„Man sollte darüber sachlich diskutieren“, so schreibt Herr Lossau auf Seite 1. Das ist natürlich richtig und sehr zu begrüßen. An der sachlichen Diskussion fehlt es in Deutschland seit sehr vielen Jahren und daher wollen wir hier einen Beitrag zur Sachlichkeit leisten. Es werden zwei Argumente gegen die Kernkraft angeführt:
Das erste Argument: Gefahr durch Freisetzung von Radioaktivität
Es gab auf der Welt drei Unfälle mit Kernkraftwerken, Three-Mile-Island, Tschernobyl und Fukushima.
- InThree-Mile-Islandgab es infolge ungenügender Bestückung der Anlage mit Meßinstrumenten eine teilweise Kernschmelze, es wurde jedoch (fast) keine Radioaktivität freigesetzt. Eine technische Anlage wurde zerstört, aber Menschen kamen nicht zu Schaden. Unter Fachleuten gibt es dazu keine Meinungsverschiedenheit, unter „Experten“ gibt hierzu immer andere Ansichten, die gern in den Medien veröffentlicht werden.
- In Tschernobylgab es an einem unsicheren Reaktortyp bei einem Experiment eine Leistungsexkursion, so daß der Reaktor vollkommen zerstört wurde und Radioaktivität freigesetzt wurde. Das war nun wirklich ein schlimmer Unfall, er füllte weltweit – und besonders in Deutschland – seitenweise die Zeitungen. Über die Folgen gab es wie immer viel Streit. Auch dort war eine technische Anlage zum Schrott geworden. Unersetzlich sind Menschenleben, und dazu gibt es von der kundigen Fachfrau Dr. Anna Veronika Wendland eine vorzügliche Zusammenstellung, wo Fakten und Fakes gegenüber gestellt wurden (hier). Das besondere Risiko von Kernkraft ist die Strahlung, und diesem Risiko fielen 28 Personen unter den etwa 140 Personen mit der Strahlenkrankheit zum Opfer.
Wir wollen hier nur die namentlich bekannten Opfer des Unglückes benennen. Es gibt dazu noch unzählige „virtuelle“ Opfer, das sind die nach der LNT-Formel berechneten hypothetischen Opfer, die weder verifizierbar noch falsifizierbar sind. Die Zahlen dazu bewegen sich im Bereich von Millionen, dazu lese man (hier), (hier). - Der Unfall von Fukushimawurde von der CDU/CSU unter Frau Merkel benutzt, in Deutschland die Kernenergie gänzlich zu Fall zu bringen, nachdem zuvor eine Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke um 10 Jahre im Bundestag beschlossen worden war. Auch der Unfall von Fukushima füllte die Schlagzeilen unserer öffentlichen Medien.
Die Fachmedien in Deutschland gaben andere Nachrichten heraus, da ist als erstes die GRS zu nennen „Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit“ (hier). Die Fachleute der GRS brachten damals im März 2011 aktuelle Meßdaten der Ortsdosisleistung von den automatischen Meßstellen am Kraftwerksgelände heraus, immer versehen mit zusätzlicher Beschriftung in deutscher Sprache. Ich habe damals diese täglichen Meldungen verfolgt, alle paar Tage die Diagramme für meine Unterlagen ausgedruckt. Damals war zu sehen: Es tritt Radioaktivität aus, was verboten ist. Aber außerhalb des Kraftwerkgeländes kann es niemals zu realer Schädigung von Menschen kommen, weil der Strahlenpegel zu gering war. Inzwischen ist dieses in der Fachwelt weltweit anerkannt, in Fukushima gab es keine Strahlenopfer. Auch in Deutschland wird das berichtet, nicht immer in allen Medien, aber ein wichtiges Leitmedium soll hier zitiert werden: Der SPIEGEL hat dazu einen beachtenswerten Bericht mit der Überschrift „Schön verstrahlt“ geschrieben (hier). Es steht da geschrieben „Viele Menschen starben dagegen an den Folgen der weiträumigen Evakuierung. … Kranke wurden aus Intensivstationen abtransportiert, Alte aus ihrem Pflegeheim geholt, … Die vorsichtigste Berechnung geht von mindestens 150 Todesfällen aus. Eine Studie der Standford University kommt auf 600 Evakuierungsopfer … War die vollständige Evakuierung also ein Fehler?“Das ist richtig, nicht die Strahlung hat in Fukushima Opfer gefordert, sondern die Strahlenschutzmaßnahmen. Wir kommen damit zu der eigenartigen Erkenntnis, daß der Strahlenschutz viel mehr Todesopfer gefordert hat als die Strahlung. Es ist SCHUTZ vor Strahlenschutzmaßnahmenerforderlich, also ein Strahlenschutz-SCHUTZ.
