Natürlich hatte es nie zuvor Waldbrände in Kalifornien gegeben (obwohl dort der Begriff ,Fire Season‘ ein genauso gängiger Begriff ist wie bei uns ,Hochsommer‘). Und natürlich hat es noch nie zuvor Hitzewellen bei uns gegeben (obwohl in England und Frankreich ,The Draught of ’76‘ noch in sehr unguter Erinnerung ist und Deutschland damals lediglich ein wenig ,Glück‘ gehabt hat. Außerdem hat es am Freitag, dem 7.8.2015 auch wieder einen vermeintlichen Hitzerekord gegeben – um atemberaubende 0,1°C. Hierzu ist aber kürzlich schon ein Beitrag des EIKE (hier) erschienen.
Abgesehen davon, dass die Alarmisten ein erschreckendes Menschenbild vermitteln, wenn sie sich über Katastrophen freuen, sollte man sich hier nicht in billiger Propaganda ergehen, und zwar unter keinem Vorzeichen. Darum möchte ich hier aus fachlicher Sicht etwas dazu schreiben – und vor allem einen Aspekt beleuchten, der natürlich nirgendwo auch nur ansatzweise Erwähnung findet.
Nun also, wie in einem Beitrag, den ich vor einigen Wochen für die Website des EIKE geschrieben habe, möchte ich auch hier wieder auf die Arbeiten von Kowatsch und Kämpfe verweisen, deren Arbeiten mir immer wertvoller erscheinen. Sie hatten bekanntlich schon lange darauf hingewiesen, dass eine Meridionalisierung der allgemeinen Strömung ein Anzeichen für den Übergang zu einem kälteren Klima ist. Diese Meridionalisierung ist auch in diesem Sommer wieder zu beobachten, jedoch mit ein paar Aspekten, die der besonderen Erwähnung wert sind.
In meinem damaligen Beitrag hatte ich auf die Konstanz einer Wetterlage hingewiesen, wie wir sie auch in diesem Sommer zum dritten Mal nacheinander erleben. Sie ist gekennzeichnet durch eine massive Austrogung auf dem Atlantik mit der Folge einer Südwest- oder Südströmung über Mitteleuropa. Der erste erwähnenswerte Aspekt in diesem Jahr ist der Umstand, dass dieser Trog außerordentlich weit nach Süden ausgreift – bis in Meeresgebiete (Azoren), die sonst um diese Jahreszeit dem Subtropenhoch vorbehalten sind. Man betrachte dazu die folgende Abbildung.Um mich nicht dem Vorwurf des „Cherry Picking“ auszusetzen, habe ich den ersten besten Tag genommen, und zwar den, an dem ich diesen Beitrag entworfen habe.
Abbildung 1: willkürlich herausgegriffene Wetterlage im atlantisch-europäischen Bereich vom 6. August 2015. Links: Geopotentialfeld (bunt) im 500 hPa-Niveau und Bodendruckfeld (weiße Linien). Rechts: Temperaturfeld im 850-hPa-Niveau (bunt) und Geopotential im 850-hPa-Niveau (weiße Linien). Quelle: Wetterzentrale.de
In einem Kommentar zu meinem o. g. Beitrag hat mich ein Kommentator der Lüge bezichtigt, als ich schrieb, dass Kaltluftvorstöße im Sommer zu uns unmöglich sind wegen des Subtropenhochs. Schon im Sommer vorigen Jahres, noch mehr aber in diesem Jahr zeigt sich nun aber, dass der Kaltluftvorstoß bis zu den Azoren und dem Nordwesten der Iberischen Halbinsel reicht.
Vorderseitig dieses Troges finden sich wie üblich Gebiete mit dynamischer Hebung, was zu zahlreichen Gewittern führt – ebenfalls in Gebieten, in denen es im Sommer normalerweise nicht regnet. Über dem gesamten westlichen Mittelmeer, ja sogar in Nordafrika bis ins zentrale Tunesien bilden sich immer wieder Gewitter. Abbildung 2 zeigt das Satellitenbild vom gleichen Datum wie oben die Wetterkarte:
Abbildung 2: Satellitenbild vom 6. August 2015 nachmittags MESZ: Die Gewittercluster sind deutlich erkennbar. Aber auch eine kleine und völlig isolierte Gewitterzelle bei Stuttgart zeichnet sich ab (Jargon unter ,Bench Forecastern‘, wie sie im Angelsächsischen sehr treffend bezeichnet werden: Das Gewitter dort ist wohl ,aus Versehen‘ entstanden).
