Anfang August 2012 hat die NASA eine Verlautbarung herausgegeben des Inhalts, dass der Juli 2012 der wärmste Monat auf dem US-Festland seit Beginn von Aufzeichnungen im Jahr 1895 gewesen ist.
Der NOAA zufolge wies der Juli 2012 eine Mitteltemperatur von 77,6°F [ca. 25.3°C] auf und war damit um 0,2°F [ca. 0,1°C] wärmer als der bisherige Rekordhalter im Jahr 1936.
Allerdings basierte die NOAA-Verlautbarung auf unvollständigen Informationen, die inzwischen verbessert worden sind. Aktualisierte Daten von der NCDC-Website zeigen, dass die Mitteltemperatur im Juli 2012 nicht bei 77,6°F wie von der NOAA behauptet, sondern bei 76,9°F gelegen hatte, ein halbes Grad Fahrenheit unter dem Rekord von 77,4°C, der im Juli 1936 eingetreten war.
Abbildung rechts: Mittlere Temperaturen auf dem US-Festland von Juli 1900 bis Juli 2012. Quelle: NOAA. Graphik vom Wall Street Journal, aktualisiert von Anthony Watts.
Selbst dieser überarbeitete Wert kann eine deutliche Übertreibung sein. Als Reaktion auf Kritiken hinsichtlich der Aufstellungsorte von Stationen zur Aufzeichnung der US-Temperaturen hat die NOAA 2008 ein neues Netzwerk sorgfältig aufgestellter Stationen mit aktueller, standardisierter und ordnungsgemäßer Ausrüstung eingeführt. Dieses Netz mit der Bezeichnung Climate Reference Network zeigt, dass die Juli-Temperatur auf dem US-Festland 75,6°F betragen hatte, also um 1,3°F niedriger lag als von der NOAA im August 2012 aufgrund unvollständiger Daten des älteren Netzes mit ungeeigneten Aufstellungsorten festgestellt, die durch den städtischen Wärmeinsel-Effekt beeinflusst worden sind, und um ganze 2°F niedriger als der von NOAA im August 2012 veröffentlichten Wert von 77,6°F.
Aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen hat die NOAA bisher keine Korrektur ihrer falschen Behauptung heraus gegeben, wonach der Juli 2012 der wärmste seit 1895 gewesen sei.
Tatsächlich liefert das ordnungsgemäß installierte und gewartete Netz signifikant niedrigere Temperaturen vom US-Festland als das ältere Netz: und doch, wieder aus unerfindlichen Gründen, hält es die NOAA nicht für angebracht, die Aufmerksamkeit auf die unbequemen Ergebnisse ihres neuen Netzwerkes zu lenken.
Zusammenfassend: Die NOAA hat aufgrund unvollständiger Daten eines ausrangierten, schlecht aufgestellten und unzureichend gewarteten Netzwerkes im August 2012 festgestellt, dass die Temperatur auf dem US-Festland im Juli 2012 77,6°F betragen hatte. Die Temperatur im Juli 1936, dem bisherigen Rekordhalter, hatte bei 77,4°F gelegen. Bis Ende 2012 zeigten Korrekturen des NOAA-Datensatzes, die aber immer noch auf dem ausrangierten Netzwerk basieren, dass die Temperatur auf dem US-Festland in diesem Monat 76,9°F betragen hatte, also ein halbes Grad Fahrenheit unter dem Wert vom Juli 1936 gelegen hatte. Außerdem zeigt das neue Climate Reference Network, dass die Temperatur im Juli 2012 sogar nur bei 75,6°F gelegen hatte, zwei volle Grad Fahrenheit unter dem irrigen Wert, den die NOAA als neuen Juli-Rekord hinaus posaunt hat.
Damit sind wir bei diesem Met Office. Es hat eine überarbeitete Projektion der Temperaturentwicklung bis 2017 herausgegeben. Die vorherige Projektion aus dem vorigen Jahr, dass die globale Temperatur um etwa 1 Grad Fahrenheit stärker steigt als in der überarbeiteten Projektion basierte auf einem neuen Computermodell mit der Bezeichnung „HadGEM3“. Sollte sich die neue Projektion als korrekt erweisen, wäre die globale Erwärmung in den 20 Jahren seit 1997 zwei Jahrzehnte lang statistisch ununterscheidbar von Null. Zum Vergleich:
Die lineare kleinste-Quadrate-Regression der monatlichen globalen mittleren Temperaturanomalie der letzten 18 Jahre im HadCRUT4-Datensatz ist statistisch nicht von Null unterscheidbar.
