Kein vernünftiger Mensch würde nämlich ernsthaft behaupten wollen, die Sonne würde zur Hälfte am Tage und zur anderen Hälfte in der Nacht scheinen. Genau das wird aber implizit bei der konventionellen Herleitung des THE aus dem Stefan-Boltzmann-Gesetz unterstellt – und das Ergebnis von -18 Grad Celsius wird dann einfach geglaubt. Ausgerechnet der vorgebliche theoretische Nachweis einer „atmosphärischen Gegenstrahlung“ als Ursache für diesen THE scheitert an genau dieser Herleitung einer „Gleichgewichts-Temperatur“ von 255° Kelvin (= -18° Celsius) für das System Erde-Atmosphäre aus dem konventionellen S-B Ansatz über die globale Energiebilanz und stellt damit einen eindeutigen Zirkelbezug auf den bereits widerlegten konventionellen S-B Ansatz dar (hier Punkt 4.11.1 Gleichung 4.87).

Beschäftigen wir uns nun einmal mit den inneren Widersprüchen dieses „natürlichen“ atmosphärischen Treibhauseffektes. Der atmosphärische Treibhauseffekt von 33 Grad wird nach seiner Ableitung aus dem Stefan-Boltzmann-Gesetz eindeutig als ein globaler Durchschnittswert berechnet. Ein solcher Durchschnittswert ist eindimensional, unsere Erde ist aber dreidimensional. Dieser THE müsste also eigentlich ebenso, wie auch die individuelle örtlich gemessene Temperatur, über Ortslage, Tages- und Jahreszeiten variieren. Aber der tatsächliche Verlauf dieses „natürlichen“ atmosphärischen Treibhauseffektes auf unserer Erde bleibt völlig ungeklärt.

Es bleibt also ernsthaft nachzufragen:

  • Gibt es beim THE eine Abhängigkeit zwischen Tag und Nacht?
  • Gibt es beim THE Unterschiede zwischen Sommer und Winter?
  • Gibt es beim THE eine Abhängigkeit von der geographischen Breite?

In der wissenschaftlichen Literatur ist nirgendwo ein Hinweis über die exakte zeitliche und räumliche Verteilung dieses THE aufzufinden, einfach nur dessen ominöser globaler Durchschnittswert von 33 Grad. Da es sich beim THE aber um einen atmosphärischen Effekt handeln soll, der über die sogenannten „Treibhausgase“ direkt von der Infrarot-Rückstrahlung der Erdoberfläche abhängig ist, müsste er überall auf der Erde nach Tages- und Jahreszeit schwanken. Denn auf der Nachtseite der Erde und im Winter auf den jeweiligen Polkappen gibt es gar keinen primären solaren Energieeintrag, um einen solchen THE über die infrarote Rückstrahlung der Erdoberfläche energetisch überhaupt „versorgen“ zu können.

Die Strahlung der Sonne ist der alleinige Klimaantrieb auf unserer Erde, und die Sonne vermag unsere Erde lediglich auf ihrer Tagseite zu erwärmen und aufzuheizen. Wenn wir einmal die durchschnittliche solare Einstrahlung nach Hartmann (1994) auf unserer Erde betrachten, dann müssen wir feststellen, dass sich die Pole unserer Erde als sommerliche „Hotspots“ erweisen:

Abbildung: Mittlere tägliche Einstrahlung an der Außengrenze der Atmosphäre in Abhängigkeit von der Jahreszeit und der geographischen Breite.

Bezugsgröße: Intergral der örtlichen Sonneneinstrahlung über 24 h geteilt durch 24 h, mit 50 [W/m²] Konturintervall

Originalquelle:        Abbildung 2.6 aus Dennis L. Hartmann “Global Physical Climatology”, Chapter 2

Volume 56 in the INTERNATIONAL GEOPHYSICS SERIES, ACADEMIC PRESS 1994

Die in der obigen Abbildung aufgetragenen gemittelten Strahlungswerte sind in der Tat etwas verzwickt: Es handelt sich hierbei nämlich nicht um absolute Strahlungswerte im üblichen Sinne, aus denen sich also mittels des Stefan-Boltzmann-Gesetzes eine Gleichgewichtstemperatur ermitteln ließe. Vielmehr wurde hier die täglich verfügbare solare Strahlungsintensität an der Außengrenze der Atmosphäre über die jeweilige Einstrahlungszeit integriert und diese tägliche Gesamtenergieenergiemenge dann durch 24 Stunden geteilt. Im Ergebnis ergibt sich also eine 24-stundendurchschnittliche solare Strahlungsintensität an der Oberfläche der Atmosphäre. Die entsprechende stundendurchschnittliche Nettointensität am Boden ergäbe sich dann unter Berücksichtigung des individuellen solaren Zenitwinkels für den jeweiligen Atmosphärendurchgang und der örtlichen Albedo.

