Nun ist das mit dem globalen Temperaturmittel so eine Sache. Welche Messtationen werden berücksichtigt? Sind diese Stationen überhaupt gleichmäßig auf der Erde verteilt (natürlich sind sie es nicht)? Ist ein globales Temperaturmittel über Bodenflächen von unterschiedlicher Wärmekapazität (Boden, Wasser) überhaupt physikalisch sinnvoll? Und schließlich: Wie wird solch ein Temperaturmittelwert gebildet?
Lassen wir all diese interessanten Fragen einmal beiseite und schauen uns dafür die Satellitendaten an. Satelliten messen bodennahe Temperaturen bis zu einer bestimmten Höhe und erfassen einen bestimmten Breitengradbereich. Über alle Längengrade wird arithmetisch gemittelt. Im Grunde keine schlechte Methode, um zur hier gestellten Frage nach dem Verhalten der "globalen Mitteltemperatur" eine Antwort zu erhalten.
Die Satelliten-Monatsmessungen über alle Breiten, somit global, zeigen Bild 1 und mehr im Detail Bild 2 (hier). Wer möchte, klicke in der hier angegebenen MSU-Seite auf "Downlod Data", dann erhält er sogar den txt-File der Monatsdaten. Man erkennt unschwer im dem uns interessierenden Zeitraum des Temperaturstillstands von 1998 bis 2016 (Hiatus) zwei markante Eckpunkte mit Maximaltemperaturwerten – den ersten Maximalwert im Juli 1998, den zweiten im Februar 2016. Der Hiatus ist (bis jetzt) offensichtlich von zwei Temperaturmaxima begrenzt.
Bei diesen Maxima handelt sich um die Folgen von starken El Nino-Ereignissen. Ein ausgeprägter El Nino ist durch einen globalen Temperaturanstieg zu Beginn und einen entsprechenden Temperaturabfall in seiner Ausklingphase charakterisiert. Die Ausklingphase des aktuellen El Nino erfolgte aktuell seit Februar 2016, im Detail-Bild 2 sehr schön erkennbar.
Was lernen wir daraus?
1. Traue weder den Medien noch den Klima-Alarmisten, beide erzählen nur Unsinn.
2. El Nino Ereignisse üben einen starken Einfluss auf die globale Mitteltemperatur aus.
Viel mehr lernen wir zunächst leider nicht. Spannend wird es nämlich erst nach vollständigem Abklingen des jüngsten El Nino vom Jahr 2016. Wir werden uns also leider noch weitere 2 bis 5 Jahre gedulden müssen – oder der "Tod" jeder ordentlichen Klimaaussage ist Hektik. Erst dann nämlich wird sich zeigen, ob der Hiatus weiter anhält oder die Temperaturen ansteigen oder sinken.
Es wäre schön, wenn bis zur sicheren Feststellung eines dieser drei Sachverhalte die Klima-Alarmisten und die Medien einfach einmal "die Klappe halten" würden (Zitat Dieter Nuhr). Das freilich ist nach den bisherigen Erfahrungen nicht zu erwarten. Wir werden wohl weiter mit Klima-Unsinn überschwemmt werden.
Bild 1: Sateliten-Temperaturdaten von 1979 – 2016 (letzter Wert Mai 2016). Das deutlich erkennbare Maximum fällt in den Fabruar 2016. Mit TLT ist der channel des Satelliten gemeint, s. auf der Original-MSU-Seite.
Bild 2: Zeitausschnitt von Bild 1 (letzter Wert Mai 2016).
(1) Quelle: Record Warm 2016? What a Difference One Month Makes
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
zu #5 „Liefern denn diese wenigen Messstationen am Wasser einen anderen Trend als auf der Landmasse?
Offenbar genügen der NOAA die Messstationen im Ozean zu folgender Aussage über die globalen Temperaturmittel im 20. Jahrhundert:
Ozean – Temperatur: +16,1°C
Land – Temperatur: +8,5°C
Der Ozean ist das Treibhaus, die Atmosphäre das Kühlhaus der Erde.
Wann endlich werden die wirklichen Daten und nicht die abgesprochenen Dummheiten akzeptiert?
„Satelliten messen bodennahe Temperaturen bis zu einer bestimmten Höhe und erfassen einen bestimmten Breitengradbereich.“
Ist das nicht gerade ein Problem, wenn einen die Bodentemperaturen interessieren, aber die Satellitendaten eine Mischung aus verschiedenen Lufthöhen anbieten?
@T.Heinzow: „Wenn 2/3 der Oberfläche Wasser- und Eiswüste sind, wo man keine bzw. nur wenige Messtationen (im Ozean Inseln, im arktischen Meer bestenfalls driftende Bojen) kann man eben diese Temperatur nicht bestimmen, zumal ein Sturmtief oder ein Zyklon die Oberflächentemperaturen des Meeres arg reduzieren kann.“
Liefern denn diese wenigen Messstationen am Wasser einen anderen Trend als auf der Landmasse?
@ #2 T.Heinzow
Da gibt es noch vieles mehr. Pseudowissenschaft pur, wie sie ihre „Globaltemperatur“ berechnen.
Danke Prof. Dr. Lüdecke für diesen nüchternen Beitrag. Tatsächlich sind Prognosen schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen.
Es ist selbstverständlich möglich, dass die Temperaturen wieder Ansteigen … oder aber fallen. Die Gründe dafür können in jedem Fall schwer festzustellen sein. Es tobt auch in Zukunft wohl ein Krieg der Experten und deren Deutungsanspruch, egal wie es kommen wird.
@ #1 Greg House
Man muß sich immer wieder fragen, warum so viele kluge Menschen auf den Trick mit der „Globalen Mitteltemperatur“ in Oberflächennähe hereinfallen. Wenn 2/3 der Oberfläche Wasser- und Eiswüste sind, wo man keine bzw. nur wenige Messtationen (im Ozean Inseln, im arktischen Meer bestenfalls driftende Bojen) kann man eben diese Temperatur nicht bestimmen, zumal ein Sturmtief oder ein Zyklon die Oberflächentemperaturen des Meeres arg reduzieren kann. Und ein persistierendes Hochdrucksystem (Blocking ist der Fachbegriff) ermöglicht eine Temperaturerhöhung im Sommer und im Winter eine Abkühlung, weil dort die höhere Bewölkung durch Absinken verdampft bzw. sublimiert. Den Rest kennt man ja. Die Bodenströmung transportiert dann die erwärmte oder abgekühlte Luft zu den Meßstationen an Land.
Die Luftmassen sind dann natürlich auch unterschiedlich mit latenter Wärme versehen, so daß es richtig komplex wird. Die netten Gewitterchen gestern und heute in Norddeutschland sind eine Folge davon. Und gleich heißt es wieder: Klimawandel, obwohl der mitteleuropäischer Sommermonsun heißt.
Es ist ziemlich egal, ob diese „Globaltemperatur“ steigt oder fällt, da die ganze Klimalüge auf dem „Treibhauseffekt“ basiert: CO2 soll die Wellt physikalisch erwärmen, Punkt. Das geht physikalisch natürlich nicht, aber Globaltemperaturkurven sind auf jeden Fall völlig Wurst. Auch wenn dieses Ding fällt jetzt, kann man nicht damit begründen, dass CO2 nicht bekämpft werden muss, da es an die Kernbehauptung („Treibhauseffekt“) vollkommen vorbei läuft.