In früheren Jahren hätte ich dieses weite Ausgreifen nach Süden als sehr ungewöhnlich empfunden, aber wie gesagt war es während der letzten Jahre im Sommer ebenfalls dazu gekommen. So gab es auf der Insel Sizilien (auch im Bereich des Subtropenhochs!) im Juli vorigen Jahres im Zuge eines Höhentiefs, das sich aus einem solchen Trog abgelöst hatte, eine Niederschlagsmenge von etwa 3000% (dreitausend!).
Damit zurück zu Mitteleuropa. Es liegt auf der Hand, dass je weiter ein Kaltluftvorstoß (= ein 500-hPa-Trog) nach Süden vorstößt die Gegenströmung aus Süd bis Südwest auf der Vorderseite dieses Troges seinen Ursprung ebenfalls sehr weit im Süden hat. Da wir in dieser Strömung liegen, bedeutet das, dass die heißen Luftmassen bei uns nicht aus dem Mittelmeer, sondern direkt aus der Sahara zu uns wehen. Aber ist das nun wirklich etwas noch nie da gewesenes?
Übrigens sind die Waldbrände und die Dürre in Kalifornien auf das gleiche Muster der hemisphärischen Wellen zurückzuführen: auch dort liegt man auf der Vorderseite eines großen, weit nach Süden ausgreifenden Troges über dem Ostpazifik. Wer es nicht glaubt, kann ja googeln.
Wenn schon Persistenz, dann aber überall – und nicht nur bei uns. Auch die große russische Hitzewelle vor ein paar Jahren ist einer solchen meridionalen Strömungskonfiguration geschuldet, nur waren die hemisphärischen Wellen damals etwas anders gruppiert.
Sturmwirbel im Sommer
Nun aber zu einem Aspekt, den ich als wirklich ungewöhnlich empfinde, weil er auch während der beiden Vorjahre nicht in dieser ausgeprägten Form zu beobachten war. Es kam nämlich im Bereich dieses Troges wiederholt zur Bildung außerordentlich starker Tiefdruckwirbel (Sturmwirbel) über dem Ostatlantik, wobei wiederholt ein Kerndruck unter 980 hPa aufgetreten war. Diese Vorgänge treten normalerweise erst im Herbst auf. Dieses Phänomen bedarf einer Erklärung.
Als Orkanwirbel ist nun immer noch ,Kyrill‘ in Erinnerung. Damals hieß es, dass im Zuge der Klimaerwärmung solche Stürme immer häufiger und stärker auftreten. Da die Stärke dieser Stürme jedoch – grob gesagt – mit der Stärke des Temperaturgegensatzes zwischen niedrigen und hohen Breiten proportional sind, müsste derartige großräumige Sturmwirbel im Sommer viel eher auf treten als im Winter, ist doch die Atmosphäre meiner Ansicht nach im Sommer immer wärmer als im Winter. Wie allgemein bekannt, gibt es große Orkanwirbel aber nur im Winter in der kälteren Atmosphäre (ich hatte seinerzeit mal nachgefragt, wie dieser Widerspruch zwischen der Behauptung und der alljährlich zu beobachtenden Praxis zu erklären ist. Man hatte mir jedoch aufgrund dieser Frage nur bescheinigt, dass sie „von mangelndem objektiven Fachwissen“ zeugt. Seitdem bin ich Klimarealist).
Aber ich schweife ab. Zurück zu den Sturmwirbeln. Wenn es sie in diesem Jahr auch im Sommer gibt (natürlich nicht von der Stärke im Hochwinter), müsste eigentlich der Temperaturgegensatz in diesem Sommer zwischen Süd und Nord größer sein als in anderen Jahren. Aber wie kann man das belegen?
