[*Das Wort angst stand so im Original! Anm. d. Übers.]

So wird unsere höllische Welt aussehen, nachdem wir den 2°C-Kipp-Punkt der globalen Erwärmung überschritten haben

Rebecca Leber am 21. Dezember 2014

Die de-facto-Hypothese der Politik bzgl. Klimawandel ist, dass die Welt den Anstieg der globalen Temperatur auf 2°C über das präindustrielle Niveau begrenzen muss, wenn sie nicht das Risiko eingehen will, einen Kipp-Punkt zu überschreiten, jenseits dessen die Einwirkung unumkehrbar wird. Die Zahl geht zurück auf das Jahr 1975, als der Ökonom William Nordhaus die Prämisse in den Raum warf, dass eine Erwärmung um mehr als 2°C das Klima „außerhalb der Bandbreite der Beobachtungen bringen würde, welche während der letzten vielen hunderttausend Jahre herrschte“. Bis zum Jahr 1990 erregten diese 2°C die Aufmerksamkeit der wissenschaftlichen Gemeinschaft und danach der Politik, als der Europäische Rat im Jahre 1996 vorschlug, dass 2°C die rote Linie der UN bzgl. der globalen Erwärmung sein sollte. Aber erst vor vier Jahren verpflichteten sich Länder auf einer Klimakonferenz in Cancun „die Erwärmung der globalen mittleren Temperatur unter 2°C zu halten“.

Hier noch ein weiterer Ausschnitt, diesmal aus „The Conversation“ im Jahre 2017, zusammen mit der obligatorischen herzzerreißenden Abbildung (Hervorhebung von mir, Eschenbach):

David Tittley, 22. August 2017

Praktisch jeder Artikel über Klimawandel bezieht sich in irgendeiner Weise auf das „2°C“-Ziel. Dabei werden oftmals erhebliche Risiken an die Wand gemalt, falls das Klima über 2°C hinausgeht und sogar „katastrophale“ Folgen für unsere Welt mit sich bringen würde, wenn die Erwärmung über dieses Ziel hinausgeht.

Jüngst ist eine Reihe wissenschaftlicher Studien erschienen des Inhalts, dass wir eine Chance von 5% haben, die Erwärmung auf 2°C zu begrenzen. Zusätzlich zeigen jüngste Forschungen dass die Erwärmung schon 1,5°C betragen würde, selbst wenn wir auf magische Art und Weise unseren Kohlenstoff-Fußabdruck schon heute auf Null bringen könnten.

Und es gibt noch einen weiteren Korken: Welches ist die korrekte Grundlinie, die wir anwenden sollten? Das IPCC nennt oftmals eine Erwärmung relativ zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, aber im Pariser Klima-Abkommen ist festgelegt, dass als Referenz die Temperatur des „vorindustriellen“ Niveaus herangezogen werden sollte, also vor 1850. Wissenschaftler haben gezeigt, dass eine solche Grundlinie uns im Endeffekt um weitere 0,2°C näher an die obere Grenze bringen würde.

[Es kostet Überwindung, einen solchen gefährlichen Unsinn zu übersetzen, hauptsächlich weil dieser Blödsinn ja die offizielle Doktrin ist. Aber weil Autor Eschenbach dies dann genüsslich zerpflückt, habe ich mit „Augen zu und durch“ übersetzt. Anm. d. Übers.]

Habt Angst … habt sehr viel Angst … das IPCC sagt, dass es nicht um 2°C wärmer werden sollte als Ende des 19. Jahrhunderts. Das Pariser Klima-Abkommen sagt, dass es nicht um 1,8°C wärmer werden sollte als Ende des 19. Jahrhunderts (was es als 2°C über „vorindustrtiell“ bezeichnet).

Anderenfalls, so wurden und werden wir wieder und immer wieder gewarnt … anderenfalls droht uns das Thermageddon, das sagenhafte Ende aller Zeiten. Mehr Überschwemmungen. Mehr Dürren. Mehr Hitzewellen. Mehr Kältewellen. Bei einer Erwärmung um 2°C geraten wir vermeintlich in erhebliche Schwierigkeiten. Pflanzen und Tiere schrumpfen immer mehr und sterben. Vögel fallen von den Ästen. Steckt eine Gabel in den Globus, wir werden getoastet.

Nun gibt es eine Art Binsenweisheit in den Studien zum globalen Klima. Man kann kein kontrolliertes Experiment hinsichtlich des globalen Klimas durchführen. Das ist eine Tatsache. Es gibt keinen anderen Planeten, den wir zu Kontrollzwecken betrachten können … und man kann das Experiment auch nicht variieren. Man kann den globalen Luftdruck nicht künstlich in die Höhe schrauben und dann sehen, was passiert.