Damit wird hier von Hartmann (1994) die These von Köppen und Wegener aus ihrem Buch „Die Klimate der geologischen Vorzeit“ (Bornträger 1924) optisch sehr eindrucksvoll bestätigt, die dort die Temperaturschwankungen über die Eiszeitalter durch die sommerliche Sonneneinstrahlung in mittleren und höheren geographischen Breiten erklärt hatten.
In der Veröffentlichung “An Albedo Approach to Paleoclimate Cycles” (Mitteilungen der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft Nr.3/2015) über den Zusammenhang zwischen Erdalbedo und paläoklimatischen Zyklen war das Nordpolarmeer als möglicher „Schwachpunkt“ für die zyklische Enteisung der Nordhalbkugel identifiziert worden (hier ab Seite 18, Hotspot Nordpolarmeer S. 21, untere Hälfte links). Auch hierfür liefert die Abbildung von Hartmann einen sehr wichtigen Hinweis. Aufgrund der Elliptizität der Erdbahn fällt in der Antarktis nämlich der sommerliche Stundendurchschnitt der Sonneneinstrahlung deutlich höher aus als in der Arktis. Und trotzdem bleibt dort, im Gegensatz zur Nordhalbkugel, die Eisbedeckung während der gegenwärtigen Warmzeit erhalten.

Das Aktualitätsprinzip der Geologie schreibt vor, dass für neue geowissenschaftliche Erkenntnisse zunächst eine Übereinstimmung mit den gesicherten Vorgängen der geologischen Erdgeschichte nachzuweisen ist.
Und an diesem Nachweis scheitern bisher alle Hypothesen für einen nicht-solaren Klimaantrieb:

Für einen paläoklimatischen CO2-Klimaantrieb, eine abrupte Freisetzung von Erdwärme durch „gravitationsinduzierte Modulationen“ oder gar irgendeinen hypothetischen Klimaantrieb aus dem „Plasma Universum“ als Erklärung für die paläoklimatischen Temperaturschwankungen der Eiszeitalter fehlt nämlich weiterhin jegliche wissenschaftliche Indikation.

Und die ganz neue Theorie einer gravitativen solaren Kompressionsaufheizung der Planeten will lediglich den vorgeblichen paläoklimatischen CO2-Klimaantrieb durch die Hintertür als ein natürliches planetarisches Phänomen installieren (N&Z Aussage auf S.13 Mitte links). Die Ableitung dieser Theorie krankt aber an einer impliziten Stefan-Boltzmann Herleitung über die planetare Gesamtfläche (bei N&Z in Gleichung 3), einem unbewiesenen Paläoklima-Antrieb durch Treibhausgase (N&Z Aussage auf S.13 Mitte links) und schließlich auch noch an einer vorgeblich nicht klimawirksamen planetarischen Albedo (Aussage N&Z S.15 oben links). Am Ende will man der Allgemeinheit damit also nur wieder einmal den „natürlichen“ CO2-Paläoklimaanrieb in einer neuen Verpackung als „natürlichen planetarischen“ Treibhauseffekt unterjubeln…

Alleiniger Klimamotor unserer Erde ist und bleibt aber weiterhin die Sonne!

Aus der Abbildung von Hartmann wird auch sofort deutlich, warum von der Klimawissenschaft immer wieder behauptet wird, bei einer menschengemachten Klimakatastrophe würden sich die Polarregionen doppelt so schnell erwärmen, wie die übrige Erdoberfläche. Erstaunlicherweise wird diese Aussage dann aber an die Ergebnisse von computergestützten Klimamodellen geknüpft und nicht an ihre tatsächlichen physikalischen Ursachen.
Klar wird aus solchen Aussagen auf jeden Fall, dass die Klimawissenschaft dem „natürlichen“ atmosphärischen Treibhauseffekt einen jahreszeitlich breitenabhängigen Verlauf unterstellt, ohne dass dieser jemals wissenschaftlich exakt formuliert oder spezifiziert worden wäre. Denn richtig müsste eine solche Aussage eigentlich im Präsens formuliert werden:
Die Polarregionen erhalten in den jeweiligen Sommermonaten die höchste tägliche Energiemenge auf der gesamten Erde und müssten somit auch den stärksten Einfluss eines vorgeblich menschengemachten THE-abhängigen Klimaeinflusses zeigen.