Nun ist es ja generell so, dass Klimaschwankungen in polaren Gebieten, egal in welchem Zeitmaßstab, hier also in der Arktis, viel ausgeprägter sind als in den Tropen und Subtropen. Und da kommt nun ein Umstand ins Spiel, der den Alarmisten überhaupt nicht gefällt, so wenig, dass sie diesen Umstand rundweg leugnen: nämlich die Entwicklung der arktischen Meereisausdehnung. Abbildung 3 zeigt diese Ausdehnung und den Vergleich mit den Vorjahren ganz aktuell (7. August 2015):
Abbildung 3: Ausdehnung des arktischen Meereises. Quelle: http://ocean.dmi.dk/arctic/icecover.uk.php.
Man erkennt, dass die Eisausdehnung in diesem und den letzten beiden Jahren größer war als in den Jahren zuvor. Zwar ist der Mittelwert der Jahre 1979 bis 2000 noch nicht erreicht, doch ändert das nichts an der Tatsache, dass von einem beschleunigten weiteren Schrumpfen des arktischen Meereises ganz und gar keine Rede sein kann. Ein Indiz hierfür ist ebenfalls in der rechten Karte der Abbildung 1 erkennbar, nämlich die Kälte über Grönland.
Das ist zwar kein grundlegender Beleg, aber doch ein Indiz für den Umstand, dass der Temperaturgegensatz zwischen Nord und Süd tatsächlich zunimmt. Übrigens haben war das hier in Deutschland Mitte Juli auch zu spüren bekommen. Es ist üblich, dass ein Gebilde wie ein Langwellentrog immer ein wenig hin und her „eiert“. Mitte Juli hatte er sich ziemlich weit nach Osten ausgebreitet, so dass einer der Sturmwirbel, die sich in seinem Bereich in diesem Jahr immer wieder gebildet haben, auch in Deutschland unabhängig von Gewittern zu Wettererscheinungen (Orkanböen) geführt hatte, die es sonst ebenfalls eigentlich nur im Winter gibt. Natürlich ist der Sturmwirbel ,Niklas‘ gemeint.
Der (vorerst?) letzte Wirbel dieser Serie erreichte am Montag, dem 3. August 2015, vor der irischen Küste mit einem Kerndruck deutlich unter 980 hPa seinen Höhepunkt.
Und noch etwas: Die gegenwärtige Wetterlage hat sich ja etwa Anfang Juli eingestellt, also ziemlich genau zum Zeitpunkt des ,meteorologischen Siebenschläfers‘. Demnach wäre rein statistisch etwa zwischen dem 15. und 20. August eine grundlegende Änderung dieser Wetterlage zu erwarten. Kaum ist es zu glauben, aber auch dies würde einer Vorhersage von Kowatsch und Kämpfe vor längerer Zeit entsprechen. Aber bis zum 20. August ist es noch zu lange hin, um hierzu aus der Numerik schon etwas sagen zu können. Und dass man Wetter für 50 oder 100 Jahre (!!) im Voraus genau vorhersagen kann, behaupten sowieso nur Politiker und Medien.
Fazit: Die von Kowatsch und Kämpfe beschriebene Meridionalisierung des hemisphärischen Strömungsmusters ist in vollem Gange. Man kann wohl davon ausgehen, dass die Austrogung nicht grundsätzlich über dem Atlantik erfolgt, sondern durchaus auch über Mittel- und Osteuropa.
Aber sollen dann die Realisten Hurra schreien, wenn einen ganzen Sommer lang von Norden und Nordwesten her Meeresluftmassen arktischen Ursprungs nach Deutschland strömen? Kurzzeitig konnte man ja Mitte Juli vor allem in Nordwestdeutschland eine Ahnung davon bekommen. Aus meiner über 40-jährigen Erfahrung im Bereich Synoptik wage ich mal die Prophezeiung, dass eine Wetterlage wie in diesem Jahr nicht mehr als dreimal hintereinander auftritt. Also schauen wir mal, wie es im Sommer des nächsten Jahres aussieht. Davor gab es irgendeinen Klimazirkus in Paris.
© Hans-Dieter Schmidt, August 2015
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Dear Hans Dieter Schmidt,
I read your comment on „No Tricks Zone“ referring to the unusual amount of low pressure systems in the Atlantic this summer and posted it on „Whatsupwiththat“. I hope you don’t mind as I am sure many will find it very interesting. You were cited appropiately. I do not speak German very well and am hoping I can get this to you. It appears that your contact email is not working or I didn’t understand the directions.
