In den letzten Monaten hat sich in journalistischen Kreisen der Begriff der „Generation G“ etabliert, wobei G hier für Greenpeace, Gender und Gerechtigkeit steht. Etwas ironischer ist schon der Begriff des Bionade-Biedermeier, der von Henning Sussebach 2007 für die urbane Szene des Prenzlauer Bergs geprägt wurde. Für das Massenphänomen der Vergrünung des Zeitgeistes sind das zwei passende Beschreibungen. Für den einzelnen Menschen erlaube ich mir jedoch, den Begriff der „grünen Seele“ zu prägen.
Man muss weder Mitglied bei Greenpeace sein, noch im Prenzlauer Berg wohnen, um sich selbst als grün und fortschrittlich zu halten. Ein ausgeprägter deutscher Ordnungssinn und die Überzeugung, die Welt vor der Klimakatastrophe retten zu müssen, reichen schon völlig aus, um das rechtschaffene grüne Gewissen unabhängig von Partei- und Milieuzugehörigkeit zu besitzen. Die grünen Seelen sind unter uns, einkommens- und schichtenübergreifend. Was alle grünen Seelen verbindet, ist der elitäre Standesdünkel zu den Gerechten, Engagierten und Wissenden zu gehören.
Es gibt einige Begriffe, die sind so deutsch, dass sie auch in andere Sprachen Einlass gefunden haben. Das Waldsterben gehört ebenso dazu wie der Begriff des Spießers. Nun verbindet man gemeinhin mit dem Spießer einen Menschen, meistens männlich, mit hässlichen Socken und fleischfarbenen Sandalen, der sich mit Inbrunst Regelwerken unterwirft und aus dieser Unterwerfung das Gefühl der eigenen Rechtschaffenheit zieht. Der Spießer ist ausgestattet mit dem Wohlgefühl des guten Gewissens, fühlt sich von den nachlässigen Menschen jedoch ständig bedroht und in Frage gestellt, weswegen sein gutes Gewissen sehr schnell in Aggressivität umschlagen kann, sollte er eines Regelverstoßes ansichtig werden.
Dieser deutsche Spießer wurde von den grünen Seelen perfekt internalisiert, verjüngt und modernisiert. Er trägt jetzt markenbewusst Treckingschuhe von Jack Wolfskin und das Regelwerk, dem er sich mit Inbrunst unterworfen hat, dient der Rettung der Welt: Mülltrennung, Energieersparnis, CO2-Vermeidung. Und eine weitere Veränderung ist eingetreten: der grüne Spießer ist mindestens so weiblich, wie er auch männlich ist. Das gute Gewissen, das sich ständig bedroht fühlt, und die jederzeit abrufbare Aggressivität sind geblieben.
Wie bei allen Seelenfragen, die das Innere des Menschen berühren, sind die Übergänge vom Wahn zum sozialen Konsens fließend. Erst der gesellschaftliche und parteiübergreifende Konsens des grünen Gewissens bereitet den Rahmen, in dem Wahnvorstellungen schleichend immer mehr Raum zugestanden wird, bis schließlich der Wahn als Konsens gilt. Die Vergrünung aller gesellschaftlichen Schichten und fast aller Parteien hin zum grünen Wahn ist die viel interessantere Geschichte, als die Grüne Partei als Singulärphänomen zu begreifen.
Der grünen Seele ist das Wahnmoment bereits eingepflanzt, lange noch bevor es gesellschaftlich konsensfähig ist. Es ist eine Mischung aus Verschwörungstheorie und Verfolgungswahn. Denn die grüne Seele wähnt sich zwar moralisch überlegen, mit ihrem durch und durch basisdemokratischen und moralisch- integrem Instrumentarium aber lebt sie in ständiger Angst vor den Mächtigen, die ja vermeintlich keine Moral haben, dafür aber – wie der Begriff schon vermuten lässt – die Macht. Denn eines der entscheidenden Merkmale der grünen Seele ist das der Rolle des verfolgten Opfers, das sich zu wehren beginnt. Erst dieses Merkmal gibt Greenpeace, Gender und Gerechtigkeit den „Drive“, den sie inzwischen gesellschaftlich erhalten haben. Es ist der Kampf Davids gegen Goliath, der vor allem in unseren postheroischen Zeiten noch den einzigen Anlass bietet, sich als Held fühlen zu können.