Strahlung kann wie alle Substanzen gefährlich werden, aber nur in hoher Dosis. Dazu gibt es mit Alkohol ein passendes anderes Beispiel. Dieser ist ein Gift, aber nur in hoher Dosis, jeder weiß das. In mäßiger Dosis ist Alkohol harmlos, wenn nicht sogar nützlich für Lebensfreude und Gesundheit.
Ähnlich ist es mit Strahlung, allerdings führt dieses Thema hier an dieser Stelle zu weit. In 16 000 Reaktorbetriebsjahren westlicher Reaktoren ist kein Mensch durch deren spezifischem Risiko der Strahlung geschädigt worden, geschweige denn gestorben.
Das zweite Argument: Die ungelöste Endlagerung
Bei der Endlagerung geht es um den in Kernkraftwerken anfallenden Abfall. Wie die Berichte in DIE WELT zeigen, fehlt es an einer klaren Definition: Was ist „Abfall“? Bis um das Jahr 2000, als die Regierung Schröder – Trittin den Kernenergieausstieg einleitete, war alles klar:
Abfall sind die im Reaktor anfallenden Spaltprodukte, denn diese sind wegen ihrer starken Radioaktivität gefährlich und verlangen einen Schutz. In der Großen Halle in Gorleben mit 420 Stellplätzen sind 108 Stellplätze mit Castoren belegt, in denen sich ca. 3000 Glaskokillen mit eingeglasten Spaltprodukten befinden. In 5 Castoren befinden sich abgebrannte Brennelemente und 307 Stellplätze sind noch frei.
Heute hat sich einiges geändert, es werden die abgebrannten Brennelemente als Abfall bezeichnet, obwohl nur 5% darin stark strahlende Spaltprodukte sind und der Rest von 95% unverbrauchtes Uran ist. Uran ist wegen seiner riesigen Halbwertszeit von 4,5 Milliarden Jahren schwach radioaktiv, etwa genauso radioaktiv wie Kalium-40, von dem wir als Menschen täglich mit unserer Nahrung etwa 100 Becquerelverspeisen. Mit dieser Änderung in Verständnis zu dem Wort „Abfall“ hat sich die Menge des Abfalls um das 20-fache erhöht, damit auch das Problem seiner Lagerung – ein Sieg der Kernenergiegegner, denen jedes neue Problem oder jede Kostensteigerung willkommen ist.
„Das Ende des Endlagers“, auf Seite 20 von DIE WELT
Als eine Lösung aller Probleme wird der Dual-Fluid-Reaktor (DFR) vorgeschlagen. Dieser Reaktor ist ein Schneller Reaktor, er wurde erfunden von einer Gruppe junger engagierter Wissenschaftler (hier).
Ich bin froh darüber, daß es diese Gruppe gibt, die sich Gedanken um die Kernkraft macht. Es sind kluge junge Leute, und es ist erstaunlich, daß sie sich in der heutigen kernkraftfeindseeligen Gesellschaft halten kann. Ich habe von dem Wissen dieser Leute sehr profitiert und bin darüber dankbar.
Der DFR gehört zur Gruppe der fortschrittlichsten Generation-4 Reaktoren. Ein internationales Forum hat 6 Konzepte vorgeschlagen, es beteiligen sich 13 Staaten, Deutschland ist nicht dabei. Wer etwas für die Zukunft machen will – weil er sein eigenes Land nicht abschaffen will – wählt Kernspaltungsenergie, denn diese ist nach heutiger Kenntnis unerschöpflich. Deutschland war bei zwei Typen der Generation-4 vor langer Zeit bereits führend:
- Der HTR stand in Hamm-Uentrop, er wurde nach einer Betriebszeit von 16 000 Stunden – das sind zwei Jahre – wegen immer neuer Auflagen der NRW-Behörden vom Betreiber entnervt aufgegeben.
