Bild rechts: Blütenbeginn im Ostalbkreis erst am 5.April. Foto Kowatsch
Die Forsythie ist eine vom Deutschen Wetterdienst benutzte Zeigerpflanze für den Erstfrühlingsbeginn im März Eigentlich ist die Forsythie nicht besonders geeignet als Erstblütenbetrachtung, der DWD hat sie auch nicht ausgesucht, denn er erhielt mehr zufällig die lange Datenreihe. Und mit schöner Regelmäßigkeit behauptet die politisch besetzte Führungsriege des Deutschen Wetterdienstes einen früheren Frühlingsbeginn der Forsythienblüte an der Lombardsbrücke inmitten der großen Wärmeinsel Hamburg. Der immer frühere Beginn sei ein eindeutiger Beweis der Klimaerwärmung, die wiederum ausschließlich CO2 bedingt wäre.
Wir sind der Sache nachgegangen und haben uns zeitraubend die Daten seit 1980 aus einem Diagramm des Hamburger Bildungsservers besorgt. Die vielen uns angebotenen links in das DWD-Archiv endeten im Nichts bzw. auf der ersten Seite der Homepage. Eine einfache telefonische oder mail-Übermittelung beim DWD oder direkt beim Phänologen fand trotz mehrmaliger Anfrage auch nicht statt. Die Daten der letzten vier Jahre mussten wir uns einzeln aus den Tageszeitungen besorgen, wo man jedesmal auch lesen konnte, dass der Blütenbeginn sich verfrüht hätte. 2016 erhielten wir erst nach langem Suchen durch den Hinweis eines EIKE-Lesers.
Abb. 1: Vorsicht, nicht verwechseln, die violette Trendlinie steigt, das bedeutet aber nicht Erwärmung. Auf der linken senkrechten y-Achse sind nicht die Temperaturen aufgetragen, sondern die Kalendertage nach Neujahr. Je mehr Kalendertage, desto später der Forsythien-Blütenbeginn.
Die Überraschung ist groß. Die Hamburger Daten zeigen eine Verspätung seit 1987 und nicht die stets in allen Medien behauptete Verfrühung. Können die weniger naturwissenschaftlich ausgebildeten Reporter der Medien die Diagramme nicht lesen? Eine mögliche Erklärung des Sachverhaltes geben wir am Schluss des Artikels.
Wir stellen hier nur fest: Obwohl die Beobachtungsreihe mitten in der großen Wärmeinsel Hamburg aufgenommen wurde, und damit gar nicht die Bedingungen einer objektiven Beobachtung erfüllt, ist der Blütenbeginn genauso wie wir es bei anderen Frühblühern der freien Fläche beschrieben haben: http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/fruehlingsbeginn-in-deutschland-zeitiger-oder-leicht-verspaetet/
Seit 30 Jahren kommt das Frühjahr mit seinen Erstblühern etwas später und nicht früher, freilich bei sehr großer Streuung. Der Blütenbeginn der Forsythie verzögert sich sogar in der großen Wärmeinsel Hamburg.
Der Grund ist einleuchtend und logisch: Die Forsythienblüte verzögert sich, weil die Temperaturen der beiden Vorfrühlingsmonate laut DWD leicht fallend sind. Das zeigt das nächste Diagramm.
Abb. 2: Das Diagramm zeigt den Durchschnitt des Monates Februar und März. Im Spätwinter/Vorfrühling (Februar und März) blieb die von den „Klimamodellen“ vorhergesagte Erwärmung in Deutschland bislang aus. Die zusammengefasste Trendlinie beider Monate ist leicht fallend (nicht signifikant; sehr große Streuung!), sie deutet ein leichtes Kälter werden in den letzten 30 Jahren an.
Sinkende Temperaturen führen in aller Regel zu einem verspäteten Frühlingsbeginn.
Erg: Die vom DWD beobachtete Forsythienblüte der Stadt Hamburg zeigt seit 1987 einen deutlich verspäteten Frühlingsbeginn. Alle Veröffentlichungen in den Medien, dass just dieser Strauch an der Lombardsbrücke immer früher dran wäre, sind falsch.