Anlässlich des schlechten Wahlergebnisses bei der Bundestagswahl 2013 meinte der Spitzenkandidat Jürgen Trittin erklären zu müssen, dass „in diesem Wahlkampf wir Grünen nicht nur von Seiten der politischen Konkurrenz, sondern auch und gerade von mächtigen Interessengruppen in diesem Lande einem massiven Gegenwind ausgesetzt“ waren. Dabei ignoriert er beflissentlich, dass nicht nur die deutsche Journaille überproportional grünenfreundlich eingestellt ist, sondern auch mit der Energiewende ein ständig wachsender ökologisch- industrieller Komplex entstanden ist, der durchaus gegen die im Verschwinden begriffene „Atom-Lobby“ anstinken kann.
Es ist nicht der reale Opferstatus, der die Grünen auszeichnet, sondern der gefühlte. So entsteht in der grünen Seele die merkwürdige Mischung, zum einen den Pazifismus als glücksbringendes Ideal ausgerufen zu haben, zum anderen aber – sozusagen als Triebabfuhr – sich in einem permanenten Kriegszustand mit den bösen Mächten aus Industrie und Politik zu befinden. Unter Zuhilfenahme der dem imaginierten Opfer spezifischen Angst vor Unterlegenheit wird ein schreckliches Zukunftsszenario an die Wand gemalt, das jeden Kampf in die religiöse Sphäre des „Gut oder Böse“ erhebt. Die emotionale Inbrunst, mit der selbst läppische Probleme angegangen werden – von der Mülltrennung bis hin zur Gendergerechtigkeit -, erinnert an die pubertär geführten Taschengeldauseinandersetzungen der Adoleszenz. Dieser leicht infantile Schrecken über die vermeintlichen Ungerechtigkeiten des Lebens lebt in der grünen Seele fort.
Dabei ist die grüne Seele nicht notwendigerweise jung. Definiert man Jungsein als Dynamik, unbändige Kraft und Bejahung aller Lebensprozesse, ist die grüne Seele eher sogar eine alte und verschlissene Seele, die dem Fortschritt und der Moderne kritisch gegenüber steht und in der Lebenslust etwas Gefährliches, Unmoralisches und Verschwenderisches sieht. Kein Wunder also, dass es die Partei der Grünen geschafft hat, vor allem in bürgerlichen Kreisen stark zuzulegen und die überwiegende Zahl ihrer Anhänger aus der Beamtenschaft rekrutiert.
Über den Autor
Markus Vahlefeld
geboren 1966 in Hong Kong – aufgewachsen in Hamburg – Abitur in Washington, D.C. – Studium der Philosophie in Bonn, Barcelona und Berlin – tätig als Fotograf, Texter und Autor vornehmlich in der Genussbranche – wohnhaft in Köln und einem beschaulichen Weindorf im Rheinhessischen
Mehr dazu auf: http://www.der-gruene-wahn.de
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Ein Super-Artikel, wundervoll beobachtet, analysiert und formuliert. Habe – auf hohem Niveau unterhalten – Tränen gelacht. Sehr schön das „postheroische Zeitalter“ mit seinem Heldengefühl. Auch die Bitte nach Weglassen „einer langen Präsentation von Amateur-Theorien“ enthält ein herrliches Epitheton. Danke nochmals. Falls die Kohle knapp sitzen sollte, schicke ich das Entgelt für eine Kabarettvorstellung. Denn ich habe ähnlich gut gelacht. Per Saldo: Die Gedanken sind Klasse und ihr witziger Vortrag ändert nichts am soliden Inhalt.