Das gleiche gilt für die HadCRUT3-Daten für die letzten 19 Jahre und auch für den Datensatz des RSS-Satelliten aus der unteren Troposphäre für die letzten 23 Jahre.
Allerdings sollte man aus zwei Gründen nicht zu viel in die überarbeitete Projektion des Met Office hinein interpretieren. Erstens, ich habe mich kürzlich mit Kopien an den Secretary of State for Climate Change und an das Serious Fraud Office beim Secretary of State for the Home Department [= der Innenminister?] darüber beschwert, bis zu welchem Grad das Met Office dafür verantwortlich ist, dass es zwei aufeinanderfolgende Statements ausgab, die unrichtigerweise Statements eines Reporters der Mail on Sunday geleugnet haben, dass es seit 15 Jahren keine globale Erwärmung gegeben habe. Folgerichtig steht das Met Office jetzt in der Verpflichtung, nicht noch einmal bei Lügen ertappt zu werden. Also nimmt es jetzt eine weniger extreme Haltung zur Klimafrage ein.
Abbildungen 2 und 3: Projektionen des Met Office aus dem vorigen Jahr (oben) und diesem Jahr (unten) der globalen mittleren Temperatur für die nächsten paar Jahre.
Zweitens, die überarbeitete globale Temperaturprojektion des Met Office bis zum Jahr 2017 liegt innerhalb der Messungenauigkeit der früheren Projektion, obwohl sie sehr unterschiedlich aussieht zur vorherigen Projektion bis zum Jahr 2020, und ist folglich statistisch nicht von Null unterscheidbar.
Gleichwohl sollte man aus einem ein paar Jahrzehnte langen Stillstand der globalen Erwärmung nicht ableiten, dass die globale Erwärmung insgesamt beendet ist. Der Treibhauseffekt ist real, und unsere Anreicherung der Atmosphäre mit CO2 kann langfristig eine gewisse Erwärmung bewirken. Es gibt sechs gute Gründe, warum eine geringe globale Erwärmung, die man erwarten könnte, seit fast zwei Jahrzehnten nicht eingetreten ist: die natürliche Variabilität im Allgemeinen, die bemerkenswerte Abnahme der Sonnenaktivität seit dem Grand Maximum mit dem Spitzenwert 1960, die gegenwärtige 30-jährige Abkühlungsphase der ozeanischen Oszillationen, die Ende 2001 mit dem Übergang aus der Warmphase ab dem Jahr 1976 eingesetzt hat, das kürzliche Doppel-La Niña-Ereignis, die Häufigkeit, mit der supra-dekadische Perioden ohne globale Erwärmung in den Temperaturmessungen seit 1850 aufgetreten sind und die substantielle Spitze der globalen Erwärmung im Jahr 1998, hervorgerufen durch ein gewaltiges El Niño-Ereignis in jenem Jahr, der in der Folge statistisch gesehen die Erwärmungsrate reduziert hat, selbst wenn man die fraglichen Periode unmittelbar in den Jahren vor 1998 hat beginnen lassen.
Auf der anderen Seite kann es keinen Zweifel daran geben, dass die Profiteure der globalen Erwärmung beunruhigt sind, und zwar wegen der ungelegen kommenden Pause hinsichtlich der globalen Erwärmung. Die von den Computermodellen vorhergesagte Rate und Klimapanik basiert vollständig auf einer widerlegten Hypothese und ist einheitlich falsch vorhergesagt worden.
Im Klimazustandsbericht [State of the Climate report] aus dem Jahr 2008 findet sich eine Studie von führenden Klimamodellierern, die sagen: „Die Simulationen schließen Null-Trends (auf dem Level 95%), die 15 Jahre oder länger dauern, aus, und ein beobachtetes Fehlen einer Erwärmung über diesen Zeitraum ist erforderlich, um eine Diskrepanz zur erwarteten Erwärmungsrate in jetziger Zeit zu erzeugen.“
Das von den Modellierern selbst festgelegte Kriterium zeigt demnach, dass die Modelle angesichts der langen Zeit ohne Erwärmung diese übertrieben haben.
In einer der Klimagate-E-Mails aus dem Jahr 2009 von Kevin Trenberth, einer Figur im Mittelpunkt der Bewegung der Klimaalarmisten, sagt er: „Seit einem Jahrzehnt hat es keine globale Erwärmung gegeben. Wir können nicht erklären, warum. Es ist eine Schande, dass wir es nicht können“.
