Bild rechts: Ob es Flüchtlingen bald so ergeht wie diesem Hund? Haben sie überhaupt eine Decke?
Nachdem uns versichert worden ist, dass kalte und schneereiche Winter etwas sein würden, das nur noch in Geschichtsbüchern stehen würde, wurde Europa im vorigen Jahrzehnt von fünf brutal kalten Wintern heimgesucht. Tausende starben, weil sie obdachlos waren, in zugigen Häusern ohne richtige Heizung lebten oder sich eine angemessene Menge Energie nicht leisten konnten.
Das könnte wieder passieren, diesmal mit sogar noch schlimmeren Konsequenzen. „Millionen verzweifelter Menschen sind unterwegs“, schrieb Walter Russell Mead kürzlich im Wall Street Journal. „Sunnitische Flüchtlinge, aus Syrien vertrieben durch das brutale Assad-Regime, Christen und Jesiden fliehen vor der apokalyptischen Gewalt des IS, Millionen weitere aller Glaubensrichtungen und ohne Hoffnung entfliehen endloser Armut und Unterdrückung“.
Wohin fliehen diese Menschen? Zumeist nicht in benachbarte arabische Länder, von denen die meisten ihre Willkommens-Schilder zerrissen haben. Stattdessen fliehen sie nordwärts nach Europa, wenn sie nicht in der Türkei bleiben – auf einem Weg, auf dem die Gefahr des „Sibirien-Express’“ immer größer wird. Deutschland allein könnte vor dem Riesenproblem stehen, in diesem Winter 800.000 bis 1 Million frierender Flüchtlinge im Winter zu ernähren und unterzubringen.
Sollte sich sibirische Kaltluft bis nach Westeuropa durchsetzen, dürfte es in Teilen Nord- und Osteuropas 39°C kälter werden als bei Kältewellen in den meisten Gebieten des Nahen Ostens. Während der kältesten Phasen ist es dort schon einmal bis -40°C kalt geworden.
Nord- und Osteuropa sind weitgehend an derartige Kälte angepasst. Allerdings ist dies für Flüchtlinge aus Gebieten, in denen es im Winter im Mittel 20 bis 30 Grad wärmer ist, eine Kälte-Erfahrung bis auf die Knochen. Die exorbitanten Energiekosten in Europa, die sich aus dem Gehorsam gegenüber dem Credo des Klimachaos‘ ergeben, könnten dies zu einer sogar noch schlimmeren humanen Krise werden lassen.
Hört man allerdings den UN zu sowie Umwelt-NGOs, Wissenschaftlern der Klimaalarm-Industrie und deren medialen Erfüllungsgehilfen – vor allem am Vorabend von deren Pariser Klimagipfel – sind Bedrohungen durch kaltes Wetter nicht zu erwarten. Gerade mal 15 Jahre ist es her, dass der Spiegel proklamierte: „Auf Wiedersehen, Winter: In Deutschland sind bitterkalte Winter inzwischen etwas aus der Vergangenheit“. Im gleichen Jahr sagten Wissenschaftler an der CRU in UK: „Kinder werden nicht mehr wissen, was Schnee ist“.
Pflichtbewusst wiederholten die Medien jedes Jahr derartige Behauptungen, bis unglaublich kalte und schneereiche Winter mit dem Jahr 2008/2009 begannen. Der Dezember 2010 war in England der zweitkälteste Dezember seit 1659, also mitten in der Kleinen Eiszeit. Fünf Jahre lang hat Schnee den Verkehr in England sowie in Nord- und Westeuropa schwer behindert. Da ist es keine Überraschung, dass die Medien daraufhin die vom Menschen verursachte globale Erwärmung für die kalten Winter verantwortlich machten.
In Wirklichkeit wird das Winterregime in Europa und dem östlichen Nordamerika durch Atlantische Ozean-Zyklen bestimmt, die etwa 60 Jahre lang dauern. Erwärmt sich der Nordatlantik, verhindern „blockierende Hochdruckgebiete“, dass sich milde atlantische Luftmassen bis nach Europa durchsetzen.