@Rainer Hoffmann Manz #18
Guter Kommentar. Was mich jedoch am meisten gewurmt hat an unserer Politischen Landschaft in Deutschland, das die CDU/CSU unter Merkel und Seehofer sich von diesen „Grün-Sozialistsichen Virus“ hat anstecken lassen. Und noch viel schlimmer, die Merkel-Seehofer Union hat sich nicht nur anstecken lassen, sondern ist bereits in weiten Teilen „Grün-Sozialistisch“ geprägt worden.
Man braucht sich nur die Werte-Themen „Familien-Wirtschafts-Energie-Finanz-Rentenpolitik“ anschauen. Das Konservative-Bodenständige ist von dieser Seehofer-Merkel Union fast komplett aufgegeben worden. Die Konstante und die Zuverlässigkeit einer Politik, die nach meiner Meinung vor der Merkel-CDU den Gesamten Überblick über die Volkswirtschaftlichen Abläufe noch hatte, ist komplett in kleine Mosaik-Stückepolitik unter Merkel und Seehofer zersprungen.
Die CDU/CSU regiert nicht mehr, sondern reagiert nur noch!
Eine ausgezeichnete und absolut treffende Analyse des „grünen“ Geistes! Ich stand in den 80zigern innerlich selbst nahe den damals „frischen“ Grünen und der teils damit verknüpften Friedensbewegung. Und noch lange danach erhielt diese Partei meine Wählerstimme. Aspekte wie „neuer Wind, neuer Geist“, tatsächliche wie auch herbeigeredete Umweltprobleme, nachhaltige Veränderungen der Umwelt (Belege z.B. im Buch Baden-Württemberg, Landschaft im Wandel von Albrecht Brugger oder Stichwort Betonierung der Landschaft, zunehmende PKW-und LKW-risierung der Infrastruktur, Städte und Gemeinden, mit KZs verglichene KKWs (sie erinnern zumindest an Hochsicherheitsgefängnisse, also an Gefahr), Naturromantik, ewige Schuld als Deutscher und für jüngere Lebensjahre nicht ungewöhnliche rebellische verändern wollende Ansichten… um nur einige Beweggründe zu nennen. Heutige Erklärung: Die erlebte Überbetonung von Teilen des Ganzen führte zu einer Überbetonung von anderen Teilen des Ganzen. Und wer nur Teile des Mosaiks sieht, kann zwar durchaus richtig liegen, eher vielmehr völlig daneben und ein falsches Bild festigen. Vor allem wenn das Gesamtbild bewusst aus Partikularinteresse nie gelüftet, einzelne Steinchen ausgetauscht, vorenthalten, besonders herausgeputzt (wie z.B. Erneuerbare Energien) oder als tabu und gefährlich (wie z.B. Atomenergie) gekennzeichnet werden und Mosaiksuchende sich mit den wenigen gefundenen Steinchen (=Bildung) zufrieden geben anstatt weiter auf der Suche nach einem vollständigeren und erkennbareren Bild sind.