Zur Vergewisserung suchten wir nach einer weiteren Forsythienreihe und wurden fündig. Der Phänologe Georg von Petersdorff-Campen in Seesen/Kirchberg schickte uns gerne seine eigenen Beobachtungsdaten der Forsythienblüte zu. Der Ortsteil Kirchberg hat 550 Einwohner und liegt südwestlich vom Harz. Bei der folgenden Grafik wieder beachten: Nach oben sind die Tage nach Neujahr aufgetragen. Je höher der Ausschlag, desto später der Blühbeginn. Eine steigende Trendlinie heißt Verspätung des Frühlingsbeginns.
Abb. 3: Seit 30 Jahren erfolgt die Forsythienblüte auch in Seesen/Kirchberg immer später, obwohl die letzten 3 Winter relativ mild waren. Die Beobachtung stimmt mit der Verspätung der Forsythienblüte in Hamburg überein. Wie zu erwarten ist der Blütenbeginn im eher ländlichen Kirchberg gegenüber der großen Wärmeinsel Hamburg allgemein um gut eine Woche später. Datenquelle: Phänologe Georg v. Petersdorff-Campen.
Ergebnis: Auch die Forsythienblüte in Seesen/Harz ist seit 30 Jahren verspätet, ganz wie dies nach dem Temperaturdiagramm 2 der beiden Vorfrühlingsmonate zu erwarten ist.
Ebenso mitbestimmend sind der Photoperiodismus (Tageslänge!) sowie die Sonnenscheindauer und der UV- Anteil im Sonnenlicht (wirkt blühhemmend!), Feuchtigkeit und Nachtfröste sowie trohische Faktoren (Nährstoff- Versorgung im weitesten Sinne). Auch die gestiegene CO2-Konzentration der Luft dürfte in den letzten 3 Jahrzehnten bei Gehölzen die Blühwilligkeit gefördert haben; was indirekt nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit in Richtung einer leichten Verfrühung wirkt. In einem weiteren Frühlingsartikel, dessen Erscheinen für Ende April/Anfang Mai geplant ist, werden wir die Ursachen der Temperaturänderungen im Erst- und Vollfrühlingsmonat April erklären. Wir werden darin auch erklären, warum die Natur wegen sehr milder Winter nicht zwangsläufig aus dem Takt gerät, und warum eine Erwärmung viel mehr Vor- als Nachteile für Flora und Fauna hätte.
Ergebnis: Der Erstfrühling beginnt in Deutschland seit 30 Jahren etwas später. Alle Märzblüher wie Forsythien, Märzenveilchen, Buschwindröschen sind leicht verspätet. Wir führen das hauptsächlich auf die seit 30 Jahren insgesamt etwas kälter werdenden Monate Januar, vor allem aber Februar und den März zurück.
Teil II:
Wie kommt der DWD zu den gegenteiligen Behauptungen bei den Forsythien?
Im Gegensatz zu uns behauptet die Führungsriege und vor allem die Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes das genaue Gegenteil. Der DWD bietet auf seiner Homepage die folgende Grafik für Deutschland an. Das Diagramm beginnt 1951. Die Daten Deutschlands unterscheiden sich geringfügig vom Standort Hamburg/Lombardsbrücke.
Abb. 4: Seit 1951 verfrüht sich die Forsythienblüte in Deutschland. Quelle: http://tinyurl.com/Phaenologische-Jahreszeiten.
Anzumerken ist, dass es seit 1951 keine Beobachtungsreihen von Forsythien in Deutschland gibt, außer einer, nämlich dem Standort Hamburg/Lombardsbrücke. Der DWD hat obige Datenreihe auch durch eine Homogenisierung der Hamburg-Daten auf ganz Deutschland und aus neuzeitlichen Ergänzungen vieler anderer Standorte erhalten.
