Russland strebt eine umweltfreundliche Wiederaufbereitung an
Nuclear Engineering International; 29. November 2017
Das russische Bergbau- und Chemiekombinat (MCC) in Schelesnogorsk im Gebiet Krasnojarsk (Teil des staatlichen Atomkonzerns Rosatom) hat mit der Pilot-Wiederaufarbeitung von gebrauchtem Kernbrennstoff aus KKW begonnen. Dabei werden einzigartige „grüne“ Technologien eingesetzt, die die Umweltrisiken minimieren.
MCC wird dieses Recycling in industriellem Maßstab nach 2020 beginnen. In der chemischen und isotopenchemischen Anlage von MCC wurde ein Versuchs- und Demonstrationszentrum (ODC) für die radiochemische Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoff unter Verwendung der neuesten, umweltfreundlichen Technologien gebaut. Der erste Komplex wird zur Entwicklung technologischer Systeme für die Wiederaufarbeitung in einem halbtechnischen Maßstab verwendet. In Zukunft soll eine Großanlage RT-2 für das Recycling von gebrauchtem Kernbrennstoff mit den ODC-Technologien gebaut werden.
Ein Merkmal dieser Technologien wird das völlige Fehlen von flüssigem schwach radioaktivem Abfall sein. Das gebrauchte Brennelement eines WWER-1000-Reaktors im Kernkraftwerk Balakovo, das seit 23 Jahren im Werk gelagert wurde, ist jetzt in einer der „heißen Zellen“ des ODC untergebracht. Zuerst wird die thermochemische Öffnung und Fragmentierung des Brennelementes durchgeführt, dann wird ein Verfahren der volumetrischen Oxidation verwendet, das radioaktives Tritium und Iod-129 in die Gasphase treibt, wobei die Bildung von flüssigem radioaktivem Abfall nach dem Auflösen des Inhalts der Brennelementfragmente vermieden wird. Als nächstes werden Uran und Plutonium getrennt und in Form von Uran und Plutoniumdioxid in den Brennstoffkreislauf zurückgeführt.
Nach der Perfektionierung der neuen Wiederaufbereitungstechnologie wird sie für den Einsatz in der zweiten, vollstufigen ODC-Stufe skaliert, die zur industriellen Basis für den geschlossenen Kernbrennstoffkreislauf wird. Der Bau des Gebäudes und der zweiten Stufe des ODC wird abgeschlossen, so dass das experimentelle Demonstrationszentrum seine Arbeit im industriellen Maßstab nach 2020 aufnehmen kann. Im Jahr 2021 erwartet MCC Dutzende von Tonnen an gebrauchtem Brennstoff aus WWER-1000-Reaktoren, so Generaldirektor Petro Gavrilov.
MCC ist ein wichtiges Unternehmen in Rosatoms Entwicklung eines geschlossenen Kernbrennstoffkreislaufs, basierend auf innovativen Technologien der neuen Generation. MCC beherbergt drei hochtechnologische Anlagen für die Lagerung von gebrauchtem Brennstoff, dessen Verarbeitung und die Produktion eines neuen Mox-Brennstoffs für schnelle Neutronenreaktoren.
Gefunden auf
http://www.neimagazine.com/news/newsrussia-looks-to-develop-environmentally-friendly-reprocessing-5989047
Obige Bilder von Präsentation-Folien von Pocatom = Rosatom (westliche Schreibweise) zur Atomexpo – 2015, über die oben berichtete Aufbereitung von Kernbrennstoff
http://2015.atomexpo.ru/mediafiles/u/files/materials/5/Haperskay.pdf
Übersetzt durch Andreas Demmig
Ich vermute, die Russen arbeiten nach dem bekannten Verfahren wie in La Hague oder Sellafield. Nur die Russen belasten sich nicht mit den vielen unsinnigen Auflagen und Dokumentationspflichten wie in unserem freiheitlichen Land. Ein Beispiel ist die neue Brücke über das Schwarze Meer zur Krim hinüber, die von Russen in wenigen Jahren gebaut worden ist. In Deutschland würde so etwas nicht möglich sein. Bei uns kann man noch nicht einmal einen neuen Flughafen bauen, ich vermute auch dort die unsinnigen Auflagen, denn
„SICHERHEIT KANN MAN NIE GENUG BEKOMMEN“
Sehr geehrter Herr Narrog,
Bitte recherchieren Sie doch als Fachmann und teilen Sie uns dann ihre Ergebnisse mit.
Danke
A.Demmig
Ehrenamtlicher Freizeitübersetzer
Hallo Herr Demming,
ich hatte mich auf den Artikel gefreut da ich mangels russischer Sprachkenntnisse und D/E sprachiger Quellen wenig über die russischen Wiederaufbereitungsaktivitäten weiss und gerne hinzu lerne.
Ich hatte einen Artikel zur Wiederaufbereitung von Kernbrennstoff geschrieben. Dieser Artikel ist 8 Jahre alt und müsste völlig neu geschrieben werden.
Was ich Ihnen gerne anbieten kann ist ein Artikel zu den Schwachstellen der Hypothese vom Klimawandel. Sofern Sie Interesse haben…
Gruss
Holger Narrog
Der Artikel ist sehr enttäuschend!!!!
Die Wiederaufbereitung abgebrannten Kernbrennstoffs gibt es seit 1945. In der Regel kommt das PUREX Verfahren zum Einsatz bei dem der Kernbrennstoff in Salpetersäure aufgelöst wird -> Hülsenschrott abgetrennt wird -> Spaltprodukte in einer wässrigen Lösung abgetrennt werden -> Uran und Plutonium mittels TBT abgetrennt werden.
Die Herausforderung ist in den Altindustriestaaten die Wirtschaftlichkeit des Prozesses infolge Auflagen, Dokumentationspflichten…
Schön wäre es zu wissen was in dem neuen, russischem Prozess konkret passiert, welche Vorteile dieser hat. Diesbezüglich ist der Artikel leider nur begrenzt hilfreich.
Holger Narrog