Durchführung
In einer Studie zur Beantwortung dieser Frage sagen Jevrejeva et al. 2014, dass sie „die Rekonstruktion des globalen Meeresspiegels (GSL) von Jevrejeva et al. 2006 erneuern, und zwar mittels monatlicher Daten des mittleren Meeresspiegels, gesammelt vom Permanent Service for Mean Sea Level (PSMSL). Diese Daten überdecken die Beobachtungen von 1807 bis 2010“ und verbessern damit die GSL-Rekonstruktion durch zunehmende Datenmengen. Diese stammen aus „viel mehr Stationen besonders im Polargebiet und aus jüngst erschlossenen historischen Datensätzen aus abgelegenen Inselstationen“. Auch wurde der Endzeitpunkt der Rekonstruktion von 2002 auf 2009 ausgedehnt.
Erkenntnisse
Zitat der fünf Forscher: „Aus der neuen Rekonstruktion ergibt sich während des 20. Jahrhunderts ein linearer Trend von 1,9 ± 0,3 mm pro Jahr“ und ein solcher von „1,8 ± 0,5 mm pro Jahr im Zeitraum 1970 bis 2008“ (Siehe Abbildung oben rechts)
Abbildung oben rechts: Globale Rekonstruktion des Meeresspiegels seit 1807. Die blau schattierte Fläche repräsentiert das Vertrauens-Intervall von 5% bis 95%.
Bedeutung
Obwohl in manchen Gebieten viel höhere Raten des Meeresspiegelanstiegs verzeichnet worden waren, wie z. B. in der Arktis (3,6 mm pro Jahr) und der Antarktis (4,1 mm pro Jahr) und Mitte der achtziger Jahre sogar einer solchen von 5,3 mm pro Jahr (Holgate 2007), zeigt diese jüngste Analyse des umfangreichsten verfügbaren Datensatzes, dass es keine dramatische Zunahme – oder irgendeine Zunahme – der mittleren Rate des Meeresspiegels gibt infolge der historischen Zunahme der atmosphärischen CO2-Konzentration. Daher gibt es keinerlei Beweis für irgendeinen menschlichen Einfluss auf den Meeresspiegel).
Die Studie:
Trends and acceleration in global and regional sea levels since 1807. Global and Planetary Change 113: 11-22. Jevrejeva, S., Moore, J.C., Grinsted, A., Matthews, A.P. and Spada, G. 2014.
Abstract
Wir haben 1277 Tidenmessungen seit 1807 herangezogen, um eine verbesserte Rekonstruktion und Analyse der Entwicklung des Meeresspiegel-Trends und einer eventuellen Beschleunigung zur erstellen. Insbesondere verwenden wir neue Daten aus den Polargebieten und von abgelegenen Inseln, um die Abdeckung mit Daten zu verbessern und die Rekonstruktion bis zum Jahr 2009 zu verlängern. Es gibt eine gute Übereinstimmung zwischen der durch Satelliten gemessenen Rate des Meeresspiegel-Anstiegs (3,2 ± 0,4 mm pro Jahr) und der auf Tidenmessungen basierenden Rate von 3,1 ± 0,6 mm pro Jahr, und zwar in der sich überlappenden Periode von 1993 bis 2009. Die neue Rekonstruktion zeigt während des 20. Jahrhunderts einen linearen Trend von 1,9 ± 0,3 mm pro Jahr und einen solchen von 1,8 ± 0,5 mm pro Jahr seit 1970. Von regionalen linearen Trends von 14 Ozeangebieten seit 1970 zeigt sich der stärkste Anstieg in der Antarktis (4,1 ± 0,8 mm pro Jahr) und der Arktis (3,6 ± 0,3 mm pro Jahr). Die Auswahl der GIA-Korrektur ist kritisch hinsichtlich der Trends des Meeresspiegels im lokalen und regionalen Bereich. Sie reichen von einer Unsicherheit von 8 mm pro Jahr bei individuellen Tidenmessungen bis zu 2 mm pro Jahr für regionale Verläufe sowie bis zu 0,3 bis 0,6 mm pro Jahr bei der globalen Rekonstruktion des Meeresspiegels. Wir berechnen eine Beschleunigung von 0,02 ± 0,01 mm pro Jahr² über 200 Jahre lange Zeiträume.
Die ganze Studies nebst allen Abbildungen steht hier.