Jedenfalls konnte auch dadurch eine Generation später der grüne Geist Konsens über breite gesellschaftliche Schichten und über Parteien hinwegwerden, auch Dank der permanenten Brain-Wash-Kampagnen (das Steinchenversteck-und –anmalenspielen) der politisch agierenden (öffentlich-rechtlichen) Medien und Staats- und Politiknahen Sozialwissenschaften –und Bildungseinrichtungen. Der lange Marsch durch die Institutionen, eine Salamitaktik und systematische „Eroberung“ von Schlüsselpositionen in gesellschaftlich-relevanten Bereichen zeigt seine durchschlagende Wirkung in der Bildgestaltung. Wobei, ohne eine Aufgeschlossenheit und Empfänglichkeit der damit „Beglückten“ für die aufgerührten Themen wäre das in die Leere gelaufen. Warum besonders das sogenannte Bildungsbürgertum, also Menschen, die eine höheren staatlichen Bildungsabschluss auf den grünen (=sozialistischen) Geist abfahren und es daher gefährlich ist, aus einer Masse politische Marschrichtungen zu legitimieren, darf sich jeder selbst überlegen…
Auch ich bin 30 Jahre älter und konnte mich in einem längeren Prozess von dem „grünen“ Weltbild lösen. Unabhängig einem unveränderten Umweltinteresse liegen mir jedoch auch Freiheit, Selbstbestimmung und Eigenverantwortung am Herzen. Und wenn ich das für mich will, geht das nur, wenn ich es auch den anderen zugestehe. Früher, sprich in Grünzeiten hieß das mir wie kann „man“ nur machen, das gehört verboten, eingeschränkt, in die (staatliche) Hand genommen. Heute kann es durchaus noch heißen, wie kann „man“ nur, aber ich muss es ja nicht machen und solange es mich nicht schädigt… soll „man“ es machen können. Deswegen steigt mir der Blutdruck, wenn mir jemand ohne Anlass einer Erfordernis den „weisen Rat“ gibt, ich muss das machen (weil es alle machen) oder noch schlimmer, dank perfider abgeleiteter staatlicher Legitimation zwingt, was zu machen, das ich nicht aus freien Stücken machen würde, z.B. auf Glühbirnen verzichten, mein Haus zu dämmen…
Mit dem im Artikel beschriebenen grünen Geist schwingen jedoch unverhohlen und auch verdeckt, starke gegenteilige Ansichten mit. Dazu gehören unzweifelhaft und untrennbar eine unheilvolle Staats- und Demokratie-besser Kollektivgläubigkeit und die Auffassung, mit Regulierungen und Eingriffen jeglicher Art und Tiefe Menschen „auf den rechten Pfad“ zu bringen. Das deckt sich über eine recht große Bandbreite von gegensätzlichen Ansichten im Detail. Der „Klassenfeind“ eint am Ende wiederum die scheinbar widersprüchlichen Geister. Man führe nur einmal Diskussionen mit mehreren grün beseelten. Da kann es einem richtig braun vor Augen werden, vor soviel „Druck“, „Erfordernis“ und „Notwendigkeit“. Wo der rechte („richtige“) Pfad hinführt, sollte jedem klar sein, der sich für Ereignisse der Vergangenheit und Gegenwart interessiert. Am Ende stehen vielleicht Kreuze oder bleiben nur verdächtige Bodenstellen…
Ein Hoffnungsschimmer bleibt. Jede herrschende Ideologie trägt den Keim der Gegenbewegungen in sich. Gut, es kann noch dauern und alles noch viel schlimmer werden. Ob meine Befürchtung, durch die damit zunehmende Extremierung der einen Tyrannei die nächste folgt, wird sich zeigen. Am Ende von etwas wird es jedenfalls einen Neubeginn geben.
Der grüne Geist wurde aus der Flasche gelassen. Tragen wir dazu bei, ihn wiedereinzufangen und die Flasche dauerhaft zu verschließen. Aber Achtung – die Geistabhängigen mögen das gar nicht wollen… wir sollten uns nicht wie Co-Abhängige verhalten, sondern die Abhängigen durch Widerstand, Widerspruch und Zuwiderhandeln, und beim Entzug mit all unseren Möglichkeiten unterstützen!
Siegten – ein ermunterndes Chaptcha
Meine Evangelisch Kirche scheint mir allerdings wirklich an der Ökoreligion und am Hochverrat an der Christlichen Sache zu leiden.
Und wer ist daran Schuld, wieder die 68 die sich in ihrem Marsch durch die Institutionen an alle Schaltstellen auch die der Kirche gelogen haben.
Also gerade die Günen Gutmenschen.
#8: Hofmann und Herr Bauer,
für die katholische Kirche kann ich das NICHT bestätigen. Schon der letzte Deutsche Papst, ein sehr kluger Mann, hat sich NICHT vor diesen Karren spannen lassen.