Kann man insbesondere aus den Hamburger Daten auf einen verfrühten Frühlingsbeginn seit 1951 und auf eine Klimaerwärmung schließen so wie die politische Führungsregie des DWD das stets behauptet? Selbst der DWD-Forsythien-Phänologe Jens Iska-Holtz, der die Hamburg-Daten erstellt, sieht das skeptischer. Am 4. 3. 2012 hat er gegenüber einem Reporter von "Die Welt" erklärt: "…Dieser Trend zum Immer-früher-blühen (seit 1951) dürfe allerdings nicht allgemein als Zeichen des Klimawandels angesehen werden, sondern sei eine Besonderheit des urbanen Standorts, der andere Bedingungen für die Blüten schaffe. Die Umwelt‘ dieses urbanen Standortes wird ganz wesentlich durch die Stadt und ihre Temperaturen bestimmt…“ http://www.welt.de/print/wams/vermischtes/article13901980/Fruehling-ist-wenn-die-Forsythien-bluehen.html .
Hier zeigt sich erneut, dass die Sachkenner die Daten oft anders beurteilen als die politische DWD-Führungsriege, die ständig Beweise einer CO2-erwärmung finden wollen.
Nicht nur die Wärmeinsel Hamburg verfälscht die Datenreihen, sondern auch das Startjahr 1951 in der DWD-Grafik ist entscheidend. Wir haben beschrieben, dass die deutschen Temperaturen der letzten 100 Jahre einen sinusähnlichen Schwingungsverlauf zeigen mit einer Kältedelle in der Mitte des letzten Jahrhunderts. Und dieses Kälteloch zieht der DWD gerne für seine Betrachtungen heran. So auch bei der Forsythienblüte inmitten der Großstadt Hamburg. Nicht nur die Wärmeinsel Hamburg treibt den Blütenbeginn zeitlich nach vorne wie der DWD-Phänologe zu bedenken gibt, sondern auch das kalte Startjahr 1951 mit den kalten Folgejahren. Die Temperaturen sind heute höher als inmitten des Kältelochs 1951, sie waren es aber auch zu Beginn des 20 Jahrhunderts. Das zeigt uns das nächste Diagramm der beiden Vorfrühlingsmonate Februar und März.
Abb. 5: Aufgetragen ist der Durchschnitt der beiden Monate Febr./März=Vorfrühling. Um die Mitte des letzten Jahrhunderts verhielten sich die beiden Vorfrühlingsmonate genauso wie die anderen Monate. Sie waren kälter als heute, aber auch kälter als zu Beginn des Jahrhunderts. Der Verlauf ist nach den Originaldaten des Deutschen Wetterdienstes gezeichnet, also nicht einmal wärmeinselbereinigt.
Verlassen wir das Kälteloch als Betrachtungsbeginn. Es wurde wärmer, aber seit über einem Jahrzehnt auch wieder kälter. Der neuzeitliche Wärmehöhepunkt ist überschritten. Wir wollen wissen, seit wann die Forsythienblüte in Hamburg stagniert. Zur Info: der Standort Lombardsbrücke markiert den alten Verlauf der Stadtmauern Hamburgs und ist ein zentraler Ort der heutigen Stadt.
Abb. 6: Seit 1982, also seit 35 Jahren bereits haben wir bei der Forsythienblüte inmitten der Stadt Hamburg eine Stagnation. Der geringe Anstieg der Trendlinie=sehr leichte Verspätung ist nicht signifikant. Nächstes Jahr werden es aber 36 Jahre Stagnation sein. Im Schnitt erfolgt die Forsythienblüte inmitten der Großstadt Hamburg am 79.ten Tag nach Neujahr, das entspricht außer in Schaltjahren dem 20. März.
(Anmerkung: Der Blühtermin für 2016 ist von uns aufgrund Vergleichen mit anderen Beobachtungen auf den 22. März=82 Tage taxiert.)
Es ist bedauerlich, dass eine seriöse Behörde wie der Deutsche Wetterdienst durch eine fehlgeleitete Führungsriege die Deutsche Bevölkerung, aber wohl auch die Medien falsch informiert.