Thank you, Sir.
Russell Dahlquist
Dahlquist August 13, 2015 at 2:25 pm
Just got this from No Tricks Zone by a german Meteorologist. Interesting. This came from a discussion about the former NOAA climate researcher, Dr. Dilley, who claims we are heading into a very cold period.
Hans-Dieter Schmidt 13. August 2015 at 9:01 PM | Permalink | Reply
“Well said. May I contribute a confirmation of Dilleys speech from an entirely different direction? Every synoptical meteorologist should have noticed that there is an extraordinary series of most intense low pressure systems on the Atlantic. Just today there is one with core pressure below 975 hPa! In average this happens every five years ONCE in summer, but a sieries like this one I never experueinced in more than 40 years of work as a bench forecaster.
The intensity, amongst other phenomena, depends on the temperature difference between high and low latitudes. The bigger the difference, the stronger the low pressure systems. Thats why in winter this is a regular phenomenon – there is much more seasonal variability in the arctics than in the tropics. If there is a series like this occurring in summer, there is just one conclusion: it must be extraordinary cold in the arctics this summer! This must not necessarily be mirrored by sea ice cover instantly, but wait for the next few years.
More information about this can be found in my article (in German) over by the EIKE here:
http://tinyurl.com/pvf4k8a”
Dipl.-Met. Hans-Dieter Schmidt
Reply
DD More August 13, 2015 at 2:43 pm
Hans-Dieter, your “If there is a series like this occurring in summer, there is just one conclusion: it must be extraordinary cold in the arctics this summer! This must not necessarily be mirrored by sea ice cover instantly, but wait for the next few years.” seems to be showing up in Icelandic temperatures.
H/T to NoTricks
The first thirteen weeks of summer this year have been the coldest in Reykjavik in over twenty years, reveals Icelandic meteorologist Trausti Jónsson.
The northern city of Akureyri fares even worse – one has to go back around thirty years to find a colder summer. Last year was Akureyri’s warmest summer in 67 years.
Summer in Reykjavik has not been this cold since 1992, although the summer of 1979 was by far the coldest. The warmest summer in Reykjavik in the past 67 years was in 2010.
Summer in Akureyri has not been this cold since 1983.
Check out the weather forecast for your part of Iceland on Iceland Monitor
http://tinyurl.com/ngu9xs7
Reply
MarkW August 13, 2015 at 3:48 pm
Wouldn’t the water temperatures in the N. Atlantic pretty much control Iceland’s air temperatures? So much for he claim that the oceans are getting warmer.
Gary Pearse August 13, 2015 at 3:59 pm
Hans-Dieter, DD Moore. This cold summer has also been the case in eastern Canada where the snow was about a month late in melting off and May and June were ~5C cooler than normal – it still goes down to ~11-14C at night in July August. I note also that new ice is forming in the Beaufort Sea over the past week. Only the Danish Meteorological Institute is reporting near normal ice extent and NSIDC and Cryosphere Today (both US) are showing rapid decline of ice. I trust Scandinavians with Arctic metrics over the other politicized bunch. It is a sacrosanct area for them, having done all the early spectacular exploration of both poles.
Everything is being staged for the Paris Climate meeting. The fools are holding it in December. With the cold water around the top half of Europe, I’m predicting a cold white Christmas for Paris. Canada and the US (maybe except for the westernmost part) will also plunge into another in a string of record cold winters.
micro6500 August 13, 2015 at 2:56 pm
NE Ohio has had about 3 weeks of summer so far this year, last night it dropped into the upper 50’s F.
Reply
goldminor August 13, 2015 at 3:29 pm
Three weeks ago, the Greenland ice melt/gain experienced a rapid gain in ice mass and moved above the long term average. At that time, most of the Greenland coastline was showing red = ice mass loss. Three weeks ago was also where Arctic temps, as shown at DMI, took a moderate dip below average and have stayed low in the interim. Then around 10 days days ago the Greenland Ice Sheet page started showing blue mass/gain areas. I would suspect that this is tied in with the dip in Arctic temps from 3 weeks prior. The south end of Greenland is showing the most ice mass gain, which seems odd.