Die jüngsten Versuche des Met Office zu leugnen, dass es über einen so langen Zeitraum wie 16 Jahre keine Erwärmung gegeben hat sowie die Bereitschaft der NOAA, alarmistische Statements basierend auf unvollständigen Daten eines ausrangierten und ungenauen Netzwerkes und das Fehlen einer Überarbeitung dieser Statements nach Eingang der vollständigen Daten oder mit den Daten des neuen Netzwerkes, die viel weniger Erwärmung zeigen als das alte Netz zeigen, dass
diejenigen, die stark von der Klimaangst profitiert haben, dies auch noch weiterhin so lange wie möglich wollen.
Allerdings ist der CO2-Gehalt während der 23 Jahre, die sich die untere Troposphäre geweigert hat zu erwärmen, um mindestens 10% gestiegen. Demzufolge ist der durch diese sehr substantielle Zunahme von 350 auf 394 Mikroatmosphären erzeugte Antrieb nicht ausreichend, die oben erwähnten natürlichen negativen Antriebe zu überkompensieren.
Klimaextremisten sagen manchmal – zu Recht – dass es auch früher schon viele 10 Jahre lange Perioden oder noch längere ohne eine Erwärmung gegeben hat, jedenfalls während der ersten gemessenen Temperaturdaten 1850. Die Häufigkeit jedoch, mit der das vorgekommen ist – und weiterhin vorkommt – agiert als eine sehr starke praktische Behinderung der Rate, mit der der Planet sich erwärmen kann.
Die drei Dekaden oder mehr mit den stärksten Erwärmungsraten waren 1860 – 1880, 1910 – 1940 und 1976 – 2001. Nur die letzte dieser drei Perioden kann von uns verursacht worden sein, zumindest teilweise.
Und doch sind die Erwärmungsraten aller drei Perioden statistisch nicht voneinander zu unterscheiden, die etwa bei 1,7°C pro Jahrhundert gelegen hat.
Abbildung 4: Sie zeigt die drei Perioden mit der stärksten Erwärmung über mehr als eine Dekade seit Beginn globaler Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1850. Alle drei Perioden wiesen die gleiche Rate auf: 1,7°C pro Jahrhundert.
Es ist die langzeitliche Erwärmungsrate während des Zeitraumes, in dem wir die Atmosphäre mit CO2 angereichert haben, die eine Schlüsselbedeutung hat. Seit 1950 lag die Rate bei einem Äquivalent von nur 1,2°C pro Jahrhundert. Unter der Tatsache, dass die CO2-Antriebsgleichung logarithmisch ist, so dass jedes zusätzliche, von uns emittierte CO2-Molekül einen jeweils geringeren Erwärmungseffekt als sein Vorgänger, gibt es wenig Grund zu der Annahme, dass diese kleine, harmlose und vorteilhafte Erwärmungsrate die Hauptrate wird. Die Erwärmung bis zum Jahr 2100 wäre gerade mal 1,5°C verglichen mit heute.
Im Entwurf des 5. IPCC-Zustandsberichtes, für den ich ein Experten-Begutachter bin, gibt es eine Graphik, die enthüllt, wie sehr die Projektionen im Vergleich zu den aktuell gemessenen Temperaturen wirklich übertrieben sind:
Abbildung 5: Projektionen der globalen Erwärmung bis zum Jahr 2050 (grau oder farbig) im Vergleich zur gemessenen Temperatur (Schwarz). Quelle: IPCC (2013) Entwurf
Die hier modellierten vier Emissionsszenarien zeigen allesamt, dass die Erwärmungsrate viel größer sein sollte als beobachtet.
Es gab keine Klimakrise. Es gibt keine Klimakrise. Es wird keine Klimakrise geben.
Autor: Christopher Monckton of Brenchley
Link: http://scienceandpublicpolicy.org/images/stories/papers/originals/two_decades_no_warming.pdf
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Für den interessierten Leser nachfolgend noch der Verweis zu dem Originaldokument aus Kommentar #6
Quelle: http://tinyurl.com/ah7bbvk
Dazu passend eine, wenn auch indirekte, Bestätigung des UHI-Effektes.