Denn wie in www.wetterspiegel.de, in einem Artikel vom 2.März 2016 über „Die Sprache der Pflanzen –Phänologie“ liest man nahezu überall diese Falschnachricht: „Tatsächlich gibt es bei den jahrelangen Beobachtungen der Blütenentwicklungen einen Trend, der zu einer deutlich früheren Blütenbildung tendiert. Grund dafür sind die milden Winter der letzten Jahre.“
Tatsache ist: Es gibt in den Phänologiedatenreihen der Forsythie auch beim DWD keinen Trend zur früheren Blütenbildung in den letzten Jahren, sondern seit gut 30 Jahren einen Trend zur späteren Blühentwicklung. Durch die drei letzten milden Winter wurde der Trend zur späteren Blüte nur etwas abgebremst.
Gesamt:
-
1) Seit 35 Jahren gibt es keine Verfrühung der Forsythienblüte in Hamburg mehr. Seit 35 Jahren ist die Trendlinie eben und zeigt keine signifikante Veränderung. Seit 35 Jahren argumentieren die Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes gegen die eigenen Daten, indem sie stets aufs Neue behaupten, dass die Erstblüte der Forsythie immer früher wäre und der Trend zur weiteren Erwärmung wäre ungebrochen.
2) Bei der kleinen Klimabetrachtungseinheit von 30 Jahren haben wir sogar eine nach oben steigende Trendlinie, die zeigt, dass sich seit 30 Jahren die Forsythienblüte auch in der Stadt Hamburg verspätet hat.
3) Bei einer Betrachtung seit 1951 müsste die richtige Antwort des DWD an die Medien lauten: Der Blütenbeginn des Forsythienstrauches in Hamburg hat sich bis 1980 verfrüht, seit 35/36 Jahren zeigt er eine Stagnation.
Josef Kowatsch, Naturbeobachter und unabhängiger Klimawissenschaftler
Stefan Kämpfe, Naturbeobachter und unabhängiger Klimawissenschaftler.
Leider hat der DWD die Grafik 4 auf seiner homepage immer noch nicht aktualisiert, der Blühbeginn 2016 der homogenisierten Deuschlanddaten für die Forsythienblüte müsste nach unserer Taxierung der 30.März gewesen sein. In vielen Regionen war der Aufblühtermin noch später, bei uns im Ostalbkreis stehen die Forsythien derzeit in voller Blüte und zwar gleichzeitig mit der weißen Schlehenblüte. Doch betrachten wir die DWD-Forsythiengrafik weiter: Damit liegt der Erstblühtermin der Forsythie 2016 trotz des relativ milden Winters genau auf der Durchschnittslinie seit 1951, wegen des Schaltjahres 2016 sogar am 90. Tag seit Jahresbeginn. Vereinfacht und trotzdem richtig könnte man feststellen, dass der Blütenbeginn nach dem Beginn des Betrachtungszeitpunktes erst mal gleich blieb – allerdings mit großen Schwankungen- (die linke Hälfte des Diagrammes), dann durch einen Temperatursprung in den Jahren 1987/88/89 sich schlagartig verfrühte und in der 2.Hälfte –also zur Gegenwart hin- von diesem Betrachtungszeitpunkt der letzten 30 Jahre aus sich wiederum verspätete, um dann 2016 genau auf dem Schnitt zu landen. Da alle Forsythien in den menschlichen Ansiedlungen zuhause sind und der enormen Wärmeinselerwärmung dieser Siedlungen unterzogen sind, müsste man sogar von einer Verspätung der Erstblüte reden. Eine CO2-Klimaerwärmung wäre aber auch ohne WI-Korrektur nicht erkennbar. Eine neutrale Klimawissenschaft muss sich fragen a) Wie hoch ist der Korrekturfaktor Wärmeinseleffekt und b) Was hat diesen Temperatursprung vor 30 Jahren (1986 bis 89) ausgelöst, der auf unserer Temperaturgrafik 5 schön zu sehen ist.