Auch gibt es eine starke Korrelation zwischen der geomagnetischen Aktivität der Sonne und diesen Blockierungs-Wetterlagen geschuldeten kalten Winter in Europa. Die fünf brutal kalten Winter, die mit der Saison 2012/2013 vorerst zu Ende gegangen waren, erfolgten während des niedrigsten Niveaus solarer geomagnetischer Energie in der etwa 90 Jahre zurück reichenden Aufzeichnung.
Wenn der Nordatlantik warm und die geomagnetischen Felder der Sonne schwach sind, verhindern diese Blockierungslagen die Zufuhr milder atlantischer Luft nach Europa. Das erleichtert es sibirischen Kaltluftmassen, leichter von Osten vorzudringen. Genau dies war der Fall von 2008 bis 2013.
Der Ozean und die solaren Faktoren haben sich 2013 abgeschwächt, und so gab es während der letzten beiden Winter häufiger den Zustrom milder atlantischer Luftmassen und mildere Winter. Allerdings hat die Entwicklung sowohl ozeanischer als auch solarer Art inzwischen begonnen, wieder zurückzukehren zu einer Lage, in der Kältevorstöße von Osten her wieder wahrscheinlicher werden. Dies könnte zu hässlichen Überraschungen für die Flüchtlinge aus dem Nahen Osten führen.
Sogar die frühe Winterkälte des Oktobers in Syrien schaffte es in die Nachrichten, in denen es um syrische Kinder ging, die in viel kälterem Wetter, als sie gewöhnt waren, krank geworden sind [im Originalartikel ist dazu ein sehr gut passendes Bild von Reuters zu finden. Anm. d. Übers.] In Österreich beklagen sich Erwachsene und Kinder unter den Flüchtlingen gleichermaßen über das Wetter und äußerten den Wunsch, nach hause gehen zu können.
Tatsächlich kommen durch kaltes Wetter 20 mal mehr Menschen ums Leben als durch warmes Wetter. Dies geht aus einer medizinischen Studie im Journal Lancet hervor, in der 74 Millionen Todesfälle an 384 Stellen in 13 Ländern analysiert wurden. Man sollte diese Studie zur Pflichtlektüre machen für die über 40.000 Bürokraten, Politiker, Aktivisten und Promoter, die sich demnächst in Paris versammeln, sich am Service von Fünf-Sterne-Hotels und edlen Restaurants erfreuen, während sie endlos über die dunkle Bedrohung einer globalen Erwärmung schwafeln.
Sie sollten über die Tatsache nachdenken, dass die Lancet-Studie normale Gesellschaften in friedlichen Ländern reflektiert. Selbst dort sterben während der vier Wintermonate mehr Menschen als in den acht Nicht-Winter-Monaten zusammen. Tatsächlich kommt es selbst in den USA zu rund 100.000 Toten pro Jahr durch extremes Winterwetter (hier).
In UK ist die Winter-Todesrate etwa zweimal so hoch wie in den USA: Dort steigt sie auf bis zu 50.000 pro Jahr – wegen der schlechteren Isolierung der Häuser und schlechterer Heizungssysteme [wovon ich selbst mich nur zu deutlich überzeugen konnte! Anm. d. Übers.] sowie viel höherer Energiekosten infolge der Klimapolitik und der Politik bzgl. erneuerbarer Energie.
Die exzessive winterliche Todesrate unter den Flüchtlingen könnte sich gut noch steigern, und zwar wegen der hohen Energiekosten in Europa und der extremen Armut der Migranten; durch schlechte Ernährung, mangelhafte Kleidung und Decken, Vorerkrankungen und mobiler Behausungen: Zelte, Wohnwagen und andere Dinge, die wenig oder gar keine Isolierung oder Zentralheizung haben.
Systematische Falschinformationen über die Gefahren fossiler Treibstoffe sowie die Verteufelung warmen Wetters haben diese Flüchtlingskrise noch viel schlimmer gemacht als es sein müsste. Klimaalarmisten werden folglich die Verantwortung tragen für tausende vermeidbarer Todesfälle unter den Flüchtlingen in diesem Winter, vor allem, falls sibirische Kaltluft doch wieder den Weg nach Europa findet [im Moment ist jedoch extreme Kälte noch sehr weit entfernt. Anm. d. Übers.]