Textauszug:
„Auch auf Deutschland habe die Hitze der Metropolen einen Effekt: Es sei je nach Jahreszeit bis zu etwa 0,5 Grad Celsius wärmer.“
Quelle: http://tinyurl.com/b4wkqwe
Lord Monckton ist kein Klimaforscher, sondern benutzt einfach seinen gesunden Verstand um die IPCC-Thesen ad absurdum zu führen. Da die Klimakastrastrophe im wesentlichen massive Propaganda ist, gehört allerdings eine große Portion Mut dazu. Den Anfeindungen zum Trotz sieht sich der Lord mit seiner Kritik bestätigt. er hat Recht.
Nach meiner auf Datenanalysen basierten Einschätzung stellt sich die Sache wie folgt dar:
Strahenphysikalisch führt vermehrtes CO2 zu höheren Temperaturen. Der Effekt ist allerdings nicht groß. Bei doppeltem CO2 sind es gerade mal 0,5 bis 1,0 Grad. Die Zunahme von CO2 in der Luft beträgt zur Zeit aber nur etwa 5% pro Jahrzehnt, d.h. der Effekt sollte über ein oder mehrere Jahrzehnte nicht messbar sein.
Da das Klimasystem der Erde aber sehr komplex ist, treten dennoch hin und wieder messbare Klimaveränderungen (innnerhalb von wenigen Jahrzehnten) auf. Dass solche Änderungen durch CO2 verursacht sein könnten ist denkbar, aber nicht zwingend. Die Betrachtung der Vergangenheit hat gezeigt, dass sich das Klima auch ohne CO2-Emissionen immer mal wieder verändert hat. Der von Herrn Schellnhuber behauptete simple Zusammenhang zwischen CO2-Emissionen und (sich kurzfristig ändernder) globaler Temperatur ist eine nicht bewiesene Hypothese die nach meiner Ansicht sehr fragwürdig ist.
Komplexe natürliche gekoppelte Prozesse kennen stabile und instabile Zustände. Da stabile Zustände stabiler sind, sind solche Zustände zwangläufig wahrscheinlicher. Die seit 16 Jahren stagnierende globale Temperatur ist demnach keine Ausnahme, sondern der Normalfall. Die Vorstellung des IPCC, dass ein paar zusätzliche ppm CO2 die Erde ein wenig erwärmen, und dass durch positive Rückkopplungen es dann noch dreimal so warm (oder noch wärmer) werden soll, ist wenig überzeugend. Die Realität zeigt, dass auf einen wärmeren Monat oft ein kälterer folgt, d.h. die Rückkopplungen verstäkren nicht, sondern dämpfen.
Die eher sprunghaften Klimaänderungen (Beispiel: Deutschland ab September 1987, + 1 Grad) könnten durch langfriste Veränderungen der Luftzusammensetzung oder auch der Sonnenaktivität oder auch sonst wie verursacht sein, sind vermutlich nichtlinear und nicht vorhersagbar. Auf einer solchen Basis ist es dann nicht möglich ein 2-Grad-Ziel oder sonstigen Klimaschutzunsinn aufzubauen. Dass dies einige nicht wahrhaben wollen, erscheint mir oftmals auf niederen Beweggründen zu basieren. Der Profit verdirbt Moral und Verstand. Nachhaltig ist dies nicht.
@ Admin
In den Abbildungen 2 und 3 sehe ich keinen Unterschied. Ist Ihnen zweimald die Gleiche reingerutscht?
Oberhalb Abb. 4 steht: … die Erwärmungsrate …. etwa 1,7 Grad C pro Jahrhundert ….,
In der Legende dazu steht: Alle drei Perioden … gleiche Rate auf: 0,17 Grad C pro Jahrhundert. Verstehe ich etwas falsch?
Gruss, Guy
Die wichtigste Botschaft in diesem Artikel:
„Dieses Netz mit der Bezeichnung Climate Reference Network zeigt, dass die Juli-Temperatur auf dem US-Festland 75,6°F betragen hatte, also um 1,3°F niedriger lag als von der NOAA im August 2012 aufgrund unvollständiger Daten des älteren Netzes mit ungeeigneten Aufstellungsorten festgestellt, die durch den städtischen Wärmeinsel-Effekt beeinflusst worden sind, und um ganze 2°F niedriger als der von NOAA im August 2012 veröffentlichten Wert von 77,6°F.“
Also c.a. 1 Grad Celsius Meßfehler.
Was bleibt da noch für einen „Treibhauseffekt“ übrig?
Lieber Herr Frey, Sie hätten aber den Namen des Verfassers, Sir Christopher Monckton, nennen dürfen.
>> Alle drei Perioden wiesen die gleiche Rate auf: 0,17°C pro Jahrhundert
… gemeint war sicherlich pro Jahrzehnt.