jahren. Wer weiß z. B. noch, dass es in der Brandsaison 1974/75 einen Verlust von über 1 Million Quadratkilometer (15% der Fläche Australiens) gab, das ist ein vielfaches der aktuellen Brände?

Interessanterweise waren seinerzeit die Temperaturen niedriger und Niederschläge höher. Zur Wahrnehmung gehört laut Spencer auch, dass sich Katastrophen immer besser verkaufen lassen als die Abwesenheit derselben. Wir werden mit Nachrichten auf vielen unterschiedlichen Kanälen penetriert, und nicht zuletzt nutzen zahlreiche Umweltaktivisten grundsätzliches jedes Wetterphänomen und jede Umweltkatastrophe, um es mit dem steigenden CO2 Gehalt der Atmosphäre zu erklären.

Der Beitrag erschien zuerst bei Die kalte Sonne hier

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