- Der Schnelle mit Natrium gekühlter Brüter in Kalkar war zu 95% fertig gestellt, man wartete zum Einsetzen der Brennelemente fast 6 Jahre vergeblich auf die letzte Teilgenehmigung, dann gab man ebenfalls auf.
Heute ist Rußland führend beim Schnellen Natrium-Brüter, dort wurde der Brüter BN-600 (doppelt so groß wie Kalkar) schon etwa 35 Jahre ohne Probleme betrieben. Die Inbetriebnahme des Reaktors BN-800 im russischen Kernkraftwerk Beloyarsk im Juni 2014 ging in den Medien unter. Ein BN-1200 ist in Konstruktion. Rußland und China haben Verträge geschlossen über den Bau von zwei BN-800 in China. Auch die chinesische Führung kümmert sich also um die zukünftige Stromversorgung seiner Bürger. Rußland und China bekommen also den geschlossenen Brennstoffkreislauf, und der ergibt für die Kernkraft eine 200-fach längere Reichweite der Uranvorräte als ohne Brüter.
In Rußland sind heute noch etwa 10 Reaktoren vom Typ Tschernobyl in Betrieb. Auch diese Reaktoren können sicher betrieben werden, das hat Rußland inzwischen gezeigt. Proteste gegen diese Reaktoren sind nicht bekannt, auch nicht von Protestorganisationen wie Greenpeace, IPPNW oder GRÜNEN Parteien. Die zwei Reaktoren vom Typ Tschernobyl in Ignalina (Litauen) wurden stillgelegt, weil es die EU als Bedingung zum Beitritt des Landes zur EU verlangt hatte.
Auch alle Reaktoren der Generation-4 erzeugen Spaltprodukte, das sind die Abfälle nach dem früheren Verständnis. Diese Abfälle sind nach ca. 300 Jahren bis auf ein natürliches Niveau abgeklungen. Das gilt auch für die eingeglasten Abfälle in der großen Halle in Gorleben. Um Menschen sicher vor Schäden durch diese Abfälle zu schützen, ist eine Endlagerung in der Tiefe NICHTerforderlich, man kann das auch auf der Erdoberfläche bewerkstelligen.
Schlußbemerkung
Es läuft einiges falsch mit der Kernenergie, besonders in Deutschland. Der Grund sind falsche Gesetze. Gesetze können falsch sein, denn sie werden von Menschen gemacht und Menschen können irren. Das ist bei der Strahlenschutzgesetzgebung ganz sicher der Fall. Ebenso beim Kernenergieausstieg unseres Landes, der ja eine Folge der jahrelang geschürten Strahlenangst ist. Viele Fachleute der Strahlenbiologie und aus der Kernenergiebranche protestieren gegen diese falschen Gesetze, aber sie kommen höchstens auf ihren Fachtagungen oder in ihren Fachzeitschriften zu Wort. Die hauptamtlichen Strahlenschützer sehen die Dinge teilweise anders, denn ihnen geben falsche Gesetze die Lebensgrundlage. Unsere Massenmedien hätten die Macht zu einer Veränderung, aber bisher haben sie diese Macht nicht genutzt, das ist bedauerlich. Manchmal wird daher in Bezug auf die unsere Massenmedien von Lückenmedien oder Lügenmedien gesprochen.
Lieber Herr Dr. Niemann,
Es gibt kein Strahlenproblem, es gibt kein CO2-Klima-Problem, es gibt nur – wie die entscheidenden beiden Sätze am Schluss Ihres wie immer sehr guten Textes auch zum Ausdruck bringen, insbesondere in Deutschland – ein großes Medienproblem. Wenn das gelöst würde, würde auch der „erneuerbare Unsinn“ beendet. EIKE will dieses für Klima und Energie wichtigste Problem nicht angehen. Das kann man gut verstehen. Wenn die Medien endlich ordentlich berichten würden, wäre EIKE überflüssig und das möchten die EIKE-Verantwortlichen auf gar keinen Fall.