Es gibt sogar christliche „Skeptiker-blogs“
mfG
#7 Dr. Paul:
„Wir sollten daher eine Wassersteuer einführen.“
Die gibt (und gab) es schon: http://tinyurl.com/lg66lx6
Z. B. in Hessen führte ein ehemaliger Taxifahrer und Umweltminister eine Grundwasserabgabe ein. Die lag, wenn ich mich recht erinnere, um die 50 Pfennig je Kubikmeter. In Darmstadt wurden damals z. B. der Neukauf von Waschmaschinen bis zu 100% subventioniert.
Mfg
@A.Bauer #13
Sie übersehen da etwas sehr wesentliches. Die deutschen Kirchen (Verantwortlichen) leben doch gerade diese Ökoreligion. Den deutschen Kirchen ist doch eine Beteiligung an den sog. Erneuerbaren Energien lieber, als die Beteiligung an einen naturschonenden Kohle-Gas oder Kernkraftwerk.
Die Kirchen selbst sind doch mit die größten Befürworter für diese fatale Energiewende (Öko-Ideologie). Und egal welche politische Ideologie gerade in der deutschen/europäischen Geschichte herrschte, die Kirchen und auch die Wirtschaft hat sich dieser Ideologie immer untergeordnet. Und diese evangelische Merkel verwaltet sich auch lieber unter (wenn es ihren Machterhalt dient) anstatt mit Vernunft und Verstand zu regieren und das Wohl einer Gesellschaft für die Zukunft im Auge zu haben.
Franz-Josef-Strauss war so ein Macher, der zum Wohl des bayerischen Volk die richtigen Wirtschafts- und Energiepolitischen Weichen gestellt hat. FJS wusste genau, wie wichtig die Kernkraft für Bayern war. Er wollte damit für Bayern eine industrielle Wertschöpfungskette in Gang setzen. Dies ist ihm damit auch gelungen. Nur die Wiederaufbereitung hätte zum perfekten Wertschöpfungsketten-Erfolg noch gefehlt.
Auch wollte FJS sich mit der Kernkraft von der Kohle und den Gas unabhängiger machen. Schauen Sie sich mal in der Kerntechnik um, wieviel Naturwissenschaftliche und Innovative Bereiche es da gibt. Die Kerntechnik liefert bis heute und auch für die Zukunft sehr viel Wertschöpfungspotential (Innovation). Forschung und Entwicklung ist die Triebfeder für jede Innovation und damit für die Evolution des Menschen. Chemie, Kernkraft, Maschinenbau, IT-Technik, sind Hochburgen von Forschung und Weiterentwicklung.
Und ohne ein funktionierendes und perfekt laufende Strom-Energieversorgungssystem, können wir mit der Forschung und Entwicklung in diesen Hochburgen einpacken! Alleine die Versuchsaufbauten und Prozsse benötigen eine konstante und gleichlaufende Stromzufuhr. Unterbrechungen im Sekundenbereich sind da „tödlich“!
Hochtechnologie/Forschung-Entwicklung ist mit einen sog. Erneuerbaren Energiesystem NICHT MEHR MÖGLICH!
@#8: Wir sind einer Meinung. Die deutschen Kirchen sind sicherlich längst zu Werkzeugen der Politik geworden. Sie übersetzen nur noch den politischen Willen in eine Sprache, die für ihre Schäfchen verständlich ist. Sie predigen den Schutz der „Schöpfung“ – ein Konzept das interessanterweise auch in Merkels Neujahrsansprache 2014 zu hören war. Dann Teilnahme an anti-Kernkraft Aktionen, Solardächer auf Kirchen usw…
Die Situation in D. ist wirklich hoffnungslos. In den USA hingegen ist die Lage deutlich anders. Es gibt dort so viele Richtungen (Protestanten, Baptisten, Mormonen, Juden usw.), und die unterschiedlichsten Kirchen (kleine Gemeinden in armen Vierteln, Mega-Churches mit Bauwerken die größer sind als deutsche Einkaufzentren), so daß eine zentrale „Gleichschaltung“ (etwa aus dem Vatikan) undenkbar ist.
