Beitrag übernommen von The Economist, vom 13. August 2016
Das wichtigste Instrument in diesem Übergang ist eine Politik, die erneuerbare Energien subventioniert. Deutschland garantiert Investoren in grüner Energie, das ihr Strom bevorzugt in das Stromnetz gespeist wird und zwar zu hohen Preisen die für 20 Jahre festgelegt sind. Dank dieser Unterstützung ist der Anteil der erneuerbaren Energien in der deutschen Stromerzeugung von 3,6% im Jahr 1990 auf 30% im letzten Jahr hoch gegangen. Aber obwohl grüne Energie auch in den meisten EU-Ländern und Amerika subventioniert wird, sind Deutschlands Bemühungen ungewöhnlich großzügig. Die Verbraucher zahlen den Preis für die Subventionen mit mehr als 20 Milliarden Euro jährlich, Tendenz steigend, durch ihre Stromrechnung. Deutsche zahlen mehr für Strom als alle anderen Europäer außer den Dänen (die deutsche Industrie ist von einem Teil der Last befreit).
Es ist nicht leicht, grün zu sein: Auch mit neuen Reformen, bleiben Zweifel an Deutschland Energiewende
Als Ergebnis, ist Deutschlands Erneuerbare Energien Gesetz schon seit langem reformbedürftig gewesen. Im Juli, nach langem Tauziehen, änderte das deutsche Parlament es schließlich. Die Regierung wird weiterhin den Zubau an erneuerbaren Energien bestimmen, um zu versuchen, den Klimawandel zu verlangsamen. Das Ziel der Regierung ist es, bis zum Jahr 2025 etwa 40-45% des Stroms aus erneuerbaren Energien einzuspeisen, bis zum Jahr 2035 sollen es dann 55-60% sein, im Endausbau dann mindestens 80% bis zum Jahr 2050.
Aber ab dem nächsten Jahr wird die feste Einspeisevergütung für alle erneuerbaren Energien durch Auktionen ersetzt, in denen die Anleger verschlossene Gebote abgeben, um neue Wind- oder Solarparks zu bauen. Diejenigen, die das für den niedrigsten Preis tun, werden gewinnen und nur sie werden für die Energie, die sie liefern, bezahlt werden [sonst Strombörse, der Übersetzer]. (Kleine Installationen von Solaranlagen auf Dächern und dergleichen, bleiben im alten System.)
Diese Reform ist ein wichtiger Schritt in Richtung Marktwirtschaft, sagt Patrick Graichen von Agora Energiewende, einem Think-Tank. Aber Probleme bleiben. Lokale Politiker, vor allem in Bayern, nehmen eine „nicht neben meinem Garten“ Haltung zu Stromleitungen an, die gebaut werden müssen, um Elektrizität aus dem windigen Norden in den industriellen Süden zu bringen. Diese Stromleitungen müssen jetzt im Boden verlegt werden, was sie viel teurer [und wesentlich unzuverlässiger] macht.
Außerdem befasst sich die neue Reform nicht mit grundlegenden Mängeln der Energiewende. Das erste ist, dass zwar der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung steigt, die Gesamtproduktion bisher aber nicht sauberer geworden ist, wie die gemessenen Emissionen zeigen. Ein Grund dafür ist die schnelle Entscheidung von Angela Merkel, aufgrund der Flut-Katastrophe von Fukushima im Jahr 2011, die Kernkraft bis zum Jahr 2022 auslaufen zu lassen (welche keine Treibhausgase emittiert).
Während erneuerbare Energien diese fehlende nukleare Kapazität an windigen und sonnigen Tagen leicht kompensieren können, werden andere Energiequellen für den Rest benötigt, wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint. Umweltfreundliche Gaskraftwerke wären die nächste beste Option, aber sie sind im Betrieb teurer als Kohlekraftwerke [und daher nicht wirtschaftlich]. Und daher verlässt sich Deutschland weiterhin auf die so behauptete, schmutzige Braunkohle und auf die nur etwas weniger schmutzige Steinkohle. Dies gibt der Energiewende ein „Glaubwürdigkeitsproblem", sagt Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung.