Grüsse Detlef Rostock
Sehr geehrter Herr Niemann,
Ihre Aussage, dass die Berechnung der unzähligen „virtuellen“ Toten mit Hilfe der LNT-Hypothese nicht falsifizierbar ist, ist nicht korrekt. Eine Falsifizierung ist sogar relativ einfach möglich:
Erhält ein Mensch eine Strahlung von 6000mSv, ist dies tödlich. Diese „Berechnungen“ gehen dann davon aus, dass bei einer Bestrahlung von 600 mSv ein Mensch von 10 Menschen stirbt, bei einer Bestrahlung von 60mSv ein Mensch von 100 Menschen usw.. So erhält man schon bei geringer Strahlung, die auf eine große Bevölkerung einwirkt, viele tausend virtuelle Tote. Wenn dem so wäre, müsste das auch bei allen anderen negativen Einflüssen (z.B. Giften) so sein. 400 g Kochsalz ist eine tödliche Dosis. Jeder Mensch nimmt am Tag durchschnittlich 4 g Kochsalz zu sich. Wendet man hier die Berechnung der Toten nach der LNT-Methode an, müssten jeden Tag 1 Mensch von 100 Menschen an Kochsalzvergiftung sterben – die Menschheit wäre innerhalb kurzer Zeit ausgestorben. Da dies offensichtlich nicht der Fall ist, ist die Berechnung von Todesopfern durch die LNT-Methode falsch.
q.e.d.
MfG
Ja, Herr Langer, ich meine auch, daß es eine Möglichkeit gibt, die LNT-Rechnung an einem Beispiel mit Strahlung als falsch darzustellen, habe ich hier nur nicht genannt, denn ein Bericht hier bei EIKE sollte nicht unnötig lang sein, damit er auch gelesen wird. Im übrigen verweise ich auch meine bisherigen Berichte seit Fukushima, mit diesem 33 an der Zahl, da steht manches drin.
Hier mein Beispiel: Es werden bei LNT-Rechnungen gern kleine Dosen benutzt, hier mein Paradebeispiel von Prof. Breckow, der nun wirklich ein Fachmann ist: 100 Millionen Rö-Aufnahmen zu 1 mSv bedeuten 5000 zusätzliche Krebstodesfälle, so hat er gerechnet.
Da hätte Prof. Breckow doch die Bestrahlungen nach Krebs-OP nehmen sollen, das ist auch eine Organdosis und da ergibt sich bei geschätzten 300 000 Patienten im Jahr in Deutschland mit je 60 Sv nach der LNT-Formel eine Anzahl von zusätzlichen 900 000 Toten — wie soll das gehen?.
Alles das, was nach einer LNT-Formel berechnet wird, ist unsinnig. So sind das auch die vielen zusätzlichen Toten, die zur Zeit in der Diskussion zu Feinstaub und NO2 in den Medien genannt werden.
Der Beitrag von Fachfrau Dr. Anna Veronika Wendland, der im Spiegel veröffentlicht wurde, ist wärmstens zu empfehlen.
Der DFR Reaktor könnte alle „Probleme“ unserer Klimaschützer lösen, aber das ist nicht gewollt, denn eine neue sozialistische Republik, kann man nur aus dem Elend aufbauen.
„Es läuft einiges falsch mit der Kernenergie, besonders in Deutschland.“
Hm, ja.
Allerdings gilt erst mal:
Es läuft vieles falsch in Deutschland, u.a. auch mit der Nutzung der Kernenergie.