Something else that has caught my attention recently is that in looking at daily temps in many locations around the globe, I have noted that in well over half of worldwide locations the minimum temps are no longer running above average. A 14 day temp observation shows mostly average minimums. On top of that, a moderate % of locations are showing below average highs over a 14 day period. This is a noticeable change as compared to the 9 month period from last Sept through May of this year. I can feel the difference here where I live in Northern California. This is the nicest summer of the last 4+ years, with mainly average temps. There have been a few summer rains. Nighttime temperatures have remained below 60F for much of the summer. This last week the nights have gone down to 50F. Things are cooling down, and this is going to become more noticeable in the upcoming years.
Aus der heutigen Zeitung:
Frau Frieda . liest seit 25 Jahren für den Deutschen Wetterdienst Messbecher ab und wiegt Schnee
Originalzitat einer 81 jährigen Wetterbeobachterin die nicht unweit von Kitzingen wohnt.
„Generell habe Frieda … in den vergangenen 25 Jahren keine Klimaveränderungen feststellen können“.
Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Herr Schumacher #18,
da habe ich eine etwas drastische Formulierung gewählt. Ausdrücken wollte ich damit Folgendes: Im Juli bringt nicht nur der deutsche Urlauber, sondern auch die Wetterstatistik das Mittelmeer mit trockenem, heißen Wetter in Verbindung. Das im Beitrag erwähnte Höhentief hat sich jedoch von Ende Juni bis Anfang August gerade über Sizilien festgesetzt und dort fast jeden Tag Wolkenbrüche gebracht. Ein ehemaliger Kollege von mir, der aus Sizilien stammt, hatte mir berichtet, dass weder er noch seine Familie jemals so etwas im Sommer erlebt haben.
Ich entnehme Ihrer Frage, dass das mit den 3000% irreführend war. Sagen wir es einfach: Es gab an manchen Orten auf Sizilien im Juli 2014 eine Regenmenge über 1000 mm, in einem Gebiet also, in dem es üblicherweise im Sommer gar nicht regnet oder höchstens mal an ein oder zwei Tagen zu Wolkenbrüchen kommt – der Ätna ist wie die Alpen bei uns eine Brutstätte für Wolken.
Hoffentlich habe ich damit für etwas mehr Klarheit gesorgt!
Hans-Dieter Schmidt
Was bedeutet bitte eine „Niederschlagsmenge von etwa 3000%“ ?
Wann werden sie endlich Hunderstelgrad messen, um, wie im Sport üblich, weitere Rekorde melden zu können?
#14: Danke Herr Mayer für den Tip dass die Palmen wohl verdürrt sind. Ich habe immer geglaubt dass der viele Regen das verhindern tut. 😉
Ausserdem dachte ich das es mit dem Winter in 2010/11 zu tun hat der der kältesten Winter war in 130 Jahren. 😉
Der „ice bucket challenge“ in Irland macht man wenn man vordie Tür geht.
Das tut mir leid dass der Weltuntergang in Deutschland passiert. Einerseits will Deutschland mehr und mehr Exporthandel damit es Europa gut geht und auf der anderen Seite will Deutschland auch noch die totale Erwärmung.
Also, die Erwärmung geht an Irland ganz schön vorbei und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Die Kaltluftvorstöße in Irland und die Subtropenhochs in Deutschland. Das erinnert mich irgendwie an die Finanzkrise.