Daneben hat sich die Energiewende bisher fast ausschließlich auf die Stromerzeugung konzentriert. Aber Strom macht nur etwa 21% der Energie aus, die in Deutschland verbraucht wird. Der Rest wird für Autos und Lastwagen verwendet und um Häuser zu heizen. Erneuerbare Quellen spielen kaum eine Rolle in diesen Bereichen. Elektrofahrzeuge bleiben eher ein Marketing-Traum(a) als das sie Realität werden. Zu wenige Deutsche kaufen sie [und fahren sie auch], um die Luft sauberer zu machen, obwohl sich dies im Zuge des Volkswagen Dieselemissionen Skandal im vergangenen Jahr geändert haben könnte.
Die Politik der Energiewende, sagt Clemens Fuest des Ifo Instituts, einem Think-Tank in München, hatte drei Ziele: Die Energieversorgung zuverlässig zu halten; die Energie erschwinglich machen; und die Erzeugung sauberer zu machen, um die Umwelt zu retten, mit dem Ziel, die Emissionen um 95% zwischen 1990 und 2050 zu beschneiden. „Alle drei Ziele werden verpasst, so dass Deutschlands Energiewende“ ein internationales Beispiel für schlechte Politik ist".
Das mag ein bisschen hart sein. Deutschland Politik hat dazu beigetragen, die Kosten für Solarkollektoren und Windtechnik zu senken(?) Aber um die Revolution zu bekommen, die die Regierung in Deutschland wirklich will, sind weit drastischere Reformen erforderlich.
Bild: stopthesethings.files.wordpress.com/2013/05/angry-german-kid.jpg
Beitrag gefunden auf Stopthesethings vom 20.09.2016
Übersetzt durch Andreas Demmig
https://stopthesethings.com/2016/09/20/germanys-wind-powered-transition-a-policy-in-chaos/
Der Artikel schreit gerade zum Widerspruch:
(finden sich aber auch bei vielen anderen)
Ich beginne:
„Wenn die Worte nicht stimmen, dann ist das Gesagte nicht das Gemeinte“
Konfuzius (551 – 479 v. Chr,), chinesischer Philosoph
— Warum muß die über alle Maßen gute grüne Energie subventioniert
werden? Kein Wort – keine Zahl.
— Hier werden großzügig leistungserechte elektrische Arbeit konventioneller
Kraftwerke mit der sporadisch anfallenden Arbeit der „sogenannten erneuer-
baren” einfach addiert. (sowas gab früher eine 5 in der Grundschule!!).
— 20 Mia / a Subventionen macht bei ca 80 Mio Einwohner in D 250 € / Person und Jahr (hier fehlt die Kugel Eis des Volksbverdummers).
— Durch den weitern Ausbau der”Erneuerbaren” soll sich Klimawandel
verlangsamen (um wieviel sec – das fehlt).
— „Dieser Schritt ist der richtige Schritt in Richtung Marktwirtschaft”. Was hat
das EEG mit Marktwirtschaft zu tun?? Keine Antwort; denn es gibt keine.
— Warum brauchen wir Stromleitungen ? Bis vor Kurzem wurde proklamiert,
daß bei dezentraler „Energieerzeugung” keine Leitungen erforderlich seien.
Nun auf einmal sogar Erdleitungen (wegen der Bayern), damit die Maulwürfe
auch was vom Segen abbekommen – oder?
Was soll denn übertragen werden? Bedarfsgerechte elektrische Arbeit ? Aber
nein, die sporadisch anfallende – Gute Nacht – Fischkopf gegen Lederhose!.
— „…. die Gesamtproduktion ist nicht sauberer geworden, wie die gemessenen
Emissionen zeigen” Welche Emissionen ? (offenbar meint der Autor das
CO2 und postuliert, daß diese unsauber sei – er sollte aufhören zu atmen.
— „ …. fehlende nukleare Kapazität an sonnigen und windigen Tagen leicht
kompensiert werden können ….” Hilfe für den Autor: Das Jahr hat 8760 h !!
— Ich habe bei EIKE gelesen (Jahr 2014) Leistungskeffizient für Windkraft
ca 15 % und für Solar ca 10 % (ohne Berücksichtigung der Sudie von Ferroni)
— um aber die Revolution hizubekommen, sind „drastischere Reformen”
notwendig. Welche ??? Nein – Innovationen und nicht mittelalterliche
Technologien.
Lieber Herr Demmig,
Nur den Inhalt kommentiere ich hier, nicht ihre übersetzerische Leistung,
MfG Peter Baars