Nicht, dass ich der Kernenergie das Wort reden will, es gibt inteligentere Energiegewinnungsmethoden –
aber die Entsorgung atomaren Abfalls sehe ich als gelöst, wenn die Ignoranz überwunden würde:
Forschungsberichte des Bundesministeriums für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Bericht E 5001-15
Marco Bischof
Thorsten Ludwig
Andreas Manthey
Zukunftstechnologien für nachhaltige Entwicklung:
Unkonventionelle Ansätze zur Energiegewinnung
und Aktivierung biologischer Prozesse
Eine Darstellung und Erläuterung von
sechs Erfolg versprechenden Verfahren
Berlin 2005
4.2 Brownsches Gas
Brownsches Gas (BG) wird seit 1991 in seiner Eignung zur Reduktion
radioaktiver Strahlung untersucht, insbesondere wegen der Möglichkeit einer
on-site-Behandlung des strahlenden Materials (Bearden et al., 1996; Michrowski, 2000; Hathaway & Porringa, 2001). Eine große Zahl von Versuchen haben den Effekt der Strahlungsreduktion durch BG reproduzierbar gezeigt; sie ergaben eine Verringerung der Strahlung in einer BG-Flamme von bis zu 96%. So wurden z.B. mit dem Geigerzähler gemessene Strahlungswerte von 1.000 rad auf den Wert von 40 rad reduziert; bei Verwendung verflüssigten BGs iässt sich die Reduktion sogar noch steigern. Bereits 1991 reduzierte Brown erstmals mit Erfolg in seinem Labor in Sydney (Australien) die Radioaktivität von Kobalt-60 Radionukliden um 50%. Er hatte speziell für diesen Zweck einen BGGenerator mit einer Kapazität von 10.000 Liter pro Stunde gebaut. Am 24. August 1991 veröffentlichte das staatliche Nuklear-lnstitut Nr. 202 in Baotou, Volksrepublik China, den Bericht „The Results of Experiments to Dispose of Radiation Materials by Brown’s Gas“, in dem versichert wird, dass eine BGBehandlung von weniger als 10 Minuten zu einer Reduktion der Strahlung einer Kobalt-60-Quelle um 50% geführt habe. Manchmal betrage die Reduktion auch mehr als 50% (Bearden et al., 1996).
I.Experiment 2.Experiment
Ursprünglicher Wert 580 mR/ h 115-120 mR/h
nach Behandlung 220-240 mR / h 42mRh
Im gleichen Jahr verschmolz Prof. Yull Brown in einer öffentlichen Demonstration in den USA eine Probe von radioaktivem Americium auf einem Ziegel mit Stahl- und Aluminium-Blechen. Dabei wurde die Strahlung in weniger als 5 Minuten von 16.000 Curie/min auf weniger als 100 Curie/min reduziert, d.h. auf 0,625% des Ausgangswertes. 1992 führte Brown in Kalifornien eine Demonstration vor einer Gruppe von Vertretern des USDepartment of Energy durch. Die Behandlung von Kobalt-60 mit einer BGFlamme bewirkte eine Reduktion der Zählrate des Geigerzählers von 1.000 cps auf 40 cps, d.h. die Reststrahlung betrug noch 4% der ursprünglichen Radioaktivität. In einer anschliessenden Untersuchung des California Department of Health Services konnte keine Strahlung in der Luft festgestellt werden. Eine andere Demonstration mit strengerem Protokoll und genaueren Messungen wurde vor Nuklearexperten der japanischen Industrie, u.a. von Toshiba und Mitsui, durchgeführt. Sie ergaben eine Reduktion der Strahlung von Kobalt-60 von 24.000 mR/h auf 12.000 mR/h durch eine einzige Behandlung. Dies erschien den Japanern so überzeugend, dass sie auf der Stelle einen Generator erwarben und nach Japan verschifften. 1999 wurde schließlich von Mark Porringa (Zeropoint Research, Chalk River, Ontario, Kanada) ein erfolgreicher Machbarkeits-Test der Transmutations- Fähigkeit von BG im grössten Nuklearreaktor der Welt im kanadischen Chalk River durchgeführt (Hathaway & Porringa, 2001). Porringa konnte eine Reduktion der Gamma-Strahlungsaktivität von Americium-241-Pulverproben durch Behandlung mit einer BG-Flamme auf 4-6% der ursprünglichen Werte innerhalb von 10 Sekunden demonstrieren. Das Verhalten dieses Isotops gilt im Allgemeinen als Hinweis auf das Verhalten von Plutonium-Abfall. Die Proben wurden vor und nach der Behandlung durch die Hathaway Consulting Services (Toronto) mit Röntgen-Fluoreszenz-Analyse untersucht. Eine weitere Optimierung der Dekontaminations-Prozedur führte zu einer Reduktion auf nur 4% der ursprünglichen Radioaktivität innerhalb von Sekunden, unter Berücksichtigung aller möglichen Rückstände (Michrowski, 2000).
