Die Erde erwärme sich weiter, jubelten auch Schweizer Blätter im Juni 2015: «Eine ­Klimapause gab es nie.» Dass sich die Journalisten darüber freuten, obwohl wegen der wärmeren Temperaturen angeblich die Apokalypse droht, liess sich leicht begründen. Denn zuvor standen die Klimaforscher vor einem Rätsel:
Die Erdtemperatur hielt sich hartnäckig nicht an ihre Modelle – sie stieg von 1998 bis 2014 nicht.**
Die Wissenschaftler stritten diesen Befund erst ab und suchten dann Dutzende von Erklärungen; keine davon hielt aber der Überprüfung stand.
Dann kamen im Juni 2015 – ein halbes Jahr vor der entscheidenden Klimakonferenz von Paris, also gerade noch rechtzeitig – die Forscher der US-amerikanischen Nationalen ­Ozean- und Klimabehörde (NOAA). Sie stellten in einer sensationellen Studie im Journal Science fest, vor allem die Temperaturen auf den Weltmeeren seien falsch gemessen worden, nämlich mit Bojen statt auf den Schiffen.
Und wer richtig messe wie sie, der sehe, dass die Temperatur auch zwischen 1998 und 2014 weiter gestiegen sei. Eben:
Eine Klimapause gab es nie. Das galt dank weltweiter Propaganda fortan als Glaubenssatz, und das Klimaabkommen von Paris war gerettet.
Ein Jahr später ging aber für die amerikanischen Klimaforscher tatsächlich die Welt unter:
Donald Trump kam ins Weisse Haus und griff mit seinen Beratern die politisierte Wissenschaft von Behörden wie der NOAA an; die ­Republikaner, die an der Klimakatastrophe zweifeln, halten jetzt die Mehrheit im Kongress. In Panik sprachen die Forscher schon davon, sie müssten ihre – von den Steuerzahlern finanzierten – Daten vor den «Klimaleugnern» retten.
Was davon zu halten ist, sagte jetzt der ­Wissenschaftler John Bates, bei der NOAA für die Archivierung der Daten zuständig und als Vorbild ausgezeichnet, in der britischen Mail on Sunday und auf dem Blog von Judith Curry (Weltwoche vom 26. Januar 2017):
In ihrem ­Fieber, noch vor der Pariser Konferenz die unaufhaltsame Erwärmung vorzuführen, verletzten die Kollegen alle eigenen Richtlinien und verwendeten fragwürdige Daten.
«Sie nahmen die schlechten Daten der Schiffe und warfen die guten der Bojen raus», sagt John Bates. «Man passt nie gute Daten schlechten an – genau das machten sie aber.»
Das heisst: Mindestens die Erwärmung ­zwischen 1998 und 2014 ist „menschengemacht“.

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)**  Original-IPCC-Zitat:
IPCC 2013/14 [1] :
„… Fifteen-year-long hiatus periods are common
in both the observed and CMIP5 historical GMST time series“
[1] IPCC, AR5, Climate Change 2013: Technical Summary, p.61;   http://tinyurl.com/oxtcp4j
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)* Anmerkung der EIKE-Redaktion :
Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich:
Klima: Menschengemacht | Die Weltwoche, Ausgabe 6/2017 | Donnerstag, 9. Februar 2017
http://www.weltwoche.ch/
EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Markus Schär für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.

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