Deutschlands Grünes Energiedebakel: Der Selbstbetrug bei der Energiewende

NoTricks Zone, Pierre Gosselin
9. September 2018

Deutschland galt früher als weltweit führend beim Übergang zu erneuerbaren grünen Energien, der CO2 Minderung wegen – insbesondere mit Wind- und Solarenergie – ein Projekt, das als „Energiewende“ bezeichnet wird. Aber, Deutschland ist hinter dem Rudel zurückgefallen.

Ironischerweise sind die USA weltweit führend in der Reduzierung von CO2!

 

 Rheinische Post (RP) „der Selbstbetrug bei der Energiewende“

Die Düsseldorfer Tageszeitung schreibt, es sei an der Zeit, dass Deutschland „unbequeme Wahrheiten“ bezüglich grüner Energien anspricht und dass pragmatisches (und nicht ideologisches) Handeln nötig ist.

Der grüne, kultartige Traum, der jetzt mit der harten Realität kollidiert

Jahrelang versprachen die deutsche Regierung, Aktivisten und alarmierende Wissenschaftler, dass grüne Energien – vor allem Wind und Sonne – reichlich, billig und sauber seien. „Hurra!“ Riefen sie alle jubilierend.

Doch heute räumt die RP in ihrem Kommentar ein, dass „die Realität völlig anders aussieht“ und dass „eine enorme Anstrengung“ erforderlich ist, nur um die Stromnetze stabil zu halten, da immer wieder unvorhersehbare grüne Stromstürme in das Stromnetz gelassen werden müssen.

Laut RP haben die Notstromnetzeingriffe der Netzbetreiber die Stromverbraucher im vergangenen Jahr 1,4 Milliarden Euro gekostet. Deutsche Haushalte zahlen inzwischen 47% mehr für ihren Strom als der Durchschnitt der EU.

Energiewende: „riskant, ineffizient und teuer“

Und was haben die deutschen Verbraucher im Gegenzug für die zusätzlichen Schmerzen im Hinblick auf Klima und CO2-Emissionen bekommen? Nichts.

Die deutschen CO2-Emissionen stagnieren (dh. Sie sind nicht gesunken). Und RP: „Der deutsche Übergang zu grüner Energie ist in der Realität riskant, ineffizient und teuer.“

Energiewende „entgleist“

Die RP kommentiert, dass fettgedruckte Schlagzeilen über neue Rekordmengen an umweltfreundlicher Energie [aufs Jahr gerechnet] nichts an der scheiternden grünen Energiewende ändern und stellt fest, dass obwohl grüne Energien 37% des Bruttoanteils am Bruttostromverbrauch ausmachen, diese Energien nur 13 Prozent des gesamten deutschen Energiemixes ausmachen!

Der RP fragt: „Wie konnte das deutsche Flaggschiffprojekt so  entgleisen?“

Die Deutsche Abhängigkeit von Kohle „ist zementiert für die kommenden Jahre“

Der Hauptgrund für das Scheitern, so schreibt die RP, sei der panische Drang der Deutschen, die Atomenergie im Kielwasser der japanischen Atomkatastrophe von Fukushima inmitten einer tief verwurzelten, kollektiven und jahrzehntelangen deutschen Abneigung gegen die Atomkraft zu verlassen. Dies führte dazu, dass die deutsche Regierung die Hälfte ihrer Kernkraftwerke über Nacht stilllegte und blind in einen raschen, ungeplanten Ausbau von Wind- und Solarenergie eintauchte.

Die Entscheidung, so schreibt die RP, sei von dem Ziel getrieben, die Kernkraft stillzulegen und nicht CO2 zu reduzieren.

Das Ergebnis, kommentiert RP: „Leider stehen beide Ziele in direktem Widerspruch. Der politisch gewollte Ausstieg aus der Kernenergie hat unsere Abhängigkeit von Kohle für die kommenden Jahre gefestigt. Deren Anteil beträgt immer noch 42 Prozent. “

Die RP kommentiert dann, dass, wenn Deutschland wirklich ernsthaft CO2 reduzieren würde, das Land seine verbleibenden Kernkraftwerke, die keine Treibhausgasemissionen produzieren, nicht stilllegen dürfte.

Grüne Energien „eine naive Illusion“

Die RP schreibt auch, Deutschland sollte seine Bemühungen überdenken, „Dieselmotoren zu dämonisieren“, die eine erheblich bessere Kraftstoffeffizienz als Benzinmotoren haben. Der Schritt zur Eliminierung von Dieselmotoren wird die CO2-Reduzierung erschweren. Auch stellt RP fest, dass Elektroautos „keine Alternative“ in Bezug auf CO2 sind.