Tabelle 4 Deaktivierung von Kobalt-60 durch Behandlung mit BG-Flamme von weniger als 10 Minuten im Baotou Nuklear-lnstitut Nr. 220, Volksrepublik China, 1991 (nach Bearden etal., 1996)
7 Die geltende Doktrin, dass nukleare Prozesse und radioaktiver Zerfall nur hochenergetischen Einwirkungen, wie sie in Nuklearreaktoren ablaufen, nicht aber gewöhnlichen physikalischen oder chemischen Einflüssen unterliegen, ist in den letzten Jahrzehnten experimentell und theoretisch in Frage gestellt worden (Harada & Rauscher, 1968; Dudley, 1975; Rauscher, 1993; Noninski, 1995, 1996; Noninski et al., 1995; Bearden, Bockris et al., 1996; Bockris & Bush, 1996). Beobachtungen über unerklärliche Umwandlungen von Elementen (Transmutationen) durch Pflanzen oder in Experimenten bei gewöhnlichen Temperaturen wurden bereits um 1880 vom deutschen Botaniker Albrecht von Herzeele und dann wieder in den 60er und 70er Jahren des 20.Jahrhunderts vom französischen Chemiker Louis Kervran gemacht und von seinem Landsmann Pierre Baranger, von Hisatoki Komaki in Japan und vom Schweizer J. E. Zündel bestätigt
Mit Browns Gas kann man auch Schlangenöl herstellen…;)
Interessanterweise haben die Leute ja Angst vor den endgelagerten Produkten.
Dass dieses Zeug heute schon einfach so bei den AKWs in Abklingbecken liegt, erzeugt keine Proteste…
Zu Punkt 2 erlaube ich mir anzumerken, dass es sich in Tschernobyl nicht um einen grundsätzlich unsicheren Reaktortyp handelte, sondern die Unsicherheit erst aufgrund des Experiments mit Deaktivieren aller Sicherheitsvorkehrungen willkürlich herbeigeführt wurde. Der genaue Hergang des Experiments (man wollte prüfen, ob die in den rotierenden Massen der Turbinen einschließlich der Generatoren genug kinetische Energie enthalten ist, um unter Abwurf aller Verbraucher den Kühlkreislauf auch ohne Notstromaggregate aufrecht halten zu können) wurde Fachleuten der damaligen KWU (Siemens)und mir als Mitglied einer deutschen Delegation im Kraftwerk 1996 von den leitenden russischen Ingenieuren detailliert erklärt.
Allerdings wurde dieses Experiment in den deutschen Medien zu keiner Zeit als solches erwähnt, sondern werbewirksam zur Verteufelung der Kernkraft bestenfalls als ein angeblich erforderlicher Routine-Check dargestellt. Damit sollte offensichtlich von den Medienvertretern suggeriert werden, dass so etwas bei jedem auf der Welt betriebenen Reaktor bei bloßen „routinemäßigen“ Checks vorkommen kann.
Ein Vergleich wäre, wenn der Kapitän eines 4-strahligen Jets bei einer Atlantik-Überquerung alle Turbinen abschalten würde, um zu überprüfen, ob er diese nach einem Sturzflug 100m oberhalb der Meeresoberfläche wieder zum Laufen bringen kann. Kann man machen, muss und sollte man aber unter Verantwortung nicht tun! Wenn es einmal wirklich getan worden wäre, kann ich mir nur sehr schwer vorstellen, dass unsere Medien dann bei den katastrophalen Folgen für das Flugzeug und alle Insassen von einem „Routine-Check“ gesprochen hätten.
Es war schon ein Routine-Check. Bei den russischen Konstruktionen WWER und RBMK wurde dieser zwangsläufig einmal jährlich am Kampagneende durchgeführt. Er diente dazu, nachzuweisen, dass beim totalen Spannungsausfall die stopfbuchslosen Hauptkühlmittelpumpen mit der kinetischen Energie der Turbogeneratoren genügend lange weiterdrehen, um die Restwärme nach einer Reaktorschnellabschaltung abzuführen. Stopfbuchslose Pumpen haben keine Schwungmasse und bleiben im Sekundenbereich stehen. Dafür sind sie absolut dicht, der Motor läuft im Medium des Reaktors. Um den Nachteil zu kompensieren, haben die russischen Ingenieure die Pumpen starr mit dem Generator/Hausgenerator gekuppelt, der ja mehr als genug Schwungmasse aufweist.
Allerdings haben sie mit unzulässigen Schalthandlungen der Mannschaft recht. Die waren den Umständen der sowjetischen Sicherheitskultur geschuldet.