Kirchen bzw. Religion sind in den USA sehr einflußreich, und auch direkt in deren Verfassung verankert. Politiker die versucht haben, all dies zu ignorieren, sind dort schon oft kläglich bei den Wählern gescheitert. Beim Begräbnis des Astronauten Neil Armstrong im Jahr 2012 fand ein offizieller, im Fernsehen übertragener Gottesdienst mit allem statt, inklusive offiziellen NASA-Flaggen am Altar… Seit der Wahl von Obama gibt es eine Riesenkontroverse um dessen Glauben, weil dieser als Moslem aufgewachsen ist.
– Was will ich mit all dem sagen? Ganz einfach: Das deutsche Volk von heute hat keine Wurzeln mehr, keine Prinzipien. Wir werden von ständig wechselnden demokratischen Mehrheiten bestimmt, wir sind „multi-kulti“ und weitgehend atheistisch, wir tun zwar ständig „Gutes“ mit unserem riesiegen Sozialsystem, aber nur mit anderer Leute Geld (50% Staatsquote), nicht mit eigenem Geld aus Nächstenliebe oder soetwas. Unsere Kirchen sind entweder leer oder sie werden besucht von naiven Schäfchen. – All dies rächt sich jetzt! Ein solches Volk fällt auf jeden Schwindel rein, und etwas wie die Ökologie wird für uns leicht zu einer Ersatzreligion.
Klasse Artikel! Ebenso der verlinkte Blog!
Die grüne Bewegung hat in den 70ern und 80ern wahrscheinlich mehr zufällig in Teilbereichen vereinzelt tatsächlich der Politik wichtige Impulse gegeben und Entwicklungen angestoßen, das ist aber sehr lange her. Und obwohl diese damals frischen Ansätze sich schon längst zu einer verbitterten Ideologie mumifiziert haben, wähnen sich die grünen Protagonisten immer noch als Speerspitze eines gesellschaftlichen Fortschritts, nicht registrierend, dass die Zeit über sie hinweggerast ist und sie nicht erst seit gestern ein lebender Anachronismus geworden sind. Unter Abschottung gegen die durch technische Entwicklungen sich rasant verändernden Welt sucht diese “ Bewegung “ – treffender wäre Erstarrung – ihr Heil in der ideologischen Radikalisierung ( Gender, Antikernkraft etc ) und gleichzeitig in der Verhöhnung ihrer alten Ideale ( Wind- und Solar „parks“ in wertvollsten Naturlandschaften etc ) . Die massenmediale Propaganda bereitet den Acker, auf dem der Samen dieser kruden Agenda dann gedeihen kann. So sind im Energiebereich und auch im gesellschaftlichen Bereich vollkommen irrationale Verwerfungen entstanden, die sich leider erst dann wieder auflösen werden, wenn die Realität ihren Tribut verlangen wird.
Den Hinweis des Autors bezueglich der relativen Ressistenz der US-Amerikaner gegen „Grün“ habe ich auch beobachtet. Von dort hörte ich folgenden Gedanken eines strenggläubigen Christen, der jedem Gutmenschen den Magen umdrehen dürfte: „Gott der Herr hat den Menschen nach einer Übergangszeit mit fossilen Brennstoffen rechtzeitig kluge Menschen wie Albert Einstein, Hahn, Bohr usw. geschickt, damit diese den Menschen das know how geben um sie langfristig mit der lebensnotwendigen Kernenergie zu versorgen, damit sie seinen Auftrag „Macht euch die Erde untertan“ ausführen können.
Ein typisch christlich -fundamentalistischer Gedanke, wie er eigentlich nur aus den USA kommen kann; nur bizarr oder ist er es Wert beachtet zu werden?
Zu Kommentar #4
Die Aussage „…erst werden die Alpen grün, dann braun …“ erinnerte mich hieran:
Quelle: http://tinyurl.com/2dedzx
@A.Bauer #3
Sagen wir es mal so….
Die christlichen Kirchen in Deutschland haben schon lange den Ökoglauben für sich entdeckt.