Link: http://wattsupwiththat.com/2014/05/20/new-study-finds-sea-levels-rising-only-7-in-per-century-with-no-acceleration/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Kommentar: #12: Franz Franke sagt:Gibt es irgend eine Idee was seit 1870 zum Pegelanstiegt geführt haben kann?
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Herr Franke, es ist die Erwärmung die zum Anstieg führte.
Und der Anstieg der letzten 21 Jahre beträgt 32cm/Jhdt.
Gegenüber 19cm/Jhdt im gesamten 20. Jahrhundert.
Gruß
Hans Jung
Eine Ergänzung zu Hebungen und Senkungen, bzw. des empirischen Nachweises:
Es gibt bereits gute Nachweise, dass für einzele Pegel, bzw. ganze Regionen stark divergente Messungen existieren. Dafür sind Hebungen und Senkungen lokal und regional berereits besens belegt.
Aber wie ist diese Wirkung global? Die erste Annahme, dass sich dies im Betrag gegenseitig aufhebt, denn das Volumen der Erde bleibt gleich. So dass dadurch keine starken Impulse für den GSL ausgehen würden.
Allerdings ist unmittelbar einsichtig, dass eine Hebung des Meeresgrundes und eine Senkung des Kontinentes bei gleichem Erdvolumen eien Impact auf den GSL hat. Es ist darum eher unwahrscheinlich, dass sich weltweit alle Hebungs- und Senkungsvorgänge gegeneistig im Blick auf den Einfluss auf den GSL gegenseitig aufheben, denn es gibt niemanden der diesen Ausgleich überwacht und keine Naturgesetz, dass hier Tendenzen unterdrücken könnte.
Es bleibt aber extrem schwierig, hier quantitative Verfahren einzubringen.
#12: Franz Franke sagt:
heißt also der Anstieg von 18cm/Jh. ist natürlichen Ursprungs! Gibt es irgend eine Idee was seit 1870 zum Pegelanstiegt geführt haben kann?
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Zum Einen bieten sich die Globaltemperaturen als Einfluss an. Im Besonderen, da die kleine Eiszeit bis in die Mitte des 19. Jahrhuundert reichte. Auch sind kleinere Zyklen in Korrelation zur Erderwärmung erkennbar.
Allerdings erklärt dies die Beobachtungen nicht hinreichend. Denn die Korrelation zwischen dem Klima und GSL ist nicht sehr eng. Es müssen folglich weitere Faktoren vorliegen.
Meine Vermutungen nannte ich bereits: Durch hebungen und senkungen von Kontinenten und Meeresboden könneten diese Beobachtungen erklärt werden. Es bedürfte allerdings detaillierter Modelle und eines empirischen Nachweises.
Meeresspiegel steigt nur um ca. 18 cm pro Jahrhundert – ohne Beschleunigung:
Wir berechnen eine Beschleunigung von 0,02 ± 0,01 mm pro Jahr² über 200 Jahre lange Zeiträume.
Ein Anstieg um 4mm p.a. innerhalb von 200 Jahren ist also keine Beschleunigung? Oder heißt das das 0mm p.a. ja immernoch im 2-sigma Inetvall liegen?
Natürlich zeigt die Grafik das es keinen einheitlichen Verlauf von 1800-2000 gibt. Es scheint eine sinkende Periode bis 1860/70 und danach eine stetig steigende Periode danach zu geben. Eine Beschleunigung nach 1870 ist nicht zu erkennen.
Daher gibt es keinerlei Beweis für irgendeinen menschlichen Einfluss auf den Meeresspiegel). – heißt also der Anstieg von 18cm/Jh. ist natürlichen Ursprungs! Gibt es irgend eine Idee was seit 1870 zum Pegelanstiegt geführt haben kann?
#10: Hans Jung sagt:
Sehr geehrter Herr Landvoigt, Sie haben versehentlich mit meinem Namen unterschrieben.
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Sehr geehrter Herr Landvoigt, Sie haben es richtig verstanden: Es war ein Versehen. Ich bitte um Entsculdigung.
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Eine Beschleunigung innerhalb des Zeitraums der Satellitendaten ist tatsächlich nicht erkennbar. Aber das habe ich ja auch nicht beauptet. Ich habe lediglich festgestellt, daß die 3,2mm dieses Zeitraumes, also der letzten 21 Jahre über denen des gesamten 20. Jahrhunderts (1,9mm) liegen.