#7: Ernst Lerche: am Sonntag, 09.08.2015, 18:05
Da muß ich Sie etwas korrigieren: Es werden heute sowohl Pt100 als auch Pt1000 eingesetzt, aber die Norm heißt heute DIN EN 60751. Die Grundtoleranzen habe sich geändert. Es gibt nicht mehr diesen Knick bei 100°C, weil die Toleranz seit den 80ern für jede Temperatur über eine Formel mit Klassenkoeffizienten berechnet wird. Außerdem werden enger tolerierte Sensoren eingesetzt oder ganz und gar die individuelle Kennlinie (nach Kalibrierung) im Meßgerät „abgelegt“. „Leider“ mißt jeder berührend messende Temperaturfühler nur „die eigene Temperatur“. Das war auch schon zu Zeiten der Glasthermometer so, wobei dort mit Sicherheit bei Ablesen und korrigieren der Anzeiges nach den individuellen Prüfscheinen die meisten Fehler begangen wurde. „Manuelle“ Ablesungen gab es nur drei am Tag, die „Nachtwerte“ wurden „irgendwie berechnet“, minimale und maximale Tagestemperaturen wurden über spezielle Glasthermometer erfasst. Heute werden wesentlich mehr Werte (ich denke 24, also stündlich) für die Auswertung registriert. Für mich kann man aus dieser Sicht die historischen Messungen mit den heutigen, quasikontinuierlichen, sowieso nicht kritiklos vermischen, mal ganz abgesehen von der heutigen Stationsdichte und dabei viele Stationen an messtechnisch zweifelhaften Standorten (bei städtischen und sonstigen Wärmeinseln z.B. ….). Da werden ohne die „Standortkritik“ Messwerte vermanscht, bei denen das rein meterologisch / geologisch usw. fachlich Nonsens ist. Ff. natürlich auch die daraus „abgeleiteten Erkenntnisse“. Ich denke, das diese Umstände Schellnhuber und Konsorten durchaus bekannt sind, aber das einzugestehen wäre natürlich entlarvend für ihren Klimaschwindel…..
#5: Danke Herr Uhlemann! Wetterbeobachtungen in Irland völlig irrelevant für den Weltuntergang in Deutschland. Ich gehe davon aus, dass die Palmen verdorrt sind.
Hier in Deutschland muss man nur die Nachrichten beachten, die von der katastrophalen Missernte beim Getreide berichten, die vermutlich etwas unter dem langjährigen Mittel ausfällt (vermutlich wegen des subventionierten Gas-Mais), und den Hitzewellen, die durch die Republik rasen.
#7
Hallo,
schauen Sie doch einfach in den EIKE-Artikel zur Messnsicherheit der Station Kitzingen. Ein in Messstationen verwendeter PT100 hat max. 0,1% Toleranz und ist dann noch in der Messstation geeicht, die zusätzlich fremdbelüftet ist. Es sind Temperatur-Meßfehler vorhanden, aber bei Weitem nicht in dem vermuteten Maß durch den PT100.
zu #7: Ernst Lerche sagt: …
Dazu kommt noch etwas anderes: die Kalibrierung der Temperatursensoren. Die Werte werden etwa alle 10 Jahre geändert. Ob das bei der Temperaturmessung berücksichtigt wird…???
Aktuell ist die Internationale Temperaturskala von 1990 ITS-90 gültig. Zuvor waren die IPTS-68 von 1986 und die EPT-76 von 1976 zur Kalibrierung zugelassen.
Die Werte ändern sich zwar nur geringfügig, aber es macht sich bei der Temperaturmessung bemerkbar. Bei gleicher Temperatur kann sich dadurch ein anderer Messwert ergeben.
siehe z.B. unter Wikipedia: ITS-90
Bezüglich Hitzewellen gibt es eine interessante Grafik in
http://klimaatgek.nl/wordpress/2015/07/04/hittegolven-in-nederland-meer-en-warmer/#more-2803
mit vertikal die Zahl der Hitzewelletagen für die Jahren 1911 – 2013.
„In einem Kommentar zu meinem o. g. Beitrag hat mich ein Kommentator der Lüge bezichtigt, als ich schrieb, dass Kaltluftvorstöße im Sommer zu uns unmöglich sind wegen des Subtropenhochs.“
Den Satz verstehe ich nicht.
Hallo ## 3 und 4,
der von Ihnen vermutete Widerspruch ist eigentlich keiner. Wenn Sie auf der von mir verlinkten Site mal nach unten scrollen, finden Sie unter der Graphik einen Text mit einem Link zu einer ähnlichen Darstellung wie bei Cryosphere.
Hier dieser Link: http://tinyurl.com/lpsc963
Hans-Dieter Schmidt
Sehr geehrter Herr Landvoigt,
Die Grafik in Ihrem ersten Link (http://ocean.dmi.dk/arctic/icecover.uk.php) betrachtet als Eisbedeckung alle die Flächen, auf denen mehr als 15% Eis vorhanden sind. In Ihrem zweiten Link (http://tinyurl.com/7rtsb8w) wird dagegen als Eisbedeckung angesehen, wenn mehr als 30% der Fläche mit Eis bedeckt sind.