Egal ob jetzt die evangelische oder katholische Kirche in Deutschland…beide sind GEGEN die KERNKRAFT und glauben fest an den bösen Menschen, der das Klima mit CO2 steuert und damit für jede Naturkatastrophe zu verantworten ist. Es gibt noch etliche Beispiele dafür, wie sich der christliche Glaube in Deutschland von den Ökogläubigen hat beeinflussen lassen. Der Ökoglaube hat den christlichen Glauben in Deutschland Stück für Stück ersetzt bzw. eingenommen.
Hören Sie mal genau hin, wie die Kirchen in Deutschland diese Energiewende (Windmühlenbau, Fotovoltaikbau, Biomassekraftwerke) unterstützen.
Die Kirchen unterstützen damit eine Energieerzeugungstechnik, die die Schöpfung Gottes (Natur) mehr schadet als schützt.
Die Kirche in Deutschland dreht sich genauso wie die Politik immer wie das Fähnchen im Gesellschafts-Medienwind.
Die Kirche mit ihrem Wissen, weis nämlich schon lange um den Kreislauf des lebensnotwendigen CO2.
Und um die Schädigung von Windmühlen, Pumpspeicherkraftwerken, Biomasseenergie und Solarfarmen an der Landschaft/Naturraum und Mensch.
Der wahre christliche Glaube müsste eigentlich schon längst gegen diese naturzerstörende und wohlstandsvernichtende Energiewende zu Felde ziehen!
Oder die Kirchen setzen bewusst auf diese Wohlstandsvernichtende Energiewende/EEG, weil sich ein armes und an Mangel gewöhntes/geängstigte Volk besser steuern und ausnehmen lässt.
Auch die Kirche hat in der Vergangenheit nur die Gemeinschaft gekannt und das individuelle Eigentum der Menschen war der Kirche schon immer ein Feind.
Solange es der kirchlichen Gemeinschaft diente, war alles in Ordnung. Aber sobald jemand zu mächtig und groß wurde (Bürger-Bauer), musste die Kirche einschreiten. Dieser Großbauer oder Bürger könnte ja eine Gefahr für die Kirchengemeinschaft darstellen.
Das Uralte Spiel um Geld, Macht und Einfluss!
In die heutige Zeit übersetzt würde ich sagen…
Das Spiel um Geld, Politik und Medien (Öffentlichkeit).
Der kirchliche Glaube dient immer diesen Ziel von Geld, Macht und Einfluss und unterscheidet sich fundamental von den wahren Ursprungsglauben eines Christus. Der Geld und Macht und Einfluss ablehnte und bekämpfte. Der Jesus, der für und mit den ARMEN der Gesellschaft lebte und sich gegen die Mächtigen dieser Zeit auflehnte.
Und eine Energiewende (CO2-Klimaideologie), die mehr Armut und Mangel (physischen wie auch psychischen) in einer Gesellschaft fördert und die Schöpfung der Natur in eine Industrielandschaft umwandelt, als diese zu mildern bzw. zu schützen, wäre für Christus bzw. einen wahren Christen eine Sache, gegen die man angehen sollte…ja sogar müsste!
#4: Nemesis ich denke auch, dass auf einem Wasserplanet,
wo es auch über dem Land dauernd regnet,
der Wassermangel geradezu ins Auge sticht.
Wir sollten daher eine Wassersteuer einführen.
Und für den Schnee,
fast hätt ichs vergessen,
müssen wir nun noch weiter nach Süden fahren:
http://tinyurl.com/ph8ph97
(50cm Rekordschnee an der Adria)
mfG
Einer der besten Artikel, die ich seit langem zu dem Thema gelesen habe, kurz prägnant, auf den Punkt. Dem hässlichen Deutschen die Maske heruntergenommen. Früher hieß das Blockwart…Nur war das damals Feindsender hören, heute die Biotonne falsch befüllen. Gut, nicht ganz das Gleiche, aber dieselbe Mentalität. @#4 Nemesis: ist das Comedy oder meinen Sie das Ernst? Schon mal dieser Tage nach Amerika geschaut? Man wird ja müde es zu sagen, aber manche (werden gottseidank immer weniger) haben immer noch nicht den Unterschied zwischen Wetter und Klima begriffen, ups, sagt das nicht auch immer unser Mr. Klima himself, Stefan Rahmsdorf?