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So kommen wir fast zusammen. Es geht um die 16 Jahre des überlappenden Zeitraums.
Tatsächlich lässt sich daraus keine Trend oder Beschleunigung nachweisen.
Was mich doch überraschte, war die starke Divergenz der jeweiligen Bereiche. Im Atlantik haben wir nur eine Rate von 0,9 mm. An anderen Bereichen deutlich mehr. Das stellt eher die Frage nach der Sinnhaftigkeit eines globalen Meeresspiegels / GSL-Wertes. Entsprechend wenig aussagekräftig sind dann die Verrechnung von Wirkursachen wie das Abschmelzen der Eisschilde, deren Betrag auch nicht sicher bestimmbar ist, wobei das Thema Hebungen und Senkungen, Anormalien im Schwerefeld etc. weitere unbekannte Einflüsse liefern.
Grüße
Martin Landvoigt
#9: Martin Landvoigt sagt:
In der Tat ist einiges missverständlich formuliert, aber eine Beschleunigung des Meerespiegelanstigs ist nun nicht erkennbar.
Gruß
Hans Jung
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Sehr geehrter Herr Landvoigt, Sie haben versehentlich mit meinem Namen unterschrieben.
Eine Beschleunigung innerhalb des Zeitraums der Satellitendaten ist tatsächlich nicht erkennbar. Aber das habe ich ja auch nicht beauptet. Ich habe lediglich festgestellt, daß die 3,2mm dieses Zeitraumes, also der letzten 21 Jahre über denen des gesamten 20. Jahrhunderts (1,9mm) liegen.
Hier sind übrigens die aktuellsten Daten:
http://tinyurl.com/nbmblpy
Meines Erachtens ist auch nach 2009 ein signifikanter Anstieg zu verzeichnen.
Gruß
Hans Jung
#8: Hans Jung sagt:
… sondern um die Periode 1993 bis 2009. Das sind 16 Jahre, und zwar nicht bis heute.
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Richtig Herr Landvoigt, in der Studie wurden genaugenommen nur die Satelittendaten bis 2009 exakt bestätigt.
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Vermutlich meinen Sie die Studie:
Jevrejeva, S., Moore, J.C., Grinsted, A., Matthews, A.P. and Spada, G. 2014. Trends and acceleration in global and regional sea levels since 1807.
„Es gibt eine gute Übereinstimmung zwischen der durch Satelliten gemessenen Rate des Meeresspiegel-Anstiegs (3,2 ± 0,4 mm pro Jahr) und der auf Tidenmessungen basierenden Rate von 3,1 ± 0,6 mm pro Jahr für die überlappenden Periode von 1993 bis 2009.“
Dies ist eine Übersetzung aus
http://nora.nerc.ac.uk/504181/
Das sagt nur etwas über ein Teilstück der Grafik, nichts über einen längeren Trend.
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Halten Sie es für möglich, daß die Daten nur bis zu diesem Zeitpunkt korrekt waren, aber die darauffollgenden (2009-2014) gefälscht wurden?
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Möglich ist vieles, aber warum sollte man das tun?
Überdies muss ich meine Annahme korrigieren. Es wurden nur Daten bis 2009 ausgewertet. Ich habe also keine Annahmen für den Bereich darüber hinaus. Man kann den Originalartikel auch kostenfrei herunterladen.
Aufschlussreich ist auf Seite 5: Fig. 7 Panel (a), global sea level from satellite altimetry recalculated to monthly mean values (red) and tide gauge based global sea level reconstruction (blue), 1993–2009
Dies zeigt diesen ‚fit‘ wobei die Stationsmessungen ein Maximum etwa 2003 und die Satellitenmessungen 2005.
Die letzten Jahre der Untersuchung zeigen hier also keinen signifikanten Anstieg mehr.
Zugleich verweisen die Autoren auf die große Varianz der jeweiligen Regionen, und der zyklischen Meeresschwankungen. Der Problematik der Korrekturfaktoren und der Bestimmung der angenommenen Beschleunigung.
In der Tat ist einiges missverständlich formuliert, aber eine Beschleunigung des Meerespiegelanstigs ist nun nicht erkennbar.
Gruß
Hans Jung
#7: Martin Landvoigt sagt:
#4: Hans Jung sagt:
Die Satellitendaten wurden bestätigt.