Sehr geehrter Herr Haferburg,
Ihren letzten Satz kann man nur teilen, allerdings wurde dieses Experiment das erste und auch gleichzeitig das letzte Mal durchgeführt. Insofern sollte man bei einem einmaligen Vorgang nicht von einer Routine sprechen, gerade an dem, was mit Routine kennzeichnet, nämlich die Erfahrungsbildung mit richtiger Umsetzung eines Vorgangs, mangelt es hier ja.
Daher auch das Ergebnis, nämlich ein außer Kontrolle geratenes Kraftwerk durch unverantwortlichen und unerprobten menschlichen Eingriff.
Natürlich, Herr Prof. Puschner, es gibt viele Möglichkeiten, an dem k herum zu drehen, um in einen sicheren Bereich zu kommen. Ein wesentlicher Grund für den Unfall war daher eine Eigenschaft des Menschen allgemein zu sein: DER OBRIGKEIT ZU GEHORCHEN. Siehe Stanley Milgram-Versuch.
Sehr geehrter Herr Dr. Niemann,
der einzige Grund für die Katastrophe war menschliches Verhalten nach 70 Jahre Kommunismus.
Der wesentlichste Aspekt von technische Sicherheit allgemein ist die Qualität der Ausbildung der Bedienmannschaft. Habe zwar wenig mit Kerntechnik beruflich zu tun, aber ein „Sicherheitstraining“ vor 40 Jahre hinter mir. Vor dem Anfahren des AKR1 (Ausbildungskernreaktor) wurde uns mit Nachdruck eingetrichtert, dass die Notausfunktion als wesentlichste Element der Sicherheit zwingend überprüft werden muss. Es wirkt noch heute, mir stehen die Haare zu Berge wenn ich daran denke, dass
a) beim Experiment das Not-Aus System
abgeschaltet war
b) das ein Reaktor ohne Not-Aus betrieben werden kann.
Vor allem b) ist der Ausdruck dafür, dass der Zwang zu Improvisation mit Ausschaltung der Sicherheit unter unfähige Führung mit irrealen Befehlen nicht nur Mannschaften, sondern auch Ingenieure, TÜVs und Zulassungsbehörden erfasst hatte. Bin überzeugt, dass dieses nukleare Russisch-Roulette nicht nur einmal stattgefunden hat, nur dass man sonst noch beizeiten den Roten Knopf gefunden hat.
Es war nicht eine Frage ob, sondern wann und wo den Kommunisten in der UDSSR ein Reaktor oder ähnlich Schlimmes um die Ohren fliegt.
Technische Einzeilheiten dazu sind kaum relevant, sondern nur der anerzogene Umgang.
In zwei Jahren wird in Olkiluoto in Finnland das erste Endlager in Betrieb gehen. Die Finnen gehen an diese Sache mit Vernunft und Wissenschaft ran. Aber wie heisst „Besserwisser“ auf Finnisch? Na „Besserrrwisserrr“. Und auf Schwedisch: „Bezzerwizzer“. Das sollte so manchem Besserwisser zu denken geben.
„Die hauptamtlichen Strahlenschützer sehen die Dinge teilweise anders, denn ihnen geben falsche Gesetze die Lebensgrundlage.“
Das mit der Lebensgrundlage gilt gleichermaßen für die Mehrheit der Klima-‚Forscher‘. Sowohl die einen wie die anderen spielen dabei aber nur die Rolle des nützlichen Idioten, der den Politikern die von ihnen benötigte Rechtfertigung liefert, um ihre idiologischen oder besser quasi-religiösen Wahnvorstellungen dem Wahlbürger als „alternativlos“ verkaufen zu können.
Die Macher der veröffentlichen Meinung spielen dabei die klassische Rolle des Roßtäuschers, der den ‚Käufer‘ über den Tisch zieht – allen voran der nur noch zwangsfianzierte Staatsfunk. Worin die ‚Ware‘ tatsächlich besteht, kann man nachlesen u.a. in „Merchants of Despair: Radical Environmentalists, Criminal Pseudo-Scientists, and the Fatal Cult of Antihumanism“.
Rainer Facius
(der einen gut Teil seines Berufslebens als Strahlenschützer der Astronauten zugebracht hat)