Ihre beiden Links zeigen aber auch, dass man mit einer unterschiedlichen Definition von „Eisbedeckung“ zu völlig verschiedenen Aussagen kommen kann. Insofern sind alle Vergleiche und Rekordwerte mit gewisser Vorsicht zu genießen.
Schaut man sich die Karte der Eisbedeckung der Arktis zu Ihrem zweiten Link an – siehe: http://tinyurl.com/q6ab7r – sieht man auch, wo diese starken Unterschiede her kommen. Nördlich von Alaska existiert derzeit ein großes Gebiet, in dem es sehr lockere Eisbedeckung gibt, so dass der Unterschied zwischen der 15%-Größe und der 30%-Größe ungewöhnlich hoch ist.
Dieses Bild zeigt aber auch, wie ungenau diese Messungen der Eisbedeckung sind. Der Vänern (größter See Schwedens) ist demnach derzeit zu 40-60% mit Eis bedeckt – eine Lachnummer – dort ist jetzt Badesaison bei Wassertemperaturen um die 20°C.
MfG
Wenn die Alarmisten einen Hitzerekord mit einer Zunahme von 0,1 Grad Celsius melden,kann ich als
alter Meßknecht nur milde über so viel Unwissen
lächeln.Der für die Temperaturmessung in heutigen Wetterstationen verwendete Sensor ist das Pt 100.Dessen zulässige Meßunsicherheit ist nach DIN
43 760 im Bereich der hier üblichen Temperaturen von ca.-30 /+60 Grad Celsius
0,4 Grad Celsius.Dazu kommen noch zusätzliche
Meßunsicherheiten durch die Datenverarbeitung.Also bei 0,1 Grad gleich den
Weltuntergang auszurufen,ist reines ideologisches Wunschdenken.Oder sollte der DWD
Temperatursensoren besitzen,die „ganz“ genau messen.Also ganz ruhig bleiben,der Weltuntergang findet nicht statt.
#4: Martin Landvoigt sagt am Sonntag, 09.08.2015, 13:24
„Die hier dargestellt Grafik von http://ocean.dmi.dk/arctic/icecover.uk.php steht im Kontrast zu http://tinyurl.com/7rtsb8w
Könnte jemand erklären, wie es zu diesen Unterschieden kommt?“
Das Lesen der Diagrammbeschriftung könnte Licht auf die Frage werfen. Das eine ist Extend, das andere Area – Äpfel versus Birnen …
Da ich in Irland lebe habe ich einige Informationen die zu diesem Artikel gut passen.
Irland war im Juni und July in der Durchschnittstemperatur unterhalb des Durchschnitts und zwar bis zu -2.1 Grad Celsius. Das Irische Wetteramt hat es veröffentlicht unter http://tinyurl.com/oqz6cwr
Claremorris hatte den kältesten July seit 1965. Ja, 50 Jahre dazwischen!
Ich sehe auch daß der August so weiter macht wie der July endete.
Vor kurzem wurde ein Weißwal (Belugawal) for der Kueste von Antrim Nordirland gesichtet. Der Weißwal ist lebt in den arktischen und subarktischen Gewässern. Laut http://tinyurl.com/oxwsqcn ist es hin und wieder mal der Fall aber doch sehr selten.
Man kann auf http://tinyurl.com/ocoqns8 gut erkennen das Irland ein anderes Klima erlebt wie Mitteleuropa. Der Wind kommt vom Atlantik wo die Oberflächentemperatur nicht gerade hoch ist. Man beachte die Trennlinien der Temperaturbereiche. Es zeigte wohl auch warum der Weißwal so weit im Süden war.
Jetzt sollte man noch einen Blick auf die Meeresoberflächentemperatur Anomalie werfen. http://tinyurl.com/q5p25sm
Die Meeresoberflächentemperatur Anomalie geht bis ca. -5.2 Grad Celsius und damit wird die Luftmasse darüber mit Sicherheit nicht wärmer. Also bekommt Irland eine kalte Luftmasse vom Westen und im Westen von Irland liegt Claremorris.