Und 3,2mm/Jahr der letzten 20 Jahre sind mehr als 1,9mm des 20 Jahrhunderts.
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Sehr geehrter Herr Jung
Zitieren Sie nun absichtlich falsch, oder haben sie trotz meines Hinweises nicht gesehen, dass es sich gar nicht um die letzten 20 Jahre handelt, sondern um die Periode 1993 bis 2009. Das sind 16 Jahre, und zwar nicht bis heute.
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Richtig Herr Landvoigt, in der Studie wurden genaugenommen nur die Satelittendaten bis 2009 exakt bestätigt.
Halten Sie es für möglich, daß die Daten nur bis zu diesem Zeitpunkt korrekt waren, aber die darauffollgenden (2009-2014) gefälscht wurden?
Gruß
Hans Jung
#4: Hans Jung sagt:
„Es gibt eine gute Übereinstimmung zwischen der durch Satelliten gemessenen Rate des Meeresspiegel-Anstiegs (3,2 ± 0,4 mm pro Jahr) und der auf Tidenmessungen basierenden Rate von 3,1 ± 0,6 mm pro Jahr“
In den letzten 20 Jahren also 32cm/Jahrhundert gegenüber 18cm/Jahrhundert könnte man doch durchaus als „Beschleunigung“ bezeichnen (?)
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Ich sehe ihr Problem nicht.
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ICH habe ja kein Problem.
Die Satellitendaten wurden bestätigt.
Und 3,2mm/Jahr der letzten 20 Jahre sind mehr als 1,9mm des 20 Jahrhunderts.
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Sehr geehrter Herr Jung
Zitieren Sie nun absichtlich falsch, oder haben sie trotz meines Hinweises nicht gesehen, dass es sich gar nicht um die letzten 20 Jahre handelt, sondern um die Periode 1993 bis 2009. Das sind 16 Jahre, und zwar nicht bis heute.
Danach 2009 – 2014 ist die Rate wieder deutlich geringer, auch an der Grafik zu ersehen. Die Angabe bis 2012 scheint hier unpassend zu sein, da de im Text genante Rekostruktion sich auf 2009 bezieht. Es geht offensichtlich um unterschedliche Untersuchungen und Perioden.
Die divergenten Angaben kommen aus den Studien:
1. Boening et al. 2012,
2. Cazenave et al. 2012
3. Bindoff et al. 2007
Diese ergeben nun tatsächlich ein divergentes Bild mit den genannten Zitaten. Die neuere Studie
4. Jevrejeva, S., Moore, J.C., Grinsted, A., Matthews, A.P. and Spada, G. 2014.
bestätigt 3. Bindoff et al. 2007
Schließlich heißt es:
‚Die neue Rekonstruktion zeigt während des 20. Jahrhunderts einen linearen Trend von 1,9 ± 0,3 mm pro Jahr und einen solchen von 1,8 ± 0,5 mm pro Jahr seit 1970.‘
Der Englische Text ist noch etwas klarer. Sie scheinen doch ein Problem mit dem Textverständnis zu haben.
Wer ermittelt wie den Meeresspiegel.
Ich behaupte einmal, das ist im mm-Bereich, aber auch im cm-Bereich unmöglich. Einerseits gibt es Tiden, auch Wellenbewegungen, Stürme, tektonische Ereignisse in der Tiefsee, Umverteilungen zwischen den Weltmeeren usw. Es wäre etwa so, als wenn einem Riesen-LKW auf dem 5 Badewannen montiert und die untereinander verbunden sind, während einer Geländefahrt die Pegelmessung erfolgt.Satelittenbeobachtungen können auch nur „Modelle“ fertigen, ähnlich der Klimaprognosen. Wer anderes behauptet, ist nicht glaubwürdig. Einzig allein die Änderung derRotationsgeschwindigkeit der Erde könnte Hinweisen auf einen evtl. Anstieg des Meeresspiegels.
Ist doch alles unwichtig. man kann den Meeresspiegel sowieso nicht genau messen, da Ozeane veränderbare Beulen aufweisen. Und zwar unabhängig von den Gezeiten. Wahrscheinlich ist eher, daß der Anstieg in diesem Jahrhundert gen Null tendiert.