100% erneuerbare Energien „eine naive Illusion“

Der RP bezeichne die Idee, den gesamten deutschen Energiebedarf durch erneuerbare Energien abzudecken,  als „eine naive Illusion“ und erwartet, dass das Land akzeptieren müsse, dass es auch langfristig auf fossile Brennstoffe angewiesen sein werde.

Auch die kollektiv naiven Deutschen müssen sich im Allgemeinen realistisch und ernsthaft darüber äußern, was zu 100% umweltfreundlich ist.

Die RP schreibt weiter:

Wer Solarzellen auf dem Dach montiert hat und dann gedankenlos in den Urlaub auf den Malediven fliegt, hat das Problem nicht verstanden.

Die Öffentlichkeit ist auch gegen CCS

Schließlich kommentiert die RP andere mögliche technische Lösungen, die dazu beitragen könnten, die Reduzierung von CO2 erträglich zu machen, nämlich die CCS-Technologie zu subventionieren. Eine große Anzahl von Deutschen ist jedoch auch gegen diese Technologie.

Wie die Dinge zeigen, wird Deutschland niemals in der Lage sein, seine CO2-Reduktionsziele zu erreichen.

No Tricks Zone

 

Auch eine andere deutsche Zeitung schreibt nicht mehr so euphorisch

Kommentar in der ‚Die Welt‘: „Europa kann die deutsche Stromversorgung nicht retten“

NoTricks Zone, Pierre Gosselin
11. September 2018

Deutschland hat stark überschätzt, wie sehr seine Nachbarländer im Falle von Windstille- und Dunkelheit aushelfen könnten und damit bleibt die Energieversorgung in Deutschland gefährdet.

… Bislang machen Kernkraft und Kohlekraft noch den Löwenanteil bei der stabilen Grundlaststromversorgung in Deutschland aus.

„Eine gefährliche Fehlkalkulation“

Offenbar haben sich die deutschen Behörden jedoch gründlich verrechnet: Der Journalist Daniel Wetzel von der Welt schreibt unter Berufung auf eine aktuelle Studie: „Europa kann die deutsche Stromversorgung nicht retten“ Denn „kaum ein Nachbarland hat noch zusätzliche (überschüssige) Energiekapazität“ … die deutsche Strategie ist … eine gefährliche Fehlkalkulation.

Im Jahr 2014 ging das deutsche Wirtschaftsministerium davon aus, dass das Land sich auf 60 Gigawatt Überkapazitäten in verwandten Nachbarmärkten in Europa verlassen könnte, … diese Zahl ist um den Faktor 3 bis 4 überhöht. An windstillen und sonnenlosen Tagen kann Deutschland am Ende erhebliche Mengen an Energie vermissen.

… Er fügt hinzu, dass, da jedes europäische Land bestrebt ist, mehr Wind- und Solarkapazität hinzuzufügen, mehr ihrer Grundlastkraftwerke ebenfalls abgeschaltet werden, was die Situation nur verschlimmert, wenn Sonne und Wind nicht auftauchen. Der Punkt kommt schnell, wo es keine ausreichende Grundlastkapazität geben wird, um das Netz stabil zu halten.

Eine Lösung … wäre die Installation von gasbefeuerten Stromerzeugern, damit sie in Zeiten schwacher Wind- und Solarenergie befeuert werden können:  … nur “Neue Gaskraftwerke werden jedoch nirgendwo gebaut, weil die Refinanzierung unter den Bedingungen der Energiewende erscheint als zu riskant „, berichtet Wetzel.

… Kurz gesagt, wenn Europa seine Wind- und Solarkapazität ausbaut, wird mehr Grundlastkapazität benötigt. Aber anstatt diese hinzuzufügen, reduziert Europa und macht dadurch die Versorgung und das Netz instabil.

Was Deutschland betrifft, so dämmert es der Politik immer mehr, dass die Gestaltung der Energieinfrastruktur am besten durch Experten der Elektrotechnik vorgenommen werden sollte und nicht von klimaschädlich besessenen Politikern und grünen Aktivisten, die denken, dass so komplexe Systeme ad hoc aufgebaut werden können .

Der Preis dieses schlampigen politisierten Ansatzes könnte mittelfristig sehr schmerzhaft werden.

No Tricks Zone

Gefunden auf Stopthesethings vom 20.09.2018

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://stopthesethings.com/2018/09/20/merkels-muddle-coal-keeps-powering-on-as-germanys-renewable-energy-transition-implodes/

image_pdfBeitrag als PDF speichernimage_printBeitrag drucken