Der Skandal ist, dass der Frühling später kommt und die Medien erzählen uns, er käme früher. Gibt man in die Suchmaschine „wenn der Frühling früher kommt“ ein, dann findet die Suchmaschine tausende von Filmchen, die das Schreckgespenst eines verfrühten Frühlings an die Wand malen. Die Krötenwanderung sei früher, die Jungen der Vögel müßten verhungern, weil die Insektenwelt noch nicht so weit wäre, die Blumen würden alle angeblich schon längst blühen, aber die innere Uhr der Bienen sei noch nicht umgestellt und lauter weiterere Beispiele an blankem Unsinn und wissenschaftlich grobem Unfug. Dass trotz des milden Winters dieses Jahr alles später dran ist, hat inzwischen der dümmste Bauer bei uns im Ort festgestellt. Denn dazu braucht man keine Intelligenz, sondern nur genaues Hingucken. Aber aufgepaßt: Da der April immer noch wärmer wird, werden die Aprilblüher normal kommen und die Ende-April- Pflanzen, bzw. Bäume werden sogar einige Tage verfrüht sein.
Herr Knoll, es ist völlig egal welcher Genetik die Forsythie in Hamburg an der Lombardsbrücke angehört und genauso belanglos, welche Genetik die Forsythie in Seesen besitzt, entscheidend sind die Falschmeldungen der Medien. Den Deutschen wird erzählt, dass der Frühling immer früher käme und unverschämterweise als Beweis auch noch just diese Forsythie in Hamburg als Paradebeispiel einer Verfrühung präsentiert. Früher blühten die Märzenveilchen im März, dieses Jahr ist die Hauptblüte bei uns im Ostalbkreis Anfang April. Die Krötenwanderung setzt ebenfalls momentan erst ein, 3 Wochen später als noch vor 30 Jahren. Verstehen Sie, der Skandal ist, dass der Frühling später kommt und die Medien erzählen uns, er käme früher.
@#6: Paul Knoll: „Gärtner, welche in Höhenlagen wohnen (z.B. 950 m ü NN)wissen wohl, daß Pflanzensamen „von der Stange“ schlechte Ergebnisse bringen, diese Lage erfordert Spätblüher. Vielleicht sind die Pflanzen von der Lombardsbrücke dieser Variante zugehörig, sei es der Genetik oder Epigenetik geschuldet.“
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Na, und wenn? Es wurden seit 30 Jahren immer die gleichen Sträucher beobachtet- sie blühen später, was bei allen mir bekannten Pflanzenarten und auch den Sorten einer Art generell immer ein Hinweis für eine mehr oder weniger intensive Abkühlung der Lufttemperaturen ist. Als Botaniker und Phänologe halte ich von der Forsythie nicht viel, kann aber bestätigen, dass sich die Wildstachelbeere, deren Laubaustrieb meist etwa 3 bis 6 Wochen vor dem Beginn der Forsythie- Blüte erfolgt, um Weimar (ein für Deutschland durchschnittlicher Standort, kein größeres Gewässer in der Nähe)leicht (nicht signifikant!) verspätet hat. Nach dem außerordentlich milden Winter 2015/16 hätte die Natur ja weit voraus sein müssen- aber davon ist momentan nichts zu sehen, gerade in Weimar Anemonen- Forsythien- Hochblüte zum normalen Termin- die „katastrophale Verfrühung, welche die arme Natur aus dem Takt bringen soll“, blieb mal wieder aus.
Gärtner, welche in Höhenlagen wohnen (z.B. 950 m ü NN)wissen wohl, daß Pflanzensamen „von der Stange“ schlechte Ergebnisse bringen, diese Lage erfordert Spätblüher. Vielleicht sind die Pflanzen von der Lombardsbrücke dieser Variante zugehörig, sei es der Genetik oder Epigenetik geschuldet.
Herr Mayer
Sind Sie der Meinung, dass die Forsythie in Kürze verboten wird, weil sie ein Leugner des Klimawandels ist?
Vielen Dank Herr Ketterer für die gute Suchbeschreibung.