#3: Martin Landvoigt sagt:
#2: Hans Jung sagt:
„Es gibt eine gute Übereinstimmung zwischen der durch Satelliten gemessenen Rate des Meeresspiegel-Anstiegs (3,2 ± 0,4 mm pro Jahr) und der auf Tidenmessungen basierenden Rate von 3,1 ± 0,6 mm pro Jahr“
In den letzten 20 Jahren also 32cm/Jahrhundert gegenüber 18cm/Jahrhundert könnte man doch durchaus als „Beschleunigung“ bezeichnen (?)
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Ich sehe ihr Problem nicht.
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Sehr geehrter Herr Landvoigt,
ICH habe ja kein Problem.
Die Satellitendaten wurden bestätigt.
Und 3,2mm/Jahr der letzten 20 Jahre sind mehr als 1,9mm des 20 Jahrhunderts.
Ich verstehe nur nicht, wie EIKE daraus schlußfolgert, es gäbe keine Beschleunigung.
Und rätselhaft ist mir auch, wieso diese Studie zeitgleich veröffentlicht mit der Behauptung eines Lords, die Satellitendaten wären „manipuliert“.
Also entweder diese Studie ist auch gefälscht, oder der Lord hat geschwindelt.
Wie ist denn Ihre Meinung?
Gruß
Hans Jung
#2: Hans Jung sagt:
„Es gibt eine gute Übereinstimmung zwischen der durch Satelliten gemessenen Rate des Meeresspiegel-Anstiegs (3,2 ± 0,4 mm pro Jahr) und der auf Tidenmessungen basierenden Rate von 3,1 ± 0,6 mm pro Jahr“
In den letzten 20 Jahren also 32cm/Jahrhundert gegenüber 18cm/Jahrhundert könnte man doch durchaus als „Beschleunigung“ bezeichnen (?)
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Ich sehe ihr Problem nicht. Denn der Text spricht ausdrücklich von der Periode 1993 bis 2009, Seit 1970 (bis 1014?) ist die Rate jedoch deutlich geringer. Das wird mit einem Blick auf die Grafik deutlich. Diese zeigt einen kleinen Bauch und einen steilen Sprung zum Nachholen des Trends. Die jüngsten Daten in der Grafik weisen dagegen eher eine Stagnation aus. Der Text lässt bei mir keine derartigen Probleme offen.
Dieser Artikel macht mich ehrlichgesagt etwas ratlos. Er widerspricht seiner eigenen Schlagzeile:
„Meeresspiegel steigt nur um ca. 18cm pro Jahrhundert – ohne Beschleunigung“
„Es gibt eine gute Übereinstimmung zwischen der durch Satelliten gemessenen Rate des Meeresspiegel-Anstiegs (3,2 ± 0,4 mm pro Jahr) und der auf Tidenmessungen basierenden Rate von 3,1 ± 0,6 mm pro Jahr“
In den letzten 20 Jahren also 32cm/Jahrhundert gegenüber 18cm/Jahrhundert könnte man doch durchaus als „Beschleunigung“ bezeichnen (?)
Ob wohl Lord Monckton diese Studie kennt? Er behauptet ja vollmundig, der Anstieg lt. Satellitenmessung wäre nur das Ergebnis von Manipulationen.
Hier aber wird er durch Tidenmessungen fast exakt bestätigt.
Gruß
Hans Jung
Überraschend ist der starke Anstieg in der Antarktis. dies deutet entweder auf Absenkungen des Antarktis und damit eine virtuelle Meeresspiegelerhöhung, oder zumindest eine Reduktion des Schwerefeldes, dass einen Wasserzustrom erklären könnte. Die Durchschnittlische Höhe von Antarctica ist mit fast 4000 m weit mehr als das der anderen Kontinente. Darum wäre ein Absinken in den flüssigen Erdmantel auch plausibel.
Ferner würde dieses Absinken eine weitere Erhöhung des Meerespiegels im Sinne des Druckausgleiches bedeuten, dass die Meeresspiegelerhöhung überhaupt gut erklärt.
Gerade gravimetrische Sateliten-Untersuchungen mittels GRACE kamen ja zu der Behauptung eines Eismassenverlustes in der Antarktis, obwohl es weiter starke Niederschläge gibt und keinen signifikanten Temperaturanstieg.
Ohne sehr tief in der Materie drin zu stecken, habe ich allerdings die Vermutung, dass es bei GRACE-Auswertungen systematische Fehler gibt.