Allerdings sollte uns diese fehlende Kontrollmöglichkeit nicht davon abhalten, Experimente durchzuführen. Obwohl es keine kontrollierten Experimente gibt, gibt es sehr wohl „natürliche Experimente“. Mir ist dieser Terminus schon vor einiger Zeit untergekommen, und zwar in einer Studie aus dem Jahr 1998 von Sherwood Idso. Man kann sie auf der Website von Warwick Hughes hier einsehen.

Also … auf welches natürliche Experiment könnten wir schauen hinsichtlich der gefürchteten 2°C-Grenze?

Nun, wir haben die globale Temperaturaufzeichnung von Berkeley Earth hier. Wie es bei allen Datensätzen der Fall ist, enthält er einige Probleme, von denen ich eines hier diskutiert habe. Aber es ist dem Vernehmen nach der beste Datensatz, den wir haben und unterscheidet sich nicht wesentlich von den anderen Datensätzen. Mit all dem als Prolog und ohne weitere Fanfare zeigte ich jetzt die Anomalie der globalen mittleren Lufttemperatur nach Berkeley Earth. Die monatliche Temperaturanomalie ist hellblau eingezeichnet, die gelbe und die schwarze Linie sind Gauss’sche Glättungen der monatlichen Temperaturanomalie über 6 Jahre.

Da haben wir unser natürliches Experiment. Ich bin sicher, dass man das Problem erkennt: Es ist bereits 2 Grad wärmer als in den fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts … und noch wärmer als zu Beginn desselben.

Meine Frage an die versammelten Massen lautet also: Da wir schon jetzt dieses ach so wichtige 2°C-Klimaziel gebrochen haben, wo sind die Leichen? Wo sind die ungewöhnlichen Katastrophen? Wo sind die Klima-bezogenen Katastrophen? Warum gibt es keine überfluteten Städte? Was ist mit den Gebieten, die vermeintlich unbewohnbar sein sollen? Wo sind die untergegangenen Atolle? Wo sind die versprochenen Millionen Klimaflüchtlinge – wo sind sie bloß?

Kurz gesagt, wo sind all die schrecklichen Ereignisse, vor denen man uns so gewarnt hatte, falls das 2°C-Ziel gerissen wird?

Im Ernst, wir haben das natürliche Experiment gerade durchgeführt. Die Welt hat sich um den gefürchteten Betrag erwärmt, und es gab keinerlei Zunahme hinsichtlich irgendwelcher Klima-bezogener Katastrophen.

Warum ist das so? Gute Frage. Teilweise liegt die Antwort in dem Umstand, dass der größte Teil der Erwärmung a) nachts, b) im Winter, c) in den subpolaren Regionen des Planeten mit niedrigen Temperaturen stattgefunden hat. Es mag dumm klingen, aber ich glaube kaum, dass sich irgendjemand in Boston oder Wladiwostok darüber beklagen wird, dass es in den Mittwinter-Nächten 1 Grad oder so wärmer ist, und das gilt vor allem für die Armen …

Ein anderer Teil der Antwort ist der Tatsache geschuldet, dass Wärme etwas Gutes ist, sowohl für Pflanzen als auch für Tiere. Längere Wachstumsphasen, weniger Eis auf den Flüssen, wärmerer Boden, weniger Frostbeulen bei den Obdachlosen, weniger Bedarf nach Isolierung und Heizung, jedes Insekt ist glücklich … es gibt einen Grund dafür, dass sich das Leben in den Tropen verschwenderisch und rasch entwickelt sowie langsamer nahe den Polen.

Ich denke, die beste Nachricht ist, dass das Schlimmste passiert ist, dass wir nichts tun können, dass wir dem Untergang geweiht sind. Wir haben den Krieg gegen das Thermometer verloren. Wir haben den Klima-Kipp-Punkt überschritten … also haben wir vielleicht endlich Zeit, uns einigen realen Problemen zu widmen.

Also … wo sind die Leichen?

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Zusatzbemerkung: Traurigerweise verschleiert diese verrückte Besessenheit um Temperaturänderungen um einige Zehntelgrad die erstaunliche Stabilität des Klimasystems der Erde. Es ist diese immer wieder überraschende Stabilität, welche zuerst meine Aufmerksamkeit erregte und mich dazu brachte, mich eingehend mit dem Thema Klima zu befassen. Hinsichtlich dieser Stabilität würde ich gerne sofort erfahren wollen, dass die Temperatur des Systems durch irgendeine Kombination Temperatur regelnder Phänomene getrieben wird. Man bekommt diese Art der Stabilität nicht durch Zufall.

Also möchte ich hier schließen mit genau der Art von Daten, die man in der Graphik oben sieht, aber dieses Mal nach Art der Ingenieure, welche das Klima als eine weltweite Wärmemaschine ansehen:

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/01/08/been-there-exceeded-that/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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