Von Vögeln und Fledermäusen hatte man angenommen, dass sie am verwundbarsten seien durch die Zunahme der in der Landschaft verstreuten Maschinen. Aber die Auswirkung derselben wirken sich auf alle Spezies aus und können den Warnungen der Experten zufolge das empfindliche Gleichgewicht der Natur aus dem Takt bringen.
Forscher des Indian Institute of Science in Bengaluru untersuchten die Populationen von Eidechsen und Vögeln an drei Windparks in den Westlichen Ghats. Ergebnis: Sie fanden fast viermal weniger Bussarde, Falken und Milane in Gebieten mit Windparks – ein Verlust um etwa 75%. In Gebieten ohne Windturbinen wurden alle drei Stunden rund 19 Vögel gezählt, in der Nähe der Turbinen ging diese Zahl auf rund 5 zurück.
Dies führte zu einer explosionsartigen Zunahme der fan-throated lizard*, einer Spezies, die es nur auf dem Indischen Subkontinent gibt und eine bevorzugte Beute der Raubvögel ist. Das Reptil bildete auch weniger Stresshormone, was dessen Lebensweise veränderte. So konnten beispielsweise Menschen dem Reptil viel näher kommen als zuvor mit den Raubvögeln in der Umgebung. Sie waren einfach weniger scheu.
[*Es konnte keine deutsche Übersetzung gefunden werden. Mehr zu dieser Spezies steht hier, wenn man Wikipedia in diesem Bereich trauen kann. Anm. d. Übers.]
Die Analyse hat Implikationen für alle Windparks weltweit – einschließlich UK, wo unter den Raubvögeln auch viele Greifvögel wie Eulen und Adler sind. Mitautorin der Studie Prof. Maria Thaker sagte: „Wir wissen aus vielen Studien, dass Windparks Vögel und Fledermäuse betreffen. Sie töten dieselben und stören deren Bewegungen. Aber wir sind noch einen Schritt weitergegangen und entdeckten, dass auch Eidechsen betroffen werden. Jedes Mal, wenn ein Raubtier verschwindet oder auftaucht, laufen unerwartete Effekte durch das gesamte Ökosystem. Was hier tatsächlich passiert ist, dass jede Windturbine einem weiteren Raubtier gleicht, welches dem Ökosystem hinzugefügt wird“.
In der Studie, veröffentlicht in Nature Ecology and Evolution, wurden Populationen von Greifvögeln und Eidechsen auf einem Plateau mit einem vor etwa 20 Jahren errichteten Windpark verglichen mit einem benachbarten Tal ohne Windturbinen.
Man weiß, dass Windturbinen große Vögel wie Königsadler töten. Einer anderen Studie aus jüngerer Zeit zufolge ist der Rückgang von Raubtieren ,unbestreitbar der tiefgreifendste Eingriff des Menschen in die Natur‘.
Die ganze Story steht hier.
Übersetzt von Chris Frey EIKE
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Gestern bei der GEZ
Man feierte Windparks im Meer und nannte Dänemark als Vorbild, da man die Ostsee jetzt so verbauen will, wie man es bei der Nordsee schon gemacht hat. Außerdem schalte man in Dänemark die Windräder ja ab, wenn „die Sicht zu schlecht wird, weshalb die Zugvögel die Windräder nicht sehen können“, dies solle jetzt auch bei uns gemacht werden.
Wahnsinn läßt sich halt immer steigern.
… das Bild zeigt aber einen Rotmilan …
MfG
G.Wedekind
Das mag sein, Herr Wedekind, ich kenne mich nicht aus. Wahrscheinlich ist im Originalartikel der „richtige“ Vogel abgebildet, aber diese Bilder können wir hier nicht übernehmen, weil uns sonst sofort eine Urheberrechtsklage angedroschen wird.
Chris Frey, Übersetzer
Das Bild zeigt eine Milan. Rotmilane haben ihre Hauptverbreitung in Deutschland und sind durch Windräder besonders im Bestand gefährdet, da ihr Bestand seit Jahren zurückgeht. Sie kommen zumeist wesentlich seltener vor als Bussarde; bei mir gab es vor Jahrzenten ein Paar, nun erst dutzende Kilometer weiter weg.
Dann kann man zur Not ja die Bildunterschrift korrigieren, so ist das wieder eine laienhafte Dokumentation.
Es soll auch bei pixelio Bilder mit korrekter Bezeichnung geben.
Und gegen „nicht auskennen“ hilft schlau machen.
Sehr geehrter Herr Gans,
Bitte bedenken Sie, Herr Chris Frey gehört zu unseren fleißigsten Übersetzern. Er opfert dafür ehrenamtlich viele Stunden in seiner Freizeit – und als Übersetzer recherchieren wir viel (auch ich), um die Information für unsere Leser möglichst korrekt aufzubereiten.
Herrn Frey geht es vor allem um die Information zum Thema. Es ist unmöglich, auf allen Gebieten ein ausgewiesener Fachmann zu sein.
Wie jeder Verein sind wir stolz darauf, unseren Lesern das kostenlos anbieten zu können. Eike wird ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert. Dürfen wir uns auch bei Ihnen für Ihre Unterstützung bedanken?
Wenn Ihnen die korrekte Bezeichnung von z.B. der hier gefundenen (freien) Vogelbilder so wichtig ist, dann beteiligen Sie sich doch mal!?
Wenn Sie selbst etwas finden, was interessant zum Übersetzen wäre, bitte melden.
Außerdem können Sie die Aktiven und auch viele befreundete Wissenschaftler aus aller Welt in München kennen lernen und Verbesserungen anbringen.
… macht ja nix 😉
MfG
G.Wedekind