Selten einen Artikel gelesen, welcher die Entlarvung dieser getriebenen Selbstgerechten dermassen pointiert und zielgenau betreibt.
Einfach nur: Gratulation und grosses Kompliment an den Autor
Ihr Beitrag wurde wg. wiederholter Regelverletzung gelöscht.
mfG
Admin
Die Oekobewegung ist praktisch eine Religion, denn sie definiert Gut und Boese neu, daher auch der sehr passende Begriff des Gutmenschentums. Im traditionellen Christentum gab es z.B. nichts daran auszusetzen, Kohle aus einem Bergwerk abzubauen und zu verbrennen – im Oekoglauben dagegen ist das eine Suende gegen die „Nachhaltigkeit“. Auch gegen Kernspaltung wird man in der Bibel nichts finden, waehrend diese im Oekoglauben praktisch ein Hexenwerk darstellt, das es gilt auszurotten. Gute Taten der Oekoreligion sind z.B. wirtschaftliches Nichtstun um Energie zu sparen – was stark im Konflikt mit den traditionellen Religionen steht.
Dort steckt auch das grundsaetzliche Problem: Deutschland ist heute weitgehend atheistisch und humanistisch ausgerichtet, und ist anfaellig fuer jede neue Schnapsidee.
Politiker wie Merkel geben zwar vor, einer Religion anzugehoeren („C“DU …), sind in Wahrheit aber humanistisch/atheistisch ausgelegt, vollbringen jeden Tag neue „Gute Taten“ mit „anderer Leute Geld“, und jagen von einer Stimmenmehrheit zur anderen, immer das Faehnlein im Wind, ohne jedes Rueckgrat.
Ein Grund dafuer, dass die Oekobewegung in den USA ihre Schwierigkeiten hat, ist die Tatsache dass dort noch ein sehr sehr grosser Teil der Bevoelkerung christlich glaeubig ist – da kann man nicht einfach ein neues Wertesystem einfuehren, da gibt es noch Widerstand.
Eine der besten Darstellungen (Artikel) über diese grüne Ökoideologie (Verbots-Diktatur)!
Ein paar Anmerkungen….
„sondern auch mit der Energiewende ein ständig wachsender ökologisch- industrieller Komplex entstanden ist, der durchaus gegen die im Verschwinden begriffene „Atom-Lobby“ anstinken kann“.
Die reale Atomlobby hat wenig Geld erhalten und dieses mangels Motivation nutzlos verschwendet. Man hat nie den Nutzen der Kernenergie thematisiert, nie das Gegenkonzept diskriminiert. Man hat bestenfalls informiert. Die Kommunikation war schlechter als nichts. Man denke an die Bilder wo man umweltschädliche Solaranlagen mit einem modernen umweltfreundlichen Kernkraftwerk auf ein Bild gesetzt hat.
Ich nehme an, dass die Lobbyausgaben zugunsten der Oekoreligion in den vergangenen 10 Jahren ein X-hundertfaches derer der Atomlobby betrugen.
“ zum einen den Pazifismus als glücksbringendes Ideal ausgerufen zu haben, zum anderen aber – sozusagen als Triebabfuhr – sich in einem permanenten Kriegszustand mit den bösen Mächten aus Industrie und Politik zu befinden. “
Die Oekologen waren nie pazifistisch. Seit der Anfangszeit erfreuen sie sich daran Menschen (Polizisten) und Sachgegenstände zu verletzen/beschädigen. Die Verbrennung von Lebensmitteln, Strom/Treibstoff ist religiös korrekt, kostet aber in ärmeren Gesellschaften eine schwer quantifizierbare Anzahl Menschenleben. Der Tod Ungläubiger stört vermutlich keinen Oekologen. Werte wie „Menschenrechte“, „Recht“ bis hin zum Leben werden nur dann thematisiert wenn diese den eigenen Interessen nutzen.