Die Pariser Klima-Diskutanten müssen sich auf die realen und unmittelbaren Gefahren für die Menschheit konzentrieren: Diese rapide Zuspitzung der Flüchtlingskrise, schwächelnde EU-Ökonomien und Arbeitsplatzverluste – und die Milliarden weltweit, denen es immer noch an angemessener, zuverlässiger und bezahlbarer Energie fehlt, die unabdingbar ist, wenn diese Menschen je aus drückender Armut, Mangelernährung, Krankheiten und früher Todesfälle herausfinden sollen. Außerdem muss eine Versorgung mit sauberem Wasser, ordentlichen sanitären Verhältnissen, modernen Krankenhäusern, Licht, Kühlschränken und ausreichend Nahrung sichergestellt werden. Die Klima-Diskutanten müssen viel eher die folgenden pressierenden Fragen behandeln:
Wie kann es sein, dass Klimawandel wichtiger ist als der Schutz der Flüchtlinge, die schon jetzt unter dem kalten Wetter leiden? Sollten die Flüchtlinge auf ein hypothetisches zukünftiges, vom Menschen verursachtes Klimachaos getrimmt werden, während sich die EU-Nationen darüber zanken, wer wie viele Flüchtlinge und potentielle Terroristen aufnimmt – mitten in einer möglichen Winterkrise? Welche Kontingent-Pläne haben sie für weitere Kaltluftvorstöße, die – wenn nicht demnächst, so doch später mit Sicherheit – den Kontinent heimsuchen?
Wenn eine Million Flüchtlinge unter armseligen Bedingungen frieren, keine angemessene Unterkunft haben und es ihnen an Nahrung, Wärme, Kleidung und medizinischer Versorgung fehlt; und wenn 1,3 Milliarden Menschen immer noch keinen Strom haben – warum sollte sich die Welt dann verpflichten, Milliarden auszugeben für eine vermeintliche zukünftige Klimakatastrophe? Bjorn Lomborg drückt es so aus: Warum sollte die Welt auch fast eine Billion Dollar an BIP jedes Jahr aufgeben für den Rest dieses Jahrhunderts, um eine total hypothetische (nur in Computermodellen existierende) Erwärmung um gerade mal 0,306°C zu vermeiden?
Wo soll das Geld herkommen für den Kampf gegen zunehmende Kriege und Terrorismus, für die Millionen wegen dieser Schrecken Entwurzelten, für den Wiederaufbau zerstörter Städte sowie dafür, Millionen Menschen wieder in Lohn und Brot zu bringen sowie Milliarden anderen Strom und ein besseres Leben zur Verfügung zu stellen – wenn wir weiter dieser Besessenheit ob der globalen Erwärmung folgen? Spielen die Menschen wirklich bzgl. des Klimawandels eine so große Rolle, dass dieser unfassbare Preis gerechtfertigt ist? Wo sind die tatsächlichen Beweise? Nicht Computer-Modelle oder Presseerklärungen – sondern tatsächliche Beweise?
Es wäre ein skrupelloses Verbrechen gegen die Menschlichkeit, falls die in Paris zusammen kommenden Nationen eine Politik implementieren, die den nach Energie hungernden Massen unseres Planeten vor hypothetischen anthropogen verursachten Klimakatastrophen zu schützen, die erst in vielen Jahrzehnten auftreten, wenn überhaupt, indem man Armut und Krankheiten verlängert bis in die Ewigkeit, die schon morgen Millionen weitere Menschen töten werden.
Dies sind die wirklichen Gründe dafür, dass der Klimawandel ein kritisches moralisches Thema ist. Wir müssen das erkennen und aufhören, mit dem Leben der Menschen zu spielen. Wir müssen erkennen, dass schreckliche Computermodell-Szenarien nicht die Realität des Planeten reflektieren – und dass sie nicht Maßgabe für Energiepolitik sein dürfen.
Link: http://wattsupwiththat.com/2015/11/20/terrorism-and-a-cold-winter-refugee-crisis/
Übersetzt von Chris Frey EIKE

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