Daraus ergibt sich unmittelbar die Aufforderung an alle Protagonisten dieses „natürlichen“ atmosphärischen Treibhauseffektes, beziehungsweise einer „atmosphärischen Gegenstrahlung“:

Bitte weisen Sie uns klar und unmissverständlich den zeitlichen Verlauf nach, mit dem sich ein eindimensionaler „natürlicher“ atmosphärischer Treibhauseffekt von 33 Grad, respektive eine vorgeblich dafür ursächliche „atmosphärische Gegenstrahlung“, auf unserer dreidimensionalen Erde abbildet!

Und erzählen Sie uns bitte nicht, beides ergäbe sich vollautomatisch aus der fälschlicherweise mit dem Stefan-Boltzmann-Gesetz über die gesamte Erdoberfläche berechneten Globaltemperatur…

 

Hier einiges über das Buch des Autors (übernommen von die kalte Sonne)

Uli Webers Buch “Klimahysterie gefährdet die Freiheit” ist jetzt auch im erschwinglichen schwarz-weiß Paperback-Format erhältlich. Preis: Euro 7,99. ISBN-13: 978-3-7448-3560-2

 

Inhalt: 

Katastrophenszenarien haben sich zu den Gelddruckmaschinen der modernen Forschung entwickelt. Der Mainstream der globalen Klimaforschung macht sich gerade zum politischen Gefangenen einer CO2-Apokalypse, und aus Angst vor der prophezeiten Klimakatastrophe setzen wir unsere Marktwirtschaft außer Kraft. Dabei findet diese Klimakatastrophe vorerst nur in unseren Köpfen statt, denn es geht dabei weniger um den aktuellen CO2-Ausstoß der Menschheit, als vielmehr um den befürchteten Anstieg dieser Emissionen in der Zukunft.

Immer und zu jeder Zeit wurden der Menschheit Katastrophen vorhergesagt, insofern ist die Klimakatastrophe eigentlich gar nichts Neues. Neu ist eher, dass sich die Protagonisten dieser Katastrophe nicht mehr alter Weissagungen oder plötzlich auftauchender Kometen bedienen, um ihre Thesen unters Volk zu bringen, sondern grob vereinfachender wissenschaftlicher Modellrechnungen. Solche Berechnungen ergeben aber keine eindeutigen Lösungen, sondern Lösungswolken, deren Größe dramatisch anwächst, je weiter man sie in die Zukunft hochrechnet. Die mediale Darstellung dieser Ergebnisse bleibt dann auf plakative Katastrophenszenarien beschränkt und positive Auswirkungen eines möglichen globalen Temperaturanstiegs, allein schon durch eine Verlängerung der Vegetationszeiten in höheren geographischen Breiten, gehen in der monokausalen Panikmache um unseren anthropogenen CO2-Ausstoß völlig unter.
Die Weltbevölkerung als Ganzes hat riesige Probleme, die sich nicht auf die griffige Formel reduzieren lassen, wenn wir den Ausstoß von CO2 verhindern, wird alles gut! Die CO2-Vermeidung um jeden Preis ist eine Wette unzureichender Computermodelle gegen Mutter Erde. Eine Beschränkung auf unseren CO2-Ausstoß als alleinige Ursache für den Temperaturanstieg seit 1850 lässt die Weltbevölkerung auch in Zukunft völlig ungeschützt gegen alle natürlichen Klimaschwankungen bleiben!

Daher sollten wir das Aufkommen jeglicher Angstgläubigkeit um die vorgebliche Klimakatastrophe vermeiden und unsere begrenzten wirtschaftlichen Mittel in unserer Verantwortung als der besser verdienende Teil der Weltbevölkerung nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll und vorausschauend zum Nutzen aller Menschen auf dieser Erde einsetzen.

Anmerkung der EIKE-Redaktion

EIKE versteht sich als Diskussionsforum, in welchem auch abweichende physikalische Auffassungen diskutiert werden können. Das bedeutet nicht unbedingt, dass EIKE diese Auffassungen teilt.

 

 

 

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