Der Bereich der Meeresoberflächentemperatur Anomalie die im Minus Bereich liegt ist im Bereich wo der Golfstrom durch geht. http://tinyurl.com/nz7fkge
Wenn man dann das aktuelle Bild der Meeresströmung auf http://tinyurl.com/njeax78 betrachtet, dann bin ich mir nicht ganz sicher ob der Golfstrom im Moment die Warmwasserheizung von Europa ist. Da Irland im Prinzip vom Golfstrom profitiert und jetzt unterhalb der Durchschnittstemperatur liegt, ist es schon eine Frage wert.
Man muß aber auch wissen das vor 4-5 Jahren in meiner Wohngegend die Palmen in den Gärten der Nachbarn abgestorben sind.
Di hier dargestellt Grafik von http://ocean.dmi.dk/arctic/icecover.uk.php steht im Kontrast zu http://tinyurl.com/7rtsb8w
Könnte jemand erklären, wie es zu diesen Unterschieden kommt?
Herzlichen Dank, Herr Schmidt, für die informativen und verständlichen Ausführungen. Auch in der Schweiz war der Sommer von 1976 sehr trocken. Ich war damals 15 Jahre alt und war bei einem Landwirt in den Emmentaler Hügeln in den Aktiv-Ferien. Dieses Jahr dürfte weniger trocken sein als damals. Aber darum geht es ja nicht.
Etwas erstaunt hat mich der Plot der arktischen Eisausdehnung. Ich verfolge die arktische und antarktische Eisausdehnung schon lange, was immer wieder mal Fragen zur Klimadiskussion aufgeworfen hat. Bislang habe ich mir die Eisausdehnung bei Cryosphere Today (http://tinyurl.com/7rtsb8w) angeschaut. Bei dieser Darstellung hat es in diesem Sommer wieder weniger Eis als letztes Jahr. Ich hatte mich schon gefragt, ob die bei Temperaturdaten schon fast „normale“ Datenkorrektur in die politisch richtige Richtigung auch bei der Eisausdehnung angewendet wird, schliesslich wird ja noch Futter für den „Klimazirkus in Paris“ benötigt. Die Darstellung vom DMI scheint viel „optimistischer“ zu sein. Denken Sie, dass die Differenz in der Darstellung dem vom DMI angesprochenen Unterschied (mit oder ohne Küstenzonen) entspricht? Oder gibt es zwischen DMI und Cryosphere Today noch andere Unterschiede? Und weshalb klammern die einen die Küstenzonen aus, und wieviel Fläche macht das denn aus? Welcher Darstellung ist der Vorzug zu geben und weshalb?
Danke für eine allfällige Verständnishilfe!
sie sind auf den richtigen Weg, Hr. Hans-Peter Schmidt.
Die „Kälte“ – „Eiszeit“ breitet sich immer vom Norden her aus. Und in Deutschland haben wir schon diese Unterschied ganz deutlich vor Augen…der Norden/Westen Deutschland ist immer etwas unterkühlter (nicht so warm) wie der Süden oder Osten von Deutschland.
Sowie die Kälte im Norden (Pol) entsteht, so entsteht die Wärme im Süden (Sahara). Und die Übergangszeit von einer Wärme in eine Kaltperiode, in der wir uns befinden, ist auch immer eine Zeit von Schwankungen und Unregelmäßigkeit oder wie in der deutschen Presse verlautet von einen „jo-jo Effekt“. Ausgangspunkt für unser Klima und Wetter ist und bleibt die Sonnenaktivität und hier sollte man sich mehr mal mit den Sonnenstrahlungs-Arten/Eigenheiten beschäftigen um unser Klima/Wetter besser zu verstehen. Man sollte sich also auch mal mit der Häufung von langwelliger und kurzwelliger Strahlung im Zusammenhang von Klimaänderungen (Kalt-Warm und Übergangszeit) beschäftigen.
Sehr geehrter Herr Schmidt,
ich finde Ihre Ausarbeitung gut und auch für Laien einleuchtend beschrieben.
In meinem privaten Emails haben noch vor vier Wochen Freunde in meiner Gegend geschrieben: Für einen Sommer ist es viel zu kalt, wir haben die Heizung an. Ich erinnere mich, an die Nachrichten, in den Alpen ist Schneekettenpflicht für LKW.
Am 25. Juli war ich Zelten, die Nacht war bitterkalt.
Freuen wir uns einfach mal über Wärme, es wird schon wieder kalt werden.