Ich selbst habe mit einer Person aus der Agrarabteilung, genauer Agrarmeteorologie des DWD am Freitagmorgen längere Zeit telefoniert um meine Daten abzugleichen. Das Hamburger Diagramm, dessen Findung Sie dem Leser gut beschrieben haben, hat der DWD aus dem Hamburger Forsythienkalender übernommen. Es war zuvor in einer anderen Rubrik „lange Reihen“ versteckt und der link dorthin funktionierte nicht mehr. Auch unsere Grafik 4 erscheint nun eine Ebene zuvor und sollte eigentlich auch bis Montag aktualisiert sein. Ebenso sei das Übersichtsdiagramm über aktuelle Meldungen noch etwas rückständig, gestand man mir ein. Für die fehlenden Daten, die Sie in Ihrem Kommentar auch ansprechen, gäbe es zwar ein Archiv, auf das ein Normalsterblicher jedoch kaum rankomme. Ein Fachmann hatte es schon zuvor für mich mit Zusatzsoftware probiert. Die mir sehr behilfliche Person aus der 2.ten Reihe des DWD wird mir nun die Daten ab 1945 unverschlüsselt zuschicken, damit wir zukünftig mit den Original-DWD-Daten arbeiten können. Eine erste Überprüfung ergab, dass die Blühdaten bereits seit 1972, also seit 45 Jahren stagnieren. Wenn Sie nachschauen im Hamburger Diagramm, dann können Sie das erahnen, der Erstblütetag lag vor 45 Jahren gleich wie die letzten beiden Jahre, nämlich ganz knapp unter dem 72jährigen Mittelwert der Blütenaufzeichnungen. Ich selbst habe aus der Beschäftigung bislang gelernt, dass die Erstblüte keineswegs nur auf die Temperaturen der beiden Monate Februar und März reagiert, denn es gibt keinen 45 jährigen Stillstand dieser Vorfrühlingsmonate, die Erwärmungtrendlinie lautet y=0,019. Diese Erwärmung könnte man zwar gut mit dem WI-effekt in diesem Zeitraum erklären, aber die Hamburger Forsythie wächst ja in einer Wärmeinsel
Und nahezu ist in Hamburg Lombardsbrücke wohl also stehend Gewässer anwesend, dass dort aus einem „Wärmespeicher“ – also aus dem Wasser – „Klima“ geschöpft werden kann.
Im weitesten Sinne also, dass aus der Sonne direkter warmer Strahlen der Natur ihr Wirekn beobachtet werden kann.
Wozu man ja auch „Kleinklima“ so sagen kann.
Zu was nutzt den Menschen da
ein gar maximaler Wert am Tag
wenn es dann nachts
– so ausserhalb der Messung –
dann auch noch gefriert!
Und auch der Spruch da
:
Morgens solls am kältesten ja sein
:
– stimmt ja auch nicht immer mit dem Wetter überein
und schon gar nicht mit demsleben
halt so während Zeit der Lenze.
Man muss schon wissen, wie man manchen Sachverhalt tut messen
wozu Andere – die Umgebung halt –
zu beobachten wohl vergessen.
Sehr geehrte Herren Kowatsch und Kämpfe,
erstmal schönen Dank für die vielen fleißigen Auswertungen. Leider haben Sie diesmal übersehen, dass die Forsythie ganz offenbar ein Leugner des Klimawandels ist und absichtlich immer später zu blühen beginnt.
Schönes Wochenende! Endlich blühen sie auch hier am Niederrhein
Sehr geehrter Herr Kowatsch, sehr geehrter Herr Kämpfe,
Sie schreiben:
„Wir sind der Sache nachgegangen und haben uns zeitraubend die Daten seit 1980 aus einem Diagramm des Hamburger Bildungsservers besorgt. Die vielen uns angebotenen links in das DWD-Archiv endeten im Nichts bzw. auf der ersten Seite der Homepage.“
Ich bin auch schon hinreichend oft durch die DWD Seiten gestolpert um HH-Forsythien Reihe zu finden: Hier meine „Kurzanleitung“ gültig April 2016:
Der von Ihnen gepostete Link
http://tinyurl.com/Phaenologische-Jahreszeiten.
Bringt Sie auf eine DWD-Seite, bei der Sie am linken Rand in der Mitte den Punkt Phänologie finden. Unter diesem sind drei Unterpunkte (ich trenne diese her durch Schrägstriche):
Daten Deutschland DWD / Daten International / Produkte.
Unter dem Punkt Produkte finden Sie auf der rechten Seite unter einem Bildchen den Punkt „Spezielle Reihen“. Dort ist eine gute Grafik zur Lombardsbrücke zu finden. Die Grafik ist aktuell.
Die Daten selbst habe ich nicht gefunden.
MfG